Lebensprognose.com - falsche Angaben durch Minderjährigen

Cephei

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Hallöchen,

jaja ich denk ja auch immer, wie kann man nur so blöd sein...nun sich mein Bruder (wird 12) dort angemeldet :]
Der Reihe nach: Er ist auf einer seiner Lieblingsseiten, fifa4fans.de (ich dacht, das is ne Seite für Kinder 8-( ), dort ist nen Banner oder Popup oder was, das zu lebensprognose.com führt. Dort haben wir mal wieder so nen Test, wie lang die eigene Lebenserwartung ist usw.
Mein Bruder gibt dort völlig falsche Daten (Name, Adresse, Gebdat), aber die richtige Emailadresse (dorthin kam ja der Aktivierungslink). Ganz unten auf der Seite steht, dass der Dienst 59 Euro kostet. Das hat er nicht gesehen, sagt er. Er macht den Test und prompt kommt die Rechnung per Email.
Er löscht schnell alles (auch aus dem Gelöscht-Ordner) und sagt keinem was. Die letzten Tage schaute er aber auffällig oft nach Emails...Nun kam heute wohl eine Zahlungserinnerung oder Mahnung, keine Ahnung (hat ja schnell wieder alles gelöscht). Dann bekam er offenbar doch Muffensausen und holte seine große Schwester (mich ;D ) zu Hilfe. Eltern wussten bis dahin nichts.

Gut, ich weiß ja, er ist minderjährig, der Vertrag ist nun nichtig, da die Eltern (inzwischen von mir informiert) ihr Einverständnis nicht geben.
Ich weiß auch (hab ein bisschen recherchiert), dass die natürlich trotzdem drohen (Taschengeldparagraph und so, alles Quatsch, weiß ich), schlimmstenfalls sogar mit Anwalt, Inkassobüro und Mahnbescheid kommen. ABER: Sie haben keine Adresse! Klar, sie haben die IP, aber sie müssten einen Staatsanwalt beauftragen, der über die IP beim Provider unsere Daten ermittelt.

Anwalt (der wird keine Emails schreiben), Inkassobüro (ebenfalls) und Mahnbescheid (geht nur per Post) fallen also erstmal aus.
Ich hab denen ne Email geschrieben (ich als Erziehungsberechtigte natürlich ;D ), gehe aber im Moment davon aus, dass diese ignoriert wird:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Sohn beichtete mir heute, dass er sich vor längerer Zeit auf Ihrer Seite angemeldet habe und heute das zweite Mal eine Email bekommen hat, er soll 59 Euro zahlen. Diese Email (und alle anderen zuvor) hat er leider bereits unwiderruflich gelöscht, so dass ich nicht einmal weiß, was da genau drin stand.

Bei Anmeldung hat er nicht nur übersehen, dass es sich um ein kostenpflichtiges Angebot handelt, sondern er hat offenbar auch ein falsches Alter angegeben, denn er ist erst 11, und damit noch nicht volljährig. Ihren Service kann man aber, wie aus den AGB zu entnehmen ist, nur als Volljähriger in Anpruch nehmen.
Die Kosten kann er natürlich nicht begleichen, da er kein Taschengeld bekommt - er ist ja auch davon ausgegangen, dass es sich hier um ein Gratisangebot handelt.
Ich kann Ihnen leider nicht sagen, mit welchen Daten er sich angemeldet hat (er weiß es selbst nicht mehr), ich weiß nur die Emailadresse: (Emailadresse entfernt)

Ich und auch mein Mann, der Vater des Kindes, wussten bis heute nichts von der Sache. Natürlich wären wir auch nicht einverstanden gewesen. Wie bereits gesagt, ist mein Sohn noch minderjährig, damit beschränkt geschäftsfähig. Da er unser Einverständnis zum Abschluss des Vertrages nicht bekommt, ist der Vertrag nichtig.
Ich bitte Sie, den Vertrag und die entstandenen Gebühren zu stornieren. Bitte senden Sie mir (nicht ihm) eine Bestätigung hierüber per Email zu.

Vielen Dank vorab für Ihre Mühe,

(Name entfernt)

Nun hatte ich überlegt, das sicherheitshalber noch per Einschreiben/Rückschein zu schicken. ABER dann haben die ja unsere Adresse. Genau das wollte ich vermeiden.

Was meint ihr: Wie weit gehen die (oder können die gehen), solange sie nur die Emailadresse und die IP haben? Sollen wir das Einschreiben schicken und damit unsere Adresse "preisgeben"?
Ich weiß, dass wir im Recht sind, dass der Vertrag nichtig ist. Ich weiß aber auch, dass die es uns nicht einfach machen (Recht haben und Recht bekommen....). Rechtschutz haben wir nicht, ich sehe auch nicht ein, einen Anwalt einzuschalten. Die Sachlage ist ja klar.
 
