Gedanken meines Lebens.

Smileyyy, erst einmal von mir: Hut ab! :)

Wenn ich mich an mein 16 jähriges Ich erinnere (bin mittlerer Weile 21), dann sehe ich
auf deine Postings bezogen viele Gemeinsamkeiten. Das Unverständnis, warum viele Menschen
in seinem Umfeld die Gedanken und die "Ungerechtigkeit" hinnehmen, oder sich stundenlang
rechtfertigen, dass man ja damals nicht gelebt hätte.

Ja und? Was zählt das? Unser Grundgesetz sagt, wir können leben wie wir wollen, solange
wir niemand anderen mit unserem Handeln einschränken bzw. benachteiligen. *Oops* Dehnt
das Gesetz nicht auf die ganze Welt aus, sonst haben wir ein Problem. Naja, wir hätten
auch jetzt schon ein Problem bei unseren 80 Mio. Menschen. Denken wir lieber nicht über
die anderen knapp 6 Milliarden nach. Es werden nur ständig mehr. Egal. Solange die keine
Einreiseerlaubnis bekommen und uns ein paar 1000 Kilometer von den anderen Trennen (Ich
seh nix, ich hör nix, ich fühl nix. Folglich ist da nix.) ist ja noch alles in Ordnung.
Und bis das Problem eskaliert, bin ich in Rente und hab damit nix mehr zu tun.

Ich sitz dann in meinem Lehnstuhl und sage meinen Enkeln: Damals war alles besser.

Ich will keinem Unterstellen, dass er mit Absicht so denkt, nur wenn manche Menschen
wenigstens mal mit dem Denken beginnen würden. *halleluja* Es ist mehr die Beschreibung
der Haltung mancher Mensch gegenüber dieser Thematik.

Erklärungsversuche, warum das alles so ist, wie es ist, braucht die Welt bei Leibe nicht
mehr. Wir wissen warum. Weil wir so sind, wie wir sind. Manche wollen etwas ändern,
andere bleiben lieber auf der Gewinnerseite und wollen so wenig wie möglich daran ändern.

Das alles soll keine Schwarzmalerei oder eine Beschuldigung sein. Wie smileyyy schon
sagte: Einfach mal lesen, drüber nachdenken und wenn es einem nicht zusagt: Keine Sorge,
Du bist damit nicht alleine. Und wer ab und zu über solche Sachverhalte nachdenkt,
willkommen im Club.

Greetz,
Flo.
 
Original geschrieben von smileyyy
Meine erste Frage an dich ist einmal, ob du meinen Text wirklich gelesen hast, denn ich kann es mir einfach nicht vorstellen.

Es geht dir gut, und das ist auch gut so, nicht?

Du bist eben einer von jenen, welche ich anklage "einfach nur zu leben"!
Ich bitte dich, überlege dir was du eben geschrieben hast, denn stelle dir vor, du würdest in Afrika leben und dein Vater ist an Grippe erkrankt. Du möchtest Hilfe, doch niemand erhört dich, weil er einfach leben möchte, und seine Zeit nicht mit anderer Menschen Probleme vergeuden. Achja, die meisten Afrikaner haben keine Sozialversicherung und einen Hausarzt.

Geändert aus dem Drang heraus noch etwas sagen zu müssen:

Was wäre denn wenn jeder so denken würde? Die Menschheit würde sich niemals weiterentwickeln. Du hättest kein Haus, es gäbe kein Geld(was möglicherweise nicht einmal schlecht wäre), keine Technik...du würdest in der Höhle frieren, da es doch ohne Feuer auch geht, und das Leben zu kurz ist, um sich die Mühe machen es zu erfinden.

