Fotovoltaik praxistauglich?

G

Gast03032015

Guest
Hallo zusammen,
ich hab mir mal gedacht zur Entlastung meiner Stromrechnung ein paar Fotovoltaikpannels aufs Dach zu montieren. Ich bin auf diesem Gebiet allerdings ziemlich uninformiert, kann mir andererseits aber gut vorstellen, dass hier im Forum geballtes know-how dazu vertreten ist.
Für gute Links, wo man sich über die Technik informieren kann, bin ich sehr dankbar.
Auch praktische Erfahrungen sind sehr willkommen. Und was wird benötigt, und wo kann man es günstig erwerben. Ich habe vor die Installation selbst vorzunehmen. (Mein Bruder hat einen Elektrohandwerksbetrieb und kann mir falls es erforderlich ist zur Seite stehen)
 
Gute Links hat Tante Google sicherlich...

An sich ist es aber schon eine gute sache, die mehr und mehr verbaut wird.
Ich habe in meiner Schue jemanden, deer die dinger in seiner Firma verbaut hat.
An sich kann er nur gutes berichten.
Die kosten sind natürlich auch schon recht hoch.
Aber dadurch, das die rückeinspeisung in das netz so gut bezahlt wird, (dieses Jahr waren es glaube ich an die 49cent pro KWh) sollte man das ding nach etwa drei Jahren raus haben...
Natürlich vorrausgesetzt, das du einen geeigneten Platz für die Panels hast.
Falls das haus etwas älter ist, solltest du dir auchmal den Dachstuhl ansehen...
Die dinger wiegen ja schon einiges.
Aber wenn dein Bruder schon einen Elektrobetieb hat, kann er dir da sicherlich mehr helfen...
 
MOMENT!

Mein Dad hat sich das (spaßeshalber) mal ausrechnen lassen.

Wenn er 50t€ investiert & das ganze über eine Bank finaziert (wer hat mal so 50t€ :p ) dann hat er das nach rund 10 Jahren raus - also, dann fängt die Anlage an, Gewinn abzuwerfen - völlig indiskutabel.

Was VIEL besser ist, sind diese Wasserwärmepanels. *name vergessen*
Damit kann man den Warmwasserverbrauch (auch im Winter :)) decken.
Wenn man eine größere Anlage verbaut kann man damit sogar sein Haus im Winter heizen.
Und da sind die Investitionskosten wesentlich geringer - und man spart am dem ersten Tag sogesehen. Weil man ne Menge Öl/Gas oder Strom spart.

röwe
 
Von der technischen Seite habe ich eher weniger Ahnung (Schulwissen über Photovoltaik mit irgendweclhen Transistoren, elektrischen Feldern und so ist nur noch sehr schwach vorhanden), aber ich kann vllt etwas zur wirtschaftlichen Seite sagen:

Die Anschaffungskosten für eine solche Anlage sind, wie schon erwähnt recht hoch. Ich weiß von meinem Vater, der Angebote für Photovoltaikanlagen beruflich und auch für sich privat des öfteren durchrechnet, dass man erst nach ca. 10-12 Jahren die Anschaffungskosten wieder raus hat. Bei größeren Anlagen eher Richtung 10 Jahren, kleinere eher nach 12 Jahren. Hierbei spreche ich erstmal nur von "fertigen" Anlagen von Herstellern inkl. Einbau. Wenn du alles selbst machen würdest (oder dein Bruder), wäre es wahrscheinlich etwas günstiger. (Obwohl man dann bedenken muss, dass man selbst die ganzen Teile kaufen muss. Solarpanels alleine sind nicht gerade günstig...)

Dabei muss man natürlich beachten, dass nach dieser Rechnung, nichts an der Anlage kaputt gehen sollte, weil man dann wieder draufzahlen muss.(Es sei denn, man hat ne Garantie darauf, die gibts aber auch nur bei "fertigen" Anlagen...) Es gibt sicher auch erst wenige , die die Panels schon so lange aufm Dach haben, um eine Erfahrug zur Haltbarkeit zu schreiben.

EDIT: mist, wieder zu lange getippt...
 
