Empfindlichkeit von Desktop-Festplatten auf Stösse

@Holt: Das mit dem Data Scrubbing ist etwas kompliziert, habe auch kein Programm oder ähnliches gefunden.

Es müsste doch ein Programm geben, welches einfach nur alle Daten liest. Dann ist die Frage, liest der Controller abwechselnd von der Festplatte oder wie bringe ich ihn dazu, von beiden Festplatten zu lesen.

Sharpy
 
Ich hab CDI laufen lassen, eine der beiden RAID-Festplattten hat 17 wiederzugewiesene Sektoren, hatte sie aber schon, wo ich die gekriegt habe (wie gesagt, beide gebraucht gekauft). Die andere aber hat einen unkorrigierbaren Sektor, der ist irgendwann dazugekommen, ob jetzt bei der Putzaktion oder nicht. Lasse gerade HDTune über das RAID laufen. Was meint ihr, ist das schlimm mit dem Sektor? Ist das so einer, der als Bad Block gekennzeichnet ist, was man bei chkdsk der einzelnen Platte sehen würde?

Sharpy
 
Hab bei der Intel Matrix Storage Console, also der Verwaltungssoftware des RAID, eine Option gefunden, Verify Volume Data, welche die Daten auf beiden Festplatten vergleicht, ob sie denn auch noch gleich sind. Dabei wurden keine Fehler gefunden. Danach habe ich die größten Verzeichnisse bit für bit mit der 3. Festplatte verglichen, auch keine Fehler. Und vor kurzem kam von CDI (welches ich in der Taskleiste laufen lasse) die Meldung, dass der Zustand der Festplatte mit dem 1 unkorrigierbaren Sektor von Vorsicht auf Gut geändert wurde und der unkorrigierbare Sektor weg ist (?). Wie kann das denn passieren? Nicht schlecht, oder?

Sharpy

Wiederherstellung Zustand Gut (Entfernung des Eintrags C6).JPG
CrystalDiskInfo WDC1002 FBYS 30.8.2014 (im RAID 1 mit WD GB10000EAYC) Wiederherstellung des Zust.JPG
 
Wie kann das denn passieren? Nicht schlecht, oder?
Unkorrigierbare Sektoren sind schwebende Sektoren die im Selbsttest gefunden wurden und wenn schwebenden Sektoren überschrieben werden, prüft der Controller sie und entweder werden sie durch Reservesektoren ersetzt oder sie sind danach nicht mehr als schwebend bzw. unkorrigierbar gelistet. Das ist also ein normaler Verhalten.
 
Ist der Command Timeout (BC) Zähler der Festplatte mit Hewlett-Packard Label stabil?
 
Hallo,
vom Neukauf würde ich absehen.
Mit den neuen Informationen glaube ich, ist der "Wischmob" mittlerweile noch das geringste Problem.
Zumindest die eine Platte war ja schon vorher für den Zweck, wofür du sie einsetzen willst, disqualifiziert.
Viel problematischer ist, dass du offenbar an der völlig falschen Stelle sparen willst.
So teuer sind 1TB Platten nun auch wieder nicht. Und hier geht es, wenn ich dich richtig verstanden habe, um extrem wichtige Daten.
Auf diesen Platten kann man ruhigen Gewissens keine unwiederbringlichen Daten mehr ablegen.

--- Update ---

Gleichzeitig bietet sich an (wegen den CRC-Errors) die Kabel, aber auch den Controller mal zu checken.
 
@Spina:

"Ist der Command Timeout (BC) Zähler der Festplatte mit Hewlett-Packard Label stabil?"

Du meinst wohl die linke Platte auf dem Bild mit beiden Platten, also die GB1000EAMYC. Hab ich nicht ständig verfolgt. Zuletzt habe ich im März mit SmartCtl die Daten ausgelesen, damals lag BC bei 30065754193, also 42 weniger als jetzt. Was hat es mit diesem Attribut auf sich? Bei der anderen Festplatte scheint es das nicht zu geben.


@altesocke:

"Zumindest die eine Platte war ja schon vorher für den Zweck, wofür du sie einsetzen willst, disqualifiziert."

Meinst Du die Platte mit den 17 wiederzugewiesenen Sektoren, also ebenfalls die GB1000EAMYC?

Die Platten haben einige Jahre und Betriebsstunden auf dem Buckel, aber momentan gibt es ja keine schwebenden oder unkorrigierbaren Sektoren mehr. Weswegen meinst Du das? "Auf diesen Platten kann man ruhigen Gewissens keine unwiederbringlichen Daten mehr ablegen."

Sharpy
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, zumindest eine Platte hatte (hat?) schon mal massive Probleme mit der Oberfläche.
Beide Platte könnten ein Problem mit der Elektronik haben. (CRC Error)

Mir würde das reichen, sie nicht mehr für "diesen" Zweck einzusetzen.
 
