SAP erteilt Gewerkschaften eine deutliche Absage!

iceman21

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Schade, daß es nicht in allen Firmen solche Abstimmungen gibt:

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Gerade mal 10% stimmen für einen Betriebsrat und die Gewerkschaften wollen sich trotzdem
in die Firma klagen! - Vielleicht sollte langsam auch dem letzten Gewerkschaftsanhänger einleuchten, welche Ziele die Gewerkschaften wirklich verfolgen...
 
nuja sie klagen sich halt jetzt rein, es kann ja nicht angehen das es Arbeitnehmer gibt die mit ihrem Chef zufrieden sind ;)
auch sieht die IGMettal ihre Fälle davon schwimmen, es treten immer mehr leute aus und durch die Arbeitsplatzverlagerung in vielen Bereichen fallen Mitglieder weg. Die IGMetall macht das was ein Unternehmen auch macht wenn der Umsatz rückgängig ist:
neue Märkte erschließen und SAP ist da ein "riesiger" "Markt" mit vielen potentiellen Mitgliedern,
 
auch sieht die IGMettal ihre Fälle davon schwimmen, es treten immer mehr leute aus und durch die Arbeitsplatzverlagerung in vielen Bereichen fallen Mitglieder weg.
Ja, das leuchtet ein. Aber wie kann man sich dann dennoch so zum Horst machen? ???

Wenn die Frau meines Herzens besetzt ist, gehe ich doch auch nicht hin und klage mich in die intakt laufende Beziehung ein. *buck*



sm
 
sollte langsam auch dem letzten Gewerkschaftsanhänger einleuchten, welche Ziele die Gewerkschaften wirklich verfolgen...

Was hast Du gegen Gewerkschaften? Dir ist doch sicher klar, daß wir unseren hohen Lebensstandard in D in erster Linie den Gewerkschaften zu verdanken haben, oder? Ohne deren Arbeitskämpfe in den letzten 50 Jahren wäre das Einkommen von abhängig Beschäftigten wohl bei weitem nicht so hoch, und auch viele arbeitnehmerfreundliche Gesetze würden auch nicht existieren.

So wie ich die Geschichte bei SAP mitbekommen habe, hat die Unternehmensführung massiv damit gedroht, den Hauptsitz des Unternehmens ins Ausland zu verlegen und Stellen zu streichen, sollte es gelingen, einen Betriebsrat zu installieren.

Offenbar trauen die Mitarbeiter der Unternehmensspitze diesen arbeitnehmerfeindlichen Schritt ohne weiteres zu - ansonsten gibt es ja wohl keinen Grund, gegen eine Arbeitnehmervertretung zu stimmen. Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat übernehmen diese Aufgabe - lächerlich, die können im Zweifel gar nichts ausrichten, denn die Arbeitgeberseite hat durch das doppelte Stimmengewicht des Vorsitzenden eine Stimme mehr.

Interessant wäre es zu wissen, ob die Abstimmung der Angestellten geheim war...
 
Ja, das leuchtet ein. Aber wie kann man sich dann dennoch so zum Horst machen? ???

ich weiß nicht, vielleicht denken die wirklich noch das sie die heilsbringer der unterdrückten Arbeitnehmerschaft sind? ich kann mir auch nicht erklären wie man so eine Aktion, die von anfang an zum scheitern verurteilt war, durch ziehen kann. SAP ist eine Firma in der keine Heerscharen von Arbeitern in dunklen Fabrikhallen schufften (wo Gewerkschaften auch sinn machen) sondern ein Laden in dem hauptsächlich leute mit Diplom und guten gehalt arbeiten, da kann man als IGMetall doch nur auf die Fresse fallen *kopfschüttel*
Erzähl mal einem Softwareentwickler bei SAP das er nurnoch nach Tarrif bezahlt werden soll und dafür mehr Freizeit hat (38,5 Stunden Woche) der lacht dich aus

@Debaser
natürlich ist die geheim!
 
