Snakebyte Key:Board Pro - Gummiglocken auf Metall
- Einleitung
- Die Tastatur
- Technik, Design, Layout
- Beleuchtung und Zusatztasten
- Fazit
Einleitung
Snakebyte ist ein Unternehmen, dass das hauseigene Produktportfolio etwas anders gestaltet als viele andere Hersteller – und das liegt nicht nur am Fokus auf Technik für den PC, Smartphones und die Konsolen. Stattdessen sticht vor allem die Namensgebung der Produkte ins Auge, die den Einsatzzweck oder ein markantes Merkmal, mit einem Doppelpunkt getrennt, stets vor den Produktnamen setzt. So gibt es keine ausgefallenen Namen oder eine Nummerierung wie bei vielen Konkurrenten – das Gamepad des Unternehmens heißt schlicht Game
ad; die Einstiegsmaus Game:Mouse.
Snakebyte bietet für die genannten Kategorien vor allem Zubehör an, hat aber auch eine Abteilung für mehr oder minder klassische PC-Peripherie. Mit Ausnahme des Gaming-Chairs des Unternehmens befinden sich alle diese Produkte nun Stück für Stück bei mir im Test.
Heute geht es dabei um das Snakebyte Key:Board Pro.
Die Tastatur
Das Key:Board Pro ist die mittlere der drei Tastaturen von Snakebyte. Sie ordnet sich dementsprechend zwischen der günstigen Rubberdome-Tastatur Key:Board und dem mechanischen Model Key:Board Ultra ein. Wie schon die Key:Board setzt auch die Key:Board Pro auf Rubberdome-Switches, die das taktiles Feedback am Auslösepunkt imitieren sollen, dass man vor allem von mechanischen Tastaturen (Brown, Blue, Green) kennt.
Das Key:Board kostet momentan, je nach Händler, zwischen 45 und 50 Euro und setzt auf eine RGB-Hintergrundbeleuchtung. Wie bei Rubberdomes üblich, wird diese nicht durch eine LED pro Taste erzeugt – stattdessen wird von einigen LEDs schlicht der Raum unter den Tasten angestrahlt. Auch bei diesem Gerät verzichtet Snakebyte auf dedizierte Zusatztasten und realisiert Multimediafunktionen über die FN-Taste. Entgegen den anderen beiden Tastaturen ist die Optik bei der Key:Board Pro weit weniger verspielt – bis auf die Umsetzung der Status-LEDs ist sie recht schlicht.
Snakebyte wirbt momentan noch nicht mit einer Herstellergarantie. Dementsprechend gilt "nur" die gesetzliche Gewährleistung, die über den Händler abgewickelt werden muss. Das sollte bei der Beschaffung bedacht werden.
Spezifikationen
- Grundfläche: 436 x 139 mm
- Kabellänge: 1,8 m
- Tastenart: Rubberdome / Gummiglocke, 10 Millionen
- Zusatztasten: Ausschließlich über FN
- Hintergrundbeleuchtung: RGB
- Status-LEDs: Blau
- Rollover: „26-Key“
- Markpreis: 45/50€
- Herstellergarantie: Keine
Lieferumfang
Auch Key:Board Pro wird einem in der für Snakebyte üblichen Verpackung geliefert: Ein farbig bedruckter Karton mit zwei gelben Zierstreifen. Im Inneren desselben befindet sich die Tastatur mit einer kurzen Produktübersicht. Auf weiteres Zubehör wird wieder verzichtet.
Technik, Design, Layout
Wie bereits erwähnt ist das Key:Board Pro zwischen dem Key:Board und dem Key:Board Ultra angesiedelt. Bei näherer Betrachtung lässt sich schnell feststellen, dass das nicht nur preislich so ist: Das Key:Board Pro vereint mehrere Merkmale von den beiden Schwestermodellen in sich.
Die Oberfläche aus schwarzem Aluminium wird, wie auch die Nieten-Optik, vom Ultra-Modell übernommen. Die Rubberdome-Taster hingegen sind noch dieselben wie beim günstigeren Key:Board. Auf eine Handballenauflage wird verzichtet. Die Status-LEDs sind von Kunststoffabdeckungen bedeckt, die eine asymmetrisch-kantige Optik haben.
