Mal wieder: "Verbot von Killerspielen - Innenminister der Union einstimmig dafür"

Als Erwachsener sollte man a) wissen wieviel zeit man in welches Hobby steckt und b) sollte man als Erwachsener Realität und Spiel trennen können.
Und als Erwachsener finde ich es nicht richtig wenn der staat versucht sich noch mehr in meine Freizeit einziumischen als nötig! ich zitiere mich hierzu selbst aus einem anderen Thread:
Was die Paranoia gegenüber dem Staat angeht, finde ich das gerade aufgrund der Vergangenheit eine gesunde Portion Skepsis (Paranoia) angebracht ist, welche Befugnisse sich ein Staat gibt!
Auch wenn mich einige wieder dafür verbal lynchen werden wollen, muss man daran denken was dabei herauskommt wenn ein Staat sich in jedem Bereich des Privat-Lebens der Bürger breit macht.

Die Darstellung von Gewalt o.ä. macht nich agressiv, sondern stumpft ab - und DA liegt das Problem!
Dann dürften in der Glotze nur noch Teletubbys oder ähnliches laufen... sry für die Polemik aber anders kann ich wohl nicht deutlich machen was ich meine.
 
Der Staat hat ne Fürsorgepflicht gegenüber ALLEN Bürgern - egal welchen Alters!

Und Du willst doch nich etwa im Ernst die Sch..., die im Fernsehen gebaut wird, als Rechtfertigung dafür nehmen, das anderswo die gleiche Sch... gebaut werden darf :o
 
Rechtfertigung? Nö, ich sehe hier nur wie mit zweierlei Maßstäben gemessen wird, bei Fernsehen und Computerspielen.
Das ist nicht auf dich bezogen oder gegen dich, sondern auf die Politik.

Das mit der Fürsorgepflicht streite ich nicht mal ab. Jedoch ginge diese Fürsorgepflicht (die es ja Gottseidank gibt) in einem solchen Eingriff und Dämonisierung in die Freizeitgestaltung von Millionen(!!!!) Computerspielern eindeutig zu weit. Dies ist keine Fürsorge. Unter Fürsorge verstehe ich das der Staat/die Politik für Arbeit sorgt und nicht den Abbau von Arbeitsplätzen fördert (Müller Milch). Ich verstehe darunter eine gute und aktuelle medizinische Versorgung für ALLE Bevölkerungs & Altersgruppen (hierzu die immer wieder aufflammenden Diskussionen über eine Einschränkung der Versorgung von alten Menschen, hab ich grade kein link zur Hand), darunter verstehe ich gute Schulen für alle.

Aber ich verstehe darunter nicht das sich der Staat in die Freizeit auch noch einmischt.
 
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Der Staat hat ne Fürsorgepflicht gegenüber ALLEN Bürgern - egal welchen Alters!
Und damit lässt sich dann alles rechtfertigen?

Es gibt bisher keinen Hinweis darauf, dass ein Kausalzusammenhang zwischen der "Konsumierung" von Shootern und gewaltätigem Verhalten besteht.
 
... wohl aber klare Beweise für nen Zusammenhang zwischen seelischer Abstumpfung und Konsum von Gewaltdarstellungen - und DARUM gehts doch eigentlich ;)
 
ich wundere mich wirklich, wie man über herrn pfeiffer überhaupt noch diskutieren kann. ist doch allein hier bei p3d schon mehr als genug (und über das thema killerspiele sowieso) passiert.

imho hat der mann selbst ein tiefgreifendes problem. ich hab ihn mal in einer hart-aber-fair sendung erleben dürfen, wo er seine merkwürdigen thesen aggressiv und fast schon mit schaum vorm mund losgetreten hat. und aufgrund seines auftretens haben sich selbst solche in der runde, die eigentlich mit ihm auf einer linie waren, ein wenig von ihm distanziert. selbst wenn man ihm auch nur ansatzweise inhaltlich zustimmen würde, so macht dieser mann auf mich einen sehr befremdlichen und gestörten eindruck. vielleicht sollte er selbst mal versuchen, seine aggressionen über killerspiele abzubauen.

Debatte um Gewaltspiele : Gesetze gegen Medienkonsum von Jugendlichen?
 
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Es gibt KEINE klaren beweise. Es gibt sowohl für als auch gegen diese These Studien.
Nur werden die Studien die GEGEN diese These sprechen offenbar nicht wahrgenommen.

Und um die Frage ob Computerspiele jetzt tatsächlich Gewalttätig machen oder Abstumpfen geht es hier in diesem Thread eigentlich auch nicht.
Es geht - wie ich und andere bereits mehrfach betont haben - um ein Unangemessenes Einmischen des Staates in private Freizeitgestaltung von Erwachsenen.
 
