Mit der Spider Plattform stellt AMD erstmals eine aufeinander abgestimmte Kombination aus Produkten vor, die aus den Bereichen Grafik, Chipsatz und Prozessor stammen.
In einer Art Baukastensystem will man auf verzahnende Features setzten, die das Gesamtsystem performant und energieeffizient machen.
Die Grafikchips der ATI Radeon HD 3800 Modellreihe hat AMD bereits in der letzten Woche vorgestellt. Diesen folgen heute die AMD Chipsätze 770, 790X, 790FX und die Quad-Core Prozessoren für den Desktop mit dem Namen Phenom.
Wer im weiteren Verlauf des Artikels Phenom-Benchmarks von
uns erwartet, den müssen wir leider enttäuschen. AMD hat sich entschlossen in der letzten Woche eine Veranstaltung in Warschau abzuhalten, bei der unter den von AMD vorgegebenen Bedingungen Benchmarks durchgeführt werden konnten. Leider war es uns nicht möglich einen Redakteur zu entsenden und Phenom-Samples sind momentan nicht verfügbar.
Der nachfolgende Artikel basiert auf den Präsentationsfolien von AMD.
[BREAK=Chipsätze]
Bei den Chipsätzen der 700er-Serie führt AMD neue Techniken wie PCI Express 2.0, HyperTransport 3.0 und offizielle Unterstützung von DDR2-1066 ein.
Mit den drei verschiedenen Chipsätzen AMD 770, AMD 790X und AMD 790FX positioniert man sich in 3 verschiedenen Marktsegmenten und bietet in der Spitze einen Multi-GPU-Support namens CrossFire X mit bis zu vier Grafikkarten.
[BREAK=Chipsätze - Fortsetzung]
Dank der Fertigung in 65nm konnte man den Energiebedarf senken, so dass der AMD 790FX Chipsatz eine Thermal Design Power von etwa 10 Watt aufweist.
Mainboards mit den verschiedenen Chipsätzen teilt AMD in die Kategorien Mainstream (AMD 770), Perfomance (AMD 790X) und Enthusiast (AMD 790FX) ein. Man will dabei auch bei der Preisgestaltung gegenüber der Konkurrenz punkten und sieht sich in allen drei Bereichen im Vorteil.
[BREAK=Mainboards und kommende Chipsätze]
Bereits im Vorfeld sind viele Produkte der Mainboardhersteller bekanntgeworden und es ist wohl bereits abzusehen, dass die neuen Chipsätze eine deutlich größere Verbreitung erlangen werden, als die diverse Male umbenannten AMD 580X CrossFire und AMD 480X CrossFire Chipsätze.
Für den Februar 2008 plant AMD die Erweiterung der eigenen Chipsatzfamilie um den AMD 780G, einen Chipsatz mit integrierter DirectX 10 Grafik. Dieser soll dann im Mai auch in einer mobilen Variante für Notebooks erscheinen (Puma Plattform).
[BREAK=Phenom]
AMD plante bislang den Launch des nativen Quad-Core Prozessor Phenom mit drei verschiedenen Modellen bis maximal 2,4 GHz. Aktuelle
Entwicklungen scheinen aber zumindest den AMD Phenom X4 9700 auf unbestimmte Zeit zu verschieben, wobei dies noch einer offiziellen Bestätigung von Seiten AMDs bedarf.
Bestätigt werden kann nun aber auch das Namensschema der kommenden Triple-Core Prozessoren, die unter dem Namen AMD Phenom 8000 firmieren werden.
[BREAK=Phenom Daten]
Den eigenen Desktop-Prozessoren beschert AMD mit dem Phenom einige neue Merkmale, wie HyperTansport 3.0, L3 Cache und Cool'n'Quiet 2.0. Der integrierte Speicherkontroller unterstützt nun Dual Channel DDR2-1066.
