AMDs zukünftige APU/CPU-Strategie

BavarianRealist

Grand Admiral Special
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In diesem Thread darf über die Zukunft von AMD und die Auswirkungen auf die zukünftigen Produkte von AMD im Bereich CPU oder APU spekuliert werden. Meinungen, Überlegungen und Links zu Informationen sollen sich hier finden. SPEKULATIONEN sind hier willkommen. Aber bitte fair diskutieren, jeder darf seine Meinungen haben und sie auch hier kund tun!
 
Du gehst also davon aus, dass AMD nicht zerschlagen, zerlegt oder gevierteilt wird? ^^

Aber im Ernst:
Falls die Gerüchte stimmen, dass sich Jaguar jeweils bei den Gamekonsolen durchgesetz hat, dann würde ich sowas mit der gleichen Anzahl an CPU-Kernen (und vielleicht ner dickeren GPU) als Trinity Ersatz bringen.

Vorteil: Beides sind synth. Designs, brauchen den gleichen Low-Power Prozess und man hat das Mittelklasse APU-Problem los, bei dem ein CPU-Teil, der eigentlich nen High-Perf Prozess braucht mit nem GPU Teil kombiniert wird, der eigentlich nen low-perf Mode braucht. Das muss eigentlich schief gehen.

Nachteil: Noch weniger Rechenleistung, aber das ist egal, da man vom Konsolentuning profitieren wird, und zweitens schauen viele auch nur auf den Cinebench-Score, da würde 8 Jaguarkerne aber sicherlich auch nicht schlecht abschneiden ^^

BD kann man dann auf Server & High-End Desktop konzentrieren, von mir aus noch ne kleine GPU 80-120 Shader oder so, also Grafikausgabe, Notfall-Lösung und wg. der UVD Einheit dazu, mehr aber nicht.

Problem: Der Herstellungsprozess.
Hab letztens im GF-Thread ein Zitat eines TSMC Mitarbeiters gepostet, der meinte, dass das Scaling ohne 3D-Transistoren bei 20nm schon ziemlich schlecht ist. Da springt nicht mehr viel raus.
Aber was sollen sie bei AMD machen .. Intel wird denen sicherlich keine CPUs backen. Also müssen sie nehmen, was da ist, und da gibts mittlerweile 28 und 20nm FD-SOI. Das bringt für high-perf Sachen wieder nicht viel, aber für nen GPU-Part einer APU sollte das eigentlich optimal sein. Also sollten sie das mindestens für alle APUs nehmen. Da bringts auf alle Fälle was.

Bei den CPUs würde es vielleicht auch nicht schaden. Für Ende 2013 ist noch eine (vermutlich mit Steamrollerkernen) Server CPU auf der Roadmap. Sollten AMD den Servermarkt nicht komplett aufgeben, dann müssen sie da was bringen. 5 Module, PCIe 3.0 Lanes und DDR4 sowieso. Alles in nem neuen Sockel, der dann auch als AM3+ Ersatz herhalten muss, damits billiger wird (Plattformen sind teuer im Unterhalt).

Eventuell macht es sogar Sinn C32 und G34 zusammenzulegen und dann gleich nen 4 Kanal-Speicherkontroller zu integrieren. Wegen DDR4 wäre man eigentlich auch bei 2 Kanälen nicht bandbreitenlimitiert, aber zuviel Bandbreite hat noch keinem geschadet. Außerdem wäre ne dicke Opteron-APU vielleicht dankbar dafür.
Bei den Dual-DIE CPUs wären dann je 2 Kanäle pro Die deaktiviert.

Nachteil:
Die Boards dafür gäbs dann wohl erst ab 150 Euro aufwärts, aber im Server oder high-end Desktop wäre dass das geringste Problem. Das gleiche gilt für anfänglich teure DDR4-Module. Wenn ich mich recht entsinne, dann ist das teure an Intels 2011 Plattform größtenteils der Chipsatz, da will Intel 70 Dollar sehen. Wenn AMD das etwas billiger macht, sollte es da nichtmal Problem mit zu teuren Boards geben.