(enttäuschter) Smileyyy


Och Smileyyy ich halte deine These für völlig überzogen. Ich denke viele Menschen in der dritten Welt sind glücklicher als du z.B. Die Menschen entwickeln sich immer weiter egal ob glücklich oder unglücklich. Aber du kannst dich nicht um jeden kümmern den es schlecht geht und die verurteilen den es besser geht. Jeder kann auf dieser Welt was verändern. Du kannst z.b. an irgendein Gott glauben und da deine Antworten suchen. Wenn ich glücklich bin warum lässt du mich nicht. Ich kann dir eins sagen eines der wichtigsten Dinge im Leben ist die Liebe. Suche dir eine Freundin vielleicht hast du schon eine und geniese das was das Leben dir gibt. Zuviele Gedanken machen macht dich einfach krank irgendwann. Ein krasses Beispiel du hast ein Date mit deiner Traumfrau sie möchte mehr von dir und du denkst in dem Moment an die Menschen in der dritten Welt. Also nicht übel nehmen aber deine Phasen hat jeder mal im Leben bin mir sicher das du auch mal wieder anders denkst.
 
@ Trinitys Son, Du hast meine Intentionen verstanden.

@Scoob, ich lass dich ja glücklich sein, aber ist es falsch anderen dabei zu helfen. genauso glücklich zu werden? Oder vielleicht einfach bewußt zu leben, dh. sich seines Glücks bewußt zu sein.

@ Alle

Dies ist der einzige Grund meines Postes. Euch wieder einmal bewußt zu machen wie gut wir es haben. (Und möglicherweise der Versuch, euch anzuregen etwas toleranter bzw. hilfsbereiter zu werden)
Mehr nicht. Auch Wortklaubereien sind und waren nie erwünscht.

Ich will euch nur anregen. Was ihr letztendlich mit meinen Worten und Gedanken macht, ist eure Sache, und wird sie auch immer bleiben.

Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig. (Winston Churchill)

Es steht jedem frei, sein Leben so zu leben, wie er es für richtig hält.
Das sagt mir mein Verstand.


Dieses verrückte Kind, das losrennt, das Leben zu umarmen, das hinfällt, aufsteht und weiterläuft, mit zerschlagenen Knien. Dies verrückte Kind, das Hoffnung heißt, an Liebe glaubt.(Anne Steinwart)

Ich selbst kann mich mit jenem Kind identifizieren, wobei ich natürlich nicht die Hoffnung in Person bin.


Und mein Herz veranlasst mich, bei diesen Worten tief gerührt zu werden und sie für großartig zu finden.

Wir sind alle Engel mit nur einem Flügel - um fliegen zu können, müssen wir uns umarmen. (Luciano De Crescenzo)

Um es trivial (einfach) auszudrücken:

Seid lieb zueinander!

Hiermit verabschiede ich mich aus diesem Thread und vielleicht ist es mir gelungen in euch ein Samenkorn fallen zu lassen. Wie gesagt, ob ihr es zu einem blühenden Baum heranwachsen lasst, oder es einfach in euch vertrocknet, das ist eure Entscheidung.

