Monopolmissbrauch: AMDs Kartellklage gegen Intel

rkinet schrieb:
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Im übrigen müßte man an manchen Standorten in Deutschland auch die 'Geiz ist Intel inside' Märkte zerschlagen, aber in unsere Dosenpfandeintönigrepublik fehlt eben der Schwung der USA aus den 70er Jahren.

den Schwung der "USA aus den 70er Jahren." haben wir bereits,das ist ja das Problem! in den USA begann anfang der siebziger schleichent eine großflächige Verarmung das sehen wir seit 15 Jahren auch in D.
Ich wünsche mir den DEUTSCHEN Schwung aus den siebzigern zurück. Vollbeschäftigung, satten Haushaltsüberschuss und ein Wachstum was man schon als Pervers bezeichnen könnte 8)
 
Habt ihr euch mal die Anklageschrift durchgelesen? Ist ganz interessant was AMD da alles auffährt. Ob das nun alles genauso ist, wie es in der Anklageschrift steht, ist eine andere Frage aber aus den Fingern gesaugt haben wird sich AMD den Kram nicht. Die Frage ist nur, ob sie es wirklich schaffen, Intel damit vor den Karren zu pissen.
 
Rhoenschaf schrieb:
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@i_hasser
Es geht bei dem Computergeschäft kurioser weise nicht um Technik oder Qualität, da hat AMD schon länger die Nase vorn. Es geht um Spezis, Kumpels, Geld und Mädels ;D (wie in jeder anderen Brnache mit den Umsätzen auch). Ich denke wir sind uns alle einig das Intel eindeutig die "besseren" Spezis und Kumpels bei den OEM´s sitzen hat und dann kommen Geld und Mädels von ganz allein.
AMD hat auch das Manko das sie nix komplett herstellen, also ich mein Chipsatz Graka und das Geraffel, ein Notebook kann ich fast ausschließlich aus Intel komponenten zusammen kloppen (Centrino in Verbindung mit ner Intel Graka) das geht z.B. bei AMD nicht da hab ich mindestens 3 Hersteller an Bord und die wollen Koordiniert und verhandelt sein. Das sind Pluspunkte für Intel und die Vergangenheit hat auch schmerzlich gezeigt das ein Hersteller der auch selber Chipsätze für seine CPU´s herstellt das bessere System zusammen schrauben kann.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern als es wirklich stimmte das ein AMD-system schwieriger zu konfigurieren war als ein Intel system, sowas setzt sich in den Köpfen fest.
Sicher die Zeiten sind schon lange vorbei und AMD systeme sind heute den Intel Sachen (bei gleichem Preis) überlegen aber was nützt es wenn die OEM´s Intelhörig sind und dazu noch dieses "war da nicht mal was das AMD nicht so gut ist?!".
Marketing ist in der PC Branche alles und da hat Intel eben die Nase vorn.
Wenn es nur nach der Technik und dem Preis Leistungsverhältniss gehen würde hätte kein Mensch z.B. ein SLI System und Intel wäre schon lange pleite ;D

Was soll denn das?!? Also die Analogie ist nicht wirklich gelungen :].

OEMs gucken, wie sie am günstigsten über die Runden kommen - darum geht es hauptsächlich. Und es ist nicht günstig AMD Systeme zu verbauen, solang man dafür Intel als Bezugsquelle verliert.
Mach dir doch nix vor, dass Intel sich nicht gerade ehrenhaft verhält ist doch allen klar, das war schon zu Pentium2 Zeiten allen klar. Das Schimpfwort Wintel stammt nicht zufällig aus dieser Zeit, da es sehr lange Zeit aber keine ebenbürtige Konkurrenz gab, hat man es eben tollieriert. Es war ja nicht so, dass es garkeine Konkurrenz gab - es gab sogar Neueinsteiger, zB. Rise und Transmeta.
Ersterer hat eine wunderbare Mobile CPU gebaut, etwas langsam, aber sparsamer als alles was es bisher gab. Eingesetzt hat sie niemand. Und letzterer hat sich so seine Niesche bewahrt, weil die Transmetas bei Embedded Systemen tatsache deutlich besser waren als Intel und Co. Der Efficeon sah auch vielversprechend aus, Transmeta hat die CPU Sparte aber wegen zu hoher Verluste (hat der Konzern überhaupt schonmal schwarze Zahlen geschrieben?) verkauft. Gute Ansätze wurden eben ziemlich schnell im Keim erstickt.

Zu 486er Zeiten war das noch völlig anders. Die 486er wurden unter Lizenz auch von anderen Herstellern gefertigt, und Intel war auf dem 486er Markt sogar eher eine Randerscheinung als Mittelpunkt. Und fast würde ich sogar behaupten wollen, dass Cyrixs 486er Desing weiter verbreitet war (die einzigen, die selbst einen 486er entwickelt haben) als das von Intel.
Cyrix bekam man von Cyrix selbst, von IBM, von Texas Intruments, von IIT, von SGS und noch ein paar anderen. Es gab sogar noch ein 3. 486er Desing (von UMC), das war hier in Europa allerdings kaum zu finden.

Wie auch immer, damals gab es eine immens große Vielfalt am Markt, das kann man sich wohl kaum vorstellen, wenn man sich damit nicht eingehend befasst hat. Es gab haufenweise Firmen, und alle hatten 486er im Angebot. Und für eine gewisse Zeit war das Cyrix Desing auch in allen Belangen schneller als von Intel.

Irgendwo ist es natürlich verständlich, dass sich Intel daran gestört hat. Naja, zumindest hat man dann für die nächste Generation einen rechtlich geschützten Namen auserkoren - "Intel® Pentium®". Das Desing wurde anderen Firmen natürlich nicht gegen Geld zur Verfügung gestellt.
Dadurch ist die Vielfalt extrem zusammengeschmolzen, ein paar blieben aber nach wie vor übrig (eigentlich erstaunlich, weil es ziemlich viel kostet so ein Desing völlig neu zu entwickeln). Namentlich wären das AMD, Cyrix, NexGen und später noch IDT. Sind immerhin noch 4 Konkurrenten.
Und erstaunlicherweise haben die sich zu Begin auch sehr gut verkauft, bis auf eine Ausnahme - NexGen. Die haben auf eine eigens entwickelte Plattform gesetzt (dem Socket5 zwar technisch überlegen, aber eben propritär) und wurden dann später von AMD aufgekauft (die aus dem NexGen Desing den K6 entwickelten). Heute ist nix schwieriger als an eine vollständige NexGen Plattform zu kommen, so selten waren die Dinger damals.

