WLAN immer noch so schlecht bei großen Datenmengen?

Nero24

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Hallo liebe Gemeinde,

vor einigen Jahren, als die 54 MBit WLAN-Geräte rauskamen, habe ich mal eine zeitlang versucht lokale Netzwerke vorzugsweise mit WLAN zu realisieren, wenn die baulichen Gegebenheiten stimmten (z.B. Rigips-Wände, keine Beton-Decken, etc.); einfach weils flexibler ist und ruckzuck wieder ausgebaut z.B. bei einem Umzug in ein anderes Büro-Gebäude.

Allerdings musste ich damals zu den Schluss kommen, dass selbst 54 MBit/s WLAN kein Ersatz für ein 100er-Ethernet per Kabel ist. Zur Vernetzung von ein paar Laptops, um damit drahtlos ins Internet gehen zu können, ok. Aber sobald große Datenmengen per WLAN transportiert werden sollten, ging das ganze in die Knie. Selbst wenn bei der Verbindung "hervorragend" und beim Verbindungstyp "54MBit/s" angezeigt wurde, konnte ich große Dateien selten schneller als mit 1 MB/s (= 8 MBit/s) von Rechner A zu Rechner B laden. :]

Das ist nun schon einige Jahre her und mittlerweile gibts ja genügend 300 MBit/s APs. Grund genug das mal wieder zu testen, dachte ich mir. Also zwei Cisco WAP4410N Access-Points geholt, die 300 MBit/s können und einen Gigabit-Ethernet Anschluss haben. Zu vebinden sind zwei PCs, die ihrerseits GLAN-Anschlüsse haben.

Verbinde ich die beiden PCs direkt oder via GBit-Switch per Patchkabel, ist ein 700 MB großes Image in 12 Sekunden von Rechner A nach B kopiert. Das sind 58 MB/s oder 464 MBit/s. Das ist ok.

So, wenn ich jetzt das Patchkabel abziehe und die beiden PCs stattdessen über die beiden Access-Points miteinander verbinde, so ist das Ergebnis erschütternd! Statt 12 Sekunden sinds nun 5 Minuten, statt 58 MB/s gehen da gerade Mal noch 2,3 MB/s oder 18 MBit/s durch. Wo sind da die versprochenen 300 MBit/s? Die beiden APs stehen kaum 10 Meter auseinander und haben "Sichtkontakt".

Ob WPA oder WPA2, ob im Betriebsmodus Access-Point oder WLAN Bridge, spielt keine Rolle. Das Ergebnis ist immer gleich schlecht.

Ist WLAN zum Transport großer Datenmengen wirklich noch immer so schlecht geeignet oder mache ich irgendetwas grundlegend falsch? *noahnung*
 
Die Übertragungsrate hängt davon ab, wie massiv Wände sind, vom Sende/Empfangwinkel etc. Das weist Du ja sicherlich. Da Du volle Signalstärke hast, sollte es aber an etwas anderem liegen. Entweder an den von dir genutzten Geräten selbst, oder irgendwas ist falsch eingestellt.

Habe seit Jahren ein WLAN Netz zu Hause und binde zwei Clients auf diesem Wege ins LAN ein. Bei mir schwankt die Bandbreite zwischen 36 und 18 Mbit. Die Übertragungsrate liegt in der Regel bei rund 2,5 MB/s über NFS. Mittels Samba sackt diese auf teils unter 1 MB/s. Vielleicht ist an dieser Stelle etwas zu machen? WPA2, MAC Filtering und das Übliche Geraffel ist bei mir aktiviert. Im Netz befindet sich ein WRT54G als Router und ein zweiter WRT54G als Bridge.

Ich kann mich daran erinnern, als ich einen Dlink DI-624 hatte. Damit war eine stabile Verbindung nicht zu erhalten. Selbst mit einer Indoor-Richtfunkantenne. Würde mich echt mal interessieren wie sich der neue Netgear Router mit Tomatoe, bzw. DD-WRT so macht. 2,5 MB/s sind ja auch nicht der Hammer.
 
Hi Roland,

da scheint was dran zu sein, ich habs grad mal getestet und 700 MB von PC 1 nach Netbook kopiert - via 54 Mbit. Er kopiert noch (Win 7 zu Win 7) und sagt 1,19 MB/Sekunde... Leider hat das Netbook keine 300 Mbit, sondern nur der PC. Ich hänge das Netbook jetzt nochmal per LAN an die 300er Fritzbox....