Smileyyy
 
@ smileyyy

Mir fällt bei Deinem Posting das Zitat ein: "wer keine Probleme hat, der macht sich welche".
Normalerweise hasse ich es, diesen Satz zu benutzen aber ich machs trotzdem: als ich in Deinem Alter war, da waren die Probleme teils ähnlich, aber in vielen Fällen auch komplett anders gelagert und ich habe ähnlich gedacht wie Du jetzt.
Aber wie das so ist - Menschen werden älter und oftmals bewirken Erfahrungen und Umstände eine Änderung der Einstellung.
Der Zahn der Zeit nagt an mir und Beschwerden, an die ich noch vor fünf Jahren nicht gedacht hätte klopfen immer eindringlicher an die Tür. Nachdem ich kürzlich Geburtstag hatte und nun (im Normalfall) so etwa die Hälfte meines Lebens vorüber ist zog ich - wie so oft in der Vergangenheit - ein Resümee. Die vielen Gedanken die mir dabei durch den Kopf gingen sind an dieser Stelle uninteressant. Wichtig ist die finale Erkenntnis. Ich verschwende mein Leben mit Scheiss und langsam läuft mir die Zeit davon!
Wie Du, so habe auch ich endlos viel Zeit damit verbraten mich zu grämen und darunter zu leiden, wie schlecht und ungerecht die Welt ist. Aber verdammt nochmal - soll ich mich dafür entschuldigen, dass ich das Glück hatte unter diesen Umständen zu leben?
Jede Sekunde die man verschwendet ohne glücklich zu sein ist unwiderbringlich verloren!
Du wirst das Schicksal der Menschen und Tiere denen es schlecht geht damit auch nicht ändern. Du wirst höchstens bewirken, dass es den Menschen in Deinem Umfeld ebenfalls schlechter geht.
Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns bleibt. Wenn es überhaupt irgendeinen Sinn im Leben gibt, dann ist es der, das bißchen Zeit auf Erden mit Glück zu füllen und nicht mit Traurigkeit zu vergeuden. Lass Dir das von jemandem sagen, der wegen seiner Depressionen in einer Therapie war.
Wie oft habe ich sie verächtlich von oben herab angeschaut, diese "glücklichen Idioten". Schienen sie doch mit unendlicher Ignoranz gesegnet. Umweltzerstörung, Hunger etc. - alles prallte an ihnen ab. Jaja dachte ich - der Horizont endet am Gartenzaun. Fressen und ficken, das ist das Einzige was sie interessiert. Wie überlegen ist dagegen mein Intellekt. Immerhin wälze ich die Probleme aller und trage die Last der ganzen Welt mit mir herum. Doch nach und nach, über Jahre und Jahrzehnte wird einem klar, dass man nichts geändert hat und nichts ändern wird.
Du und alle anderen die ähnlich denken - nehmt euch einen gut gemeinten Rat zu Herzen: geniesst das Dasein und seid für die Menschen in eurem Umfeld da, denn das ist der Punkt, wo ihr wirklich etwas bewirken könnt. Kostet jedes gute Erlebnis aus, egal wie unbedeutend und selbstverständlich es euch erscheinen mag. Begeht nicht dieselben Fehler wie ich. Man kann im Lauf der Zeit so viel Mist bauen wie man will - das Schlimmste was man sich antun kann, ist sich seine unwiderbringliche Lebenszeit mit miesen Gedanken selbst zu versauen.

PS: ich habe in meinem Leben etlich Menschen kennen gelernt, die weitaus weniger hatten als ich aber dabei trotzdem glücklicher waren.
 
Ja, ich muss dir wirklich in vielen Punkten zustimmen. Was du schreibst klingt (ist) auch sehr richtig und plausibel. Einer der Sinne dieses Textes meinerseits war auch, Meinungen anderer zu erfahren, zu verstehen und anbzuweisen bzw. anzunehmen. Aus nichts Anderem bildet man schließlich sein "Ich".

Das Einzige was ich an deiner Meinung auszusetzen habe ist, dass die Welt dadurch niemals besser werden kann. Das wäre aber etwas was sehr sehr wünschenswert ist und hoffentlich nicht bleiben wird.

Ansonsten ist sehr viel Wahres dran. Werde es mir zu Herzen nehmen, denn wie du geschrieben hast, ist das Leben zu kurz um unglücklich zu sein.

(Was würden aber all die Armen (an Geld und Zufriedenheit, aufgrund unerfüllter Grundbedürfnisse) zu diesem Spruch sagen und denken?)
 
Tja smileyyy
So ist das eben mit der Menschheit,Der Mensch ist Sklave seiner eigenen bedürfnisse,und diese stillt er mit unterschiedlichen mitteln.
Leider vergessen die meisten das neben an auch noch einer ist der auch bedürfnisse hat.
 
Hallo zusammen,

Smileyyy, wie Du schon angesprochen hast ist unsere Welt sozial nicht so der Hammer (noch nicht so der Hammer?)

Einen anderen Aspekt der menschgemachten Probleme hast Du jedoch gar nicht bzw. kaum angesprochen. Nämlich die von uns genommenen Rechte...