Aber AMD und Cyrix sind relativ gut im Geschäft geblieben, zwar auf der Billigschiene, aber sie haben gut überlebt. Vor allem Cyrix hat man ziemlich oft in billigeren Rechnern angetroffen, wenn man so will überall da, wo man heute Sempron oder Celeron findet.

Und erst dann wurde AMD in seine kleine Niesche gedrängt (wo hat man zu Pentium2 Zeiten bitteschön Komplettsysteme mit AMD CPU gefunden?), und Cyrix zu NatSemi und später zu Via (vom Markt vollständig verschwunden). IDT kam erst zum Ende der Socket5 Plattform mit eigenen CPUs, die haben aber nie eine großartige Verbreitung gefunden.


Es ist also nicht so, dass sich Intel den Markt nicht allein sichern wollte. Und zu der Zeit wurde dann auch das Wort Wintel geprägt. In einem freien Markt verkaufen sich gute CPUs auch mit einem weniger bekannten Namen, dummerweise existiert der freie Markt seit vielen Jahren nicht mehr.
 
i_hasser schrieb:
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Und erstaunlicherweise haben die sich zu Begin auch sehr gut verkauft, bis auf eine Ausnahme - NexGen. Die haben auf eine eigens entwickelte Plattform gesetzt (dem Socket5 zwar technisch überlegen, aber eben propritär) und wurden dann später von AMD aufgekauft (die aus dem NexGen Desing den K6 entwickelten). Heute ist nix schwieriger als an eine vollständige NexGen Plattform zu kommen, so selten waren die Dinger damals.

So ich mich nicht total irre, hatten die auch einen extremen technischen Nachteil: Der CoProzessor war nicht mit auf dem DIE, sondern musste separat dazu gepackt werden, auf einem eigenen Sockel. Sowas war (und ist) natürlich viel zu teuer, so dass sich diese Plattform auch deswegen nicht durchsetzen konnte. AMD hatte das Ganze dann nur auf den Sockel 7 gepresst und einen CoProzessor dazu gepackt (welcher dem Intel-Pendant bekanntermaßen nicht das Wasser reichen konnte).
 
@ i_hasser

man sollte schon auch akzeptieren, daß intela enormer erfolg in den neunziger jahren vor allem auf die wahrscheinlich erfolgreichste marketing-kapamgne bzw. strategie aller zeiten zurückzuführen ist.

klar, wenn man eine solche position wie intel, microsoft und co erreicht hat, dann liegt der verdacht nahe, daß eine derartige marktbeherrschende position auch über evtl. wettbewerbswidrige maßnahmen versucht wird zu verteidigen.

aber daneben hat(te) intel auch früher wie heute ein ordentliches produkt-portfolio mit stärken und schwächen. und amd zeigt sich gerade auf dem gebiet, daß intel bis zur perfektion entwickelt hat, dem konkurrenten nicht gewachsen, und das ist halt der bereich marketing.

und auch wenn die von amd angeschobene kartellklage berechtigt sein mag, sollte man schon darauf achten, daß amd in bestimmten bereichen jenseits technologischer entwicklungen seit langer zeit enorme defizite hat. finanzielle möglichkeiten hin oder her, wenn man sich mal anschaut, wie eine kleine leuchte names apple, die ja in den 90igern auch schon mal kurz vorm exitus waren, durch geschicktes markteting (vor allem product placement) die marke entwickelt und einen enorm hohen grad an brand/product awareness erreicht hat, dann ist das sehr respektabel, siehe

http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?p=1836507#post1836507
 
Rhoenschaf schrieb:
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ist doch unerheblich, ich behaupte mal ganz frech das AMD von intel indirekt mit "durchgefüttert" wird denn AMD hat seit 1998 nicht einen Cent Gewinn eingefahren sondern auf Jahressicht gesehen nur Verluste.
Eine Solche Firma am Leben zu erhalten muss jemand wirklich wollen, ich tippe auf Intel denn die haben das größte interesse einen "Konkurenten" vorweisen zu können damit der Konzern nicht wie seinerzeit AT&T zerschlagen wird.

Hi,

sorry das ist falsch.

1. Wenn eine Firma Verlust macht verliert sie an Wert (Geld). Um diese Firma am Leben zu erhalten kann sie entweder wieder Gewinn machen, was eine Werterhöhung darstellt. Oder die Besitzer, sprich Aktionäre, machen eine Einlage schießen also Geld zu, oder die Firma nimmt Kredite auf. Mehr Möglichkeiten hat eine Firma nicht. Keine der drei Optionen hat Intel durchgeführt. Durch Intels handeln hat AMD eher noch mehr Verlust gemacht. Intel hat AMD meines Wissens auch keinen Kredit gewährt. Folglich hat Intel gar nichts unternommen um AMD am Leben zu erhalten.

2. Die Motivation von Intel, die du andeutest, nämlich um nicht wie Bell als Monopolist zerschlagen zu werden, stimmt schon nicht. Die Amerikanischen Gesetzte lassen Monopolisten in dem Markt in dem sie ihr Monopol haben größtenteils frei gewähren. Nur wenn sie dieses Monopol nutzten um in andere Märkten einzudringen und dort evt. ebenfalls ein Monpol zu erlangen, dann wird evt. die Firma zerschlagen.

Sprich wenn Intel gar nichts tut und AMD geht pleite passiert Intel auch gar nichts.

Folglich ist die gesamte Schlussfolgerung nicht stichhaltig.

Ciao Jens

P.S. Ob Intel wirklich ein Monoplist war/ist muss sich vor Gericht erst noch zeigen, schließlich gibt und gab es ja AMD, Transmeta, Nexgen,IDT und es gab noch Apple die ebenfalls PCs herstelten ohne Intelchips, zumindest dass wird sich wohl ändern.
 