Am Ende hätte man dann nur noch 2 Sockel-Plattformen:


  • FM2: Das würde mit Jaguar-Derivaten und Dual-DDR3 versorgt, oder von mir aus shrinken sie Trinity auch noch auf 20nm FD-SOI, mir egal ^^
  • gemeinsamer "CGAM4" Sockel: Quad-DDR4 für 1P/2P/4P-Server, HE-Desktop und HE-APUs.
Dazu kämen dann nur noch die festverlöteten BGA Gehäuse und die Mobilvarianten, aber da reicht es auch erstmal den aktuellen FS1r2 analog zu FM2 weiterzuführen.
 
Du gehst also davon aus, dass AMD nicht zerschlagen, zerlegt oder gevierteilt wird? ...

Wissen tu ich es nicht. Was ich aber weiß ist, dass AMD langsam kapieren muss, dass man sich Manches nicht mehr leisten kann. Man lebt inzwischen viel zu lange auf viel zu großem Fuss...daher kommt jetzt Herr Zwegat zu AMD.

Aber AMD muss zuerst darauf achten, dass sie ihre Schulden bedienen können. Diese Zahlungen kennt man. Um nicht in ernste Probleme zu kommen (um das abzuklopfen haben sie sich jetzt diese tollen Experten "Zwegats" ins Haus geholt...) müssen die Ausgaben so stark eingeschränkt werden, dass man das Ziel erreicht. Aber das ist lange bekannt. Ergo: es muss und wird etwas gestrichen bzw. auf Eis gelegt. Jaguar wird es wohl nicht sein; der muss jetzt Hoffnung bringen. Auf der GPU-Seite erwarte ich aber durchaus Einsparungen: hier werden womöglich die 20nm-Design-Anstrengungen erst mal auf Eis gelegt. Ein Teil der Leute wird ja weg geschickt und der Rest muss dann vermutlich helfen, die GPUs in den APUs voran zu bringen...usw.

Mittelfristig hilft aber nur eines: AMD muss mit seinen Produkten der Konkurrenz etwas aus dem Weg gehen. Gegenüber Intel kann man den Performance/Highend-Markt räumen und Intel hier freien Lauf lassen. Im restlichen Segment hilft es, die Vielfronten-Kämpfe aufzugeben. Damit werden Eierlegende-Wollmilch-Produkte überflüssig, sodass man jedes Design ganz gezielt auf bestimmte Eigenschaften optimieren kann => bessere Leistung für das Zielsegment. Zudem kann man alles aus den Designs raus hauen, was ebenfalls nicht mehr nötig ist => kleinere Dice. usw.

Es mag simpel klingen, aber es ist einfach der einzige übrige Weg. Selbst im GPU-Segment erwarte ich, dass AMD sich hier auf bestimmte Produkte konzentriert und das Portfolio straffen wird, weil man einfach nicht mehr alles gut genug bedienen kann, wenn man nicht mehr über die dafür nötige Man-Power verfügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zukunft von AMD?
Sie müssen wie jede andere Firma auch Geld verdienen.
Das klappte noch ganz gut, als der X86 sich durchsetzte und der Desktopbereich boomte. Vor allem auch in den Privathaushalten wegen Internet. Die CPUs konnten nicht schnell genug sein für den ruckelfreien Internet und Multimedia Genusssetzte.
Bis 200x funktionierte die Devise schneller und billiger. Dann reichte die Leistung und die Masse fing an Laptops zu kaufen. Leider verpasste AMD diesen Markt, da man sich mehr auf Hochleistungsprozessoren für den Servermarkt konzentrierte. AMD rechnete sich wohl aus, dass eine integrierte GPU für kleinere Chips zukünftig nötig ist und kaufte ATI.
Wahrscheinlich sahen sie auch die Möglichkeit die GPU als paralleles Rechenwerk in Servern einzusetzen.
Für eine einfache Chipgrafik hätte es bestimmt auch andere Möglichkeiten gegeben.
Zudem startete man die Entwicklung von APUs für den Einstiegsbereich (Bobcat) und für leistungsfähige Laptops und Mainstream Desktop (Llano).
Leider ist man wieder zu spät dran und wird von der Entwicklung durch Smartphones und Tablets überrascht.
Wie entwickelte sich der Markt:
PräInternet:........ Desktop
Internet:..............Desktop Laptop
Sozial Network:.. Deskt. Lapt. Tablet Smartphone
Der Desktopmarkt bricht zusammen, es gibt kaum noch Wachstum.
Der Laptopmarkt schrumpft, im Einsteigerbereich sind die Margen gering.
Es findet fast nur noch Ersatzgeschäft statt.
Im HPC Bereich und High End Desktop locken zwar hohe Margen, aber da hat AMD ein Problem mit der besseren Konkurrenz. Zwar sind diese Bereiche extrem prästigeträchtig aber auch von der Menge her zu vernachlässigen. Im Serverbereich für Cloud Computing und das Internetbusiness werden andere Prozessoren verlangt, die AMD auch liefern wollte. Aber auch hier ist die Konkurrenz da bevor AMD richtig Fuß gefasst hat.
Im GPU Bereich kann man noch mit der Konkurrenz mithalten, jedoch schrumpft auch dieser Bereich, da ja nicht mehr wie in alten PräInternet Zeiten jeder eine diskrete Karte braucht.

