Arzt und Berufsunfähigkeitsversicherung...

Antarctica

Grand Admiral Special
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Moinmoin,

ich habe ein Problem.

Habe im Februar/März eine Berufsunfähigkeitsversicherung beantragt und angegeben, welcher Arzt meine gesamte Krankengeschichte der letzten 5 Jahre kennt. (Ich war zwei Mal bei ihm, ansonsten kerngesund). Der Versicherung hab ich ne Schweigepflichtentbindung an die Hand gegeben, damit sie bei dem Arzt erfragen können, dass das auch stimmt.

Vor sechs Wochen wurde ich von dem Makler angerufen, mein Arzt reagiere nicht. Ein Anruf bei der Sprechstundenhilfe erbrachte daraufhin "Er hat es auf dem Radar".

Aus Sicherheitsgründen habe ich bei einer zweiten Gesellschaft einen Antrag eingereicht - wenn einer abgelehnt wird, kriegt man sonst ja 5 Jahre lang keinen mehr.

Vor zwei Wochen habe ich jetzt den Bescheid bekommen, dass der erste Antrag wegen fehlender Rückmeldung des Arztes nicht weiter bearbeitet wird. Ich habe daraufhin drei mal beim Arzt angerufen, die Sprechstundenhilfe hatte abends schon vergessen dass wir morgens miteinander telefoniert haben... Beim dritten Mal hieße es, der Doktor riefe mich zurück, sobald er Zeit hat. Das ist bislang (eine Woche) nicht geschehen.

Ich würde dem inzwischen gerne die Praxis in die Luft jagen.

Bevor ich das mache: Welche legalen Möglichkeiten stehen mir noch zur Verfügung?
 
Hingehen und Deine Krankenakte einfach abholen. Dann kopieren und der Versicherung die Kopien geben. Die Originale bei Dir einlagern.
 
Einfach in die Sprechstunde gehen!
 
Das ist Unsinn. Man kann seine Krankenakte auch ohne Arzt einreichen. Meist geht es über den Hausarzt nur einfacher und schneller, als wenn man das selbst macht. Es immer noch so, dass der Patient die Versicherung abschließt, und nicht sein Hausarzt.

Weiterhin hat der Patient Anrecht auf jederzeitige Einsicht in seine Akte und mitnehmen darf er sie auch. Die Krankenakte gehört nämlich nicht dem Arzt, sondern dem Patienten.

Und dem Arzt kann man über einen RA oder die Kammer Dampf machen, wenns sein muss. In dem hier geschilderten Fall scheint der Arzt nicht besonders bösartig zu sein, sonder er hat einfach keinen Bock, sich mit dem zusätzlichen Aufwand zu befassen, für den er letztlich keinen Cent extra sieht. Typische Medizinerkrankheit, wenn ich das mal so sagen darf.
 
Weiterhin hat der Patient Anrecht auf jederzeitige Einsicht in seine Akte und mitnehmen darf er sie auch. Die Krankenakte gehört nämlich nicht dem Arzt, sondern dem Patienten.
Das habe ich auch woanders gehört, die Sprechstundenhilfe scheint es aber nicht zu wissen.
 
Naja, ich muss mich in soweit korrigieren, dass es wohl ein entsprechendes BGH-Urteil vom letzten Jahr gibt, dass nun regelt, dass die Patientenakte doch Eigentum des Arztes ist.

ABER: Jeder Patient darf jederzeit und ohne Angabe von Gründen Einblick nehmen und der Arzt muss sie auf eigene Kosten auch als Kopie zur Verfügung stellen.

Hintergrund der Entscheidung war u.a. auch die Idee, dass ein Patient eine Versicherung abschließen möchte, für die er diese Unterlagen benötigt.

Ärzte machen das übrigens deshalb so ungern, weil sie Regressansprüche befürchten. Zu gut deutsch: Sie wissen, dass sie schlecht arbeiten und wollen das Beweismaterial lieber behalten.

Kann uns allen aber egal sein. Es bleibt dabei: Hingehen und die Kopien verlangen. Sofort und zum Mitnehmen.
 
ABER: Jeder Patient darf jederzeit und ohne Angabe von Gründen Einblick nehmen und der Arzt muss sie auf eigene Kosten auch als Kopie zur Verfügung stellen.
Du meinst auf Kosten des Patienten, richtig?

Ärzte machen das übrigens deshalb so ungern, weil sie Regressansprüche befürchten. Zu gut deutsch: Sie wissen, dass sie schlecht arbeiten und wollen das Beweismaterial lieber behalten.
Du scheinst was gegen Ärzte zu haben. ;D Ich halte von den Quacksalbern auch nix. Ich hätte damals nicht hingehen sollen, genützt hat es eh nix.
 
So, habe eben mal in der Praxis angerufen und gesagt: "Ich hätte gerne eine Kopie meiner Patientenakte." Da durfte ich sogar mal direkt mit dem Doktor reden!

Das Problem war, ich war wie gesagt zwei Mal da (das habe ich der Versicherung auch so mitgeteilt), die Idioten von der Versicherung hingegen wollten alles über meine Probleme der letzten zehn Jahre wissen (da war doch noch was bei der Bundeswehr). Er hatte dann da wohl nachgefragt was das soll, die wollten das intern klären und sich nochmal melden, haben sie aber nicht getan. Stattdessen landete bei mir ein Schreiben "wir bearbeiten nicht weiter".

Jedenfalls habe ich jetzt die wichtigen Kopien in der Hand und kann sie kopieren und die Kopien von den Kopien dann bei der anderen Versicherung einreichen :)
 
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