Natürlich hat Intel ein gutes Marketing, aber schon damals hat man eben die Händler gezwungen, vorzugsweise Intel zu verkaufen. Solche, nennen wir es mal Gerüchte, sind nicht erst seit dem Pentium4 im Umlauf ;).

Übrigens war gerade im für OEMs so wichtigen Office-Bereich Intel nur Durchschnitt, sowohl AMD, als auch Cyrix haben Geschwindigkeitsmäßig in diesem Bereich super mitgehalten, könnte jetzt haufenweise C't Benchmarks rauskramen, die das untermauern.

@Puck

Das stimmt. Allerdings gab es auch NexGens mit integrierter FPU, imho war die proprietäre Plattform einfach der Tod für NexGen. Andererseits, hätte sich die durchgesetzt, wäre der K6-2 nicht viel langsamer gewesen als der K6-3.
 
i_hasser schrieb:
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Was soll denn das?!? Also die Analogie ist nicht wirklich gelungen :].

OEMs gucken, wie sie am günstigsten über die Runden kommen - darum geht es hauptsächlich. Und es ist nicht günstig AMD Systeme zu verbauen, solang man dafür Intel als Bezugsquelle verliert.
bei den Entscheidern der OEMs kommts auch noch auf viele andere Dinge an z.B. wie die oberen miteinander können und vieviel REabatt gewährt wird, wer glaubt lediglich die Technik/Preis sei entscheidend ist Naiv. Da wird viel gemauschelt damit die Frau den enuen Porsche bekommt ;-)

Mach dir doch nix vor, dass Intel sich nicht gerade ehrenhaft verhält ist doch allen klar, das war schon zu Pentium2 Zeiten allen klar.
Da dürften wir uns alle einig sein aber was soll das ? Nur weil ich es gewagt habe AMD zu kritisieren wird ich jetzt als Naiv etc hingestellt ? *lol* ich dachte ich bin bei Planet3DNow und nicht in den Heise Foren wo jede vernünftige Diskussion im Keim erstickt wird weil alle die Windows/Intel/Nvidia nutzen eh dooof sind und überhaupt trolle ;-)
Wenn Intel nicht mit allen dreckigkeiten Arbeiten würde wären die Marktanteile wohl genau umgekehrt…..


Zu 486er Zeiten war das noch völlig anders. Die 486er wurden unter Lizenz auch von anderen Herstellern gefertigt, und Intel war auf dem 486er Markt sogar eher eine Randerscheinung als Mittelpunkt. Und fast würde ich sogar behaupten wollen, dass Cyrixs 486er Desing weiter verbreitet war (die einzigen, die selbst einen 486er entwickelt haben) als das von Intel.
Cyrix bekam man von Cyrix selbst, von IBM, von Texas Intruments, von IIT, von SGS und noch ein paar anderen. Es gab sogar noch ein 3. 486er Desing (von UMC), das war hier in Europa allerdings kaum zu finden.
Komisch in dieser Zeit habe ich als „Schrauber“ bei zwei der größten Firmen Deutschlands gearbeitet (Versicherer und Bank) ich habe in dieser Zeit nichts abaer auch gar nichts außer Intel auf dem Desktop gesehen, kann es sein das du den Privatkundenmarkt mit dem für Geschäftskunden verwechselst?

Wie auch immer, damals gab es eine immens große Vielfalt am Markt, das kann man sich wohl kaum vorstellen, wenn man sich damit nicht eingehend befasst hat. Es gab haufenweise Firmen, und alle hatten 486er im Angebot. Und für eine gewisse Zeit war das Cyrix Desing auch in allen Belangen schneller als von Intel.
noch mal muss ich mich wundern, ich hatte zuhause damals einen Cyrix 166+, das war die letzte Gurke im Vergleich zum K6 oder Pentium MMX….aber egal du musst es wissen


Irgendwo ist es natürlich verständlich, dass sich Intel daran gestört hat. Naja, zumindest hat man dann für die nächste Generation einen rechtlich geschützten Namen auserkoren - "Intel® Pentium®". Das Desing wurde anderen Firmen natürlich nicht gegen Geld zur Verfügung gestellt.
Tja die entscheidung ist ausnahmsweise nachvollziehbar es bleibt jeder Firma selbst überlassen was sie mit ihren Entwicklungen macht, auch das „Reich des Bösen“ kann mit seinen Designs machen was es will…..da kann ich ausnahmsweise mal nix böses an Intel erkennen. Glück für diejenigen die nicht nur stupide abgekupfert haben (z.B.AMD)
Bayer ist ja auch nicht verpflichtet die Zusammensetzung eines Medikaments rauszurücken nur weil sie es beim Vorgänger gemacht haben.

Es ist also nicht so, dass sich Intel den Markt nicht allein sichern wollte. Und zu der Zeit wurde dann auch das Wort Wintel geprägt. In einem freien Markt verkaufen sich gute CPUs auch mit einem weniger bekannten Namen, dummerweise existiert der freie Markt seit vielen Jahren nicht mehr.
Am „freien“ Markt verkauft sich nur das wo ein großer Konzern dahinter steht und ein gutes Marketing.
Technik und Preis sind dabei ziemlich latte!
Schau dir mal den „normalo“ user an der einen PC sucht um zu surfen, der rennt aus Unwissenheit und geblendet von der Werbung zu Aldi und kauft ein für seine Zwecke viel zu teures System weil ja ein Intel drin ist und dann muss es ja gut sein (Stichwort Werbung) Diejenigen die sich mit der Technik auseinandersetzen und wirklich das beste kaufen stellen am Markt die Absolute Minderheit, so sieht es auch bei den Entscheidern der Kundschaft (große Firmen aus) da entscheiden in den wenigsten Fällen IT´ler welche Geräte angeschafft werden sondern vielmehr BWLér Finanz-Vorstände und ehm.ITler die seit Jahrzehnten keinen PC mehr von innen gesehen haben, leichte Beute für Intel.
An der Modebranche siehst du es noch viel deutlicher:
Wer hätte vor 1990 gedacht das Kopftücher, Leggins, Rosa oder diese grausamen Caprihosen wieder „In“ sein werden? keine Sau!! Jeder hätte gesagt „Augenkrebs!“ so nun ein geschicktes Marketing und gute Connections zu den „In“ Läden und schwups ziehen die Damen der Schöpfung Kopftücher zu rosa Leggins an ;-) Ich vertrete immer noch die Theorie das sich ein blauer Müllsack mit 3 Löchern und Gucci-Logo bei einem Preis von mind.200€ zu einem Renner entwickeln würde. Es gibt noch viele andere Beispiele dafür das es dem Verbraucher egal ist ob er ein gutes Preisleistungsverhältnis bekommt Hauptsache es steht das „richtige“ drauf und es ist nur teuer genug ;-) Intel ist da nur eine Firma unter vielen die ihren technologisch unterlegenen Kram aus Marketing sicht als überlegen verkaufen kann
 
Das ist kein freier Markt was du meinst.