Bestandsaufnahme, was kann AMD:
Komplexe leistungsfähige CPUs, APUs, GPUs entwickeln und fertigen lassen.
Sparsame Server (Seamicro).
Chips nach Kundenwunsch fertigen (Spielkonsolen).

Nachdem die traditionellen Märkte für AMD zusammenbrechen, schauen sie sich jetzt nach neuen Märkten um. Aktuell im Trend:
Embedded Bereich : Bedarf an sparsamen leistungsfähigen grafikfähigen Chips nachdem immer mehr Produkte mit touchfähigem hochauflösenden Display ausgestattet werden, die früher mit einem 1 Zeilen Alphanum. Display auskamen ( Kiosksysteme, Werbebranche).
Für Tablets eignen sich die Chips auch wunderbar.
Server Bereich: Cloudcomputing, ARM64.
Dienstleistung: Entwicklung von Kundenspezifischen embedded APUs.

Ups, unser geliebter High End Desktop Bereich fehlt. Tja, da steckt noch was in der Pipeline. Ist halt eine Rechnerei: Die Entwicklungskosten abschreiben oder noch was reinpumpen um wenigstens noch etwas wieder zu erwirtschaften.
Denke für Steamroller ist die Entwicklung schon so weit, dass da noch was kommt. Vielleicht reicht die Leistung um den Kern wirtschaftlich vermarkten zu können. Hängt halt von Intel ab, ob sie AMD eine Nische lassen. Selbst wenn Steamroller Top wäre, reichte der schrumpfende Desktop und Notebook Markt nicht aus, um auf Dauer zu überleben. Die wenigsten brauchen dort solch eine Leistung.

Mit ARM64 rüstet AMD für die Zukunft. 4GB Ram kosten kaum noch und sollte das im Client oder Embedded Bereich gefragt werden, ist man bereit.
Apropro Embedded, die Roboter lernen laufen und die Autos fahren ohne menschlichen Fahrer. Da wird Rechnerpower gebraucht, gerade bei der Bildverarbeitung, was ja eine GPU bzw. APU ganz gut kann.

AMD wird es überleben. Wir, die damals staunend die Apple Lisa betrachteten, uns zwischen Commodore und Atari entscheiden mußten, dann den Aufstieg des PCs verfolgten, dabei auf AMD oder Intel setzten müssen uns jetzt ein neues Schlachtfeld suchen. Noch können wir etwas mit AMD oder NVIDIA zittern. Aber im Desktop hat Goliat gewonnen. Und ARM wird für Intel auch kein Problem. Sollte die ARM Architektur sich durchsetzen, wird Intel eben eine ARM Architekturlizens kaufen und ARM Prozessoren bauen.
Ich denke mal Apple oder Samsung, Google oder Facebook, Amazon oder Apple oder Ebay, VW oder Mercedes oder BMW oder Crysler oder ... interessiert die hier lesenden weniger.
 
