NAS. Nicht populär?

DANKE. Hätte ich so auch nichts dagegen. In der Zwischenzeit fand ich aber heraus, daß die 4TB Seagates zwar angenehm leise gegenüber 7200ern Desktoplatten sind, aber noch lange nicht so leise wie eine 4 TB Red. Obwohl die Herstellerangaben eher andeuten, daß man heraushören müßte, daß die Seagate leiser ist (??)

so verhält sich auch mit dem stromverbrauch, wobei da wenigstens/eher Gleichstand herrscht. Was jetzt nicht ausschlaggebend wäre. Temperaturen auch eher gleich (keine 2°C unterschied). Wäre auch ok.

Da aber bis jetzt (meine Recherchen) die, die beide Platten nebeneinander hatten und laufen liesen, zu allermeist meinen, die WD ist hörbar leiser, tendiere ich nun stark doch wieder zu einer Red.

Was Speed angeht bringen die Seagate knappe 25 MB/s mehr. Was bei mir aber keine Rolle spiellt gegenüber der Lautstärke, da mein NAS am Gbit mit ~76 MB/s Schreiben selbst am Anschlag ist. Da ist auch die Red noch nicht ausgereizt.

Unterschiede bei I/O der Platten, bei weitgehend nur Mediacontent-Schieberei von maximal 3 Personen (extrem selten alle 3 gleichzeitig), wäre auch vernachlässigbar.

Wenn sie wenigstens gleich laut wäre, wäre es die Seagate. Sonst leider eher nicht. Meinungen und Erfahrungen sind aber weiterhin willkommen. Diese Woche hol ich eh noch keine der Platten.
 
Also ich hab ja schon weiter vorne geschrieben gehabt, dass ich mir ein NAS selbstgebaut habe im Silverstone DS380-Gehäuse. Dort sind 8 WD Red verbaut und vom reinen Laufgeräusch würd ich sagen, sind die "leisen" Gehäuselüfter mehr zu hören als die sich drehenden Platten. Die Platten sind ohne IO eigentlich nur zu hören, wenn ich das Ohr ans Gehäuse halte.
Jedoch bei IO sind die Platten dann aus der Nähe rauszuhören, liegt wohl auch daran, dass dann bei 6 Platten im RAID 6 alle 6 gleichzeitig Krach machen. Ausserdem steht das Gehäuse in einem Holzregal, das dürfte das wohl etwas verstärken.

Zum Verbrauch kann ich sagen, dass sich jede Platte um die 4,5 - 5W genehmigt, wenn sie normal dreht und kaum IO hat.
 
Den einzigen Wert den ein Heimanwender aus der Statistik ziehen kann ist, dass man für ein NAS eine dafür zugelassene HDD nehmen soll und wenn das NAS 24/7 läuft

Würde ich so nicht sagen. Wenn eine Platte unter nicht vorgesehenem Stress länger hält, als eine andere, dann wird sie auch unter normalen Bedingungen mehr ab können.
 
Die kleinen Qnaps oder Synologys (...) haben gerne mal nur 1x800 MHz oder 2x800MHz ARM/Marvell.
Ich habe eine Synology DS215j mit Marvell 375 SoC und 2x 800 MHz. Für diese niedrigen Taktraten ist der SoC erstaunlich leistungsfähig. Das liegt zum Teil daran, dass die kleinen SoCs inzwischen allesamt mit Floating Point und AES Einheit daher kommen. Das war früher anders. Dann konnte das Erstellen von Miniaturansichten und andere belanglose Aufgaben so ein SoC schnell in die Knie zwingen. Heute sind die SoCs durch eine handvoll Co-Prozessoren stärker als die Taktraten der Integer Einheiten auf den ersten Blick vermuten lassen. Mein DS215j stemmt jedenfalls unverschlüsselt im Schnitt knapp über 80 MB/s und verschlüsselt sind es immer noch 20 bis 25 MB/s. Dabei dümpelt die Auslastung des Prozessors im unteren zweistelligen Prozentbereich herum. Es wäre sogar möglich, dass im Idealfall mehr als die besagten 80 MB/s drin sind, aber meine Desktop PCs sind inzwischen allesamt mit 2.5" Laufwerken als Datenhalden bestückt und diese schaffen nicht mehr. Am erstaunlichsten finde ich, dass der Marvell 375 (abgesehen vom relativ schwachen Lufstrom des 92mm Lüfters) komplett ohne weitere Maßnahmen zur Kühlung auskommt und (bei den derzeitigen Außentemperaturen) nicht wärmer als 44 °C wird. Synology hat dem SoC nicht einmal ein Aluminiumprofil als Kühlkörper spendiert. Dabei kümmert sich der SoC zugleich um Gigabit Ethernet, SATA 3Gb/s und die USB 2.0/3.0 Ports. Das wäre vor einigen Jahren mit dem Thermal Budget noch undenkbar gewesen. Rund um die ARM/MIPS Prozessoren wurden große Fortschritte erzielt.

