Boykott: Bauern schütten Milch weg

Ich will "Brauer sucht Frau" gucken. *buck*
 
Die News, dass die jetzt die Milch wegschütten wollen, ist ja mal ein Knaller.

a) sieht man daran schön, dass sie es solche Aktionen leisten können, sprich doch nicht so arm sind, wie sie tun
b) gehen nur die Kleinbauern durch Molkereiblockierungen zu Grunde, denn die können sich nicht solche Verschwendungen leisten
c) Ist das moralisch nicht vertretbar den hungernden Nationen gegenüber

Naja, Lidl zieht ja jetzt mit und macht die Milch teurer. Damit haben die Bauern wohl gewonnen und den Streik endet in paar Wochen, wie angekündigt von den Bauernvetretern. Die überfüllte Geldbörse der Bauern, vorallem Großbauern, wirds freuen. :]

Mal ganz davon abgesehen, dass die Bauern Subventionen in den Ar*** geschoben bekommen, meist unglaublich viel Land besitzen und sonstige Einnahmequellen haben. Würden die das ganze Land mal verkaufen, könnten x- Nachgenerationen davon leben.
- die Kühe schreihen morgens um sechs zum Melken, weil ihnen der Euter fast platzt,
- wenn du in der Kneipe deine Coke ziehst, schieppt der Bauer Mist,
- Urlaub ist in dieser Branche ein Fremdwort,
- harter Job,

Nanana, so hart ist der Job heute auch nicht mehr. Sollen die Kühe schreien. Heute sind die Höfe in Deutschland so gut wie alle automatisiert, bis auf paar Kleinbauern. Wir leben hier nicht in Osteuropa. Selbst da kommen schon automatisierte Zapfanlagen zum Einsatz. ;)
 
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Dein Weltbild inklusive Feindbilder und schön in schwarz und weiß gemalt steht völlig fest, oder?
 
Mal ganz davon abgesehen, dass die Bauern Subventionen in den Ar*** geschoben bekommen

Dazu empfehle ich mal die Lektüre des Subventionsberichtes des dt. Bundestages
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/062/1606275.pdf

Ist interessant was die gewerbliche Wirtschaft so bekommt. Klar auch zur Strukturschaffung...aber eben auch wie im Fall Nokia wohl auch für den xxxxx


Nanana, so hart ist der Job heute auch nicht mehr.

Warum machst du es dann nicht?
Wie ich oben schon schrieb: Ich kann euer Gemecker nicht nachvollziehen, wenn man als Bauer doch so viel Kohle in den Arxxx geblasen bekommt und der Job SO easy is, warum macht ihr es dann nicht?
Und das Argument der Vererbung etc. ist sinnbefreit...gerade im Süden gibt es immer mehr Höfe die nicht mehr weiter geführt werden und inkl. Land zum Verkauf stehen. Und da man das ja eh subventioniert bekommt, muss man ja nicht mal was dafür zahlen sondern in Scheichmanier nur darauf warten bis die Milch-$$ fliessen...

Streiken die Müllabfuhrfahrer, dann heißt es: die sollen sich nicht so haben. Ihren Job will dennoch keiner machen...
etc. pp.

Davon mal abgesehen besteht Milchviehhaltung nicht nur aus Melken...Silage, Futter allg., Schxxx schaufeln, Verwaltungstätigkeiten etc.
 
a) sagt niemand, dass der Bauerjob "easy" ist.
b) Um als Bauer anzunfangen braucht man erstmal viel Kapital für Land usw.. Da die meisten Bauern ihr Land, Hof, Geräte weitervererben sind hier die finanziellen Startschwierigkeiten als Bauer geringer, von daher halte ich den Vorschlag/ Frage wieso wir nicht Bauer, werden etwas für utopisch.
c) Hat jeder auch jeder andere Interessen / Vorlieben / Fähigkeiten, wonach sich heute oft die Ausbildung zum jeweiligen Beruf richtet und evtl. das Profil des Bauers komplett ausschließt

;)
 
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btw: Gestern gabs im Norma um die Ecke schon keine Milch mehr, kam es bei euch schon zu Versorgungsengpässen?
 