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Vielleicht sollte langsam auch dem letzten Gewerkschaftsanhänger einleuchten, welche Ziele die Gewerkschaften wirklich verfolgen...
Und das Schlimme dabei ist, dass sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben! :[ Aber hauptsache sie kommen rein, um vom Unternehmen Geld abzuschöpfen und sich selbst an ihren Reden zu ergötzen. *nein*

Ich persönlich respektiere nur Gewerkschafter die in Betriebsräte oder gar Aufsichtsräte wollen, wenn sie selbst schonmal (erfolgreich) ein Unternehmen geführt haben. Aber leider Gottes drängeln sich ja immer die in solche Positionen, die tatsächlich von Wirtschaft keine Ahnung haben.
So wie ich die Geschichte bei SAP mitbekommen habe, hat die Unternehmensführung massiv damit gedroht, den Hauptsitz des Unternehmens ins Ausland zu verlegen und Stellen zu streichen, sollte es gelingen, einen Betriebsrat zu installieren.
Dann hast du nicht richtig hingehört. Sie haben nur ganz klar aufgezeigt, dass die momentane Struktur eine klare Stärke von SAP ist und ein Betriebsrat nur eine Bleikugel am Bein ist, die den Standort Walldorf sicher nicht fördern würde. Und da hat Hopp (der Mitbegründer) auch absolut Recht. Wie gesagt, die allermeisten Gewerkschafter haben von Wirtschaft Null Ahnung.

Und mal so nebenbei bemerkt: laut Umfragen ist SAP der beliebteste deutsche Arbeitgeber in Deutschland! Also irgend etwas scheinen die wohl schon richtig zu machen - und zwar ohne Gewerkschaften...
 
Aber hauptsache sie kommen rein, um vom Unternehmen Geld abzuschöpfen
Polemik. Wie sollen sie Geld vom Unternehmen abschöpfen?
(Ein Betriebsrat kostet das Unternehmen etwas Geld, klar - z.B. durch Freistellungen. Aber es muß nichts an die Gewerkschaft bezahlt werden.)

Wartet mal, bis Ihr an der Reihe seid mit Betriebsverlagerungen, Entlassungswellen etc. Dann werdet Ihr Eure Meinung ganz schnell ändern, und laut nach der Gewerkschaft rufen.
 
Und das Schlimme dabei ist, dass sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben
(...)
Dann hast du nicht richtig hingehört. Sie haben nur ganz klar aufgezeigt, dass die momentane Struktur eine klare Stärke von SAP ist und ein Betriebsrat nur eine Bleikugel am Bein ist, die den Standort Walldorf sicher nicht fördern würde. Und da hat Hopp (der Mitbegründer) auch absolut Recht. Wie gesagt, die allermeisten Gewerkschafter haben von Wirtschaft Null Ahnung.
Du kennst die Initiatoren sicherlich, daß Du weißt, daß sie keine Ahnung haben? (Namen bitte!) Und Du kannst auch wirklich beurteilen, ob die meisten Arbeitnehmervertreter keine Ahnung haben? (konkrete Beispiele bitte, die klarmachen, daß dies wirklich "die allermeisten" betrifft!)

Billige Polemik, sorry. Eine Behauptung, die Du durch nicht unterlegen kannst. Ich habe schon in mehreren Unternehmen mit Betriebsrat/Personalvertretung gearbeitet, und die Leute haben allesamt mindestens genauso viel Ahnung gehabt wie die Unternehmensführung. Mehere Male habe ich erlebt, daß Ratschläge des BR nicht befolgt wurden, was sich später als großer Fehler herausgestellt hat.

Nur ehemalige Unternehmer sollen AN-Vertreter werden dürfen, also wirklich... Als wenn man dadurch automatisch mehr Ahnung bekommen würde...


EDIT: Wenn die Unternehmenskultur so mitarbeiterfreundlich ist, hätte SAP von einem BR doch wohl nichts zu befürchten! Wovor haben sie wohl Angst?
 
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Polemik. Wie sollen sie Geld vom Unternehmen abschöpfen?
(Ein Betriebsrat kostet das Unternehmen etwas Geld, klar - z.B. durch Freistellungen. Aber es muß nichts an die Gewerkschaft bezahlt werden.)
"etwas" ist gut... :]

Btw. zur "Polemik": Es ist meine eigene Meinung, die ich schon in meinem kurzen Leben habe bilden dürfen. Die meisten Erfahrungen mit Gewerkschaften sind in den letzten Jahren durchweg negativ geprägt. Es geht für sie nicht damit, das Beste für das Unternehmen und deren Beschäftigten zu erreichen, sondern die meisten wollen sich damit nur selbst profilieren. Denn es ist ja nicht ihr eigenes Geld, wo sie Entscheidungen treffen. Für einen Firmenbesitzer aber schon!