Zu teuer finde ich die NAS von Synology und Qnap für die gebotene Leistung an für sich nicht. Zumindest die Einsteigergeräte wie das DS215j oder TS-231 können in dem Belang glänzen. Stellt man sich einen Intel NUC oder HP ProLiant MicroServer hin, erhält man zwar universeller nutzbare Geräte, aber günstiger sind sie nicht unbedingt. Eher ist das Gegenteil der Fall, falls man sich nicht mit Atom Kernen zufrieden geben will. Man muss bei den NAS von Qnap und Synology außerdem noch das Betriebssystem bei der Betrachtung einbeziehen. Beide Hersteller haben sich viel Mühe gegeben leicht verständliche und durchdachte Weboberflächen samt mächtigem Unterbau zusammen zu stellen. Man spart sich unter Umständen jede Menge Zeit und Mühe gegenüber der Selbstbaulösung. Allein die Hardware bei der Beurteilung einer Storage Lösung im Blick zu behalten greift zu kurz. Es ist das Gesamtpaket, welches zählt. Man kann die Betriebssysteme von Qnap und Synology vorab auf den Websites der Hersteller testen. So kauft man nicht die Katze im Sack.

Synology Diskstation DS215j: Amazon (159 Euro)
Testserver DSM 5.2: https://www.synology.com/de-de/dsm/5.2/live_demo

QNAP Turbo Station TS-231: Mindfactory (159 Euro)
Testserver QTS 4.1: https://www.qnap.com/i/de/support/con_show.php?cid=8&for_qts4=1

Zu beachten bei den Testservern ist, dass alle erdenklichen Pakete aus dem Appstore vorinstalliert sind. Derart "zumüllen" würde wohl niemand sein privates NAS. Im Auslieferungszustand kommen DSM und QTS wesentlich schlanker daher. Die nicht benötigen Pakete sollte man sich demnach bei dem Testlauf hinweg denken. Außerdem sind manche der Pakete wie "Docker" ohnehin nur auf x86 Plattformen verfügbar und nicht für ARM/MIPS.

Update 1: Allerdings stellt sich bei den fertig konfektionierten NAS die Frage nach dem Vertrauen in den Hersteller. Bei der Selbstbaulösung hat man vieles in der eigenen Hand. Man kann an unzähligen Stellen in die eine oder andere Richtung Einfluß nehmen. Natürlich ist eine gewisse Vorbildung nötig, um keine falschen Entscheidungen zu treffen. Wer sich eines solchen Projektes annimmt, wird diese jedoch im Regelfall mitbringen. Synology und Qnap nehmen einem die Möglichkeit schwerwiegende Fehler zu begehen ab, aber schränken dadurch im Gegenzug die Entscheidungsfreiheit ein. So bekommt man zum Beispiel die unterstützten Dateisysteme vorgeschrieben nach dem Motto "Friß oder stirb!". Man ist den Herstellern zwar nicht gänzlich auf Verdeih und Verderb ausgeliefert, weil man per SSH und Telnet auf den Linux Unterbau der NAS zugreifen kann, aber das sollte ultima ratio bleiben.

Update 2: Ich habe meine Synology DS215j erneut vermessen, um keine falschen Leistungsangaben in Umlauf zu bringen. Bei Kopiervorgänge auf die interne SSD des Client PCs, welche als Systemlaufwerk dient, sind (vom NAS aus lesend) über längere Zeit anhaltend rund 110 MB/s möglich.
 
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