Übrigens saßen in IBM Rechnern auch IBM 486er, IBM hat auch später noch Cyrix CPUs unter eigenem Label gebaut und in eigene Rechner gesetzt. Aber egal, du hast ja ein paar offene Rechner gesehen und bist desswegen in solchen Fragen viel viel kompetenter als alles und jeder andere... :].

Ich frag mich, wann der Mensch es endlich lernen wird: Eigene Erfahrungen sind alles andere als repräsentativ, egal wie viel man gesehen/gehört/gemacht hat. In England war Cyrix zB. verbreiteter als hier in Deutschland - in Asien wurden viele Rise CPUs in OEM Rechnern verbaut (hier in Deutschland bekommt man nicht einen einzigen Rise!) - TI (Texas Instrument) war wohl auch eher in den USA vertreten als hier in D, wen wunderts? - UMC gabs auch nur in Asien, das Spiel ließe sich noch ein Weilchen fortsetzen.

Fakt ist, dass Intel aus dem 486er Markt schon fast herausgedrängt wurde (ich such gern entsprechende C't Artikel heraus, manchmal lohnt sich diese Archiv DVD eben doch) - desswegen wurde das Pentium Desing ja auch nicht mehr herausgegeben.

Aber du kennst vielleicht 40 Rechner von ganzen 2 verschiedenen Firmen, und kannst dir desswegen natürlich ein vollständiges Bild machen :]. Geh mal zu Dell, da siehst du wahrscheinlich keine AMD Rechner. Oder geh mal zu AMD, da wirst du wahrscheinlich auch nicht über Intel Rechner stollpern.


PS Und schlecht ist der 166+ auch net, im Office Bereich liegt der bei einem Pentium 166MHz.
 
jensibensi schrieb:
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1. Wenn eine Firma Verlust macht verliert sie an Wert (Geld). Um diese Firma am Leben zu erhalten kann sie entweder wieder Gewinn machen, was eine Werterhöhung darstellt. Oder die Besitzer, sprich Aktionäre, machen eine Einlage schießen also Geld zu, oder die Firma nimmt Kredite auf. Mehr Möglichkeiten hat eine Firma nicht. Keine der drei Optionen hat Intel durchgeführt. Durch Intels handeln hat AMD eher noch mehr Verlust gemacht. Intel hat AMD meines Wissens auch keinen Kredit gewährt. Folglich hat Intel gar nichts unternommen um AMD am Leben zu erhalten.
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.


hmm das macht einen bescheidenen Verlust von einer halben Milliard $ (521.940.000$).
Eine Firma die das derart lange durchhält ohne Pleite zu gehen muss sehr sehr geduldige Aktionäre haben.... Wenn amn darüber hinaus noch bedenkt das dem deutschen Staat (also einem dritten) 49% der wichtigsten Fabriken gehören müsste AMD schon lange dich gemacht haben (zum glück ist es nicht so)
Ich habe übrigens in nicht einem Beitrag geschrieben das AMD Geld von Intel erhalten hat oder erhält!
Intel könnte ohne Mühe AMD plätten denn die fahren jedes Jahr milliarden GEWINNE ein und es wäre für Intel kein Problem die Prozessoren ein Jahr mit Verlust zu verkaufen um den letzten Konkurenten vom Markt zu drängen aber was hätten sie davon? die Zerschlagung? das ist mit sicherheit nicht im Interesse der oberen bei Intel.
 
i_hasser schrieb:
Natürlich hat Intel ein gutes Marketing, aber schon damals hat man eben die Händler gezwungen, vorzugsweise Intel zu verkaufen. Solche, nennen wir es mal Gerüchte, sind nicht erst seit dem Pentium4 im Umlauf ;).

gezwungen ?

intel hat händler quasi aus einem subventionstopf dafür bezahlt, daß sie mit intel inside werben.

dafür, daß intel den händlern dafür geld bezahlt hat, wurden auflagen an die gestaltung der werbung gemacht. dafür mußte intel nicht selbst werben und hatte die sicherheit, daß die händler, die die werbezuschüsse in anspruch genommen haben, auch entsprechend daran interessiert waren, intel inside aggressiv zu bewerben und an den kunden zu bringen.

z.b. durfte in prospekten neben intel kein anderer cpu-hersteller beworben werden. macht langnese bei den eistruhen in supermärkten afaik auch so. oder neben coca cola darf keine pepsi stehen bzw. umgekehrt.

wenn sich händler da in finanzielle abhängigkeiten begeben haben, ist das doch zunächst mal nicht intels verschulden. ebenso wenig, wenn im laufe der zeit bestimmte anbieter intels subventionen regelmäßig fest verplant haben. in der zwischenzeit ist das ganze ja etwas aufgebrochen, aber trotzdem ist da im laufe der zeit ein großes netz an finanziellen abhängigkeiten entstanden.
 
@cruger

Gut, war etwas unglücklich formuliert. Damals waren es Subventionen... wenn ich heute irgendeinen Politiker mit 1 Millionen € besteche um meinen Kopf durchzusetzen, werde im Endeffekt aber auch ich wegen Bestechung verklagt, und nicht erstrangig der entsprechende Politiker.