90 Prozent waren gegen einen Betriebsrat. Das muss man schonmal zur Kenntnis nehmen. Und ich kenne Einige, die bei SAP arbeiten. Alle sind gegen einen Betriebsrat, da zur Zeit alles optimal läuft bei SAP. Ein Betriebsrat ist zur Zeit nicht notwenig.

Man sollte sich dabei mal fragen, warum überhaupt die IG Metall (gerade die bei einem IT-Unternehmen ist schon ein Witz an sich) hier rein will. Geht es denen wirklich nur darum die Interessen der Beschäftigen zu vertreten, obwohl doch die Stimmungslage im Unternehmen kaum besser sein könnte? Die Logik allein gebietet schon, dass das allein sicher nicht das alleinige Motiv sein kann.
 
Denn es ist ja nicht ihr eigenes Geld, wo sie Entscheidungen treffen. Für einen Firmenbesitzer aber schon!
Mitnichten. SAP ist eine AG. Die Vorstände sind angestellt und arbeiten mit fremdem Geld (dem der Eigentümer, also der Aktionäre). Das gilt auch für einen Firmengründer.

Ein Betriebsrat ist zur Zeit nicht notwenig.
Das kann ganz schnell gehen. Wenn die Unternehmensspitze jetzt schon damit droht, ins Ausland zu gehen, halte ich jede Wette, daß sie das ohnehin mittelfristig tun wollen. Und da ist ein BR ein gigantisches Hindernis.

Man sollte sich dabei mal fragen, warum überhaupt die IG Metall (gerade die bei einem IT-Unternehmen ist schon ein Witz an sich) hier rein will.
Das frage ich mich allerdings auch. Wahrscheinlich weil es in dem noch jungen IT-Sektor noch keine eigene Gewerkschaft gibt.

Geht es denen wirklich nur darum die Interessen der Beschäftigen zu vertreten, obwohl doch die Stimmungslage im Unternehmen kaum besser sein könnte? Die Logik allein gebietet schon, dass das allein sicher nicht das alleinige Motiv sein kann.
Wenn die Stimmung so gut ist, bräuchte SAP keine Angst vor einem BR zu haben. Es gibt viele Firmen, in denen die Gremien vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wenn Hopf damit schon im Vorfeld Probleme hat, deutet das darauf, daß er etwas im Schilde führt.
 
Warum auch sonst? Wenn alles optimal läuft, müssen die eh nur ihr "ok" drunter setzen. Bzw. wenn sie etwas anders machen wollen, geht's wohl eh nur in die Hose.
Lieber Patmaniac, laß doch bitte Deine haltlosen Unterstellungen! Wie viele Betriebsräte hast Du schon kennengelernt? Ich sage Dir, viele von denen haben absolut den gleichen Durchblick wie die Geschäftsführung. Es gibt viele Beispiele, bei denen sich hinterher herausgestellt hat, daß die Ideen des BR ein Unternehmen vor dem Ruin gerettet hätten.

Auch Firmenlenker machen Fehler. Sie sind oft schlechtere "Durchblicker" als die Angestellten an der Basis. Glaub mir ;)
 
@Debaser Du könntest auch das Votum der SAP-Mitarbeiter akzeptieren, denn, ob die Unternehmensführung ihre Mitarbeiter unter Druck gesetzt hat, müsstest du auch erstmal nachweisen :), das bloße, wenn auch laut ausgesprochene, Gedankenspiel, Walldorf den Rücken zu kehren.

Ich finde es albern, dass die IGM das Wahlergebnis nicht akzeptiert. Was ist das für eine Demokratieauffassung, taugen Wahlen nur, wenn sie einem das gewünschte Ergebnis bringen?

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5293232_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Das 1972 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 32.000 Mitarbeiter, davon etwa 13.500 in Deutschland. 2005 wurde SAP vom Wirtschaftsmagazin "Capital" zu Deutschlands bestem Arbeitgeber in der Kategorie Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern gekürt.

Ich selber finde, da es keine Klagen aus der Belegschaft gibt, wie es hingegen bei Aldi, Lidl, Schlecker usw. an der Tagesordnung ist, das Unternehmen doch scheinbar wunderbar funktioniert, sogar Leute eingestellt werden - und das in Deutschland -, es keinen Sinn macht, dass sich die IGM irgendwie bei SAP reinprügelt. Die Zeit der Flächentarifverträge geht - Gott sei Dank - ohnehin zuende, flexible, an das Unternehmen angepasste Lösungen sind gefragt und soetwas gibt es ja bei SAP (flexible Arbeitszeiten).
 