Meinst Du C7? Der eine Ultra-DMA CRC Fehler kann schnell mal beim An- oder Abziehen vorkommen und der Aktuelle Wert legt auch nahe, dass schon vor längerer Zeit mal aufgetreten ist. Davon auf Fehler der Elektronik zu schließen ist total übereilt. Wenn der Rohwert von C7 ansteigt, sollte man zuerst das SATA Kabel auf festen Sitz prüfen und wenn der gegeben ist, das Kabel tauschen. Diese Fehler liegen fast immer am SATA Kabel, die sind recht empfindlich, wenn man sie am Kabel statt am Stecker anfasst und abzieht.

Ansonsten würde ich grundsätzlich keine Datenträger gebracht kaufen, aber das muss jeder selbst wissen, wenn die 17 Wiederzugewiesenen Sektor schon da waren und es bisher keine weitere gab, hat es ja noch Glück gehabt. Kritisch wird es meist erst, wenn die Summe der Schwebenden und Wiederzugewiesenen Sektoren massiv ansteigt, aber wer seine Daten sicher wissen will, der braucht sowieso ein Backup auf einem Medium in einem anderen Gehäuse welches nicht dauernd mitläuft. Das hat der TE ja, also besteht kein Grund zur Panik.
 
Du hast schon recht, die "wahrscheinlichste" Möglichkeit ist vermutlich ein vielleicht schon längst Geschichte gewordener Wackler am Sata-Kabel. Die restlichen Möglichkeiten sind damit aber nicht ausgeschlossen.
Was nützt einem also eine hohe "Wahrscheinlichkeit", wenn man irgendwann vor einem kaputten Backup steht, wenn man es braucht?

Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wie man so einen Aufriss wegen einem Schlag mit dem Wischmob machen kann, bei dem möglicherweise garnix passiert ist und dann so halbtote Metusalemplatten für den eigentlichen Einsatzzweck, nämlich für ein Backup hernimmt.
 
Eine Platte hat ja kein Haltbarkeitsdatum, nur weil sie älter sind und augenscheinlich im Dauerbetrieb bei meinem Vorgänger waren, heisst das ja nicht unbedingt, dass die Daten darauf unsicher sind. Bei meinem Arbeitgeber sind Festplatten auch länger im Dauerbetrieb gelaufen, ohne Probleme. Ich werde diese eine Festplatte mit den 17 wiederzugewiesenen Sektore beobachten. Ich hab sie vor fast einem halben Jahr gekauft, da waren diese 17 wiederzugewiesenen Sektoren schon da. Das einzige, was sich verschlechtert hat, ist das Argument BC. Aber CrystalDiskInfo sieht das nicht als negativ an, daher meine Frage, was das eigentlich bedeutet.
Bei mir laufen die Platten übrigens nicht im Dauerbetrieb, ich schalte den Server etwa 1-2x pro Woche ein, für je 2 Stunden, schiebe die geänderten Dateien von meinem Laptop drauf und schalte den PC aus.

Sharpy
 
...daher meine Frage, was das eigentlich bedeutet.
Es besagt, dass die Festplatte die anfallenden Befehle nicht innerhalb des vorgegeben Zeitfensters abarbeiten konnte und der Vorgang abgebrochen wurde, bis zu einem erneuten Anlauf. Das ist etwas, was man gerade in einem RAID gar nicht haben möchte und es kann mannigfaltige innere oder äußere Ursachen haben. Entweder ist die Elektronik der Festplatte gestört, aber es kann ebenso eine unerwünschte Wechselwirkung mit dem RAID Controller vorliegen. Dem auf die Spur zu kommen ist nicht so einfach. Eine Sichtprüfung der Kontaktleiste wäre ein erster Schritt. Gebrochene oder oxidierte Kontakte zur Stromversorgung kommen zum Beispiel ebenfalls in Frage. Da es sich bei der GB1000EAMYC um eine OEM Festplatte handelt ist allerdings nicht gesagt, dass sie S.M.A.R.T. so händelt, wie es der Standard vorschreibt. Es wäre denkbar, dass sich hinter BC ein anderes Attribut verbirgt, als es bei einer Western Digital Festplatte mit Original Firmware der Fall wäre. Dazu müsste man das Datenblatt studieren, sofern (öffentlich) verfügbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab gelesen, dass man die Zahl aus BC nicht so für bare Münze nehmen kann (als DEC-Wert), sondern man müsste den Hex-Wert in 3 Teile zerlegen, was dann eine weitaus niedrigere Zahl ergibt. Aber trotzdem scheint da was nicht zu stimmen mit den von Dir angesprochenen Aspekten. Ich lass beide Platten drin und beobachte die Smarts, wenn dann eine abraucht, ersetze ich sie und wenn die 2. abraucht, ersetze ich sie auch. Dazu habe ich ja ein RAID 1, damit ich die Platten nacheinander ersetzen kann, wenn eine davon kaputt geht.

Sharpy
 
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