...vielleicht sollte man sich ein wenig dran erinnern:
es geht um ComputerSPIELE.
Auch wenns vor'm (oder im) PC passiert- es ist ein Spiel!

Bei Mensch-ärgere-dich-nich "schmeißt" man auch Männchen..
oder beim Schach... kennt jemand Battlechess? ;-)
oder Dame...

nix anderes ist z.B. ein "Frag" bei Quake, CS und co...
genau so wird es von den Spielern gesehen.
Und ich glaub, auf eine übertrieben realistische Darsellung legt kaum ein Spieler wert-
für den Spielspaß ist es doch irrelevant, ob ein gefraggter Gegner sich "in Luft auflöst" oder sich in Hackfleisch verwandelt oder man ihm nach und nach die Gliedmaßen wegschießt.

Klar, man kann jetzt wieder mit dem Argument "Abstumpfung" kommen, ist mir klar...
aber irgendwie wird- typisch deutsch- die nur im ersten Moment einfachste Lösung, nämlich ein generelles Verbot, auf umständlichste und realitätsfremde Art und Weise realisiert und kontrolliert...

Irgendwie erscheint mir das genau so sinvoll, wie Packungsweise Schmerzmittel zu schlucken, weil man sich was in den Fuß eingetreten hat, statt das Ding einfach rauszuziehen...
 
...vielleicht sollte man sich ein wenig dran erinnern:
es geht um ComputerSPIELE.
Auch wenns vor'm (oder im) PC passiert- es ist ein Spiel!
So sieht's aus.
Nur gibt es leider immer wieder Leute, die Realität und Spiel nicht auseinanderhalten können. Aber von dieser Minderheit auf die Allgemeinheit zu schließen, ist schlichtweg der falsche Weg.



sm
 
[habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, also sry falls ich irgendwas wiederhole/einbringe was schon längst gesagt wurde]

So sieht's aus.
Nur gibt es leider immer wieder Leute, die Realität und Spiel nicht auseinanderhalten können. Aber von dieser Minderheit auf die Allgemeinheit zu schließen, ist schlichtweg der falsche Weg.

sm

Das kann ich nur unterschreiben.

Die Verstümmelungen der Spiele für den Deutschen Markt und die Tatsache das ich selbst als Volljähriger nicht entscheiden darf welche Spiele ich spielen möchte/kann finde ich ziemlich sch***e. Das nicht jeder Shooter in die Hände Minderjähriger gehört oder einer Altersfreigabe unterliegen muss wie in den USA, von mir aus ok. Aber wenn ich mir ein Spiel kaufe, dann will ich kein grünes Blut oder Roboter, denn als wirkliche "Entschärfung" sehe ich das auch nicht an.
Schönes Beispiel damals bei der deutschen Version von Half Life. Wenn man dort mal einen Meschen erschossen hat, hat der sich an die Wand gelehnt/gesetzt und war plötzlich ziemlich erschöpft. In der engl. Version spritze Blut und er war tot, mir wurde also die Konsequenz meiner Tat realistisch aufgezeigt.
 
@MikeHammer: IMHO gibts Dinge, mit denen man einfach nich spielt!

@sm: Es geht nich um eine extrem reagierende Minderheit, sondern um die Wirkung auf die Mehrheit...

@Onkel: Volljährigkeit is noch lange kein Freibrief...
 
Boidsen, ich habs ehrlich versucht dir meine Meinung näher zu bringen bzw deine ansichten zu verstehen.
Aber deine letzten reaktionen haben mir nur gezeigt das du schlichtweg stur und uneinsichtig bist bei diesem thema und ausserdem voller konservativer Vorurteile.
Wenn du es als erwachsener Mensch toll findest das man dir Vorschriften macht wie du deine Freizeit zu gestalten hast *, dann sag es bitte.
Ich und einige andere finden es jedenfalls nicht toll wenn uns der Staat/die Politik die Freizeit reglementieren will und als Junkies/Triebgesteuert/Unmündig und man uns sonst noch was alles hinstellt )(( und du speziell mich, als ob ich ein ernstes Aggressionsproblem hätte.

Ich habe hier lange ruhig und sachlich Argumentiert, aber bei soviel ignoranz bleibt mir ehrlich gesagt fast nur noch die Segel zu streichen.:]

Ich habe fertig.
 
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@Onkel: Volljährigkeit is noch lange kein Freibrief...