[BREAK=Phenom Cool'n'Quiet 2.0]
Mit dem Phenom führt AMD eine ganze Reihe neuer Stromspartechniken ein, die unter dem Namen Cool'n'Quiet 2.0 gebündelt werden. Dabei ist anzumerken, dass bestimmte Funktionen, wie das Dual Dynamic Power Management, nur mit aktuellen AM2+ Mainboards funktionieren, auch wenn der Phenom in Mainboards mit dem Sockel AM2 betrieben werden kann, wenn der Hersteller ein BIOS zur Verfügung stellt. (<a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=324688" target="b">Übersicht AM2 Mainboards - Unterstützung Phenom</a>)
[BREAK=Phenom Kompatibilität AM2 - AM2+ - AM3]
Ein entsprechendes BIOS vorausgesetzt werden AMD Phenom-Prozessoren auch in Sockel AM2 Mainboards betrieben werden können. Aber AMD gibt nun auch an, dass zukünftige AM3-Prozessoren, ebenfalls im Sockel AM2 einen Platz finden können.
[BREAK=Phenom Benchmarks]
Die von AMD bereitgestellten Benchmarks, die in den kommenden Wochen einer kritischen Prüfung von zahlreichen Reviews unterzogen werden dürften, bestehen aus den drei Teilbereichen "Office Produktivität, "Digital Media" und "Spiele" und wurden alle unter Microsoft Windows Vista Ultimate (32-Bit) durchgeführt.
Eine Auflistung der einzelnen Benchmarks seht ihr in der folgenden Liste.
[BREAK=Phenom Benchmarks AMD System]
[BREAK=Phenom Benchmarks Intel System]
Das Intel <a href="http://www.intel.com/products/motherboard/DP35DP/index.htm" target="b">DP35DP</a> wird von AMD zum Vergleich herangezogen. Ein Mainboard, dass nur DDR2 800 unterstützt. Zwar wird auch der Speicher im AMD System auf DDR2 800 gesetzt, dennoch stellt sich die Frage, warum nicht mit DDR2-1066 gebencht wurde. Auf Nachfrage konnte man uns dies nicht beantworten, da die Benchmarks von AMD USA durchgeführt worden waren. Auf Seiten Intels kommt ein Core 2 Quad Q6600 (4x 2,4 GHz) zum Einsatz.
[BREAK=Phenom Benchmarks Office Produktivität]
[BREAK=Phenom Benchmarks Digital Media]
[BREAK=Phenom Benchmarks Spiele]
[BREAK=Phenom Benchmarks Gesamt]
Die Einzelbenchmarks haben wir absichtlich unkommentiert gelassen, da sie vom Hersteller selbst stammen und dieser die verwendeten Benchmarks selektiert hat. Wie bereits erwähnt wird sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen, zu welchen Ergebnissen unabhängige Benchmarks gelangen werden.
Dennoch lässt sich erkennen, dass AMD selbst, die eigenen Quad-Core Prozessoren einem Intel-Produkt mit gleicher Taktfrequenz als überlegen betrachtet.
[BREAK=AMD OverDrive]
Mit dem Tool OverDrive bietet AMD die Möglichkeit, in verschiedenen Formen ein Quad-Core Phenom-System auf Basis eines Chipsatzes der AMD 700er Modellreihe zu übertakten.
Dabei können minimale Einstellungen vorgenommen oder sogar ein "Auto Clock" Modus aktiviert werden, der die Stabilität der getätigten Einstellungen selbstständig überprüft.
Einstellungen können für den Arbeitsspeicher, die einzelnen CPU-Kerne, den Chipsatz und deren angelegter Spannung vorgenommen werden.
Die Daten von allen vier CPU-Kernen, der Grafikkarte, sowie des Chipsatzen können angezeigt werden.
AMD sieht sich mit OverDrive allen anderen offiziellen Lösungen überlegen.
[BREAK=Ausblick]
Was bleibt, außer einigen vielversprechenden Eigenschaften der Kombination aus Chipsatz, Grafikkarte und Prozessor ist das Warten auf unabhängige Benchmarks und davor auf das Eintreffen von Samples oder Endprodukten aus dem Handel.
AMD will nach eigenen Angaben die Spider Plattform im Vergleich zur Konkurrenz preislich attraktiver positionieren und dabei mit Argumenten wie Energieeffizienz punkten.
Abgesehen von offensichtlichen Problemen wie relativ niedrigen Taktraten der Phenom-Prozessoren muss sich die Spider Plattform aus dem Hause AMD nun im Alltagseinsatz bewähren.
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