.... Was viele hier auch vergessen ist, dass Bauern (Milch und Viehbauern im Besonderen) weder nach 8 Stunden die Stechuhr betätigen können, noch am Wochenende frei haben und auch nicht mal einfach so Urlaub haben. Außerdem muß im Krankheitsfall der Hof weiter versorgt werden und und und....

Deshalb finde ich es nur gerechtfertigt wenn Bauern gut verdienen und dafür auch streiken (müssen).

Und ich kenne keinen Bauern, der mit der Pistole im Genick gezwungen wurde Bauer zu werden oder zu bleiben. Was für ein Argument...
Dem Feuerwehrmann ist es dann auch mal zu heiß, dem Berufstaucher zu heiß, dem Müllmann zu dreckig etc. Wenn man Bauer wird, weiß man i.d.R. genau, was auf einen zukommt und man kann sich auch nach alternativen Vermarktungsmöglichkeiten umschauen oder selber in die Puschen kommen. Mir pers. ist der Preis der Milch egal, da nur Junior diese regelmäßig trinkt. Ob die nun 70 Cent kostet oder 1,50€ ist mir eigentlich egal. Mehr als 3-4 Liter die Woche brauchen wir zu zweit sowieso nicht. Bei all den Preissteigerungen und Teuerungen fällt das dann auch nicht mehr ins Gewicht...
 
Letzten Endes ist der Milchbauernstreik ein Arbeitskampf für die Beibehaltung der Planwirtschaft, gegen die schrittweise Einführung der Marktwirtschaft in diesem Bereich. Es soll im Kapitalismus schon anderswo Betriebe gegeben haben, die im Wettbewerb (!) keinen Bestand hatten.

Planwirtschaft? Hier wird imho eher einer Besonderheit in der Milchproduktion Rechnung getragen.

Da die Erzeugerkosten für das "Produkt" Milch höher geworden sind, muß das Produkt auch mehr auf dem Markt erzielen um weiterhin wirtschaftlich zu sein. Allerdings ist das nicht so einfach wie in anderen Branchen, da unsere Milch erstens von vielen mehr oder weniger kleinen Betrieben dezentral produziert wird, (was dem einzelnen Bauern die Macht nimmt Preiserhöhungen durchzusetzen) und zweitens die Produktion nie still stehen kann. Dadurch steht der einzelne Bauer jeden Morgen vor der Wahl, ob er seine Milch, die er ja zwangsläufig produziert, wegschütten soll, oder unter den Erzeugerkosten an die Molkereien verscherbelt. Für sich einen höheren Preis erzielen, kann der Bauer aufgrund seiner Marktmacht nicht, da die Molkereien nicht auf ihn Einzelnen als Lieferanten angewiesen sind. So ist er gezwungen unter Preis zu verkaufen.

Wäre es möglich Milchkühe wie Fließbänder an- und auszuschalten, würde sich das Problem nicht ergeben. Bauern würden erst dann produzieren, wenn Aufgrund von Angebot und Nachfrage der Preis in einem Bereich ist, indem sie wirtschaftlich operieren könnten.

Und ich kenne keinen Bauern, der mit der Pistole im Genick gezwungen wurde Bauer zu werden oder zu bleiben.

Genau vor dem Schritt stehen jetzt ja die Milchbauern. Entweder sie bekommen mehr Geld für ihr Produkt, oder sie werden den Hof nicht weiter führen (können)...
 
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Ich denke das mit diesem Streik die Großen mal wieder die Kleinen kaputt machen.
Als ich in den Nachrichten gelesen habe das es Bauern gibt die jeden Tag Milch für 500 Euro in den Gulli kippen konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln.
Denen gehts wirklich richtig schlecht! :]
Ich kann nicht nach mehr Kohle schreien, es mir aber erlauben so viel Geld jeden Tag zu vernichten!
Die kleinen Milchbetriebe können das nicht und leiden meiner Meinung nach im Moment richtig.
Wenn der ein oder andere aufgeben muss haben die Großen wieder gewonnen.
Mehr Geld durch weniger Konkurrenz und einen höheren Preis.
Na dann, herzlichen Glückwunsch!
 