Das kommende Jahr wird für AMD eines der schwierigsten Jahre der Firmengeschichte überhaupt.
Amd hat zur Zeit nichts was auch wirklich Cashflow erzeugt, alles Lowend-Produkte welche die eigenen Kosten gerade mal so decken.
Dank Bulldozer(Zambesi und Vishera) haben sie sich aus dem High-End-Bereich verabschiedet. Der Steamroller kommt erst 2014, und dies zu einer Zeit in der Intel den Markt mit dem Hashwell überrollt.
Amd täte gut daran, den Steamroller auch noch auf den AM3+ Sockel zu belassen. Nur damit haben sie eine Chance, dass viele noch auf den Steamroller warten werden. Ich könnte mir nicht vorstellen, speziell für den Steamroller ein neues Board kaufen zu müssen, sehr wohl wissend dass dieser immer noch deutlich langsamer und deutlich mehr verbraucht als die Konkurrenz.(was mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch so sein wird.)
Den FM2 sehe ich deutlich besser positioniert, da haben sie allerdings den Fehler gemacht, dass sie den Wechsel von FM1 zu FM2 zu schnell getätigt haben. Ein OEM muss alle Sockel/Boards ständig neu validieren, damit dieser seine PCs/Netbooks/Notebooks verkaufen kann. Sowas kostet sehr viel Geld und dann noch die Aussicht, dass Amd vielleicht nicht mehr liefern kann, macht dies umso weniger attraktiv. Ein belassen auf den FM1 hätte dazu geführt, dass die OEMs weniger Valdierungskosten gehabt hätten und die Trinity hätte sich somit besser auf den Markt positionieren können.
Das nächste Jahr kann Amd nur noch über den Preis konkurrieren und damit machen sie sich längerfristig eh kaputt.
Im ARM-Bereich wird es für AMD nicht einfacher, die Konkurrenz ist auch da sehr gut aufgestellt und schon in allen Produkten enthalten.
Auf 20nm Ende nächsten Jahr würde ich nicht mehr setzen, eher Ende 2014. Amd/Global Foundrys haben damit immer sehr lange gebraucht, bis sowas spruchreif war.(im ankündigen waren sie immer seeehr schnell, manchmal sogar schneller als Intel)
Amd braucht um zu überleben einen sehr finanzstarken Partner. Blos wer will sich in der heutigen Marktsituation sowas antun?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zukunft von AMD?
Sie müssen wie jede andere Firma auch Geld verdienen.

... Dann reichte die Leistung und die Masse fing an Laptops zu kaufen. Leider verpasste AMD diesen Markt, da man sich mehr auf Hochleistungsprozessoren für den Servermarkt konzentrierte. AMD rechnete sich wohl aus, dass eine integrierte GPU für kleinere Chips zukünftig nötig ist und kaufte ATI.
..

AMD hat die Entwicklung nicht verschlafen. Sie haben extra den Turion für die Notebooks herausgebraucht. Allerdings war das noch die Zeit in der Intel mehr oder weniger offen den Markt manipuliert hat. ( Das war auch die Zeit als Dell von den 1 Mio. gratis angebotenden CPUs nur 200k haben wollte). Das Problem damal wie heute besteht darin, dass die meisten Hersteller wie die Händler Intel verbauen und bewerben. Von gr. Firmen hört man auch, dass nur Intel gewünscht wird. Bei öffentliche Ausschreibungen darf zwar nicht mehr direkt Intel verlangt werden, aber das wird mit speziellen Cinebench, Sandra und sonstigen auf Inteloptimierten Benchmarks umgangen. Zu AMDs Pech leidet auch ihre frühere Dominanz in Retail Bereich. In den meisten Foren wird nur Intel empfohlen.

Leider ist man wieder zu spät dran und wird von der Entwicklung durch Smartphones und Tablets überrascht.
Wie entwickelte sich der Markt:
PräInternet:........ Desktop
Internet:..............Desktop Laptop
Sozial Network:.. Deskt. Lapt. Tablet Smartphone
Der Desktopmarkt bricht zusammen, es gibt kaum noch Wachstum.
Der Laptopmarkt schrumpft, im Einsteigerbereich sind die Margen gering.
Es findet fast nur noch Ersatzgeschäft statt.

Da sind sie nicht alleine. Auch Intel hat damal ihre XScale-ARM-Bereich verkauft. Die ARM Lizenz haben sie allerdings immernoch. Auch sollen sie indirekt (in Netzwerk-, SSD Controllern, ...) ARM Prozessoren anbieten. AMD war damals mit Genode und der von ATI zugekauften Imageon gut aufgestellt. Allerdings fehlte es auch damal an Geld und Resourcen. Ich habe damal auch nicht viele Warner gehört, die auf eine wachsende Bedeutung dieses Sektors hinwiesen.

Ansonsten finde ich auch das AMD auf ihre guten Grafikfähigkeiten aufbauen sollten. Und dieses mit allen möglichen CPU Designs verbinden (ARM, X86, PowerPC [IBM für MS], MIPS). An CPU Leistung werden sie so schnell nicht an Intel vorbei ziehen. Wobei selbst dieses ihnen in der Vergangenheit nicht viel genutzt hat.