Ist es auch nicht, aber es gilt genau das was sm gesagt hat: Nur weil irgendwo mal irgendwer durchgedreht ist und bei ihm Spiel XY gefunden wurde und er möglicherweise davon beeinflusst wurde, heißt das noch lange nicht das man verallgemeinern muss.

Und ich fühle mich auf dem Deutschen Markt schlichtweg verarscht wenn ich denn Vollpreis bezahlen darf für ein verstümmeltes Produkt. Ebenso zeigen die sogenannten Experten/Prüfer immer wieder, dass sie sich selbst nicht genug mit der Materie auseinandergesetzt haben.

Ein Beispiel hierzu wäre das recht legendäre Spiel Wolfenstein 3D (nicht RTCW). Bei W3D geht es nämlich (laut Prüfermeinung) darum als Nazi Juden im KZ abzuknallen.
Was daran so schlimm ist das ich in einem Spiel gegen Nazis vorgehe und diese erschieße und sogar deren Symbole wie Hkenkreuzfahnen von der Wand reißen kann (RTCW) sehe ich auch nicht ganz ein. Das Spiel wird als Verafssungsfeindlich eigestuft, es erhält sogar ein Importverbot und warum? Weil dem Spieler da ganz klar aufegezeigt wird das Nazis böse sind?

Das Spiele wie Manhunt oder Postal nicht unbedingt seien müssen, darüber kann man wirklich streiten, aber bei 98% aller Shooter bzw. "Killerspielen" bin ich grundsätzlich dagegen, diese zu verboeten oder auch nur als eingedeutschte Version anzubieten.
 
@sm: Es geht nich um eine extrem reagierende Minderheit, sondern um die Wirkung auf die Mehrheit...
Die Mehrheit erwachsener Spieler (wie sie mir bekannt ist) kann mit diesen Spielen umgehen, bringt "Virtualität" und Realität nicht durcheinander, hat ein abwechslungsreiches "Real Life", treibt Sport und hegt keine nennenswert größeren Aggressionen, als jeder andere auch.

Kurzum: Sie spielen diese Spiele zur reinen Unterhaltung und zum Entspannen, wenn andere Leute Bücher oder Zeitung lesen, einen Film gucken oder einen Spaziergang machen (was diese Spieler freilich auch tun).

*noahnung*


sm
 
Ich speiel auch sehr gerne Shooter um Agressionen oder Streß abzubauen.
Wenn mich irgendwas aufgeregt hat finde ich fast nichts schöner als dann mal eben ne Stunde in Quake 3 rumzuballern.
Selbiges nennen auch all meine Bekannten die gerne Shooter spielen, als Hauptarguemnet. Abschalten und Agression abbauen.

Und ich bin in meinem Bekanntenkreis als sehr ruhiger und friedlicher Mensch bekannt. Ich wüßte nicht ob das so wäre wenn ich nicht mit den Spielen mit abschalten könnte (gut auch Musik ist da immer eine große Hilfe). Da finde ich es wesentlich besser wenn ich mich mal über etwas aufrege, aber anstatt jemand anderen eine reinzuhauen dann ein paar Pixel umniete.

Jetzt kann man natürlich sagen: Dann darf es dich doch auch nicht stören wenn grünes Blut spritzt.
Doch genau das tut es aber. Wenn ein Alien vor mir steht darf es grünes Blut haben, wenn es Pixelmenschen sind halt rot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich bin in meinem Bekanntenkreis als sehr ruhiger und friedlicher Mensch bekannt. Ich wüßte nicht ob das so wäre wenn ich nicht mit den Spielen mit abschalten könnte ..
Das "verdutzt" mich aber nun doch ein bisschen.
Die Spiele haben anscheinend bei manchen einen sehr hohen Stellenwert als "Aggressionskompensator"!?
Das hört sich für mich ein bisschen so an: "Gott sei Dank gibt es diese Spiele! Ich wüsste nicht, was ich sonst für ein Mensch wäre!" - *buck*

Naja. Hauptsache, Du brauchst nicht nur die Spiele, um abschalten zu können und "ruhig" zu bleiben. ;D (Musik hattest Du ja auch noch angefügt 8) )



