Haftet DHL für defekte Hardware, wenn Paket heil geblieben ist?

Redphil

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Folgende Sachlage:
bei ebay eine Grafikkarte mit Wasserkühler ersteigert, Lieferung erfolgte in einem kleinen, unbeschädigten Paket. Grafikkarte ist aber teildefekt, wird nicht richtig erkannt und erzeugt schöne flackernde Streifen.
An Verkäufer zwecks Klärunge gewendet. Verkäufer schwört Stein und Bein, dass Grafikkarte bei ihm lief... . Er hat daraufhin DHL kontaktiert, weil er davon ausgeht, dass die Grafikkarte dann nur beim Transport beschädigt worden sein konnte (oder bei mir...). Die haben in einem Standardbrief die Einsendung der Ware inkl. Verpackung zur Prüfung erbeten. Das ganze dauert dann natürlich etwas.
Meine Frage - ist es überhaupt realistisch, dass DHL hier zahlt, obwohl das Paket keine Beschädigung erkennen lässt und damit nicht nachgewiesen werden kann, dass die GraKa beim Transport beschädigt wurde? *suspect* Sollte ich es mir gleich sparen, das Paket da einzureichen und den ebay-Käuferschutz in Anspruch nehmen?
 
DHL haftet nur, wenn die Sendung entsprechend der AGBs der DHL verpackt wurde. Ist die Verpackung für die Sendung ungeeignet, haftet der Verkäufer für die unsachgemäß verpackte Sendung.
 
Ich hatte genau so einen Fall vor etwa zwei Jahren. Verpackung unbeschädigt, aber Inhalt beschädigt. DHL hat nicht gezahlt, weil die Verpackung nicht gemäß deren AGB ausgefallen ist. Da steht imho sogar drin, dass das Paket einen Sturz von mindestens 80 Zentimetern unbeschadet überstehen muss usw.

Gedauert hat es damals glaub ich knapp drei Wochen. Rausgekommen ist natürlich nichts (wie bereits erwähnt). Ich habe mich dann nach zähem verhandeln mit dem Verkäufer geeinigt.

Insofern: Wenn Käuferschutz besteht, würde ich diesen in Anspruch nehmen. Der Weg über DHL erscheint mir bei dem beschriebenen Vorfall aussichtslos.
 
Verpackung war ein Schuhkarton (*suspect*), der mit polsterndem Material versehen wurde.
Ob das die angeführten Kriterien erfüllt (http://www.dhl.de/content/dam/dhlde...ngen-paket-national-international-09-2010.pdf), kann ich als Laie nicht wirklich einschätzen - zumindest war sichergestellt, dass niemand vermuten konnte, was da transportiert wird... .

Ne. Ein Schuhkarton entspricht nicht so wirklich den Verpackungskriterien. Schon gar nicht dem Sturzschutz.
Wie genau war denn die Karte verpackt? In Antistatikhülle oder direkt im Karton mit Polstermaterial?
Richtig verpackt wäre die Karte in Antistikfolie in der OVP und anschließend in einem passenden Umkarton mit genügend Polsterung.

Man könnte auf die Idee kommen die Karte wurde absichtlich so verpackt um einen vorhandenen Defekt auf den Transport schieben zu können.
Das Fehlerbild das deine Karte hat erinnert mich an Karten mit Vram Schäden durch übertakten oder weil nicht richtig gekühlt wurde. Gibt ja diverse Postings dazu hier im Forum
Was war das für eine Karte Die du ersteigert hast? Kannst Du einen Link zu der Auktion posten?

Auch wenn ich kein Freund von sowas bin. Hier würde ich sofort den Käuferschutz in Anspruch nehmen.
 
Antistatikhülle hat gefehlt, Karte steckte in einer Luftpolsterfolie - das Ganze war dann in weiteres Polstermaterial eingebettet. Also natürlich keineswegs optimal verpackt.
Die Karte ist eine GTX 480 mit Swiftech-Wasserkühler. Der Kühler (http://www.swiftech.com/mcw82vgawaterblock.aspx) wird mit einer Heatsink kombiniert, Speicher und Spannungswandler also nicht direkt wassergekühlt. Wenn dann noch ein paar weitere ungünstige Faktoren wie OC / miese Gehäusekühlung dazukommen, dürfte dass schon eine riskantere Konstellation sein.

Habe mich mittlerweile auch dafür entschieden, einfach den Käuferschutz in Anspruch zu nehmen- der Verkäufer kann sich dann ja gerne mit DHL abmühen.
 
Antistatische Luftpolsterfolie? Oder normale, die schon beim Anblicken anfängt zu knistern und nach zu zerstörender Elektronik giert?
 
Sieht mir nach ganz normaler Luftpolsterfolie aus.
 
Wenn das normale Luftpolsterfolie ist, dann ist Karte sehr wahrscheinlich (90%) dadurch Kaputt gegangen durch statische Aufladung. Auch wenn die Karte vorher zu 100% funktioniert hat wurde sie durch die Verpackung zerstört.
Da ich betriebsbedingt, mit Elektrostatik beschäftigen muss, bin ich mir deswegen sehr sicher das die deswegen defekt ist.

