[Datenbanken] Liegt die Zukunft von MySQL bei MariaDB?

MariaDB ist schon ganz schick. Je nach Einsatzzweck können CouchDB und MongoDB aber auch überzeugen.

Mit CouchDB habe mich mich auf theoretischer Basis auch schonmal ein wenig auseinandergesetzt, mir ist aber noch nicht der Anwendungsfall unter die Finger gekommen, anhand dem ich das mal ausprobieren möchte.

Ich persönlich setze mittlerweile bei den meisten Projekten nur noch PostgreSQL ein - meine MySQL-Jahre habe ich schon länger hinter mir. PGSQL ist meiner Meinung nach an vielen Stellen überlegen.

Der Vergleich hinkt zwar, aber MSSQL ist wiederum noch beeindruckender. Damit durfte ich bei einem Auftrag mal arbeiten.

Ja, das hatte ich in meinem Eingangsposting auch geschrieben, dass ich seit einigen Jahren eher ein PostgreSQL-Benutzer geworden bin. Mich interessiert einfach, was die Gemeinschaft der MySQL-Nutzer für einen (möglicherweise derzeit nur schwach umrissenen) Blick in die mittelfristige MySQL-Zukunft hat.
 
Hallo zusammen,

ich grabe mal meinen alten Thread wieder aus und zitiere mich kurz selbst:

...
Kurzfristig ist vermutlich noch kein Handlungsbedarf, wenn Oracle so weitermacht, denke ich aber, dass in 2-4 Jahren u.U. die breite Masse der Entwickler und infolge auch Webhosting-Anbieter auf MariaDB o.ä. umschwenken könnten...

Das hatte ich im September 2010 geschrieben.

Meine Realität sah seither so aus, dass ich bis heute MariaDB noch nicht benutzt habe, da meine Tätigkeitsschwerpunkte seit eineinhalb Jahren hauptsächlich mit Oracle zu tun haben (oh wie ich über die Firma Oracle seither geflucht habe, meine Kollegen wissen ein Lied dazu zu singen), und weiterhin MySQL und PostgreSQL ihre schon damals vorhandenen Rollen in meinem Berufsleben spielen.

Aus der heutigen Sicht finde ich es aber interessant, dass meine Schätzung mit den 2-4 Jahren tatsächlich relativ aufgegangen ist: die meisten Linux-Distributionen haben mittlerweile zu MariaDB gewechselt bzw. den Kurs dahin eingeschlagen. Ausschlaggebend für meinen heutigen Post ist, dass jetzt auch die Synology-NAS-Geräte mit der neuen DiskStation-Manager-Version 5.0, die es seit wenigen Tagen gibt, von MySQL auf MariaDB umgeschwenkt sind. Ich würde also sagen, dass sich MariaDB langsam in der Masse durchsetzt.

Deshalb möchte ich die Frage von 2010 nochmal an Euch stellen: wer hat schon Erfahrungen mit MariaDB und kann sich dazu positiv oder negativ in Abgrenzung zu MySQL dazu äußern? Gibt es Fallstricke, läuft es besser/schlechter als MySQL?

Ich werde meine eigenen Erfahrungen hier auch anhängen, wenn ich welche gemacht haben werde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Boot läuft mit MariaDB ;)
Und das sehr stabil und unauffällig. Das ist wohl das beste Kompliment das man einer Datenbank machen kann.
Innodb durch xtradb zu ersetzen war ein guter Schritt.
 
Alles ist besser als Oracle (und SAP).
 
Die Unterschiede zwischen MySQL und MariaDB sind noch immer recht marginal. Das wird sich erst mit den nächsten Versionen wirklich ändern.
 
Alles ist besser als Oracle (und SAP).

Bis man mal eins der unzähligen Features oder Tools/Schnittstellen brauch die MariaDB einfach noch nicht bietet ... was Dir im kommerziellen Bereich ziemlich schnell passiert meiner Erfahrung nach.
 
Ich finde den Namen unglücklich gewählt. Und wenn der Unterschied so klein ist, warum stürzen sich soviele von MySQL darauf? Nur weils "anders" ist?
 
Der Unterschied ist nicht klein.
Es gibt eine andere Storage Engine und eine Storage Engine wurde ausgetauscht.
Da aber MariaDb ein kompatibler Ersatz für MySQL ist merkt man "außen" wenig davon.
Das ist aber gerade der Zweck eines Ersatzes.
 