Planwirtschaft? Hier wird imho eher einer Besonderheit in der Milchproduktion Rechnung getragen.
Planwirtschaft ist es nicht wegen des Produkts, sondern wegen der "Milchquote". So wie ich es verstehe, wird den Bauern entsprechend ihrer Quote garantiert, die "geplante" Menge Milch abzunehmen. Vor Jahren gab es wohl zudem noch staatliche Stützungen zum Hochhalten des Milchpreises.
http://de.wikipedia.org/wiki/Milchquote

Das mit der Planwirtschaft sehen auch andere so:
http://www.welt.de/wirtschaft/article1912145/Die_Bauern_traeumen_von_der_Planwirtschaft.html

Wäre es möglich Milchkühe wie Fließbänder an- und auszuschalten, würde sich das Problem nicht ergeben. Bauern würden erst dann produzieren, wenn Aufgrund von Angebot und Nachfrage der Preis in einem Bereich ist, indem sie wirtschaftlich operieren könnten.
Das ist Unsinn. Der Milchverbrauch ändert sich nicht täglich, sondern pendelt sich irgendwo ein. Erleichternd kommt hinzu, dass sich auch über lange Zeiträume der Milchverbrauch kaum ändern wird. Die Produktion eines Autos oder gar einer Tageszeitung birgt erheblich mehr Risiken als die Milchproduktion.
 
Bei nem derzeitigen Preis von ~30Cent den Liter (hier im Norden), bedeutet dass das 500€ knapp 1700l sind. Unter dem Gesichtspunkt, dass Hochleistungskühe mit Hochleistungsfutter ca. 10.000l im Jahr geben, dafür aber nie ihren Stall von aussen sehen, weil das nicht rentabel ist (die industrialisierte Landwirtschaft ist schon pervers...) sind das ganze 61 Milchkühe. :] Was ist denn daran bitte groß.

Dennoch sind 500€ pro Tag nicht wirklich, viel wenn du davon 61 Kühe + dich selbst ernähren musst.

Das Problem der Milchquote ist, dass sie Überproduktion legitimiert, weil sie immer 10-15% über dem tatsächlichen Bedarf gehalten wird. Die Idee hinter der Quote (Preise stabilisieren) ist an sich nicht schlecht, aber so kann das nicht funktionieren.
Und natürlich sind die großen Einzelhandelsketten und Molkereiketten ein Problem für die Bauern, diese haben die wesentlich stärkere Position und nutzen diese auch.
 
Planwirtschaft ist es nicht wegen des Produkts, sondern wegen der "Milchquote". So wie ich es verstehe, wird den Bauern entsprechend ihrer Quote garantiert, die "geplante" Menge Milch abzunehmen. Vor Jahren gab es wohl zudem noch staatliche Stützungen zum Hochhalten des Milchpreises.
http://de.wikipedia.org/wiki/Milchquote

Da hast du Recht - Milchquote ist Planwirtschaft. Zügellose Marktwirtschaft ist allerdings auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Das ist Unsinn. Der Milchverbrauch ändert sich nicht täglich, sondern pendelt sich irgendwo ein. Erleichternd kommt hinzu, dass sich auch über lange Zeiträume der Milchverbrauch kaum ändern wird. Die Produktion eines Autos oder gar einer Tageszeitung birgt erheblich mehr Risiken als die Milchproduktion.

Da sehen wir das gleiche Problem von unterschiedlichen Standpunkten aus. Du forderst quasi die Regulierung des Angebotes, bzw. der Markt soll das Angebot regeln, (im Prinzip nur möglich durch andere Form der Milchquote, oder eine Absprache unter allen Milcherzeugern (Milch OPEC ;D), was aufgrund der Dezentralität nicht praktikabel ist) bis zum erwünschten Preis; ich fordere eine Anhebung des Preises und lasse anschließend den Markt über die Nachfrage die Menge an produzierter Milch regulieren.