Im Endeffekt hat Intel seine Stellung dazu ausgenutzt die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen, ohne ihre Stellung hätte Intel den Händlern doch garnicht das Angebot machen können. Es ist glaube ich unbestritten, dass Intel im High Performance Bereich die Nase vorn hatte.
 
was hatte intel denn 1991 für eine stellung ?

einige unternehmen machen selbst werbung für die eigenen produkte, intel hat statt dessen diese mittel benutzt und andere mit intel inside werben lassen. für intels partner war das doch angenehm. denn man mußte die eigene werbung nur um ein nettes intel inside ergänzen und bekam dafür von intel einen finanziellen ausgleich.

was hat das bitte mit bestechung zu tun ? :]

ich weiß ja nicht, wie weltfremd einige hinterm mond leben. müssen sich die fernsehsender jetzt auch schämen, daß sie geld dafür bekommen, für produkte zu werben. schlimm, wenn dann ein fernsehsender noch einen eigenen shop betreibt und dort evtl. die beworbenen produkte verkauft.

http://www.cell-consulting.com/a/2/185/

Ingredient Branding als Möglichkeit zur Stärkung von Lieferantenmarken

Zulieferer stehen damit vor der Herausforderung, die Nachfrage nach Teilen, Komponenten und Modulen einer bestimmten Lieferantenmarke zu stärken. Eine Möglichkeit hierfür stellt Ingredient-Branding dar verstanden als ein umfassendes Konzept zur Positionierung der Marke von Produktionsgütern beim Endkunden. Zentrale Zielsetzungen aus Sicht der Zulieferindustrie sind die Steigerung der spezifischen Nachfrage, die Verringerung der Substitutionsgefahr, die Schaffung von Eintrittsbarrieren und die Erhöhung der Preisbereitschaft.

Erfolgreiche Beispiele für Ingredient-Branding sind bisher vor allem aus der Konsumgüterindustrie bekannt. So werben beispielsweise Hersteller von hochwertigen Fahrrädern mit Komponenten des Zulieferers Shimano. Die Marke eines Zulieferers stellt hier einen wichtigen Faktor für die Kaufentscheidung des Endproduktes dar. Ähnlich verhält es sich bei Computerherstellern, die mit Prozessoren der Marke Intel werben. Damit entziehen sich diese Zulieferer nicht nur der Substitutionsgefahr, sondern können bei steigender Nachfrage einen Mehrpreis erzielen, der nicht selten bis zu 20 Prozent beträgt. Zusätzlich werden Markteintrittbarrieren für neue Konkurrenten geschaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Unterschied ist der, dass der Fernsehsender trotzdem im Anschluss für die anderen Produkte werben darf, während in einem Acer Prospekt überall nur das Intel Logo drin ist.
 
mtb][sledgehammer schrieb:
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Der Unterschied ist der, dass der Fernsehsender trotzdem im Anschluss für die anderen Produkte werben darf, während in einem Acer Prospekt überall nur das Intel Logo drin ist.

und? bei der Eintracht Wirbt auch nur Licher an der Bande und es darf nur Licher im Stadion ausgeschenkt werden, ist das jetzt Korruption und fiese gangart?
Schumi/Ferrari würden auch eine auf den Sack bekommen wenn die auf einmal sagen würden "wir machen zwar Werbung für AMD benutzen aber Intel"
 
mtb][sledgehammer schrieb:
aus diesem Posting

Der Unterschied ist der, dass der Fernsehsender trotzdem im Anschluss für die anderen Produkte werben darf, während in einem Acer Prospekt überall nur das Intel Logo drin ist.

ist leider falsch, ein anbieter darf (durfte) auch mit anderen produkten werben, nur nicht direkt neben dem intel inside logo. da gab es klare richtlinien und staffelungen, die die bezuschussung geregelt haben.

abgesehen davon war ja niemand gezwungen, an dem "intel inside" programm teilzunehmen.

eines der bekanntesten beispiele in deutschland war afair vobis, die sich aus dem programm verabschiedet hatten, weil man glaubte, mit der eigenen marke und anderen cpu-herstellern (halt amd) wirtschaftlich besser zu fahren.

der trend hat sich inzwischen durchgesetzt aufgrund des anhaltenden technologischen vorsprungs von amd. wobei sehr viele zwar amd anbieten, aber immer noch den schwerpunkt der werbemaßnahmen bei "intel inside" haben.

c't 13/97, S. 142: Intel inside

http://www.heise.de/ct/97/13/142/


Wie Intels Marketing-Maschine funktioniert

Gütezeichen kleben auf vielen Produkten, warum also nicht auch auf PCs? Bei High-Tech zählen innere Werte, von denen der Laie kaum etwas begreift. Aber er glaubt zu wissen, worauf es ankommt: 'Intel inside' muß draufstehen. Nur wenige ahnen, warum die Hersteller das vermeintliche Qualitätssiegel wirklich anbringen.

Die 1991 gestartete 'Intel inside'-Kampagne ist zweifelsohne der erfolgreichste Werbefeldzug des Jahrzehnts. Zuvor kannten nur die Fachleute den Namen des Chip-Produzenten, doch nach nur 18 Monaten war er bereits für knapp die Hälfte aller gewerblichen und immerhin gut 20 Prozent aller privaten PC-Käufer ein Begriff. Inzwischen kennen gut 80 Prozent aller Computerkäufer den Branchen-Riesen.

Seit Jahren drängt sich das 'Intel inside'-Logo auf allen Kanälen in das Bewußtsein der Verbraucher. Wo immer Werbung für PCs läuft, ist der charakteristische Kringel des Marktführers allgegenwärtig. Der Erfolg von 'Intel inside' hat seinem Schöpfer, dem für Marketing zuständigen Intel-Vizepräsidenten Dennis Carter, letztes Jahr sogar die Ehrendoktorwürde der Purdue-Universität in West Lafayette, Indiana, eingebracht.

Der Ehre halber hat Carter die Kampagne freilich nicht aufgezogen, sondern mit einem ganz konkreten weltlichen Ziel. Und das wurde auch erreicht. Nach Malboro, Coca-Cola und Co. hat sich Intel inzwischen auf Platz zehn im Ranking der wertvollsten Marken vorgekämpft. Als einzige Computer-Firma steht IBM auf Platz vier noch besser da.