Im ARM-Bereich wird es für AMD nicht einfacher, die Konkurrenz ist auch da sehr gut aufgestellt und schon in allen Produkten enthalten.
Auf 20nm Ende nächsten Jahr würde ich nicht mehr setzen, eher Ende 2014. Amd/Global Foundrys haben damit immer sehr lange gebraucht, bis sowas spruchreif war.(im ankündigen waren sie immer seeehr schnell, manchmal sogar schneller als Intel)
Amd braucht um zu überleben einen sehr finanzstarken Partner. Blos wer will sich in der heutigen Marktsituation sowas antun?

Das dem Sockel FM1 ein längeres Leben hätte haben sollen stimme ich dir zu, vorallem weil es ein paar gute Boards gab, die nun bei FM2 fehlen.

Edit:

Man darf nicht vergessen das ARM Geräte auch in Server und Notebooks kommen möchte. In dem Bereich wird mehr Leistung nachgefragt, bzw. ist noch nicht gefestigt. Da gibt es für AMD noch Chancen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Der Desktopmarkt bricht zusammen, es gibt kaum noch Wachstum. ...
Was ist schlecht daran Produkte millionenfach zu produzieren, auch wenn die absoluten Zahlen nur noch wenig wachsen werden?

Mit dieser Logik dürften keine Kühlschränke, TV-Geräte, Autos produziert werden, weil der Markt ach so "aussichtslos" ist und kaum noch Wachstum zulässt.

Das ist BWL-&%$&%$. Das zeugt nur von wenig Vertrauen in die eigenen Produkte und dem nicht vorhandenen Willen/Vermögen die eigenen Produkte am Puls der Zeit aktuell und konkurrenzfähig halten zu wollen.

Erschwerend kommt hinzu, dass in einer Reihe westlicher Länder die Konjunktur lahmt, bzw. extrem stark eingebrochen ist - sogar China schwächelt (nur noch "geringe westliche"^^ Zuwachsraten). Für ein Totenglockenleuten des x86-Desktops halte ich das aber für (noch) nicht angebracht.

MFG Bobo(2012)
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach liegt die große Chance für AMD längerfristig tatsächlich im Verlassen des x86-Marktes. Nur so können sie ihre Bemühungen um HSA, OpenCL und GPU-Computing durchbringen. Im x86-bereich sehe ich da wenig Chancen (eine der wenigen Chancen heißt C++-AMP, wobei man hier sehen muss, wie sich Microsofts Ökosystem überhaupt entwickelt).

Die Argumente für ein Verlassen des x86-Bereichs:
1. Intel Diktat: Intel kann in diesem Segment aufgrund seiner Marktstellung die Entwicklung diktieren. Als kleiner Mitbewerber hat AMD da keine Chance. Intel hat kein Interesse an einer Veränderung der bestehenden Strukturen. Sie sehen OpenCL nicht als Chance sondern als Bedrohung und daher wird AMD in diesem Segment nicht mehr viel Innovatives machen können. AMD ist hier quasi in einer Zwangsjacke, man fuchtelt zwar wild herum, kann sich aber nicht befreien, weil immer mal wieder der Pfleger vorbeikommt und einen ruhigstellt.
2. Instruktionssatz-Unabhängigkeit: x86 verliert rapide an Bedeutung. Mit HTML5, Windows Runtime, Java etc. setzen sich zunehmend Programmier-/Anwendungsmodelle durch, die unabhängig vom zugrundeliegenden Instruktionssatz genutzt werden können. Dadurch wird die Hochpreispolitik im x86-Bereich gegenüber den ARM-SoCs nicht mehr lange aufrechtzuerhalten sein. Ich bin mal so mutig und sage: Die Ära von x86 ist an ihr Ende gekommen, zumindest was den Otto-Normal User angeht.

Im ARM-bereich sieht die Sache komplett anders aus. Man hat zwar Vorgaben, was die Kompatibilität angeht, aber die stammen nicht von einem Mitbewerber. Zudem scheint der ARM-Bereich deutlich offener für Innovationen zu sein. Man sieht ja wer der HSA-Foundation beigetreten ist. Hier herrscht noch wirklicher Wettbewerb, nicht Diktat.