[...]

Und mal so nebenbei bemerkt: laut Umfragen ist SAP der beliebteste deutsche Arbeitgeber in Deutschland! Also irgend etwas scheinen die wohl schon richtig zu machen - und zwar ohne Gewerkschaften...


Aber wohl bei einer Umfrage unter Akademikern.

Gewerkschaften (ver)treten jedoch eher das gewöhnliche Volk.
 
Eben, das ist es doch.

Mal ernsthaft: SAP beschäftigt fast ausschließlich Akademiker mit guten bis hervorragenden Abschlüssen. Da fängts schon an, denn das ist nicht die eigentliche Zielgruppe der IGMetall.

Ich verstehe das Streben der IGMetall bei der SAP Fuß fassen zu wollen, aber die Tatsache ist doch, dass SAP ein enorm erfolgreiches Unternehmen ist und ein Teil der Firmenkultur daraus besteht, Probleme eben ohne Betriebsrat zu lösen. Bisher hat es wohl funktioniert, sonst wären sie nicht da, wo sie jetzt wären.

Weiterhin ist absolut nicht absehbar, dass es SAP in den nächsten XX Jahren schlecht gehen wird, was die Thematik des Stellenabbaus angeht. Und wenn es SAP wirklich mal schlecht gehen sollte und sie Stellen streichen müssten, muss man sich um Leute, die bei SAP direkt gearbeitet haben - glaube ich - wenig Sorgen machen. Mitunter die größten Probleme haben Leute aus der Produktion (von denen es ja bei der SAP auch so viele gibt) und für die sollte sich die IGMetall vorrangig einsetzen.

Edit: Und abgesehen davon macht sich die IGMetall lächerlich. Die IGMetall-Zusatzseite über die SAP liest sich teilweise so, als ob die SAP ein schlechter Arbeitsgeber wäre und jetzt kommen die mit der Aussage der Klage...Einfach nur lächerlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wartet mal, bis Ihr an der Reihe seid mit Betriebsverlagerungen, Entlassungswellen etc. Dann werdet Ihr Eure Meinung ganz schnell ändern, und laut nach der Gewerkschaft rufen.
Ja? Hab ich auch gedacht. Man legte mir aber nahe zu gehen. Mittlerweile blockieren die den Ex-Betrieb so sehr das deren Stelle in HH kurzerhand komplett dicht gemacht wird. Einziger Ausweg wäre die Entlassung von 5 Mitarbeitern gewesen. Jetzt gehen 20 und der Betriebsrat freut sich das die 5 nicht gehen mussten und 3 Monate länger bleiben durften. Bei einem Kunden hat man solange Kündigungen verhindert, ganze 5 Monate, bis der Laden so fertig war das ein amerikanischer Konzern Ihn übernehmen konnte. Die haben als allerersten 65% der Belegschaft gefeuert da die nicht an den BR gebunden waren. Ich kann auch nichts positives von einem BR berichten, einem mir nachstehenden Unternehmen versucht man sogar mit nachweislichen Lügen uns als Subunternehmer als Beeinflussung der Geschäftsleitung zu nutzen - unserer Firma mit 100 Angestellten hätte fast dicht machen können. Ein entschuldigung kam bis heute nicht. Betriebsräte habe ich nur als völlig verblödete hinderliche Instanz in einem Unternehmen erlebt.

MFG
 
Man sollte sich dabei mal fragen, warum überhaupt die IG Metall (gerade die bei einem IT-Unternehmen ist schon ein Witz an sich) hier rein will.
Die IG Metall will hier rein, da sie bei anderen großen IT-Unternehmen, z.B. Siemens oder Alcatel schon drin ist. Da gibt es große Bereiche, die ausschließlich Software entwickeln und in denen auch ausschließlich diplomierte Leute arbeiten. Die Beschäftigtenstruktur ist also nicht viel anders als bei SAP.
 
Nochmal @Debaser
Die Walldorf-Überlegungen kamen ausschließlich von Hopp, der 2003 den Aufsichtsrat verließ und aktuell etwas unter 10% der Aktien hält. Nur zur Ergänzung. :)
 
Bei einem Kunden hat man solange Kündigungen verhindert, ganze 5 Monate, bis der Laden so fertig war das ein amerikanischer Konzern Ihn übernehmen konnte.