Erfolgs-Story

Die Wirkung des Kringels trägt ihren Teil dazu bei, daß Intel den x86-Markt trotz wachsender Konkurrenz durch AMD, Cyrix und neuerdings auch IDT monopolartig beherrscht. Was immer sich der Branchen-Primus neues ausdenkt, die PC-Hersteller müssen folgen. Wie gut die Marketing-Maschinerie funktioniert, zeigte sich besonders drastisch Anfang des Jahres bei der Einführung von MMX. Obwohl die Befehlssatz-Erweiterung dem Anwender keinen spürbaren Vorteil bringt, waren Rechner ohne MMX innerhalb kürzester Zeit kaum noch absetzbar.

Damit gerieten die Konkurrenten wieder einmal für Monate ins Hintertreffen - ihre 586er konnten nicht mit den drei magischen Buchstaben aufwarten, die Intel inzwischen in sein Inside-Logo integriert hat. Zwar beherrschen mittlerweile AMDs K6 und Cyrix' M2 den MMX-Befehlssatz, aber die Gunst der meisten Käufer bleibt weiterhin auf Intels Pentium MMX fixiert. Trotz praktisch gleicher Leistung sind die Prozessoren von AMD und Cyrix nur zu billigeren Preisen an den Kunden zu bringen. Was ihnen fehlt, ist 'Intel inside'.

Den hohen Bekanntheitsgrad verdankt Intel aber nicht nur eigenen Anstrengungen. Lediglich für kurze Zeit hat man die Promotion für das Logo komplett selbst finanziert. Sehr bald fanden sich Partner, die in ihrer Werbung etwas Platz für die des Prozessor-Herstellers lassen.

Wie konnte Intel große Firmen wie Compaq, Dell, Gateway 2000, IBM, Siemens Nixdorf, Vobis und Co. dazu bringen, nicht nur die eigene Fahne hochzuhalten, sondern auch die ihres Zulieferers? Es mußte ihnen doch klar sein, daß sie damit den Wert ihrer eigenen Marke herabsetzen und sich in Abhängigkeit begeben. Die Antwort ist ganz einfach: mit viel Geld. Intel bezuschußt Werbung, die das Intel-inside-Logo enthält, mit bis zu 75 Prozent.

Konkret funktioniert das so: Jeder PC-Hersteller, der Prozessoren bei Intel kauft, kann an dem Intel-Inside-Programm teilnehmen. Dazu muß er nur ein vertrauliches Regelwerk unterschreiben, welches ihn berechtigt, das als Warenzeichen geschützte Intel-inside-Logo zu benutzen. Außerdem steht darin, welche Werbemaßnahmen förderungswürdig sind und welche nicht.

Schlüssel zum Geld

Wer unterschrieben hat, bekommt anschließend sechs Prozent seiner Zahlungen für Prozessoren auf ein Konto gutgeschrieben. Davon bezahlt Intel nach einem festen Schlüssel die Werbezuschüsse: 66 Prozent (ab 1998 60 Prozent) der Kosten für Print-Anzeigen mit dem Intel-inside-Logo, 60 Prozent für Radio- und Fernsehspots und 50 bis 75 Prozent für Werbung im Internet.

Als förderungswürdig gelten aber nur Werbemaßnahmen nach Intels Geschmack: Selbstverständlich muß das Inside-Logo in repräsentativer Form darin abgebildet werden. Neben diesem darf aber nur noch das des PC-Herstellers in der Werbung auftauchen. Toleriert werden lediglich kleine Logo-Leisten, etwa für die ach so beliebten Testplaketten von PC-Zeitschriften.

Kritisch und nicht immer zuschußfähig sind Anzeigen, in denen für mehrere Produkte geworben wird, die nicht alle mit 'Intel inside' glänzen können. Ist so eine Anzeige klar gegliedert, zahlt Intel immerhin proportional für den Teil, der das Inside-Logo trägt. Ein Beispiel für teilgeförderte Werbung bietet der Vobis-Prospekt 9/97. Mit seiner schachbrettartigen Aufteilung entspricht er brav den Intel-Vorgaben. Nicht gefördert wird dagegen Reklame wie die von Schadt, wo Intel- und Non-Intel-Produkte ohne klare Trennung nebeneinander stehen.

Großen Herstellern, die auf ihrem Zuschußkonto mehr als 500 000 US-Dollar innerhalb eines Jahres ansammeln, schreibt Intel gar den Medien-Mix für die Werbung vor: Für Print-Medien sind dann 40 Prozent der Gelder zu verwenden, 30 Prozent gehen in die Radio- und Fernsehwerbung, und 10 Prozent entfallen auf werbewirksame Auftritte im Internet. Die verbleibenden 20 Prozent darf der Hersteller nach eigenem Gusto auf die drei Werbeformen verteilen.

Ein Grund für diese Vorschriften ist Intels Wunsch, in Rundfunk und TV stärker präsent zu sein. Allerdings fassen die Bedingungen den Begriff 'Fernsehen' recht weit. So gibt es die begehrten Zuschüsse auch dann, wenn ein PC-Hersteller Werbung mit Intel-inside-Logo im Flugzeug, in der Bahn oder auf stationären Fernsehwänden in U-Bahn-Stationen bucht. Die vorgeschriebene Aufsplittung soll offenbar verhindern, daß die Großen der Branche ihre Image-Werbung in Radio und Fernsehen ohne Inside-Logo gestalten. Nicht ausgeschöpfte Werbezuschüsse verfallen innerhalb eines Jahres.

Kosten gespart

Für den PC-Produzenten bedeutet die Teilnahme am Intel-inside-Programm also bares Geld. Wer etwa ein Werbe-Budget von 100 000 DM hat, kann sich überlegen, ob er dafür zehn unabhängig gestaltete Anzeigenseiten zu 10 000 DM schaltet oder 20 Seiten mit dem Intel-Logo. In letzterem Fall zahlt er effektiv nur 68 000 DM, weil Intel 66 Prozent der Kosten erstattet. Er spart also trotz größerem Werbeauftritts noch Geld, das er wiederum für andere Maßnahmen einsetzen kann.