Du musst das Geld dafür "über" haben. Wenn man sich erst Geld von der Bank leihen muss, um so eine Anlage zu kaufen, lohnt sich das ganze schon wieder nicht...
Wir verkaufen die Panels selber in der Firma und z.Z. reißen sich die Bauern nur so darum. Überall sieht man jetzt Photovoltaik Anlagen auf den Schweineställen...
Ach ja, zu der Entlastung deiner Stromrechnung: Wenn du den Strom, den die Zellen liefern selbst verbrauchst wärst du schön blöd. Fürs einspeisen kriegt man (dieses Jahr noch) 50 ct/kWh und ab nächstem Jahr glaub ich 2-3 ct weniger...
 
Vom technischen her hab ich keine Ahnung.

Allerdings kannste dir bei der KfW günstige Kredite holen (Gibt da n Programm namens "Solarstrom").

Bei einer Anlage die ins Netz einspeisst (ich geh mal davon aus, dass sind die meisten), bekommst du nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis zu 57,4 Cent (Bei einer Anlage auf dem Hausdach) die kWh und der Netzbetreiber ist verpflichtet deinen Strom abzunehmen.
Nachzulesen in §3 (Abnahmepflicht) und §8 (Vergütung von Solarstrom):
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/eeg/gesamt.pdf
 
Wir hatten erst Warmwasser-Anlage und nun auch eine Voltaik-Anlage auf dem Dach. 2tere haben wir selbst aufs Dach gebaut... wobei es relativ einfach war, nur Aufgrund der Höhe etwas komplizierter. ;) Anschluss des 'Zählers und Umwandlers' muss allerdings ein Installateur machen.

Größe ist glaub ich etwa 16qm und amortisiert haben wird sich das Ganze nach etwa 10 Jahren. Sich sowas mit dem Gedanken Geld zu sparen oder gar zu verdienen aufs Dach zu hauen ist sicherlich nicht richtig, aber mit dem Gedanken an die Umwelt TOPP!

Allerdings würde sich eine Warmwasseranlage wie andere schon geschrieben haben erstmal eher lohnen. Dazu noch eine Zeit-gesteuerte Heizung (wenn vormittags keiner daheim ist, wird auch nicht geheizt) und man kann doch schon etwas sparen.
 
Größe ist glaub ich etwa 16qm und amortisiert haben wird sich das Ganze nach etwa 10 Jahren. Sich sowas mit dem Gedanken Geld zu sparen oder gar zu verdienen aufs Dach zu hauen ist sicherlich nicht richtig, aber mit dem Gedanken an die Umwelt TOPP!

So übel ist das überhaupt nicht. Wenn man bedenkt das die meisten Anlagen 30 Jahre Garantie haben hat man mindestens 20 Jahre, in denen nur Gewinn eingefahren wird. D.h. wenn man jetzt 50000€ (die man nach 10 Jahren wieder drin hat) investiert hat man nach 30 Jahren 100000€ Gewinn. Das wäre ein Zinssatz von 3,7% was überhaupt nicht so übel ist, wenn man bedenkt das man hier auch noch einen gewisse Absicherung gegen Inflation hat und das die Energiepreise eher noch deutlich teurer werden.
 
Auch ein Problem ist das die Preise für Sollarzellen bald
runtergehen und die effektivität raufgeht und 10 Jahre sind da eine lange Zeit.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Natürlich habe ich auch schon im Netz über das Eine oder Andere gelesen, trotzdem bleiben noch einige Fragen.

So wie ich festgestellt habe gibt es verschiedene Arten von Zellen. Monokristallin, polykristallin und amorph. Ich konnte nur bei den Monokristallinen zusagen lesen, dass nach 20Jahren noch mindestens 80% der Leistung vorhanden ist. Die Polykristallinen und amorphen haben evtl. die bessere Kurzschlussstromleistung, aber wie haltbar sind Sie. Sollte man vielleicht besser auf Kurzschlussstomleistung verzichten und wegen der Haltbarkeit auf Monokristalline zurückgreifen?

Bei der Dimensionierung habe ich auch noch ein Problem. Die Leistung wird immer in KWp(eak) angegeben. Nun bin ich hingegangen und habe mit den Daten von einer nahegelegenen Wetterstation die durchnittlichen Sonnenscheinstunden pro Jahr ermittelt.
Ich bin nun hingegangen und habe diesen Wert mit dem KWp multipliziert. so bin ich auf eine
Erzeugungsleistung gekommen in KWh pro Jahr. Hab ich das so richtig gemacht?