sm
 
Ich kann nur sagen das ich mich nur einmal geprügelt hab und das war in der Grundschule *g*. Weder schlage ich andere Leute noch gehe ich andere scharf an, bin da recht zurückhaltend. Und wenn ich mich halt mal über irgendwas aufrege, dann "fresse" ich das eher in mich rein, setzte mich dann zu Hause eben an den Rechner und "zocke den Ärger weg". Das bezieht sich jetzt auf Situationen wo es eh nix bringt sich groß aufzuregen und Streß zu machen und man sich selbst dann keinen Gefallen damit tut.
Beispiel: Bin Freitag mit der Bahn zu meinen Letern gefahren, vollbepackt mit großem Rucksack und Laptop. Was war natürlich: Regionalliga Spieltag. Ergo Zug voll.
Was bei so etwas ja auch üblich ist, das es da Leutchen gibt die meinen rauchen zu müssen. Irgendeiner hat sich dann darüber beschwert und er hatte nur Glück das 3m entfernt 3 BGS Beamte standen. So hat er sich halt nur ein paar Sprüche anhören dürfen.
Ich hab mir da halt gedacht: Scheiß Rauch, aber es bringt ja eh nix im schlimmsten Fall kriege ich eine rein. Also "Schutzschild" an (MP3 Player, böse böse Musik an) und die 20min bis zum halt "durchhalten". War ok. Durchaus eine Situation in der ich, wenn ich nach Dortmund gefahren wäre, mich dann mal eben kurz vor den Rechner gesetzt hätte um dann ein paar Doom 3 Monster in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
Nicht weil ich dann die nervigen, rauchenden Fußballfans in das Spiel projeziert hätte, nein ganz einfach um den komplett damit verbundenen Streß und Ärger abzubauen.

Ich sehe täglich so viele Leute die sich (mal berechtigt, mal unberechtigt) aufregen, denen es mal gut tun würde ihre Agressionen anderweitig auszuleben, wo ich mir dann immer denke: bleib ruhig, knall dir nachher was nettes lautes auf die Ohren oder baller etwas rum.

Das ich ohne Spiele ein anderer Mensch wäre, nu ja..war mehr so dahingesagt im Posting zuvor. Ich würde mir dann schon was anderes suchen. Gibt ja auch viele Leute die beim Sport Agressionen loswerden. Aber das geht wohl kaum mit Synchronschwimmen ;D
 
Ich kann nur sagen das ich mich nur einmal geprügelt hab und das war in der Grundschule *g*. Weder schlage ich andere Leute noch gehe ich andere scharf an, bin da recht zurückhaltend.
Aggressionen physisch auszuleben ist ja auch nur ein Extrem.
Der Ärger/Frust an sich, in einem drin, und die damit verbundene schlechte Laune reicht ja schon. :-/



sm
 
Das stimmt natürlich.
Aber auch da finde es natürlich meist besser wenn ich nach ner Stunde den Frust los bin und nicht alles weiter in mich rein fresse.
Wenn ich an mein Beispiel mit der Zugfahrt denke kann ich mir nur vorstellen wie sehr sich derjenige der sich beschwert hat, wohl auf dem Weg nach Hause noch weiter geärgert hat, das Ganze womöglich noch mit der Famielie/Bekannten durchdiskutiert und sich dabei weiter aufregt.
Ebenso mit Mitbewohner der sich ständig über die gleichen Sachen aufregt wie ich, es ihn aber viel länger aufregt/beschäftigt als mich.
 
also, ich bin zeimlich wütend auf die Bundesregierung!!
Wenn die schon Spiele wie World of Warcraft verbieten wollen (USK: 12Jahre), dann muss die Regierung auch nahezu sämtliche SPiele ab 12 Jahren verbieten, denn es gibt kaum ein Spiel, wo man nicht mal in einer Gewaltsituation ist...8-(

Was sollen wir dann noch spielen? Bob der Baumeister in großer Mission der was? :[ 8-(
Aber dort kann ja auch mal Blut spritzen, wenn z.B. mal nen Bagger umkippt und auf den Baumeister fällt... ;D *buck*
 
Zuletzt bearbeitet:
Nächste Woche Sonntag (19.03.), RTL: Spiegel TV Magazin schauen!
"(Computer-)Spielsucht bei Kindern/Jugendlichen" (sinngemäß; habe den Originaltitel vergessen; werde ich zeitnah noch mal posten).

Dürfte interessant werden.


sm
 
edit (Reportage hochgeladen und Text geändert):
Hier eine Reportage der ARD (nicht Tagesschau wie ich zuvor geschrieben hatte und nicht wundern das im Link ZDF steht) zur Spielsucht in China: klick.
Liegt bei Rapdidshare.

Interessant auch Korea: Dort gab es einen ungalublcihen Wirtschaftsboom durch die Spieleindustrie und jetzt ne riesen Flaute weil alle nur noch zocken.

Das Thema MMORPGs ist auch sehr interessant, denn da leiden auch sehr viele leute an Realitätsverlust.
Alleine Blizzard hat schon einige Menschen "auf dem Gewissen" (und damit meine icht nicht die Leute die 16 Stunden am Tag WoW zocken, nein ich meine diejenigen die wirklich gestorben sind).
 