So ist es also kaum verwunderlich, daß nahezu alle PC-Hersteller bei jeder Gelegenheit mit dem Inside-Logo werben, als handele es sich um ein mit Stolz hergezeigtes Qualitätsmerkmal. In Zeiten knapper werdender Werbemittel ist jede Chance willkommen, Kosten zu sparen. Da nehmen es viele in Kauf, nebenbei ihren Lieferanten zu promoten, von dem man ja sowieso abhängig ist.

Die umworbenen Verbraucher erfahren natürlich in der Regel nichts von den Zuschüssen, obwohl Intel gar keinen Hehl daraus macht. Zwar ziert man sich, die Vertragsbedingungen im Detail offenzulegen, aber die c't-Nachfrage wurde konkret beantwortet. Die genannten Zahlen und Fakten basieren auf Angaben von Damian Callacghan, dem zuständigen Mann in Sachen 'Intel inside' in Europa.

Daß die Zuschußempfänger über den wahren Hintergrund ihres eifrigen Einsatzes für Intel nicht so gern sprechen, ist verständlich. Unsere Anfrage bei IBM blieb bis zum Redaktionsschluß unbeantwortet, und Vobis lehnte jede Stellungnahme zum Komplex 'Werbeförderung' kategorisch ab.

Auch Compaq wollte unsere Fragen nicht konkret beantworten, da man sich von der Konkurrenz nicht gern in die Karten schauen lasse. Im übrigen seien Fragen zur Werbeplanung immer eine heikle Sache, teilte uns Ulrich Esser, Leiter Unternehmenskommunikation bei Compaq, telefonisch mit.

Dabei hat gerade Compaq in Sachen 'Intel inside' vorübergehend Rückgrat gezeigt: 1994 verabschiedete sich der Branchen-Primus aus dem Inside-Programm und warb anschließend nur noch für den eigenen Markennamen. Doch die Neutralität hielt nur bis Anfang 1996. Als größter Kunde für Mikroprozessoren stärke Compaq durch die Partnerschaft mit Intel auch die eigene Marke, begründete Senior Vice President John T. Rose die Rückkehr. Gleichzeitig wurde ein wechselseitiges Nutzungsrecht von Patenten für die nächsten zehn Jahre vereinbart. Das hindert Compaq aber nicht daran, Prozessoren anderer Hersteller einzusetzen und für diese auch zu werben.

Offen gingen dagegen Siemens Nixdorf (SNI), Gateway 2000 und Dell mit unseren Fragen um. SNI, ein 'Intel inside'-Teilnehmer der ersten Stunde, gibt sich recht selbstbewußt: Die Werbebeihilfe von Intel habe keinerlei Einfluß auf die Planung der Werbekampagnen. Generell werde der eigene Werbeauftritt unabhängig von möglichen Zuschüssen geplant, teilte SNI-Sprecher Manfred Weis mit. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten integriere man natürlich Third-Party-Logos und Namen, wenn dies sinnvoll erscheine. Ein Wegfall der Intel-Zuschüsse würde aber aus heutiger Sicht keine Reduzierung der eigenen Werbung zur Folge haben. Ebenso hätte ein ähnliches Förderprogramm anderer Prozessor-Hersteller keinerlei Einfluß auf den Einsatz von deren Produkten in SNI-Rechnern, sagte Weis.

Peter Keijzer, Marketing-Manager bei Dell Deutschland, gab unumwunden zu, daß Intels Zuschüsse eine wichtige Hilfe seien. 'Wir sind ja quasi mit Intel verheiratet', meinte er, und weiter: 'So angenehm und hilfreich das Geld aus der Kampagne aber auch ist, die Teilnahme am Programm bedeutet auch einen erheblichen organisatorischen Aufwand.' Alle Werbeentwürfe müßten zunächst nach Swindon (UK) geschickt werden, wo man genau prüfe, ob das Intel-Logo exakt die richige Größe und Position habe. Schon bei Abweichungen im Millimeterbereich werde die Anzeige beanstandet. 'Früher war das mal anders', sagte uns Keijzer noch, 'die Regeln sind über die Jahre immer strenger geworden.'

Gateway 2000 räumt den Intel-Zuschüssen dagegen nur einen geringen Stellenwert ein. Es sei zwar schön, wenn Intel einen Werbekostenzuschuß zahle, teilte die Marketing-Leitung mit, auf die Planung der Gateway-Kampagnen habe das aber keinen Einfluß. Als PC-Direktversender sei man stark auf Werbung angewiesen, um die Kunden über Preise und Konfigurationen zu informieren. Ohne Intel-Werbehilfe wäre keine Verringerung des Volumens zu erwarten.

Trotz aller Beteuerungen der PC-Hersteller ist eines klar: 'Intel inside' bedeutet immer auch 'Money inside'. Schließlich hat Intel in den letzten fünf Jahren über zwei Milliarden US-Dollar in die Kampagne gesteckt - und das Inside-Programm ist nur eine von vielen Werbemaßnahmen. Der Konkurrenz bleibt angesichts der gut geschmierten Marketing-Maschinerie von Intel nur eins übrig: Sie muß mit billigeren und besseren Produkten überzeugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
dualXPlosion schrieb:

hauptsache wird das kein schuss in den ofen.

schon die schlammschlacht zwischen nvidia und ati, wo man gegenseitig die produkte des konkurrenten nieder gemacht hat, ist beim kunden nicht gut angekommen.

Rhoenschaf schrieb:
aus diesem Posting

und? bei der Eintracht Wirbt auch nur Licher an der Bande und es darf nur Licher im Stadion ausgeschenkt werden, ist das jetzt Korruption und fiese gangart?
Schumi/Ferrari würden auch eine auf den Sack bekommen wenn die auf einmal sagen würden "wir machen zwar Werbung für AMD benutzen aber Intel"

anderes beispiel auf der verkaufsseite sind doch pepsico und coca cola. dort gibt bei fastfood-ketten etc. auch exklusive angebote. entweder wird die pepsico produktpalette angeboten oder die von coca cola. die haben wohl auch ihre partner alle bestochen ;)
 
Die frage ist ob Intel wirklich nur mit solchen "exclusiv"-verträgen gearbeitet hat (was ja durchaus legitim wäre) oder ob Intel sein MArktposition ausgenutzt hat um z.B. Firmen die Mainboard produzieren davon abzuhalten Produkte zu bringen die für CPUs von Konkurrenten gedacht sind.

