Imagination Technoloies hatte in 2013 wohl als erster einen Hardware beschleunigten Ansatz für Raytracing auf der Siggraph mit fertigem Silicon für mobile Endgeräte vorgestellt. Statt einen grossen Erfolg zu landen wurde man bei Apple als Design-Lieferant zugunsten Apple eigenen Entwicklungen hinausgeworfen. ImgTec durchschritt ein paar schwierige Jahre während Nvidia und die Hersteller von Spielekonsolen der kommenden Generation das Hybride Raytracing mit Rastergraphik als Unterbau einführten. In Sachen 3d-Grafik war man zumindest bei der Vulkan-Standardisierung stets aktiv involviert. Zuletzt stellte Imagination Technologies
im Dezember 2019 mit der
IMG A-Serie für Lizenznehmer im Mobilbereich eine neue GPU-Serie
ohne Raytracing vor, dafür mit Fortschritten bei KI Berechnungen. Im Desktop Bereich hatte man zuletzt 2002 ein PowerVR-Design für den Kyro 2 ST für dGPUs lizensiert, Vorgänger-Designs gab es auch von NEC als 3d Zusatzbeschleuniger Mitte der Neunziger und in der Sega Dreamcast als Grafikchip ab 1999.
Nun schickt sich Imagination Technologies an im GPU-Design weiter neu aufzustellen. Mit der Einführung der
IMG B-Serie offeriert Imagination Technologies erstmals ein Multi-GPU Design, das von kleinsten Mobilchips bis in den Desktop skaliert. Bei bis zu vier grossen
Chiplets will man
6 TFLOPS erreichen und stöst mit dem Design in den Leistungsbereich der Xbox One X oder Radeon RX 5600 vor.
So will man mit
Innosilicon bereits einen Lizenznehmer gefunden haben, der eine
dedizierte GPU für PCIe4 unter dem vielsagenden Brand "Fantasy" auf den Markt bringen will.
Man versäumt aber auch nicht im
aktuellen Blog darauf hinzuweisen, dass bereits mit der nächsten Generation auch Raytracing wieder eine Rolle spielen wird. Entgegen den Kontrahenten will man insbesondere dort mit weiter fortentwickelten Raytracing-Technologien bessere Lösungen präsentieren. Mit dem im eigenen Schema definierten
Raytracing Levels System will man im
Level 4 bei der kommenden
IMG C-Serie mit
BVH Coherency Gathering die Datenlokalität bei der Strahlenverfolgung so weit erhöhen, dass Caches in den Ausführungseinheiten die Speicherzugriffe entlasten.
So wird also in Kürze neben Intel noch ein weiterer Anbieter um den Wettstreit der besten GPU-Lösungen für den Desktop wiedereinsteigen. Auch wenn es sich um ein relativ kleines Unternehmen handelt, mittels der Lizensierung könnten durchaus potente Partner gefunden werden, die das KnowHow von Imagination Technologies für konkurrenzfähige Produkte zu nutzen vermögen.
Weitere Details und News zum Thema auch via
Anandtech.
PS:
Pressemitteilung vom März (Rys Sommefeldt war wieder von AMD zu ImgTec zurück gewechselt)