Aber wirklich verhindern kann er doch gar keine Kündigungen?

Ansonsten sehe ich den Betriebsrat auch gespalten. Bei uns ist es so, dass die Geschäftsleitung einfach so machen würde wie sie wollte. Bei den tariflichen Angestellten wollte man z.B. auch einfach so von heute auf morgen die 40h Woche einführen, bis der BR gesagt hat 'moment, das geht doch nicht so einfach nur weil ihr das wollt'.
Aber ich glaube wir sind da auch ein Extremfall, GL und BR kämpfen immer gegeneinander.

Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn die Geschäftsleitung verantwortlich den Mitarbeitern gegenüber handelt, man eigentlich keinen Betriebsrat braucht. Wenn die Unternehmenssituation wirklich schlecht ist, muss auch ein Betriebsrat mithelfen, die Kündigungen durchzuziehen (Stichwort Sozialplan) und wenn die Unternehmensleitung das selber richtig macht, braucht man eigentlich keinen Betriebsrat.
 
Mitnichten. SAP ist eine AG. Die Vorstände sind angestellt und arbeiten mit fremdem Geld (dem der Eigentümer, also der Aktionäre). Das gilt auch für einen Firmengründer.
Da hast du ein Logikfehler drin. Jeder SAP-Mitarbeiter hält Aktien am Unternehmen SAP. Insofern wird jeder Beschäftigte nur gutes wollen für SAP. Und das gilt insbesondere für die Leute im Unternehmen, die auch viele Aktien besitzen. Und siehe da: da sind gerade Personen in gehobenen Positionen. Und natürlich auch Hopp selbst. Es würde ihn schon sehr schmerzen, sollte SAP Verluste einfahren. Insofern wird er immer das Beste fürs Unternehmen wollen.
Das kann ganz schnell gehen. Wenn die Unternehmensspitze jetzt schon damit droht, ins Ausland zu gehen, halte ich jede Wette, daß sie das ohnehin mittelfristig tun wollen. Und da ist ein BR ein gigantisches Hindernis.
1. wurde wie gesagt nicht gedroht, sondern nur eine realistische Einschätzung der Angelegenheit getätigt. Das mag jemand natürlich anders sehen, wenn er immer nur vom schlechten im Menschen ausgeht und überall Intrigen wittert, wo eigentlich keine sind. Es wurde jedliglich gesagt, dass der Konzernsitz von Walldorf an einen anderen Standort hin wandern könnte, hätte die Gewerkschaft hier nun auf einmal Mitspracherecht (was sie mMn nachwievor in keinster Weise zum Guten für SAP benutzt hätte).

Des Weiteren frage ich mich gerade stark, was du überhaupt ausdrücken willst mit deiner sich ständig wiederholenden Aussage "droht, ins Ausland zu gehen". Der absolute Großteil der SAP-Beschäftigten sind Ausländer. Etwas über 30.000 um genauer zu sein. Mehr als 10.000 sind in Deutschland beschäftigt. Aber dieses Verhältnis ist nicht schlecht (falls du das gleich wieder denken sollst). SAP ist eines der wenigen Unternehmen in Deutschland, was jahr für Jahr konstant Arbeitsplätze schafft in Deutschland. Und das ist auch sinnvoll. Auch wenn der Konzernsitz woanders hin verlagert werden würde, müssen sich die in Walldorf keine großen Sorgen machen. Walldorf ist DER Standort in Europa - und das für Jahre hinaus.
Wenn die Stimmung so gut ist, bräuchte SAP keine Angst vor einem BR zu haben. Es gibt viele Firmen, in denen die Gremien vertrauensvoll zusammenarbeiten. Wenn Hopf damit schon im Vorfeld Probleme hat, deutet das darauf, daß er etwas im Schilde führt.
Sorry, aber das ist echt schon paranoid. Diese Kausalzusammenhänge, die du da automatisch ohne Insiderwissen ziehst, entbehren jeder Logik und Vernunft.
Lieber Patmaniac, laß doch bitte Deine haltlosen Unterstellungen! Wie viele Betriebsräte hast Du schon kennengelernt? Ich sage Dir, viele von denen haben absolut den gleichen Durchblick wie die Geschäftsführung. Es gibt viele Beispiele, bei denen sich hinterher herausgestellt hat, daß die Ideen des BR ein Unternehmen vor dem Ruin gerettet hätten.