Aus welchem Material ist das andere Polstermaterial?
 
Nochmal genau angesehen - offenbar war die Karte doch nicht direkt in der Luftpolsterfolie, sondern in einer einfachen Kunststofftüte (in der Art eines Gefrierbeutels) untergebracht. Luftpolsterfolie und Styroporfolie dienten dann zum Polstern.
 
Mach mal von dieser Kunststofftüte ein Foto und stell es hier rein, vielleicht ist es doch eine ESD-Tüte!
 
Hier die Tüte:
attachment.php
 

Die ist alles. Nur nicht Antistatisch. In solchen Tüten werden z.b. Textilien, Kinderschuhe/Schuhe, Kunststoffteile und Kleinteile allgemein verpackt.
Aber für elektronische Artikel kann so eine Tüte tödlich sein.
 
So ist es, also ich würde dies dem Verkäufer sagen, dass er die Karte unsachgemäß verpackt hat und durch statische Aufladung der Tüte und dem anderen Verpackungsmaterial die Karte getötet wurde. Entweder er nimmst sie zurück oder Ebay melden. DHL kann dafür nichts.
 
Ich glaube in den meisten Fällen würde eine Grafikkarte sowas locker überstehen. Aber hier kommt eins zum anderen. Außerdem sind mein Orakel und ich der Meinung, daß die Karte bestimmt schon vorher über den Jordan gegangen ist und nicht die Tüte und die Verpackung ihr den Rest gegeben haben.

Käuferschutz und dann weg damit.
 
Wenn du wüsstest was solch eine Tüte mit Steuerungen oder Karten alles anstellten kann und wird. Wir haben hier auf Arbeit extra für die Lehrlinge Messungen durchgeführt und alte Steuerung geschrottet. Die sahen alle noch Top aus und funktionierten zum Teil aber haben dann doch irgendwelche undefinierte Fehler.
Solche tütchen sind tödlich für elektronische Platinen.
 
Wenn du wüsstest was solch eine Tüte mit Steuerungen oder Karten alles anstellten kann und wird. Wir haben hier auf Arbeit extra für die Lehrlinge Messungen durchgeführt und alte Steuerung geschrottet. Die sahen alle noch Top aus und funktionierten zum Teil aber haben dann doch irgendwelche undefinierte Fehler.
Solche tütchen sind tödlich für elektronische Platinen.
Der Cheat hierbei ist, dass das alles sehr nichtdeterministisch ist. Kann kaputt gehen, muss aber nicht. Der Verkäufer kann 100x auf diese Weise versendet haben, ohne dass was passiert ist (eigentlich unwahrscheinlich), aber beim 101mal geht es halt schief.
Ich habe auch schon mehr als genug Teile unsachgemäß behandelt und es ging fast nie was daneben. Aber das hier ist eindeutig falsch verpackt. Wenn es gut gegangen wäre, hätte der Verkäufer (wieder?) Glück gehabt. So muss er dafür gerade stehen.
 
Das ist richtig, es kann dadurch kaputt geht aber zu 100% kann man das nicht sagen das diese Tüte schuld daran ist.
Deswegen wenn mit Elektronik daheim Arbeite, mit eingesteckten Netzstecker arbeiten und immer einer Hand am Gehäuse, das nicht lackiert ist, ansonsten habe ich mir ESD Bändchen mal gekauft und von der Arbeit bekomme ich sowieso jedes Jahr neue ESD Schuhe.
 
Mittlerweile hat sich ebay auch endlich mal zu dem Fall geäußert. Die fordern nun innerhalb von 10 Tagen ein Gutachten von einem sachverständigen Dritten über den Schaden, geben aber nichtmal an, ob sie entstehende Kosten übernehmen. Langsam nervts... .
 
Mittlerweile hat sich ebay auch endlich mal zu dem Fall geäußert. Die fordern nun innerhalb von 10 Tagen ein Gutachten von einem sachverständigen Dritten über den Schaden, geben aber nichtmal an, ob sie entstehende Kosten übernehmen. Langsam nervts... .


Zusätzliche Kosten übernimmt Ebay nicht. Die übernehmen nur die Kosten für den Artikel.

Super wie sich Ebay da rauswindet.
 
Zusätzliche Kosten übernimmt Ebay nicht. Die übernehmen nur die Kosten für den Artikel.

Wie heißt es doch so schön: "Wenn Sie bei eBay einkaufen, sind Sie in sicheren Händen" *chatt*. Da muss ich mir wohl mal eine etwas durchschlagkräftigere Antwortmail überlegen.
 
DHL wird mit Sicherheit nicht bestätigen, daß die Grafikkarte in einer für elektronische Geräte ungeeigneten Tüte war. Die Interessiert nur, ob der Artikel durch mechanische Beschädigungen zerstört oder beschädigt werden kann.

Kurzum: Zum Fachhändler gehen und einen 3-Zeiler abholen in dem steht: Die Umverpackung (Kunststoffbeutel) ist für die versandte Graffikkarte vollkommen ungeeignet und entsprich nicht den Vorgaben des Herstellers.

Fertig.
 
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