Mit welchem Recht verbrennen wir fossile Brennstoffe, die Jahrmillionen brauchten, um zu entstehen? Die die Ausgewogenheit von Stoffen in der Luft zerstören?
Mit welchem Recht nutzen wir Chemiekalien wie die FCKWs, die milliarden von Ozon- Molekülen vernichten, die nicht natürlich vorkommen und so kaum gebunden werden können?
Mit welchem Recht greifen wir so unverantwortlich in das bzw. sogar die Ökosysteme der Erde ein?
Mit welchem Recht bauten wir Kraftwerke, die ganze Landstriche vernichten und Kontinente schädigen können?
Mit welchem Recht lagern und produzieren wir Stoffe, die in fünftausend Jahren noch gefährlich sind?
Mit welchem Recht planen wir, Kraftwerke zu bauen, die die Kraft hätten, den Mond zu sprengen, von der Erde gar nicht zu sprechen?
Mit welchem Recht töten wir Tiere?
Mit welchem Recht stellen wir uns als die "Krone der Schöpfung" ans obere Ende der Nahrungskette?

Menschen haben eigentlich gar keine Daseinsberechtigung, wenn man eine Kosten- Nutzen- Relation errechnen würde.
Die Erde wird von uns verseucht, missbraucht, ausgebeutet, und die Vorschläge der Menschen, die noch versuchen, etwas zu retten, werden mit Verweis auf die wirtschaftlichen Einbußen zurückgewiesen.

Ich glaube selbst, dass die Erde von den Menschen langsam genug hat. Und das nach nur 30000 Jahren.
Wie in meiner Signatur schon steht, ich glaube, die Erde wünscht sich eine komplette Erneuerung, eine Welt ohne Menschen, die kein Gleichgewicht mit ihrer Umgebung eingehen können.
 
Hallo smileyyy

Also ich bin nun schon länger nicht hier gewesen, aber dein Post hat mich irgendwie berührt:

Deshalb will ich dir zuerst meinen Respekt zollen. Zwar macht man sich solche Gedanken über Gott und die Welt in diesem Alter, aber du hast konkrete Vorstellungen und dümpelst nicht einfach in Fragen herum. Allein das schon betrachte ich als vorbildlich. Ich kenne das, es ist wirklich ein friedliches Gefühl zu wissen, dass man auch nur einen Menschen irgendwie glücklich machen konnte, aber dazu braucht man selbst "Herzensruhe" (Hesychia) und du befindest dich auf dem Weg, diese zu finden.
Übrigens: Ich schreibe dies ganz ohne Hintergedanken. Das hier ist meine ehrliche, unverfälschte Meinung.

Bei all diesen Gedanken und (teilweise halb-)philosophischen Ansätzen und Zitaten muss ich wohl annehmen, dass das Thema für dich, obwohl du dich vom Thread verabschiedet hast, noch nicht vom Tisch ist und dich vielleicht die philosophischen Ansätze Epikurs (gr. Philosoph, so um 300 v. Chr.) interessieren könnten. Ebenfalls empfehlen möchte ich die "Regeln des Hl. Benedikt (von Nursia)" (nicht dass du jetzt konkret diese Regeln ernsthaft zum Gesetz machen solltest, dazu müsstest du nämlich Mönch werden, aber die Lebensphilosphie dahinter ist durchhaus interessant...)

Nundenn, so wünsche ich euch allen einen schönen Abend (Nacht).
 
Es gibt wahrscheinlich hunderte, ach, unendlich unterschiedliche Betrachtungsweisen. Jede einzelne ist nicht realitisch. Jede einzelne ist eine Utopie.

Man kann sich die Fragen von K4mui stellen, aber man kann auch noch ne andere Richtung einschlagen.
Das Universum. Der Aufbau von ihm, die einzelnen Atome in ihm. Was ist das alles überhaupt? Und wie lange wird es existieren?
Jeder schritt den ein "Einzelner" tut, sei dies ein Mensch oder ein Molekül, ist eine eine temporär begrenzte Angelegenheit. Wobei temporär vielleicht der falsche Ausdruck ist, da diesen Menschen erdacht haben, um das Chaos ihres Lebens in ein geordnetes zu verändern.
Egal, worauf ich hinaus will, ist: Was interessiert es überhaupt, das, was auf der Welt geschieht? In einigen Millionen Jahren wird es alles vergessen sein. Und das wäre es auch ohne den "schlechten" Einfluss Mensch. Schlecht habe ich bewusst in Hasenfüßchen ( ;D ) gesetzt, weil das auch eine Definition des Menschen ist.