Die Tastenkappen sind leicht konkav geformt. Unter ihnen sind die auslösenden Gummiglocken zu sehen – die Kappen kann man schadlos abnehmen. Wie bei Rubberdomes üblich hat nicht jede Taste eine dazugehörige LED, sondern es befinden sich einige im Gehäusekorpus. Diese beleuchten im Falle des Key:Board Pro die Platine unter den Switches. Bei entsprechend schrägem Winkel lässt sich diese auch erkennen - vor allem unter der Leertaste.
Alle übergroßen Tasten, außer der Leertaste, werden durch Klammern gestützt. Die Leertaste wiederum wird durch zwei Metallfedern stabilisiert.
Während die Klammern das Druckgefühl nicht stark verschlechtern, es eher sogar leicht verbessern/präzisieren, wirkt die Leertaste mit den beiden Federn etwas schwammiger als die übrigen Tasten. Ganz so stark wie bei der Key:Board scheint der Effekt nicht zu sein.
Das Tippgefühl der verbauten Gummidom-Taster ist taktil, der Auslösepunkt dementsprechend spürbar. Wie bereits bei der Key:Board wäre es nicht angemessen das Tippgefühl mit dem von mechanischen Tastern zu vergleichen, doch auch hier ist es zumindest besser als das der meisten, günstigen Rubbderdomes. Ein schnelles, einigermaßen präzises Schreiben ist somit durchaus möglich.
Die Umsetzung der Gummiglocken erinnert ausgesprochen stark an die der Key:Board – das Tippgefühl ist dem kleinen Schwestermodell dementsprechend sehr ähnlich.. Alle hier auftretenden, leichten Abweichungen können durchaus durch Fertigungstoleranzen entstanden sein.
Für den Halt der Tastatur auf der Standfläche sind auf der Unterseite derselben vier Gummipads angebracht: Zwei vorne und zwei neben sowie auf den Aufstellfüßen. Ist das Gerät nicht aufgestellt, dann ist es sehr standfest. Im aufgestellten Betrieb steht es immer noch eindeutig fest genug, um im (Normal-)Betrieb nicht zu verrutschen.
Die Verbindung erfolgt über ein fest installiertes Kabel an der Rückseite der Tastatur. Das 1,8 Meter lange Kabel ist von einem schwarzen Geflecht mit gelben Akzenten umgeben und verfügt über einen vergoldeten USB-Anschluss. Das Kabel ist dementsprechend identisch zu dem des Key:Board Ultra.
An der Verarbeitungsqualität des Key:Board Pro lässt sich nichts bemängeln. Die Metalloberfläche ist, wie das Gehäuse, gut verarbeitet und bringt eine hohe Verwindungssteifheit mit sich, nur ganz leicht lässt sich der Kunststoffkorpus darunter biegen. Tastenkappen sind alle sauber gearbeitet, wenn auch – wie für die Preisregion üblich – nicht entgratet.
Das Key:Board wird mit einem 26-Key-Rollover beworben. In der Praxis ist das jedoch wohl, wie beim Key:Board, eine Maximalangabe, denn auch mit deutlich weniger Tasten lassen sich Blockaden hervorrufen. Beispielsweise lassen sich nur vier Tasten der Zahlenreihe gleichzeitig betätigen. Dennoch dürfte die Tastatur im normalen Spielbetrieb nie Tasten verschlucken und dementsprechend stören. Lediglich Spiele und Programme mit exzessivem Hotkey-Einsatz könnten das nicht vollständig implementierte Rollover die Tastatur dessen Grenzen bringen. Hier müsste man auf ein anderes Modell wechseln.
Beleuchtung und Zusatztasten
Da das Key:Board Pro weder eine entsprechende Software, noch eine über die Tastatur realisierte Makrofunktion anbietet, entfällt dieser Punkt.
Im Gegensatz zum Key:Board befinden sich beim Key:Board Pro wieder Die Zweitbeschriftungen der FN-Reihe auf der Tastatur – die FN-Funktionen sind dementsprechend einfach abzulesen und zu bedienen. Angeboten werden, wie üblich, Funktionen für den Mediaplayer und ein Schnellstart des Taschenrechners.