Um den Cache auszuschließen nehme ich ein anderes File:

2,75 MB per 300er WLAN...
 
WLAN ist die eleganteste, aber auch fehlerträchtigste Möglichkeit ein Netzwerk aufzubauen.

Muss man gößere Datenmengen übertragen ist man mit USB-Stick zu Fuß schneller. :(
 
Die Angaben der Hersteller sind meist nur Maximalwerte, die unter theoretischen Laborbedingen erreicht werden könenn. Manchmal meinen die Hersteller auch die Werte, die intern in der Hardware erreicht werden. Da ist viel Lug und Trug üblich. Hatte auch mal einen ach so tollen Fritz WLan Stick und direkt bei AVM angerufen, warum der nicht schneller ist,. als mein im Schlepptop eingebautes Wlan und musste mir anhören, das auf der Verpackung steht ...bis.... Also ist wie bei DSL Bis DSL 16000 und wenn man dann nur 3000 zu Hause bekommt, ist der Anbieter fein raus.

Ich setzte nur auf richtiges Lan und Wlan nur zum surfen fürn Laptop, weil für mehr langt es auch nicht...
 
Wie ich sehe, haben die Teile 3 Antennen. Heißt für mich lediglich maximale räumliche Ausbreitungen, da immer 2 Polarisationsrichtungen für den Empfänger sichtbar sein sollten. Ist nun die Frage, ob man an den Geräten Sende- und Empfangsantenne festlegen kann, oder ob das ganze quasi nur halbduplex ist. Bei meinem WRT54GL habe ich eine Antenne für das Senden, eine für das Empfangen, so dass theoretisch fullduplex übertragen werden sollte.Getestet habe ich das noch nicht. Über 3 Etagen hinweg gibt es zu viele Einflussfaktoren.
Daher mein Tip, falls es Halbduplex ist, dass die Übertragungsrate deswegen einbricht. Paketempfänge wollen ja auch bestätigt sein.
 
Ich komme mit einen Linksys Draftn Router und Atheros WLAN Karte auf gut 60Mbit/s. Ist also ganz passabel und kann für die meisten Zwecke Ethernet vollkommen ersetzen. :) Aber bei großen Datenmengen geht nichts über Gigabit LAN. ;) Dazu dann noch die Problematik das andere Netze leicht stören. Wenn also die Möglichkeit besteht dann ist LAN immer zu bevorzugen. Ich verwende WLAN auch nur fürs Notebook.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe in einem nicht zu alten Thread mal eine ähnliche Frage gestellt, ob sich das Umrüsten von 54 MBit WLan auf 300 MBit lohnen würde.

Da ich bei meinem 54MBit Wlan teilweise auf 2,5MB/s komme (3m Abstand, keine Hindernisse) scheint es trotz 300 MBit kaum eine Verbesserung zu geben.
 
Naja meine Werte sind schon unter weniger guten Bedingungen entstanden. 2 dünne Wände + 10 weitere WLANs um die Ecke. ;) Mit 54Mbit/s bin ich unter den Bedingungen nur auf 10-15Mbit/s gekommen aber das war auch ein mülliger Router von D-link. Von daher nicht zu 100% Vergleichbar. ;)

Da moderne WLAN Karten (PCIe) für Notebooks extrem billig sind und gute Router auch nicht die Welt kosten lohnt es sich schon finde ich. Ich habe mit Atheros und Realtek die besten Erfahrungen gemacht. Unbedingt meiden würde ich Intel.
 
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[P3D] Crazy_Chris;4059662 schrieb:
Ich komme mit einen Linksys Draftn Router und Atheros WLAN Karte auf gut 60Mbit/s.
Darf ich fragen wie Du das gemessen hast? Mit einem Tool, das kleine Datenpakete von A nach B schickt, oder praktisch, also mit Kopieren großer Dateien?

Dieser Wert würde ja heißen, Du kannst in Deinem WLAN ein 700 MB CD-Image in 1,5 Minuten von einem PC auf den anderen kopieren! Ist das so? Das wäre dann schon wieder erträglicher!
 
Windows Explorer beim kopieren einer großen Datei. ;D
 
[P3D] Crazy_Chris;4059920 schrieb:
Windows Explorer beim kopieren einer großen Datei. ;D
Zählt also nicht.