Auch Firmenlenker machen Fehler. Sie sind oft schlechtere "Durchblicker" als die Angestellten an der Basis. Glaub mir ;)
Mag sein. Gerade wenn es für Chefs sind, denen net viel an ihrem Unternehmen liegt bzw. wo sie ein Absturz des Unternehmens nicht auch automatisch bei sich in ihrem Geldbeutel merken. Ich aber kenne so einige Firmenchefs, die etwas aufgebaut haben und nun ständig von irgendwelchen ahnungslosen Gewerkschaftsfritzen malträtiert und mit Bürokratie überhäuft werden, dass man schon echt verwundert ist, dass sie noch nicht ins Ausland geflüchtet sind. Aber zum Glück gibts ja da noch ein paar patriotische Chefs, die trotz aller bisherigen Eskapaden dem Land treu bleiben. Nur leider Gottes will das kaum jemand sehen. Bei den allermeisten sind nur die Chefs die Bösen. *nein*

Nee, sorry, bei meinen bisherigen Erfahrungen schneiden die Gewerkschaften nicht gut ab. Um essentielle Arbeitnehmerrechte durchzusetzen, soll, ja muss es sie geben. Hierbei würde ich es mal viel wichtiger finden, dass es entsprechende Betriebsräte mal endlich in gewissen Discountern gibt! Wobei hier ja der Kunde für die Misere hauptsächlich verantwortlich ist, mal so nebenbei bemerkt. :] Aber das will ja auch wieder niemand hören. Da heißt es dann immernur "geiz ist geil" und der Verstand setzt aus.
Aber das soll's dann auch schon sein. Sie können einen Firmenchef gerne beraten. Aber denen immerwieder in deren Angelegenheiten ungebeten reinreden und nur mehr Steine in den Weg packen, muss echt nicht sein.

Aber bis sich diese Position hier in Deutschland durchsetzt, werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis die Vernunft einzieht. Kein anderes Land auf der Welt ist in der Hinsicht so ideologisch verbohrt, wie Deutschland. Aber unter dem unausweichbaren Druck innerhalb der globalisierten Märkte wird sich das über kurz oder lang erledigen.
Ich verstehe das Streben der IGMetall bei der SAP Fuß fassen zu wollen, aber die Tatsache ist doch, dass SAP ein enorm erfolgreiches Unternehmen ist und ein Teil der Firmenkultur daraus besteht, Probleme eben ohne Betriebsrat zu lösen. Bisher hat es wohl funktioniert, sonst wären sie nicht da, wo sie jetzt wären.

Edit: Und abgesehen davon macht sich die IGMetall lächerlich. Die IGMetall-Zusatzseite über die SAP liest sich teilweise so, als ob die SAP ein schlechter Arbeitsgeber wäre und jetzt kommen die mit der Aussage der Klage...Einfach nur lächerlich.
Genau da kommen wir dem Punkt doch schon langsam näher. Der IGM geht es ganz offensichtlich nicht darum Arbeitnehmerrechte zu vertreten, weil die Arbeitnehmer bei SAP so furchtbar behandelt werden. Wie gesagt, SAP ist beliebtester deutscher Arbeitgeber und zweitbeliebtester Arbeitsgeber allgemein nach Microsoft in Deutschland. Die Beschäftigungsverhältnisse könnten kaum besser aussehen. SAP ist DAS Aushängeschild für ein funktionierendes, deutsches Unternehmen. Und genau HIER sind wir beim Knackpunkt der Sache angelangt. SAP ist wie gesagt das Aushängeschild - und die Gewerkschaft sitzt nicht im Boot! Und das kotzt die Gewerkschaftsfritzen so derbst an, dass sie unter allen Umständen da mit rein kommen wollen, an den Platz in der Sonne. Deswegen akzeptieren sie auch das Votum nicht. Eine Frechheit, ein Unternehmen läuft seit Jahren wunderbar und die Gewerkschaft sitzt draußen vor der Tür - ein unerhörter Frevel! :] Nee nee, da muss man natürlich rein. Rein, um zu sagen, wir sind "drin". Seht her, die Gewerkschaft ist mit dabei in dem Top-Unternehmen Deutschlands. Und super, jetzt sind wir wieder wer. Sind wir was für die Medien. Man, sind wir gut. Nur wir allein. Und ein Haufen Kohle gibts für die "Dienste" mit dazu. Wunderbar - ein perfekter Deal! Aber nur nur für die Gewerkschaft. :P Die Beschäftigen braucht die Gewerkschaft nicht und das Unternehmen SAP erst recht nicht. Oder wie es auch so schön heißt "viele Köche verderben den Brei" - und vor allem wenn der Koch Gewerkschaft vom kochen erst gar keine Ahnung hat.