Und da kommen wir auch schon zu den Problemen bzw den Argumenten dagegen:
1. AMD hat im ARM-Bereich keine Erfahrungen und es gibt zahlreiche große Fische, die da rumschwimmen. Im x86-Becken hatte AMD zwar nicht viel Platz und bekam nur soviel vom Fressi wie der große Raubfisch gerade zuließ, aber man wurde erstmal nicht selbst angefressen oder verschluckt. bei ARM ist das anders. Zeigt man Innovationen und ist von x86 einigermaßen unabhängig dann machts schnapp und man ist Teil eines größeres Unternehmens.
2. AMD hat im ARM-bereich keine Erfahrungen. Sollten die Bereichte nicht falsch sein, dann kommt AMD erstmal mit einem Vanilla-ARMv8-Design auf den Markt. Das ist laut der Prognosen von ARM zwar wahrscheinlich leistungsfähiger als Jaguar (oha, mutig sowas zu behaupten), aber dennoch eben keine Konkurrenz für Designs die auf eine hohe Singlethread-Performance ausgelegt sind. Langfristig könnte AMD hier, sofern man lange genug überlebt, die Designs auf hohe Performance trimmen.
3. Nvidia macht das schon länger. Nvidia zielt im Prinzip auf die gleichen Märkte wie AMD, hat aber sowohl im ARM-Bereich mehr Erfahrung, als auch im Bereich GPGPU-Software. Gerade was den GPU-Computing-bereich angeht, hätte AMD hier momentan nur die Interconnects als Vorteil.
4. Im ARM-Bereich blühen momentan auch die GPU-Konkurrenten auf. Qualcomm mit ehemaligem AMD Knowhow, Imagination (teil von HSA) mit sehr guter Leistung pro Watt und pro Fläche, ARM mit eigenen Designs. Die klassischen AMD Vorteile greifen hier als nur bedingt.
5. AMD hat in dem Bereich echt keine Erfahrung und Geld haben sie auch nicht, dass sie das irgendwie schnell ausgleichen könnten.

Also irgendwie sind sie in einer Sackgasse, egal wie man es dreht und wendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du solltest nochmals mehrfach und jeweils nachdrücklich wiederholen, dass AMD im ARM-Bereich keine Erfahrung hat, sonst kapieren das einige nicht.

EDIT:
Ich würde sogar soweit gehen, vorzuschlagen, für diese Thematik einen eigenen Thread zu eröffnen:
"AMD hat im ARM-Bereich keine Erfahrung, wie geht's weiter?"
 
Zuletzt bearbeitet:
...Also irgendwie sind sie in einer Sackgasse, egal wie man es dreht und wendet.

So kann man es wohl sehen. AMD hat sicher gute Technologie, mit der man auch was anfangen kann und ich durchaus die Chance sehe, dass es wieder aufwärts geht. Aber sie brauchen nun einen klugen Strategen, der die Situation versteht und die richtigen Visionen hat. Der muss nun mutig ran gehen und die Hebel auch in ein klare Richtung stellen. Aber wer könnte das bei AMD? Die Leute, die sie sich ins Haus geholt haben lassen mich eher vermuten, dass bei AMD momentan Orientierungslosigkeit herrscht...
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EDIT :
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...Ich würde sogar soweit gehen, vorzuschlagen, für diese Thematik einen eigenen Thread zu eröffnen:
"AMD hat im ARM-Bereich keine Erfahrung, wie geht's weiter?"

Jetzt muss ich mal gaaanz, gaaanz blöd fragen: werden die Cores nicht von ARM entwickelt und als fertige synthetische Designs lizensiert? Geht es nicht "lediglich" darum, die Cores in ein Design zu integrieren? Ich wüsste nicht, welches Knowhow über die Cores AMD hier bräuchte?

Als Knowhow müssen sie die Integration der Cores kennen lernen, also deren Eigenheiten bei den Schnittstellen. Und das sollte AMD gut können; für die Einsätze besser als die Konkurrenten. Hier sollte AMD mit den APUs von Zacate, Llano und Trinity genau diese Probleme längst gut kennen gelernt haben.
 
Solange sie vanilla-ARM-Cores nutzen wollen, brauchen sie keine Erfahrungen, was die Designs angeht.
Aber: Da müssen sie immer so lange warten, bis ARM die Designs fertig hat, bevor sie loslegen können. Das kann durchaus funktionieren (Siehe Samsung)

Daher (und aus anderen Gründen) wechseln viele größere ARM-Nutzer (Qualcomm, Apple, Nvidia et.al.) derzeit dahin, eigene Cores zu entwickeln, indem sie lediglich den Befehlssatz lizenzieren, nicht die Kerne selbst.