Nun, ich möchte nicht sagen, das eigentlich die Gedanken, an die sich mein Beitrag anschließt, im Grunde sinnlos sind, denn ich denke, wenn ich ehrlich bin, genauso. Aber sie sind sinnlos....
 
Dies ist der einzige Grund meines Postes. Euch wieder einmal bewußt zu machen wie gut wir es haben.

Ich denke der Grundgedanke der diesem Posting obliegt, ist nicht schlecht. Es sollte dennoch jedem selbst überlassen werden, inwiefern er sein Dasein realisiert und sich selbst bewußt ist (die deutsche Sprache ist hier etwas ungenau, "be aware of yourself" drückt es, glaube ich, besser aus).
Manchmal muss man auch einfach das krasse Gegenteil der alltäglichen angenehmen Gewohnheiten erfahren, um diese zu schätzen.
 
"Nun, ich dachte mir schon, dass diese Frage nach dem Alter auftaucht. Ich bin zur Zeit 16 1/2 Jahre alt und würde mir wünschen, dass dies auch so bleibt, aber die Zeit lässt sich ja bekanntermaßen nicht beeinflussen, und außerdem hat doch auch das Alter sein Gutes."

respekt smileyyy, klasse! gut gemacht!


und seit einer reihe von jahren schon bedenke ich immer häufiger: "meine gedanken über/von der welt sagen fast gar nichts aus über die welt, schon gar nicht über die welt an sich (die liegt am ende und gedanklich wirklich umfassend verstanden eh immer und auch per definitionem ausserhalb meiner erkenntnisfähigkeit), sondern vor allem über mich selbst".

du hast also von dir gesprochen. wer du heute bist, wie du heute die welt siehst, wie du zu ihr und den mitmenschen stehst usw. usf.. gut gemacht! alles richtig, klug, intelligent, sprachgewandt und sehr ehrenvoll! respekt und weiter so! und vor allem: bitte heb' dir das gut auf! und schreibe es alle 10 jahre neu. und zwar ohne vorher noch mals das alte nachzulesen (!!!)

bekämst du das hin, wärst du wirklich sehr avantgarde: denn eine solche intellektuelle lebensphasenlängsschnittanalyse wirklich durchgehalten: das brachten bisher nur die wenigsten wirklich fertig.

und die meisten fingen mit einer zumindest biographischen lebensphasen -längsschnittanalyse erst mit mitte 40 an (ok, klaus mann schon mal mit anfang 20 die erste autobiographie. und eine wirkliche autobiographie war das, nicht nur versuch)

etwas anderes: sowieso die künstler, zumal die schriftsteller sind - ob sie wollen oder nicht - "fortlaufend auf dem weg zu einer in wort und werk gefassten perpetuierung und kommentierung "von wille und welt" durchs eigene ich": bei einem thomas mann oder hermann hesse oder william faulkner oder Lion Feuchtwanger oder Leo Tolstoi .... war/ist das schriftstellerische lebenswerk, die abfolge der romane, erzählungen, der tagebuchaufzeichnungen und korrespondenzen gerade dasselbe: es erlaubt die längsschnittanalyse, also die projektion durch die lebenden, durch die nachwelt auf den künstler, welcher von sich spricht, in dem er (meint) von der welt zu handeln. (und jede neue generation wertet wieder anders aus: auch aus der veränderung der jeweils neuen, anderen, "verbesserten" auswertung schriftstellerischer lebenswerke durch später-lebende lassen sich interessante rückschlüsse ziehen auf "sein & zeit".... ).

und spiritualität fehlte hier noch als begriff - und von ihr wäre auch noch zu handeln -und zwar als gelebte lebenspraxis, stichworte "gebeteserfahrung", gebetsrealität", "gebetsidentität", "gebetserhörungen".

soviel nur, es ließe sich sehr viel mehr noch sagen, klaro.