Traurig, einfach nur traurig diese egoistische Denken der Gewerkschaften. :-/ Denen gehts schon lange net mehr um die Interessen der Beschäftigten. Aber zum Glück haben die Beschäftigen von SAP denen zumindest mal den Weg zur Tür gezeigt. BRAVO!!! *clap* *party* *great*

@ Nachtschicht

Siemens ist nicht nur ein reines IT-Unternehmen, sondern praktisch in jedem Elektrogeschäft vertreten (außer der Handysparte nunmehr die Idioten :P). Insofern zieht der Vergleich nicht. SAP ist das einzige große, erfolgreiche reine IT-Unternehmen in Deutschland in einem ganz speziellen Markt, den es sich so selbst geschaffen hat.
 
Logikfehler deinerseits. Jeder SAP-Mitarbeiter hält Aktien am Unternehmen SAP. Insofern wird jeder Beschäftigte nur gutes wollen für SAP.
Das gilt für nahezu alle Aktiengesellschaften in Deutschland. Viele Mitarbeiter haben Belegschaftsaktien. Im übrigen ist es das mindeste, daß ein Angestellter (egal ob Putzfrau oder Vorstand) nur gutes für das Unternehmen will, dem er seine Arbeitskraft verkauft hat. Das ist unabhängig davon, ob er Aktien hält oder nicht.

Und das gilt insbesondere für die Leute im Unternehmen, die auch viele Aktien besitzen. Und siehe da: da sind gerade Personen in gehobenen Positionen. Und natürlich auch Hopp selbst. Es würde ihn schon sehr schmerzen, sollte SAP Verluste einfahren. Insofern wird er immer das Beste fürs Unternehmen wollen.
Zweifellos. Darums geht´s der Gewerkschaft auch gar nicht. Es soll sichergestellt werden, daß er nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Mitarbeiter immer das beste will, und zwar gleichermaßen.

1. wurde wie gesagt nicht gedroht, sondern nur eine realistische Einschätzung der Angelegenheit getätigt. Das mag jemand natürlich anders sehen, wenn er immer nur vom schlechten im Menschen ausgeht und überall Intrigen wittert, wo eigentlich keine sind. Es wurde jedliglich gesagt, dass der Konzernsitz von Walldorf an einen anderen Standort hin wandern könnte, hätte die Gewerkschaft hier nun auf einmal Mitspracherecht
Gib dem Kind einen Namen. Ob man es nun "realistische Einschätzung" oder "Drohung" nennt, daß der Firmensitz ins Ausland gehen könnte, wenn eine Gewerkschaft im Boot zu sein droht - der Sinn ist dergleiche.

Des Weiteren frage ich mich gerade stark, was du überhaupt ausdrücken willst mit deiner sich ständig wiederholenden Aussage "droht, ins Ausland zu gehen". Der absolute Großteil der SAP-Beschäftigten sind Ausländer. Etwas über 30.000 um genauer zu sein. Knapp 10.000 sind in Deutschland beschäftigt.
Und um diese 10.000 geht es hier. Deren Nationalität spielt keine Rolle; es wird denen aber nicht egal sein, ob sie weiter in Walldorf arbeiten können, oder auf einmal ins Ausland sollen. Das sind nicht alles Singles, sondern einige haben bestimmt auch Familie. Wenn denen damit gedroht wird, es könnte passieren, daß man im Ausland arbeiten soll, wenn man "falsch" abstimmt, wüßte ich auch, was ich zu tun habe, zumindest jetzt, wo alles noch in Ordnung ist. Wenn das aber plötzlich irgendwann nicht mehr der Fall ist, wird man sich wünschen, damals dafür gestimmt zu haben.