EDIT:
Hinzu kommt das durch die Milchquote den Bauern ein marktwirtschaftliches Operieren erschwert wird:

Um den Milchmarkt zu reglementieren wurde das marktpolitische Instrument der Kontingentierung der Angebotsmenge gewählt. Damit wollte man durch ein begrenztes Angebot einen stabilen Preis für Milcherzeugnisse erhalten. (Wikipedia)

Die zugeteilte Quote der EU lag rund 15–20 % über dem Verbrauch. Auch heute noch liegt sie 10–15 % darüber, so dass bis heute dieser Teil der Erzeugung weitgehend subventioniert abgesetzt wird (Futtermittel, industrielle Verwertung, Drittlandsexport).(Wikipedia)

Die Erzeugung wird praktisch künstlich hochgehalten, da die Bauern die zugewiesene Quote, mangels Abstimmungsfähigkeit, immer erfüllen...
 
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Die Erzeugung wird praktisch künstlich hochgehalten, da die Bauern die zugewiesene Quote, mangels Abstimmungsfähigkeit, immer erfüllen...
... und zudem noch glauben, dass sie trotz Überangebots (wie in alten Zeiten) einen hohen Wunschpreis planwirtschaftlich durchsetzen können. ;)

Nur gut, dass die Milchquote 2015 wegfallen soll, aber daran glauben kann man noch nicht wirklich. Ursprünglich sollte die Quotenregelung bereits in diesem Jahr auslaufen.
 
Bauern wollen mehr geld für milch? Wenns nach mir gehen würde dann könnte der Liter sogar 60Cent kosten........Milch ist total überbewertet. Niemand brauch täglich Milch (ausser vielleicht kinder)
Und selbst wenn die bauern die mich verschenken wollten, dürften sie es nicht! Und würde man es in einen südlichen Kontinent schicken wollen, dann würde dort wegen der tranzportzeit nur Joghurt ankommen.

Milch ist überbewertet
 
Bauern wollen mehr geld für milch? Wenns nach mir gehen.....
Milch ist überbewertet

Was ist mit Butter, Kuchen, Backwaren, Joghurt, Pudding, Kääääse ???

Milch ist schon wichtig, es geht ja nicht nur um die Milch die man in Beuteln/Flaschen im Markt kauft... sondern die generelle Abgabe an die Bauern...
 
Laut der Süddeutschen Zeitung hat sich Lidl übrigens auf eine Milchpreiserhöhung von 10 Cent pro Liter eingelassen, diese 10 Cent sollen direkt an den Bauern ausgezahlt werden. Rewe wird wohl bald nachziehen. Auch soll die Butter pro 250g Päckchen 20 cent teurer werden.
 
ja wichtig für die Milch benötigende Industrie aber wie ich finde, haben sich die meisten Leute viel zu sehr an die Tägliche Milch / Milchprodukte gewöhnt. Das ist so ähnlich wie mit dem täglichen Fleischverzehr...
Ich Trinke auch gerne mal Milchkaffee oder abends ein Glas Milch aber diese Panik kann ich wirklich nicht nachvollziehen...
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EDIT :
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Laut der Süddeutschen Zeitung hat sich Lidl übrigens auf eine Milchpreiserhöhung von 10 Cent pro Liter eingelassen, diese 10 Cent sollen direkt an den Bauern ausgezahlt werden. Rewe wird wohl bald nachziehen. Auch soll die Butter pro 250g Päckchen 20 cent teurer werden.

Man darf ja auch nicht vergessen dass an dieser Situation allein die Discounter schuld sind. Wäre die Milch erst gar nicht so billig geworden dann wäre die Preisregulation in dieser Industrie noch intakt.
 
@zalup: Ja, die Panikmache kann ich mal wieder nicht nachvollziehen.

Angebot und Nachfrage ergeben nunmal den Preis...
 
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