@FredD
Sorry, war ein bisschen zu oft ;)
 
Dank Bulldozer(Zambesi und Vishera) haben sie sich aus dem High-End-Bereich verabschiedet....
Das ist doch nicht wahr. Aus dem High-End-Segement hat man sich seit Core 2 Quad verabschiedet, mit kurzen Aufbäumen durch Phenom I X4 und Phenom II X6, wo man aber beide Male nicht mehr komplett ins High-End vorstoßen konnte.
Zambezi und Vishera haben daran nichts geändert. Das war schon deutlich früher.
da haben sie allerdings den Fehler gemacht, dass sie den Wechsel von FM1 zu FM2 zu schnell getätigt haben. Ein OEM muss alle Sockel/Boards ständig neu validieren, damit dieser seine (PCs)/Netbooks/Notebooks verkaufen kann.
Was haben Net- und Notebooks mit FM2 zu tun?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sogar soweit gehen, vorzuschlagen, für diese Thematik einen eigenen Thread zu eröffnen:
"AMD hat im ARM-Bereich keine Erfahrung, wie geht's weiter?"
Stimmt nicht, der Entwicklungschef, den sie letztens bei Apple abwarben hat bei Apple die ARM-Apple Chips entworfen.
Außerdem würde ich da jetzt keine großen Probleme ziehen. Die Unterschiede zw. ARM und x86 auf Technikebene sind eher klein. Sind immer 0en und 1en, die in Registern gespeichert werden, und in Rechenwerken hin und hergeschoben werden. Für x86 braucht man halt nen guten Dekoder, für ARM nicht. Aber z.B. ne gute Sprungvorhersagelogik lässt sich auch für ARM verwenden.
 
...Die Unterschiede zw. ARM und x86 auf Technikebene sind eher klein. Sind immer 0en und 1en, die in Registern gespeichert werden, und in Rechenwerken hin und hergeschoben werden. Für x86 braucht man halt nen guten Dekoder, für ARM nicht. Aber z.B. ne gute Sprungvorhersagelogik lässt sich auch für ARM verwenden.

AMD wird sicherlich mit Standard-ARM-Cores beginnen. Sollte aber nicht gerade AMD ein Knowhow haben, um mittelfristig bessere Umsetzungen von ARM-Cores zu entwickeln? Spielen für manche Umsetzungen vielleicht nicht auch Patente eine Rolle, die die restlichen ARM-Kunden nicht nutzen können, weil sie kein Patent-Austausch-Abkommen mit Intel besitzen? Könnte hier womöglich wirklich Knowhow bei AMD schlummern, das erst mal auf eine ARM-Core-Umsetzung angewandt werden muss? Womöglich kann dann am Ende AMD seine ARM-Cores weiter lizensieren ;D
 
Eine Kaveri APU mit Nehalem IPC & 4,5Ghz CPU Takt wäre sehr interessant, dann wäre der CPU Part der APU so stark wie 4 Threads auf Ivy Bridge Basis, gerade im Mobile Bereich könnte AMD mit solchen Produkten Intels Marktanteile angreifen :)
 
Intel macht es womöglich Jaguar sogar leichter als gedacht, scheint sich Atom erst in 2014 weiter zu entwickeln, aber auch dann eher nur auf Ontario aufzuschließen, sieh hier.

Damit hätte AMD hier womöglich eine gute Position mit Jaguar. :)
 
Ja die Jaguar Kerne sollen nicht schlecht sein, 4 OoO Kerne mit 2MB L2, 128Bit FPU, alle SSE Befehle & AVX Instruction, +15% IPC & +10% Takt ist ein guter Fortschritt gegenüber Bobcat.
Abwarten wie groß die APU dann ausfallen wird, Bobcat ist in 40nm > 77mm² groß, Jaguar in 28nm sollte mit 4 Kerne nicht viel größer ausfallen.
Der einzige Nachteil ist Singlechannel DDR3 & kein FMA Support, sonst hätte man via HT & MCM 8 Kerne erwarten können, das wäre doch was eine APU mit 8 Kerne unter 200mm² bzw. 2x 80mm² *lol*
 
