Der Antisemitismus in seinem neuen Gewand

... Es läuft imho darauf hinaus, dass die teuren, verabscheuenswerten Atombomben (welche auch Israel hat) als Druckmittel (und mit deren Einsatz hat Israel auch schon offen gedroht) für Israel nutzlos werden. ....
"Nutzlos" sind Atombomben auch dann nicht, wenn ein potenzieller militärischer Gegner sie auch hat.

Nein, das ist nicht das Problem. Das "Problem" dabei ist, dass auch konventionelle Waffengänge auf gegnerisches Territorium dann die Gefahr provozieren, dass der Gegner einen Atomaren Gegenschlag macht.

Israel hat in der Vergangenheit immer wieder ihre Luftwaffe für sehr präzise Erstschlag-Aktionen gegen "Atomforschungsprogramme" ihrer militärischen Gegner genutzt (-> Ausschalten von Iraks "Atomforschungsprogramm" in den frühen achtziger Jahren).
Syrien musste tatenlos 2007 diese Erstschlagspräzsion Israels Luftwaffe zusehen.
israel_karte.gif

Quelle

Israel hat (zu Recht) immer wieder auf seine militärische Stärke gebaut (Luftwaffe, Panzer-Streitkräfte [...]). Das dumme dabei ist, dass (nach meinem Eindruck) sich die israelische offizielle "Friedens"-Politik sich damit gedanklich in eine Einbahnstrasse verfahren hat.

Falls tatsächlich der Iran (oder wer sonst noch auf der Gegenseite) eine Atombombe, oder sogar eine kompletten industriellen nuklearen militärischen Komplex in den Händen hält, dann kann diese auch nicht mehr nur mit Schaum vor dem Mund propagandistisch heisse Luft machen ... sie könnten tatsächlich jederzeit den Gegner auslöschen ... aber immer mit der Gefahr, damit seinen eigenen Untergang im Gegenschlag heraufzubeschwören.

Indien und Pakistan haben diese zwiespältige atomare Abschreckungslogik untereinander in ihrer Erzfeindschaft sehr schnell erkannt ...

Wenn man Irans Rüstungspolitik betrachtet, dann darf man annehmen, dass sie auch diese perverse Abschreckungslogik vom Atomaren Schrecken schnell verstehen werden. Die USA übrigens auch ... was deren Flugzeugträger dann wie Relikte aus einer fernen (Kanonenboot-)Vergangenheit anmuten lässt.

Auch jetzt schon muss Israel einen Gegenschlag einkalkulieren. Der Iran hat jetzt schon die militärische Fähigkeit mit (Mittelstrecken-)Raketen biologische und chemische Kampfstoffen zurückzuschlagen. Das ist alles mit hohem Verstand und rationalen Vorgehen Irans schon seit Jahren so geplant worden ... und ist aber immer noch nicht gegen Israel eingesetzt worden ... "Unberechenbarer iranischer Irrationalismus" auf der Weltbühne sieht anders aus.

Wer den politischen/militärischen Gegner verteufelt ... der hat ganz was anderes vor, als eine machtpolitisch rationale Lösung ...

MFG Bobo(2008 )
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Iran scheint auch viel verletzter Stolz vorzuliegen..
Aber es sind nunmal Menschen die dort leben, und auch dort gibt es Opposition.

Die A-Waffen Bedrohung seitens IRAN ist für die Zukunft gegeben. Man wird sehen, wie sich die Geopolitik dann entwickeln wird, und/oder ob es in unserer Zeit noch sowas wie einen 3. Weltkrieg, bzw. Atomkrieg geben wird.

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Leute sich dann - angesichts der weiter gestiegenen Verantwortung- besser auf "Augenhöhe" unterhalten können, und vielleicht eine dauerhaft friedliche Lage in Nahost hinbekommen...

Ist immer sehr schwierig, wenn in Regierungsverantwortung Hardliner agieren...

Grüße!
 
Knackpunkt sind immer die Trägermittel. Wenn man betrachtet wie lange schon Frankreich brauchte, das diesen Weg, anders als die Briten, allein ging, um echte Interkontinetalraketen zu entwickeln, relativiert sich das Gerassel aus Teheran. Wer selbst recherchieren möchte, erst die frz. M4 stellte erstmals etwas wirklich Bedrohliches und damit Abschreckendes dar, wenngleich sie auch nur auf eine Reichweite von 4.000 km kam (aber schnell weiterentwickelt und reichenweitengesteigert wurde). Der erste Testabschuss datiert auf November 1980! Ein langer macht man sich gegenwärtig, dass der erste Test einer französischen Atombombe am 13. August 1960 stattfand.