(und: habe ich leicht einsehbar nicht nur im grunde nur von mir gesprochen gerade....?)

p.


p.s.: vor 200 jahren war es klar und mode und mehr: man schrieb seinen lebenslauf "wer ich bin, was und wie ich war und wie ich wann warum die welt sah" alle 10 jahre neu (!):

vor allem auch "um sich selbst zu dienen", "aus gründen der inneren der intellektuellen hygiene", "bindenden rekapitulation. (durch veröffentlichung des geschriebenen: die eliten waren damals weiter als heute... .)

und die (selbstgestellte) aufgabe war immer die, den lebenslauf auf z.b. 2, 5 oder 6 seiten zu schreiben. und immer stellt sich wieder neu heraus: die letzten 10 Jahre nehmen wieder 50% des geschriebenen ein.

mit 40 und mit 50 und mit 60 und mit 70 und mit 80 jahren jeweils das eigene leben und wie man zu ihm steht, wie man warum die welt sieht und sah auf sagen wir 6 seiten zu kondensieren - eine nette aufgabe. und halt mit immer weider dem (nicht sehr) überraschenden ergebnis: der 50 jährige handelt auf 3 der 6 seiten "von den großen veränderungen und erkenntnissen der letzten 10 jahre". und die 40 jahre davor werden leicht auf 3 seiten zusamengefasst, weil längst abgetan. und dabei war es 10 jahre zuvor, mit 40... .

und 10 jahre weiter, mit 60 also, sind es wieder die nämlichen 3 seiten, die von den großen ereignissen und erkenntnissen der letzten 10 jahre handeln, und die 50 jahre davor lassen sich leicht und locker auf 3 seiten kondensieren... usw. usf.. wie schön.

"eile mit weile", sage ich mir deshalb oft - und wohl immer noch nicht oft genug.... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja dies ist auch meine (erst nachher erkannte) Idee gewesen als ich diesen Text verfasste.
Zur Zeit gesichert auf CD, DVD und Pc ;)

Nur denke ich so etwas schon früher wieder zu schreiben als mit 26. Doch wahrscheinlich werde ich es nicht wirklich vorher tun. Ist immer so.
Das mit den 10 Jahren und dem vorherigen komprimierten( -heißt das nicht so?) Lebensabschnitt scheint mir richtig, doch kann ich es nicht belegen, da ich kaum die Erkenntnisse meiner ersten 6 Jahre zusammenfassen kann (geschweige denn mich an viele von ihnen erinnern), obgleich diese mir als die wichtigsten und prägendsten meines Lebens erscheinen.

Weiters schiele ich auf den Schriftstellerberuf, doch das nur nebenbei.

Danke jedenfalls für die kosntruktive Kritik (Spiritualiät), den Hinweis auf die 10 jahre (interessant) und nicht zuletzt das Lob (das wichtigste steht immer am Schluss, obgleich die Redewendung anderes sagt oder spricht).

Smileyyy
 
schöner Post - hab alles gelesen und es erfreut mich, daß es noch andere Menschen gibt, die sich um soetwas sorgen machen.

Ich finde es sehr zynisch, wenn hier Menschen behaupten, den überwiegenden Teil der z.B. Afrikaner geht es gut, weil sie andere Wertvorstellungen haben.Natürlich brauchen sie keinen DVD Player - aber etwas was jeder Mensch braucht - Essen und Gesundheit.Beides haben die meisten Afrikaner nicht - sie hungern und immer mehr sterben an Aids, ohne daß jemand etwas dagegen tut.Wer behauptet das ist normal , die Afrikaner hungern doch schon immer - den verachte ich,weil Sie weder hungern noch an Aids sterben müßten(zumindest eindämmen und Medikamente geben).Aber da sind die menschen halt egoistisch.Wie schon gesagt interessiert die Masse nur das hier und jetzt, was anderen unverschuldet wiederfährt ist da nebensache.


Was kann ich dafür in einem Land geboren zu sein, indem Reichtum und Grundsicherung zu jeder zeit vorhanden sind?Nichts - aber dann muß man doch wenigstens soviel empathie entwickeln um sich in die Lage eines 14 jährigen Afrikanerjungen hineinzuversetzen deren Verwandten langsam an Aids sterben und er selber nur eine Lebenserwartung von max. 40 Jahren hat! Und das machen leider viel zu wenige.Deswegen mag ich die Haltung nicht: ich lebe und habe spaß - hauptsache ich. Damit legt man die Verantwortung ab, die man als mündiger Bewohner einer reichen Zivilisation hat.Und eines Tages kommt es eh auf uns zurück und die Vergangenheit wird uns einholen...
 
