Bitte um Eintragung in Petition zur Aufklärung des Verfahrens zu Aaron Swartz

martin91

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Aaron Swartz war einer der selbstlosesten Menschen von denen ich je gehört habe. Sein ganzes, viel zu kurzes Leben lang hat er daran gearbeitet soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, wobei ihm seine beeindruckenden technischen Fähigkeiten sehr geholfen haben. Er wurde nun leider von der US-Staatsanwaltschaft im Alter von 26 Jahren in den Suizid getrieben.

Meine Bitte an alle die diese Zeilen lesen ist, dass ihr euch einen kurzen Moment Zeit nehmt und - falls ihr das unterstützenswert findet - euch in diese Petition eintragt:

http://act.demandprogress.org/act/aaron_justice

Es werden zwei Dinge gefordert:
1. Die US-Politik soll dafür sorgen, dass die Gesetzgebung in den USA bezüglich des “Computer Fraud and Abus Act” so verbessert wird, dass sichergestellt wird, dass in Zukunft niemand mehr für opferlose, vermeintliche “Verbrechen” bestraft wird.
2. Eine Untersuchung in Aarons und in die Fälle anderer missbräuchlicher Strafverfolgungen.

Standardmäßig werdet ihr da zwar in deren Verteiler eingetragen – ein Klick auf den unsubscribe-Link ganz unten in der Bestätigungsmail, welche ihr kurz nach eurer Eintragung erhaltet und schon seid ihr wieder draußen (wobei ich persönlich finde, dass deren Newsletter wirklich interessant ist).


Hier ein paar Links zu Aarons Tod (sind aber alle auf Englisch):

Stellungnahme seiner Familie und Nachrufe: http://www.rememberaaronsw.com/

Professor Lawrence Lessigs Blog: http://lessig.tumblr.com/post/40347463044/prosecutor-as-bully

The Guardian über mögliche Gründe für die Gnadenlosigkeit der Staatsanwaltschaft: http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2013/jan/16/ortiz-heymann-swartz-accountability-abuse

Forbes über das kaputte Rechtssystem in den USA: http://www.forbes.com/sites/timothy...-and-the-corrupt-practice-of-plea-bargaining/

Und hier werden Aarons angebliche Vergehen mit denen der Wall Street Firmenchefs verglichen: http://i.imgur.com/JFJ9b.jpg

Mir ist das Anliegen persönlich sehr wichtig. Dankeschön!
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EDIT :
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Will keiner was dazu schreiben?

An die Leute die die Empörung für überzogen halten: Bitte lest diese Kommentare:

Ein Auszug aus dem offiziellen Statement der Familie und der Freundin:
Aaron’s death is not simply a personal tragedy. It is the product of a criminal justice system rife with intimidation and prosecutorial overreach. Decisions made by officials in the Massachusetts U.S. Attorney’s office and at MIT contributed to his death. The US Attorney’s office pursued an exceptionally harsh array of charges, carrying potentially over 30 years in prison, to punish an alleged crime that had no victims. Meanwhile, unlike JSTOR, MIT refused to stand up for Aaron and its own community’s most cherished principles.
von http://www.rememberaaronsw.com/

Im Folgenden ein Auszug des Blogeintrags des Rechtsprofessors Lawrence Lessig:
In that world, the question this government needs to answer is why it was so necessary that Aaron Swartz be labeled a “felon.” For in the 18 months of negotiations, that was what he was not willing to accept, and so that was the reason he was facing a million dollar trial in April — his wealth bled dry, yet unable to appeal openly to us for the financial help he needed to fund his defense, at least without risking the ire of a district court judge. And so as wrong and misguided and fucking sad as this is, I get how the prospect of this fight, defenseless, made it make sense to this brilliant but troubled boy to end it.

Fifty years in jail, charges our government. Somehow, we need to get beyond the “I’m right so I’m right to nuke you” ethics that dominates our time. That begins with one word: Shame.
von http://lessig.tumblr.com/post/40347463044/prosecutor-as-bully
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EDIT :
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Linus Torvalds: Ortiz is lying
https://plus.google.com/u/0/+LinusTorvalds/posts/ggzfzKyrcRQ

>> 6 Monate Haft angemessen?
David Kastrup, David Kastrup (288 Beiträge seit 08.07.12)

"Nur so habe man dem Aktivisten signalisieren können, daß er eine
Grenze überschritten habe."

Im MIT, das sich mit einem offenen WLAN für alle inklusive Besucher
brüstet, und das unter Zugrundelegung dieses Status bei JSTOR ein
universitätsweites Downloadrecht für Artikel (zumeist Public Domain)
erworben hat, hat Swartz als Besucher in einer unverschlossenen
Abstellkammer einen Laptop abgestellt, der per Skript Artikel
heruntergeladen hat. Die Artikel sind später von JSTOR auf eigene
Initiative der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt worden.

In der Tat: viele Möglichkeiten, um unter diesen Umständen
argumentativ einsichtig eine Überschreitung einer Grenze zu
signalisieren, bleiben da nicht. Daß der Staatsanwalt deswegen ein
Schuldbekenntnis zu 13 grenzwertig bis vollkommen absurden
Straftatbeständen fordert, um unter dieser Vorbedingung dann seine
Forderung auf 6 Monate Haft zu beschränken (über die das Gericht
natürlich hinausgehen kann), ansonsten aber für 35 Jahre Haft und
Millionen an Schadenszahlung plädieren wird, ist da nur natürlich.

Swartz hätte es natürlich drauf ankommen lassen können. Vielleicht
wäre er herausgekommen; bei der Schwere der Vorwürfe ist es eher
unwahrscheinlich, daß dem Staatsanwalt zuliebe nicht der eine oder
andere Vorwurf durchgewinkt worden wäre, und jeder einzelne hätte
genügt. Sicher ist jedoch, daß es so oder so sein wirtschaftlicher
Ruin, sowie der wirtschaftliche Ruin seiner Familie gewesen wäre.
Das Begräbnis und die psychiatrische Begleitung der Familie wird nur
einen Bruchteil kosten.

Eine Verteidigung gegen eine solche Zahl an Vorwürfen gewinnt man
nicht mal eben in der Frittenbude, und in Amerika zahlt der Staat
nicht die Kosten, die eine Staatsanwaltschaftsklage auch für eine
erfolgreiche Verteidigung bedeutet.

Und nein, es als angemessen zu bezeichnen für so eine Kleinscheiße,
die von intelligenten Hacks (auf die die MIT-Kultur stolz ist) nicht
unterscheidbar ist, jemanden, der nicht vorbelastet ist, für ein
halbes Jahr in den Knast zu stecken, weil einem ohne Unrecht halt
nichts einfällt, wie man ein Unrechtsbewußtsein vermitteln kann als
jemandem Unrecht zu tun: das ist krank.

Und mit "sie haben ihre Pflicht getan", kam auch niemand bei den
Nürnberger Prozessen niemand durch. Die Pflicht über jede Spur von
Vernunft, Anstand und Menschlichkeit zu stellen, kann und darf keine
Entschuldigung für Verbrecher in Amt und Würden sein.<<
von http://www.heise.de/newsticker/foren/S-6-Monate-Haft-angemessen/forum-247120/msg-23000948/read/
 
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