Zuletzt bearbeitet:
Yepp - IMHO sind diese Sachen derzeit das allergrößte Problem!
Und DIE ließen sich wirklich und eigentlich ganz einfach unterbinden - nämlich in dem man die Provider per Gesetz zwingt, MMORPGs zu blocken und schon is der Spuk vorbei!
 
Meinst du damit generell MMORPGs zu blocken oder halt bei denjenigen wo man merkt das es nur noch die pure Sucht ist (bzw. die es bei sich selbst auch merken, aber nicht in der Lage sind von sich aus eingeschränkter/gar nicht mehr zu spielen)?
 
Hi!

Also, was Computerspielsucht angeht kann ich ganz gut mitreden, ich war selbst jahrelang nicht von der Kiste wegzukriegen. Hatte aber seine ganz banalen Ursachen, und ehrlich gesagt, ich möchte nicht wissen wie ich den Mist sonst kompensiert hätte, wenn ich keinen Computer gehabt hätte.

Die Ursache für Spielesucht ist der Erfolg, der einem sonst zu wenig zuteil wird. Und Erfolg ist eine positive Assoziation in einer Welt, die sehr komplex ist und immer weniger Orientierung zu bieten scheint. Da machst Du Deine Kiste an und holst Dir Dein Erfolgserlebnis, reine Hirnchemie ist das. Ist auch okay so.

Aber die Frage ist immer, WARUM ist eine so abstrakte Beschäftigung lohnenswerter für ein Menschenhirn als eine konkrete Beschäftigung? Ich denke, dass wird jeder, der sich ein bisschen mit der aktuellen Lebenssituation auseinander setzt, halbwegs selbst beantworten können.

Ich habe einen Computer seit meinem 12. Lebensjahr, d. h. seit 19 Jahren. Meine Eltern betrieben ein Restaurant und hatten einen 16 Stunden Arbeitstag. Die wenige Zeit, die sie mir Aufmerksamkeit schenkten und mir damit zeigten, dass ich existierte und wahrnehmenswert war, musste ich auch noch mit meine zwei Brüdern teilen.
Unter dem Strich war mein Existenzgefühl ziemlich mies, ich habe sogar zweimal unseren Hund, einen Rotweiler, provoziert, mich zu beissen (ins Gesicht und Hals), damit ich mal ein wenig Aufmerksamkeit von meinen Eltern bekomme.

In Computerspielen fühlte ich mich kompetent, stark und hatte meine Erfolgserlebnisse. Ganz einfach. Aber nur, weil ich keine Anleitung für die "echte" Welt hatte.

So, und wer wirklich glaubt, man könnte eine Maus und einen BIldschirm mit einem echten Gewehr und einem echten Schuss verwechseln, der hat schlicht und ergreifend noch nie mit einem echten Gewehr geschossen. Der Schütze von Bad Reichenhall war ein sehr guter Hobbyschütze, hatte also sehr viel Übung mit echten Gewehren. Diese Hemmschwelle haben die Nicht-Hobbyschützen aber, daher sehe ich bei denen keine Gefahr.

Gewaltbereitschaft nimmt zu, keine Frage, aber warum?

Meine Antwort:
- Keine Anleitung mehr durch die ältere Generation, die mit dem Tempo der letzten zwei Jahrzehnte einfach überfordert war und kaum noch etwas erklären kann (Das konnte die Generation davor auch schon kaum. Wie ich durch psychologische Studien erfahren habe, waren die sich nur auf primitivem Niveau ("..geht schon irgendwie...") ihrer selbst bewusst, was heute aber nicht mehr ausreicht)
- Generelle Verunsicherung durch immer größere Extreme in der Wirtschaftswelt, Erfolg durch Ellbogen und Rücksichtslosigkeit ("strukturelle Gewalt")
- Perspektivenlosigkeit in der Wirtschaft (Ausbildung? Zeitarbeit? Befristete Verträge?)
- keine Vorbilder mehr, oder nur noch kurzlebige Beispiele
- Nachrichten als Unterhaltung lassen Anteilnahme abstumpfen (Neil Postman: "Das Problematische am Fernsehen ist nicht, dass es Unterhaltung bietet, sondern dass es alles als Unterhaltung darstellt.")

Na ja, und noch einige andere Gedanken. Aber die nur auf Anfrage, sonst ufert es aus :)

Wer die dargestellten Pixelformationen nicht mag, spielt das Spiel einfach nicht.

CU
 
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