Mir ist natürlich bekannt, dass der Wirkungsgrad bei thermischen Solarpannels höher ist.
Dazu muss ich folgendes erklären. Es handelt sich hier um einen Altbau, der z.Zt. per Nachtspeicher elektrisch beheizt wird. (durchschnittlicher Jahresbedarf etwa 20000 KWh davon etwa 14000-15000 für die Heizung) Diesen Bedarf möchte ich in etwa im Sommer erzeugen, um ihn im Winter zu nutzen. Gleichzeitig möchte ich noch ein bis zwei Kaminöfen in Betrieb nehmen. Dass ich den erzeugten Strom z.Zt. teurer verkaufen kann als den, den ich im Winter zum Heizen benötige kommt mir zwar wirtschaftlich entgegen, soll aber bei der Dimensionierung keine Rolle spielen, weil ich nicht weiss, ob das in Zukunft so bleiben wird. Ich nutze also das Netz sozusagen als "Speicher".
Stell ich mir das alles etwas zu einfach vor oder könnte das wirklich so funktioniern?

PS
Dachstuhl ist OK, Fläche ist auch reichlich vorhanden, die Ausrichtung SÜD-WEST.
Auslegen will ich die Anlage schon für die oben erwähnte Leistung. Aufbauen will ich sie aber in mehreren Stufen um eine Finanzierung zu vermeiden, weil mir dabei die Zinsbelastung zu hoch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu muss ich folgendes erklären. Es handelt sich hier um einen Altbau, der z.Zt. per Nachtspeicher elektrisch beheizt wird. (durchschnittlicher Jahresbedarf etwa 20000 KWh davon etwa 14000-15000 für die Heizung)
Oh Nachtspeicher - ist das nicht die teuerste Art zu heizen? Wäre es da nicht sinnvoller, über eine neue Heizung nachzudenken? IMO ist da Solartermic beudeutend effizienter als jetzt (durch die hohe Nachfrage überteuerte) elektr. Solarpanels aufs Dach zu schrauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was VIEL besser ist, sind diese Wasserwärmepanels. *name vergessen*

Komisch genau über so etwas habe ich kürzlich was gesehen im TV. Anlage für über 12000€ Versprochene Einsparungen an Heizkosten 30-50% ausgekommen ist am Ende das die Anlage nicht mal 5% einsparen konnte, und 5% bei 2000€ bisherigen Kosten für Warmwasser und Heizung sind 100€ im Jahr. Was bei 12000€ etwa 120 Jahre macht bis man die Kosten wieder raus hat.
Die Anlagen sind nur "sinnvoll" wenn man sich selbige mit einem Niedrigenergiehaus zusammen hin stellt.
 
Wer sagt den das man alles selbst bezahlen muß, je nachdem übernimmt auch die Stadt alles, nur must du dann selbst ein Gewerbe Anmelden, und gibst überschüssigen Strom wieder ins Netz zurück.
 
Wie schon in einem anderen Topic beschrieben habe ich mir eine Solaranlage hier selbst gebaut. Warmwasser halt.

Und dadurch hab ich mich auch sehr viel informiert. Meine Anlage laeuft mit einer Pumpe, aber es ist auch ohne Pumpe realisierbar, auch im grossen masstab. Ist nur sehr ungebraeuchlich in deutschland da der Tank dann UEBER den panels sein muss. Ist halt haesslicher. Wobei es auch konstruktionen gibt bei deneen der tank dann im dachgiebel UNTER den ziegeln haengt.

2 Anlagen davon sind ja schon ganz praktisch: Eine fuer warm wasser, die andere zum heizen.

Ich merk es hier. selbst wenn ich tagsueber fast alles warme wasser weggeduscht habe und nachts nochmal pupwarm/eher kalt dusche, heizt es meine wohnung hier ganz schoen auf.

Also auch bei wolkigen tagen erreicht man 40°C und mehr und damit laesst sich eine wohnung schon gut heizen.

Naja da steckt viel potential drin. Man dentk immer das thema ist ausgelutscht, dabei steckt es noch in den kinderschuhen.
 
Ist nur sehr ungebraeuchlich in deutschland da der Tank dann UEBER den panels sein muss. Ist halt haesslicher. Wobei es auch konstruktionen gibt bei deneen der tank dann im dachgiebel UNTER den ziegeln haengt.