Erneut wird auch die Beleuchtung über die FN-Taste gesteuert: Mit FN und der Zahlenreihe können die verschiedenen Beleuchtungsfarben und -Effekte angewählt werden. Zur Auswahl stehen einige Effekte, die die (in der Breite sieben) LEDs spaltenweise abwechselnd in verschiedenen Farben leuchten lassen – sowohl statisch als auch wechselnd. Zudem gibt es ein Atmen und zwei Aufblitzen mit Farbwechsel. Für den Betrieb am relevantesten ist aber wohl die statische Beleuchtung, die über FN+4 aktiviert wird. Zur Verfügung stehen grün, türkis, rot, violett, gelb, weiß und blau.
Die Helligkeit der Effekte und der statischen Beleuchtung kann erneut mit FN und den Bildtasten in drei Stufen eingestellt werden. Eine Anpassung der Geschwindigkeit wie beim großen Schwestermodell ist hingegen leider nicht möglich.
Zuletzt gibt es noch eine Winlock-Funktion, die wie üblich mit FN und der Windows-Taste (de-)aktiviert wird. Die dritte Status-LED zeigt den Status von Winlock an; der Status von Rollen wird demnach nirgendwo optisch signalisiert.
Die Umsetzung der Beleuchtung ist, für die typische Rubberdome-Umsetzung, gelungen. Es gibt in der Breite sieben LED-Reihen, die den Untergrund recht gleichmäßig ausleuchten. Lediglich in der ersten Reihe lässt sich die Position der LEDs gut ausmachen, da die entsprechenden Stellen heller sind – das schadet der Optik aber nicht nennenswert.
Erwähnenswert ist zudem der durchsichtige Streifen unterhalb der Metallplatte, der sich entlang des Geräts zieht. Dieser hat zwar keine eigenen LEDs sondern wird nur durch die inneren Tastatur-LEDs beleuchtet; trotzdem ist er optisch durchaus gefällig und vor allem nicht aufdringlich.
Wie bereits bei den anderen beiden Tastaturen von Snakebyte ist auch das Key:Board Pro geräuschlos – ein Spulenfiepen gibt es nicht.
Die Farbwiederagbe ist fehlerfrei umgesetzt: Alle Farben sehen klar und kräftig aus; hier lässt sich nichts kritisieren.
Fazit
Die Key:Board Pro-Tastatur ist ein Gerät mit besonderer Ausrichtung. Die, je nach Händler, 45 bis 50 Euro teure Tastatur bringt eine gut umgesetzte Beleuchtung und eine Metalloberfläche mit sich; setzt aber auf Gummiglocken statt mechanischer Taster.
Die Verarbeitungsqualität ist auf Höhe des Preises: Das Gehäuse verwindungssteif, alle Bauteile sauber umgesetzt. Nennenswerte Makel gibt es keine.
Wie bereits bei der günstigeren Key:Board ist das Druckgefühl der verbauten Gummiglocken spürbar besser als die meisten Tastaturen mit entsprechenden Schaltern – aber noch nicht mit mechanischen vergleichbar. Der Druckpunkt ist durchaus gut spürbar und, mit Ausnahme der Leertaste, auch recht präzise.
Besonders ist die Tastatur insofern, dass sie eine Metalloberfläche mit Rubberdomes kombiniert: Normalerweise ist eine solche vor allem bei mechanischen Tastaturen anzutreffen. Diese sind auch die Haupt-Konkurrenz zu dem Gerät: Für zehn bis fünfzehn Euro mehr gibt es bereits solche Modelle mit ähnlicher Ausstattung, mechanischen Tasten und N-Key-Rollover.
Dementsprechend ist die Key:Board Pro keine Tastatur, die als „Notlösung“ dienen soll, weil das Budget nicht für mechanische Schalter reicht. Vielmehr ist sie mit ihren, für ihre Art, gut umgesetzten Tastern ein Gerät für Fans der Gummiglocken-Technik. Sei es aufgrund des Schreibgefühls oder, was nicht vergessen werden darf, der Geräuschkulisse.
Unterm Strich ist das Gerät also für Fans von Gummiglocken-Tastaturen geeignet, die ein etwas höheres Äußeres sowie eine RGB-Beleuchtung für ihre Tastatur haben wollen und auf eine Makro-Funktion verzichten können. Entsprechende Käufer sind mit der Key:Board Pro gut bedient.
Positiv:
- Verarbeitungsqualität
- Gut umgesetzte Beleuchtung
- (Positiv auffallende Gummiglocken)
Negativ:
- Keine Makros / N-Key Rollover
- (Mechanische Tastaturen nur wenig teurer)