Original geschrieben von perfekt!57
"
p.s.: vor 200 jahren war es klar und mode und mehr: man schrieb seinen lebenslauf "wer ich bin, was und wie ich war und wie ich wann warum die welt sah" alle 10 jahre neu (!):

vor allem auch "um sich selbst zu dienen", "aus gründen der inneren der intellektuellen hygiene", "bindenden rekapitulation. (durch veröffentlichung des geschriebenen: die eliten waren damals weiter als heute... .)

und die (selbstgestellte) aufgabe war immer die, den lebenslauf auf z.b. 2, 5 oder 6 seiten zu schreiben. und immer stellt sich wieder neu heraus: die letzten 10 Jahre nehmen wieder 50% des geschriebenen ein.

mit 40 und mit 50 und mit 60 und mit 70 und mit 80 jahren jeweils das eigene leben und wie man zu ihm steht, wie man warum die welt sieht und sah auf sagen wir 6 seiten zu kondensieren - eine nette aufgabe. und halt mit immer weider dem (nicht sehr) überraschenden ergebnis: der 50 jährige handelt auf 3 der 6 seiten "von den großen veränderungen und erkenntnissen der letzten 10 jahre". und die 40 jahre davor werden leicht auf 3 seiten zusamengefasst, weil längst abgetan. und dabei war es 10 jahre zuvor, mit 40... .

und 10 jahre weiter, mit 60 also, sind es wieder die nämlichen 3 seiten, die von den großen ereignissen und erkenntnissen der letzten 10 jahre handeln, und die 50 jahre davor lassen sich leicht und locker auf 3 seiten kondensieren... usw. usf.. wie schön.

"eile mit weile", sage ich mir deshalb oft - und wohl immer noch nicht oft genug.... ;)

:) sowieso habe ich das Gefühl, daß die Masse der Menschen sich nicht mehr wirklich die Zeit nimmt um über sich und seine Stellung im Universum nachzudenken.Da wird nur noch konsumiert und gearbeitet - seht ihr das auch so?

Natürlich hat auch Stalafin recht - wenn man das "große ganze" sieht ist all unser tun sinnlos - damit habe ich auch oft zu kämpfen, denn so denke ich oft und ein arger Motivationsmangel in dieser Welt etwas zu Bewegen (arbeit , ehrenamtliche hilfe...) ist die Folge. Dann läßt man sich treiben aber irgenwann holt einen die Gesellschaft wieder ein und fordert z.B die Miete :]
 
durch smileyyys beiträge ist mir meine eigene zwiespältigkeit wieder bewusster geworden. ich denke oftmals ähnlich (v.a. in bezug auf tiere und natur), würde manchmal gerne alles hinschmeißen und anderswo helfen, aber dann siegt doch das sicherheitsdenken, die bequemlichkeit etc. kennt ihr jemanden, der schonmal alles hingeworfen und sich aus seinem bisherigen leben ausgeklinkt hat, um sich mensch/tier/umwelt zu widmen?
 
DAS Reen, würde mich auch interessieren. Genau dieser Gedanke kommt mir des Öfteren. Ich habe es aber einfach zu gut. Keine Probleme, keine Not, keine Pflichten,....keine wirklichen Freuden....

Ich gäbe meinen Pc (ja ist mir wichtig) und noch einiges mehr um nur 1 Monat auszuprobieren wie es wäre wenn ich alles hinschmeißen würde. Dann könnte ich mich entscheiden. So ist es schwieriger!

Man hat nur ein Leben.....denken viele und ich momentan! auch.

Doch wenn man nichts riskiert darf man auch nicht allzuviel erwarten.

Da fällt mir wieder ein Zitat des ehrenwerten Mister Franklin ein.

Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit. (Benjamin Franklin)

Wer Sicherheiten aufgibt um Freiheiten zu gewinnen sollte demnach....

*Dilemma*
 
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