Zuletzt bearbeitet:
AMD hat die Entwicklung nicht verschlafen. Sie haben extra den Turion für die Notebooks herausgebraucht. Allerdings war das noch die Zeit in der Intel mehr oder weniger offen den Markt manipuliert hat.
Ist schwer, dieses Thema mit ein paar Worten zu erfassen. Die Thematik ist mir schon klar. Vielleicht hätte sich AMD ohne die Machenschaften von Intel auch gut im X86 Sektor behauptet.
Ist aber nicht. Jetzt geht es halt darum, die Zukunft zu gestalten.
Auch Intel hat damal ihre XScale-ARM-Bereich verkauft. Die ARM Lizenz haben sie allerdings immernoch. Auch sollen sie indirekt (in Netzwerk-, SSD Controllern, ...) ARM Prozessoren anbieten. AMD war damals mit Genode und der von ATI zugekauften Imageon gut aufgestellt. Allerdings fehlte es auch damal an Geld und Resourcen. Ich habe damal auch nicht viele Warner gehört, die auf eine wachsende Bedeutung dieses Sektors hinwiesen.
Die fehlende Weiterentwicklung des Geode konnte ich auch nicht nachvollziehen.
Die ATI Mobile Produkte basierten auf MIPS-Kern. Vielleicht hat AMD sie auch deshalb abgestoßen, da ARM sich schon weitgehend durchsetzte. Ist halt dumm gelaufen, es wurden, wie sich jetzt herausstellt, falsche Entscheidungen getroffen. Mit ARM64 versucht man nun, AMD nicht mehr so abhängig von einem Marktsegment zu machen.
Leider ist da erst mal eine Radikalkur notwendig.
Wer in einem älterem Traditionsunternehmen schafft, wird sich bei manchen Kollegen auch fragen, was die eigentlich in ihrem Kämmerlein schaffen. Würd mich nicht wundern, wenn noch ein paar alte Kämpfer an einer MMX Optimierung auf Transistorebene arbeiten. Bei einem 10000 Mann(Frau) Unternehmen werden da schon mal ein paar mittlerweile obsolete Aufträge übersehen. Von daher seh ich die Entlassungen nicht so kritisch. Schmerzlich wird es halt, wenn durch die allgemeine Verunsicherung sich dann auch ein paar gute, wichtige Leute was sichereres suchen.
Wird noch ein paar Jahre dauern, bis sich wieder alles eingespielt hat.
 
Der einzige Nachteil ist Singlechannel DDR3 & kein FMA Support,

Ich habe das gerade nicht im Kopf und bin zu faul es bei Google einzugeben - ist das schon bestätigt? In meiner Fantasie schwirrt da noch Dualchannel herum...

LG
 
Sie sehen OpenCL nicht als Chance sondern als Bedrohung und daher wird AMD in diesem Segment nicht mehr viel Innovatives machen können.


Wie kommst du denn darauf? Warum supported und bewirbt Intel OpenCL? Warum macht Intel große Fortschritte in dem Bereich? Als Beispiel das OpenCL 2013 Beta SDK, was deutlich schneller läuft als das 2012er SDK. Warum gibt es eine Developer Zone für OpenCL von Intel? Warum unterstützt sogar Xeon Phi OpenCL 1.2? Das könnte man so weiterführen. Intel ist sehr aktiv im OpenCL Bereich, das macht einfach kein Sinn was du schreibst.
 
...Der einzige Nachteil ist Singlechannel DDR3 & kein FMA Support, sonst hätte man via HT & MCM 8 Kerne erwarten können, das wäre doch was eine APU mit 8 Kerne unter 200mm² bzw. 2x 80mm² *lol*

Ich erwarte eine Variante mit Dual-Channel eines Jaguar-Derivates. Ob das die Quad-Variante erhält, weiß ich nicht (doch auch dafür halte ich es für wahrscheinlich).

Warum muss es unbedingt eine 8-Core-Version von Jaguar geben? Wie wäre es mit einer 6-Core-Variante und Dualchannel...als eigenes Derivat ähnlich dem Thuban? Acht Cores machen wären womöglich stark Bandbreiten-limitiert.

Also evtl:
Billigvariante: Quadcore mit Singlechannel-Controller und "wenig" GPU, damit klein und billig (möglichst mit Diesize <70mm²)
Mainstream-Notebook-Version mit bis zu TDP=35W: 6-Core, viel GPU und Dualchannel; auch als Ersatz/Nachfolger für Trinity (mit um die 120mm² Diesize)
 
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