Bei Britannia hatten wir damals auch keinen BR, weil alles von ganz alleine lief. Das Unternehmen tat ALLES, damit sich die MA wohl, zufrieden, stolz und ernst genommen fühlen. Aber als die Mutter Thomson Travel plötzlich übernommen wurde und die profitable Britannia Deutschland zerschlagen werden sollte (was noch Wochen vorher niemand geahnt hatte), mußte plötzlich alles ganz schnell gehen. Der flugs gewählte BR konnte dann nur noch reagieren, weil Wahlen und das ganze drumherum wertvolle Zeit gekostet hatten. Hätten wir schon immer einen BR gehabt (der vorher auch nicht in Erscheinung hätte treten müssen, weil alles so super war), hätte der schon viel früher gegen die sinnlose Schließung (das haben später auch Entscheidungsträger hinter vorgehaltener Hand zugegeben) vorgehen und diese evtl. abwenden können.

(...)
Ich aber kenne so einige Firmenchefs, die etwas aufgebaut haben und nun ständig von irgendwelchen ahnungslosen Gewerkschaftsfritzen malträtiert und mit Bürokratie überhäuft werden, dass man schon echt verwundert ist, dass sie noch nicht ins Ausland geflüchtet sind. Aber zum Glück gibts ja da noch ein paar patriotische Chefs, die trotz aller bisherigen Eskapaden dem Land treu bleiben. Nur leider Gottes will das kaum jemand sehen. Bei den allermeisten sind nur die Chefs die Bösen. *nein*
Tja, und bei einigen sind die Gewerkschaften die Bösen. Sie könnten machen, was sie wollen. Wenn so getan wird, als wären sie ein Übel, dann schwillt mir die Ader. Auch Du profitierst heute von Arbeitskämpfen, die die Gewerkschaften für die Arbeitnehmer durchgefochten haben, oder meinst Du, Du würdest als junger Angestellter so gut verdienen (beides setze ich jetzt mal voraus - wenn Du noch studierst, stell Dir einfach die Zukunft in ein paar Jahren vor), wenn es in den letzten 50 Jahren keine Gewerkschaft gegeben hätte?

Die Macht der Gewerkschaften in den Unternehmen ist gleich Null. Es gibt keinen Chef, der von "den Gewerkschaftsfritzen malträtiert" wird, solange er Arbeitnehmerrechte beachtet. In betrieblichen Dingen kann die Gewerkschaft überhaupt nicht reinreden. Bei völlig unwichtigen Dingen kann ein BR mitentscheiden, bei allen anderen muß er allerhöchstens angehört oder gar nur informiert werden; teilweise nicht mal das. Ist, wenn ich mich recht erinnere, im BetrVerfGes geregelt.

Nee, sorry, bei meinen bisherigen Erfahrungen schneiden die Gewerkschaften nicht gut ab. Um essentielle Arbeitnehmerrechte durchzusetzen, soll, ja muss es sie geben. Hierbei würde ich es mal viel wichtiger finden, dass es entsprechende Betriebsräte mal endlich in gewissen Discountern gibt!
Oh ja, da gebe ich Dir aus vollem Herzen recht! Was bei Kaufland, Lidl oder Schlecker abläuft (gibt da auch noch andere Branchen, z.B. die Luftfahrt; gottlob arbeite ich bei einer fairen Airline), ist schon kriminell und da wäre es sicher wichtiger, daß da mal eine Gewerkschaft aufräumt als bei SAP.

Aber das soll's dann auch schon sein. Sie können einen Firmenchef gerne beraten. Aber denen immerwieder in deren Angelegenheiten ungebeten reinreden und nur mehr Steine in den Weg packen, muss echt nicht sein.
Ist auch nicht so. Siehe oben.

Aber bis sich diese Position hier in Deutschland durchsetzt, werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis die Vernunft einzieht. Kein anderes Land auf der Welt ist in der Hinsicht so ideologisch verbohrt, wie Deutschland. Aber unter dem unausweichbaren Druck innerhalb der globalisierten Märkte wird sich das über kurz oder lang erledigen.
Und das findest Du gut, ja? Wer darunter leidet, sind die Arbeitnehmer. Und für die gibt es Gewerkschaften. Nicht zum Selbstzweck.

Daß einige sich auch profilieren wollen, ist sicher richtig. Und daß sich J. Peters damals gegen alle Widerstände an den Vorsitz der IGM geputscht hat, hat IMHO vor allem mit dem Gehalt (waren glaub´ ich 210.000 Euro) und seiner eigenen Karriere zu tun, als mit dem Wunsch, den AN zu helfen.
 
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