Mit "ausgenutzt" meine ich das angedroht wird in diesem Fall die Preise für Chipsätze anzuheben bzw. garkeine mehr zu liefern.

Ein ähnliches Prinzip könnte man auch bei Komplett-PC Herstellern vermuten, das man durchblicken lässt, in diesem Fall die Rabatte zu senken oder zu streichen...

DAS wäre dann definitiv eine "Ausnutzung" der Position und durchaus nicht legitim.
Denn keine Firma die bisher mit Intel-PCs Geld verdient hat und ausschließlich damit geworben hat das Intel CPUs so gut sind, wird das risiko eingehen sich plötzlich auf AMD-CPUs umzustellen. Denn das Risiko das dieser Schritt, beim in der Regel doch technisch nicht so versierten Anwender, nicht zu vermitteln ist geht wohl kaum eine Firma ein.

Und das AMD das ganze Marketingmäßig ausnutzen will ist doch auch normal, oder?
 
bei einführung des athlon gab es ja gerüchte, daß intel druck auf diverse mainboard-hersteller ausgeübt haben soll, sich nicht für eine athlon-plattform zu engagieren.
 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/61227

AMD will in Zeitungsanzeigen auf seine Klage gegen Intel hinweisen

Sowas nannte man früher mal 'Pranger'.
Man kann über Geschmack streiten und im Prinzip wird eh nur altbekanntes geschrieben.

Viel interessanter wäre es, wenn Intel seine VK-Preise je Hersteller offenlegen müßte.
Mein Tip: Dell zahlt zweistellig weniger je CPU/Chipsatz als der Wettbewerb.
Denn Dell ist eh nur ein Direktvertriebskanal von Intel ...
 
Als Gerücht würde ich das nicht mehr bezeichnen, sondern eher schon als begründeten Verdacht.

Und es stellt sich natürlich auch die Frage, inwiefern Intel den Händlern schon damals die eigenen Produkte verwehrt hat, wenn diese auch Systeme mit anderen CPUs in den Handel genommen haben. Ich sag nur Wintel, aber wenn jemand unbedingt daran glauben möchte, dass das damals alles nach den Regeln des freien Wettbewerbs abgelaufen ist, bitte.
 
rkinet schrieb:
aus diesem Posting

http://www.heise.de/newsticker/meldung/61227

AMD will in Zeitungsanzeigen auf seine Klage gegen Intel hinweisen

Sowas nannte man früher mal 'Pranger'.
Man kann über Geschmack streiten und im Prinzip wird eh nur altbekanntes geschrieben.

Viel interessanter wäre es, wenn Intel seine VK-Preise je Hersteller offenlegen müßte.
Mein Tip: Dell zahlt zweistellig weniger je CPU/Chipsatz als der Wettbewerb.
Denn Dell ist eh nur ein Direktvertriebskanal von Intel ...
Ich persönlich gehe von ca. einem Drittel weniger aus (wenn nicht sogar mehr). Aber dies ist pure Spekulation. Solche Zahlen sind unter Verschluss mit dickem fettem NDA.

Mit dieser Ankündigung ist klar, dass es nicht nur ein Prozess wie jeder andere ist (siehe auch die Prozesse rund um DECs Alpha und Intergraphs Clipper), es ist Teil von viel mehr. Offensichtlich ist dies ein ein Teil einer PR-Aktion, die auch auf Dauer etwas vom Goldglanz rund um die Weltmarke Intel kratzen soll.

Wie der Prozess (wirtschaftlich) endet ist nicht klar. DEC ist tot, obwohl sie die Prozesse vorwiegend gegen Intel gewonnen hatten. Intergraph lebt (sind aber aus dem CPU Geschäft raus) und gewinnen heute noch Prozesse und bekommen Agreements mit Millionenmarge rund um die Technologie und Kernpatenten zum Prozessor "Clipper".

MFG Bobo(2005)
 
rkinet schrieb:
aus diesem Posting

http://www.heise.de/newsticker/meldung/61227

AMD will in Zeitungsanzeigen auf seine Klage gegen Intel hinweisen

Sowas nannte man früher mal 'Pranger'.
ist eh nur ein Direktvertriebskanal von Intel ...
Ich denke, AMD will nur dafür sorgen, daß die Öffentlichkeit auf möglichst breiter Ebene den Fall _und_ AMDs Argumente wahrnimmt. Mit öffentlichem Druck kann man leichter verhindern, daß der Fall wie bei MS im Sande verläuft. Denn das wäre sehr schädlich für AMD. Die entscheidung, eine Klage gegen den Nachbarn mit den dicken Muckis einzureichen, ist nicht gerade ungefährlich und ein wenig öffentliche Deckung kann nicht schaden ;D
 
nazgul99 schrieb:
aus diesem Posting
... Mit öffentlichem Druck kann man leichter verhindern, daß der Fall wie bei MS im Sande verläuft. ...
Ich gehe eher davon aus, dass da einige OEMs sich aus den Vertragsfesseln seitens Intels lösen wollen. Bisherige Premiumpartner sind nun nicht mehr ganz so auf Seite von Intel. Eingebettet ist dieser Prozess offensichtlich mit dem Marketing, um den Glanz der Marke Intel etwas matter zu machen.

HP hat vor 2 Jahren öffentlich noch deutlich andere Meinungen zu AMDs K8. Eine ganze Zeit lang führten IBM, SUN zähneknirschend den Xeon ein. Die genannten Beispiele zu DEC und Intergraph dürfte AMD 100 mal besser im Detail kennen wie das gesamte P3D-Forum.

Öffentlichkeit ist nicht alles. Wasserdichte Zeugen und Papers, Memoranden, Notizen hingegen sind bei solchen Prozessen Gold wert und Stammkunden, die das Geschäft am Laufen halten. Einer der Gründe weswegen DEC eingangen ist, die Kundschaft wanderte ab, und mit klammen leeren Taschen kann man nicht dauerhaft Prozesse führen.

MFG Bobo(2005)
 
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