Jo kenn ich auch aus Australien. Ist wohl die einfachste Art Wasser in warmen Ländern zu erwärmen. Grob gesagt nen Tank mit kaltem Wasser unten nen schwarzen Schlauch auf schwarzem Grund in Windungen nach (schräg) oben und dann oben den Warmwassertank.
 
Leider sieht es in den Wintermonaten mit den Sonnenscheinstunden nicht so üppig aus.
Arbeitet denn so eine Warmwasseranlage auch im Winter noch effektiv?
Mir kommt es ja auch darauf an die Heizung etwas zu unterstützen und durch den Trick mit der Einspeisung lässt sich die gewonnene Energie vom Sommer sozusagen verlustlos (z.Zt. sogar mit Gewinn) bis zum Winter zwischenspeichern. Das ist mit Wasser nicht möglich.
 
Hallo altesocke,

ich habe zwar selbst keine solaranlage aber bin mitbetreiber einer anlage.
ich kann dir dazu folgende dinge sagen.

1. Photovoltaik rentiert sich nur wenn man den strom einspeist in das Netz. zurzeit bekommst du 47,9 ct/kwh dafür. dh den strom teuer verkaufen und billig einkaufen (ums mal einfach zu sagen) (in deckung geh gleich werden die leute schimpfen deswegen steigen die strompreise so... soweit ich weis macht solar nur 3-4% aus)

2. Am besten macht man das ganze auf einem Dach mit mehr als 30° Neigung (in meinem fall haben wir 35°) und einer leichten Südwest Ausrichtung.

3 Am besten leiht man sich das Geld bei der Bank und versucht eine auf 20 Jahre feste Finazierung zu machen. (Kombipacket aus Bankdarlehn und Bausparer). du leihst dir zb. 100.000 aus (Anlage x Jahresleistung je Installierte kw x 0,479 x 20 Jahre)
mit 100.000 bekommst du ca. 25 KW x 950kw (in deutschland durchnittlich erreichbare werte für eine mittelmässigen anlage) x0,479 x20= ca. 230.000 nimmst du in 20 Jahren ein bei nem zinssatz von ca 5.5% bist du nach 12 Jahren Schuldenfrei (wohlgemerkt ohne selbst 1 cent ausgegeben zu haben)
Dann nimmst du für 8 Jahre ca. 10.000 pro jahr ein. Du hast dir praktisch mit 0€ ~ 80.000 verdient ohne dafür grossartig zu arbeiten. (natürlich musst du das einkommen versteuern usw. dafür kannst du die schulden vorher von deinem Einkommen absetzten.. da kenn ich mich noch ned so genau aus)

Natürlich muss man sich genau informieren (das wird aber leider immer schwieriger da immer mehr "billig" module aus china bei uns vertrieben werden die qalitativ unterste Schublade sind und garantien dort nicht wirken)

Was es noch zu beachten gibt, sind der Standort.. hier kannst du zb. anlagen aus deiner region suchen. http://www.sonnenertrag.de/
Im forum gibt es duzende infos zu modulen, herstellern uns sonstiger technik.


also mein tipp um damit deiner heizung betreiben würde ich lieber das geld in eine isolierung stecken und aufm dach Warmwasserkollektoren draufklatschen. Wenns geht doch Photovoltaik dann verdienst du auch noch etwas dran uns sparst mit der isolierung ne menge heizkosten. bei 15.000 kw sind das ja fast 3000€ da kannst leicht die hälfte in Energiesparen investieren und du fährt in 8-10 jahren besser damit!!

Schenna Gruass
 
Auch ein Problem ist das die Preise für Sollarzellen bald
runtergehen und die effektivität raufgeht und 10 Jahre sind da eine lange Zeit.
Das hat man vor 4 Jahren auch gesagt und bislang ist da nicht allzu viel passiert!

Falls es noch nicht gesagt wurde: es gibt da noch "Sulfurcell". Anstatt Silizium wird Glas verwendet, was die Kosten deutlich herunter schraubt. Schaut auch noch sehr nett aus.

Grundsätzlich ist Photovoltaik in unseren Breitengraden aber noch nicht wirklich rentabel.
 
@astrotom,
vielen Dank, interessanter Beitrag!

Weißt Du welche Fläche so eine Anlage pro Kwp benötigt?
 
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