Bitte erstmal garnichts unternehmen. Noch haben sie nur eine E-Mail Adresse, ohne dazugehörige Personalien oder sonst etwas verwertbares. So können die "Anwälte" (ich würde eher sagen Handlanger) von diesen Abzockern sehr billig (eine Mail kostet ja nix) versuchen das Geld einzutreiben. Es scheint genug Eindruck zu schinden um bei vielen Leuten den Drang auszulösen denen die 59€ zu überweisen. Tut es nicht. Wenn ihr ihm nicht euren Namen nennt, hat er auch Chance da dran zu kommen. Euer Provider wird nach allem, was bisher bekannt ist dem nicht den Namen zur verwendeten IP geben. Dazu ist es eh schon zu spät, da man die IP nur noch zwei Wochen speichern darf.

Sollten die Abzocker doch an euren Namen oder gar die Adresse kommen, so dürfte euch auch Post von deren "Anwälten" erwarten. Das schindet würde mächtig Eindruck ist aber nur heiße Luft. Irgendwann geben die auch das auf.

Wirklich "Sorgen" machen, oder aktiv werden solltet ihr erst, wenn ihr einen gerichtlichen Mahnbescheid bekommt. Da kann und darf nur von einem Gericht verschickt werden, Schreiben der Anwälte, die den Eindruck eines solchen erwecken sind genauso Wertlos.

Da bisher aber kein Fall bekannt wurde, wo ein Abzockeranwalt sich erdreistet hat bei Gericht einen Mahnbescheid zu beantragen, oder gar einer von einem Gericht ausgesprochen wurde, würde ich die Sache erstmal aussitzen.

Wenn dann doch mal irgendwann ein Mahnbescheid kommen sollte, so würde ich entweder bezahlen, oder so ich Rechtsschutzversichert bin und einen Prozess nicht scheue mir den Spaß mal machen und gegen diese Schwachmaten klagen. Der Schuss wird für die dann ganz schnell nach hinten losgehen.
 
Das allergleiche ist meinem kleinen Bruder(14) auch passiert. Er hat sich ebenfalls mit falschen Daten angemeldet, aber mit richtiger Emailadresse. Nachdem 2 Mahnungen gekommen sind, haben die sich nicht mehr gemeldet und dieses Urteil bestätigt auch, dass die durch so ne hinterlistige Sache auch nichts unternehmen können - zum Glück.
 
Ich kenne ebenso sehr viele Beispiele die sich auf den gleichen Tatbestand beziehen. Jedoch wurde außer E-Mails zu senden nur einmal was per Post unternommen.

Damals kam ein Brief von einem "Internet Anbieter" indem stand, dass ich mich irgendwo angemeldet haben soll (was ich nicht hatte) und jetzt monatlich 95 € fällig wären. Das ganze wurde dann mit dem Rechtsanwalt abgesprochen und der hat uns geraten nichts zu unternehmen. Nach der 3ten Mahnung und ca. 30 € Mahngebür :] hörten die Rechnung wieder auf und man hörte nie wieder was von denen.

@ Cephei:

Im Normalfall dürfte rein gar nichts passieren, außer das du E-Mails in Form von ein paar Mahnungen erhältst. Diese kannst du getrost ignorieren, da der Preis von 59 € für die Leistung die du erhalten hast völlig überzogen ist. (Das Gesetz sieht das ebenso)

Und wie es bei den meisten solchen Anbietern ist, war der Hinweis auf eine Gebühr von 59 € sicher am ganz unteren Ende der Seite, natürlich in Kleinschrift. (Meistens muss man sogar noch scrollen, damit man diesen Text sieht)
 
und genau dafür kommt jetzt ab und zu dick und breit Werbung, wenn man auf planet3dnow.de geht.
Vorbildhaft, auch wenn P3D nicht beeinflussen kann, was für Werbung geschaltet wird....
 
Diese Art von Abzocke bewegt sich größtenteils in einer rechtlichen Grauzone.
Es wird ständig davor gewarnt, gestern war wieder ein Beispiel im Fernsehen.
Am besten mal die Verbraucherzentrale um Rat fragen.
Übelste Sorte sowas, kann mir nicht vorstellen das man z.Bsp. als Betreiber einer Seite keinen Einfluß auf Werbung hat die dann aufpopt und zu diesen Abzockerseiten führt. "Mit dem Zaunpfahl winkt @ p3d^^"
 
*nurmalrückmeldunggebenwollt*

Also es kamen in der Tat noch 2-3 Mails mit Zahlungsaufforderungen, in einer stand sogar, dass sie versucht haben, uns auf dem Postweg was zuzustellen und dass das Schreiben aber nicht zugestellt werden konnte (*haha*, klar, weil es an die ausgedachte Adresse ging). Das ist nun schon einige Monate her und wir haben nix mehr gehört :-)

Danke an alle für eure Antworten :-)
 
Gut, dass du ne Rückmeldung machst, ich glaub viele bekommen obwohl sie gelesen haben, dass ihnen nix droht muffensausen und zahlen dann. In der c't stand drin, dass Schmidtlein&Co. niemals vor Gericht ziehen würden, weil Sie dann richtige Probleme bekommen würden. Hier gibt's Musterbriefe (die c't empfielt diese 1:1 zu übernehmen):
http://www.heise.de/ct/07/20/098/default.shtml
 
Evtl. mal ne Mail an die Admins von der Fifa Seite schreiben, glaube auch kaum das die sowas auf der Seite haben wollen.
 
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