Der Unterschied ist nicht klein.
Es gibt eine andere Storage Engine und eine Storage Engine wurde ausgetauscht.
Da aber MariaDb ein kompatibler Ersatz für MySQL ist merkt man "außen" wenig davon.
Das ist aber gerade der Zweck eines Ersatzes.

Bislang. Wie schon geschrieben, mit den nächsten Versionen wird das auseinander gehen. Dürfte primär die Konsequenz daraus sein, dass Oracle es anderen extrem schwer macht, mit ihren Opensource-Produkten mitzukommen.
 
Bis man mal eins der unzähligen Features oder Tools/Schnittstellen brauch die MariaDB einfach noch nicht bietet ... was Dir im kommerziellen Bereich ziemlich schnell passiert meiner Erfahrung nach.

Ja, oder bis Dir der Oracle-Quatsch um die Ohren fliegt weil das Redo-Log vollläuft, oder sich der Tablespace nicht automatisch erweitert, oder irgend so ein Spaß weil die angeblich so hoch geschulten Admins eigentlich keine Ahnung haben, was die da treiben. Oder Sicherheitslücken und Fehler welche über Jahre nicht gepatched werden. Und vor allem die Kosten.
 
Inkompetenz der Bediener, Kosten, Altlasten und Bugs sind miese Argumente, das wird Dir bei jedem DBMS passieren mit steigender Komplexität und Prozessintegration. Zu glauben das MariaDB ohne diese Folgen zu einer vollwertigen Alternative wird ist einfach naiv.

Du vergleichst nen Bleistift mit nem Drucker derzeit und/oder bist Dir einfach nicht bewusst was Microsoft oder Oracle für Monster geschaffen haben mit ihren DBMS-Integrationen und abhängigen Produkten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Monster trifft es ganz gut. Ja, natürlich kann man mit jedem System Probleme haben, aber dafür günstiger. Und ein Großteil der Standardsoftware ist im Kern einfach Müll, weil da seit Jahrzehnten dran rumgeflickt wird. Klar, man kommt oft nicht drumherum, weil Standardsoftware A auf Standardsoftware B besteht, usw. usf. Oder weil eine Eigenentwicklung zu teuer scheint, oder weil halt schon Schnittstellen da sind, aber das ändert nichts dran, dass das oft halt nur ein Kompromiss ist.
 
Es kommt schlicht auf das Einsatzgebiet an. Für einen simplen Zettelkasten als Backend für ein Forum brauche ich keine OracleDB. Im Gegenzug möchte ich aber auch kein Datawarehousing mit MySQL aufziehen. Nen Tunnelbohrer setze ich auch zum Tunnel bohren ein, nicht um ein Loch für einen Dübel für das Wandregal zu schaffen.
 
Blödsinn diese Behauptung.
 
Naja, ich würde mal behaupten deutlich mehr als 50% der MySQL-Benutzer wissen auch nicht mal was ein Index ist, und was man damit macht.
 
Es wird doch immer behauptet das MySQL ach so lahm sei und man deswegen Postgre verwendet.

Diese Behauptung habe ich so noch nicht gelesen, früher wurde häufig eher umgekehrt wg. der Performance pro MySQL ggü. PostgreSQL argumentiert. Aber ich habe selbst viele gute Gründe, warum mir die PostgreSQL tendenziell lieber ist als die MySQL-Datenbank. Das liegt vor allem an div. Features, die die MySQL nicht hat, die man aber erst in fortgeschrittenen Stadium zu benötigen, schätzen und auch zu vermissen weiß, wenn sie mal fehlen. Zum Beispiel ist mir jahrelang überhaupt nicht bewusst gewesen, bzw. aufgefallen, dass die MySQL anscheinend von sich aus nicht in der Lage ist Textersetzungsvorgänge mit Hilfe von regulären Ausdrücken vorzunehmen. Sie bringt nur reguläres Matching mit, aber keine Ersetzung. Letztes Jahr wollten wir in der Arbeit so etwas machen (was für mich mit PostgreSQL (und ausnahmsweise sogar auch Oracle) selbstverständlich ist) und sind dabei böse aufgelaufen, so dass wir das kurzerhand außerhalb von SQL per PHP-Script lösen mussten.
 
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