Der beginnt schon mit dem Kopieren bevor man den Kopierbefehl bestätigt hat. Dadurch werden höhere Werte angezeigt.
Wenn man natürlich 20GB kopiert ist die Verfälschung irrelevant.
 
Sagt ja keiner das es 100% genau ist. +- 10Mbit/s sind es sicher aber ich habe ja auch mehrere Gigabyte kopiert.

Edit: Hab eben noch einen kleinen Kopiertest mit dem Explorer und Du-Meter gemacht. Die Datenrate pendelt sich bei 50Mbit/s ein. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich sehe, haben die Teile 3 Antennen. Heißt für mich lediglich maximale räumliche Ausbreitungen, da immer 2 Polarisationsrichtungen für den Empfänger sichtbar sein sollten. Ist nun die Frage, ob man an den Geräten Sende- und Empfangsantenne festlegen kann, oder ob das ganze quasi nur halbduplex ist. Bei meinem WRT54GL habe ich eine Antenne für das Senden, eine für das Empfangen, so dass theoretisch fullduplex übertragen werden sollte.Getestet habe ich das noch nicht. Über 3 Etagen hinweg gibt es zu viele Einflussfaktoren.
Daher mein Tip, falls es Halbduplex ist, dass die Übertragungsrate deswegen einbricht. Paketempfänge wollen ja auch bestätigt sein.

trennung der antennen für senden und empfangen würde ich bei 802.11n nicht mehr machen, da hier wirklich die mimo(mehrantennen)-technologie das ausschlaggebende ist, deswegen wäre es auch interessant, wieviele antennen die wlan-module der rechner haben. im besten falle auch jeweils 3, ansonsten gehen auch weniger, dann erreicht man immer noch empfangsdiversität, was immer noch vorteile gegenüber siso (einzelantennen) bzw. simo (1 senderantenne, mehrere empfangsantennen) besitzt.

grundsätzlich läßt sich zu 802.11n sagen (genauso wie zu lte beim mobilfunk), dass dort extrem komplexe und flexible verfahren in der modulation, codierung, etc. verwendet werden und dies auch noch zusammen, so dass dort zu extremen schwankungen kommen kann, auch ohne den klassikern metallabschirmungen und störsendern. aufgrund der sehr hohen komplexität ist hierbei die herstellerqualität stark ausschlaggebend.
die theoretischen werte werden auch in laborsimulationen im mittel nicht annähernd erreicht. für praxisverhältnisse gilt allgemein grob ein verlust/overhead von 50%. theoretisch müßte man bei mimo von jedem gerät antennendiagramme erstellen, um den besten antenengewinn zu erzielen.
@nero: dreh mal an den antennen rum, da sollte noch viel spiel vorhanden sein
 
Oder auf 5Ghz wechseln. Bei größeren Entfernungen soll das auch einiges bringen. ;) 50% "Ausbeute" sind zu optimistisch. Ich habe von noch keinen gehört oder in einen Test gelesen das mit Draftn mehr als 100Mbit/s geschafft wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
sorry, meinte damit auch maximal 50% der theoretischen rate
 
Die W-Lan Angaben müssen eh nochmal halbiert werden, da man ja sendet und empfängt. D.H brutto ist mit 5,5/27/54/150 Mbits zu rechnen bei 100% , aber i.d.r erreicht man die nicht, weil man zuweit weg ist, oder andere Wlan die auf gleichem Kanal senden sich stören, u.s.w
 
Mein Test mit draft-n war auch eher enttäuschend.

Zur Geschwindigkeitsmessung hab ich die ACSFOX30.TXT (-->gibt es hier<--) per Wlan vom Lappi auf einen PC im Lan kopiert.

So sah es vom Nebenraum aus:
nebenraum-offen-843kdq7.jpg

Dauer: 8,43s -> 3,475 MByte/s das sind also effektiv nur 27,8 Mbit/s

So sah es an der Box aus:
20cm-605-offenoik4.jpg

Dauer: 6,05s -> 4,842 MByte/s das sind also effektiv nur 38,7 Mbit/s
(der Stick lag auf der Box)
Die Zeit wurde händisch gestoppt.

Der Beitrag stammt aus dem von Devastators erwähnten Thread: http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?p=4012176#post4012176
 
wow ich hätte nicht gedacht das dass immernoch so ein problem ist.

da bin ich ja mit meinem 54Mbit Linksys-Router echt gut bedient... damit kopiere ich (zugegeben mir 10m entfernung) problemlos 3MB/s.
 
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