Auszugehen ist demnach von einer Rumpelrakete auf gerader Flugbahn, die schon heute mit der neuesten Generation des Patriot-Systems bzw. dessen PAC-3-Fugkörpers bekämpfbar sind. Das Patriot-System ist gereift und bildet mit seinen PAC-3-Fk etwa auch Japans Schild gegen China und Nordkorea.

Knackpunkt Nummer Zwei ist der des dem Kernwaffenbesitz innenwohnenden Glauben an ein politisches Rational. Gerade bei Theokratien ohne wirkliche Vetopunkte und -spieler enstehen mir allerdings Sorgenfalten. Natürlich ist es auch "toll", dass Russland dem Iran neueste Flugabwehrsysteme verkauft, gleichwohl die Raketen der Mullahs auch gen Norden fliegen könnten. Nochmalige chirurgische Angriffe gegen Atomanlagen sind, abgesehen von der bewussten Fragmentierung des iranischen Programms, damit eher unwahrscheinlich - allem Getöse zum Trotz. Mal schauen, wer sich "da unten" nun in der Folge vom Iran bedroht oder in seiner Bedeutung marginalisiert fühlt, und seinerseits atomar aufrüstet. Ägypten und Saudi Arabien werden hier als heiße Kandidaten gehandelt.


Jetzt sind wir sehr weit vom Thema abgekommen.
 
Gut, ist auch für mich etwas schwierig da ontopic zu bleiben. Aussagen in der Richtung sind von mir ganz klar als rein "subjektiv" gefühlt zu werten...

Wenn man heute in der Öffentlichkeit sich zu Israel äußert, begibt man sich sehr schnell auf Glatteis. Ich vergleiche das ganz gerne mit dem Thema "Drogen". Wenn man hier etwas positives - z.B. über Opiate äußert - hat man sofort ähnlichen Gegenwind, wie wenn man etwas kritisches über Israel äußert. In meiner Ausbildung im KKH habe ich öfter diese Erfahrung gemacht...

Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass die Meinung bei Fachleuten auf dem jewieligen Gebiet da ziemlich zweigeteilt ist.

Unterhält man sich z.B. mit einem Chirurgen, oder gar Anästhesist http://de.wikipedia.org/wiki/Anästhesist
wird der Opiate u.U. als einen der größten Segen in der Medizin neben Antibiotika beschreiben.

Ganz anders schauts bei der Israel-Frage aus...Hier sind selbst die meisten "Fachleute"/ Politiker sehr uneins. Aus allgemeiner Verunsicherung heraus vermisse ich dann sowas wie eine klare Position und Haltung.

Es kommt oft die übliche Phrasendrescherei von geschichtlicher Verantwortung der Deutschen gegenüber den Juden, also Solidarität aus Prinzip. Das ist zurecht kritikwürdig. Aber auch das Gegenteil ist der Fall.

Ein gewisser Antiamerikanismus Hand in Hand mit einem latenten "Antijudaismus" (Um mal bei den neuen Wortdichtungen zu bleiben) scheint
teilweise als "chic" anzukommen. Und ich denke zuletzt hierauf bezieht sich auch der verlinkte Artikel in Post 1, den ich zudem überaus lesenswert finde.

Wenngleich ich die Meinung da auch nicht unbedingt teile.

Ich denke unterm Strich sollten die Europäer sich da nicht so sehr von der Mode beeinflussen lassen. Grade auch um langfristig glaubwürdig zu bleiben.

Und unmodisch wäre in dem Fall eine ganz klare Haltung zu unseren Werten und eigenen Erfahrungen und zwar OHNE missionierenden Charakter.

Menschenrechte
Demokratie usw....
Sehr passend auch die französischen Grundsätze der "Revolution" „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ oder die friedliche "Revolution" und Beendigung des kalten Krieges mit der Wiedervereinigung...

und viele andere Erfahrungen die wir in Europa so gemacht haben. Der Weg war lange aber HEUTE haben WIR FRIEDEN.

Wenn wir es schaffen sollten hier als Europäer einen gewissen außenpolitischen Stil zu entwickeln der vom gegenüber positiv aufgefasst wird, umso besser.

Ich bin tatsächlich der Auffassung, das sich Europa in den nächsten Jahren insgesamt mehr einmischen sollte, und hier noch eine wichtige Rolle haben wird...

Grüße!
 
Ich will keinen Iran mit Atomwaffen. Ich finde es aber geradezu lächerlich auf welche Art und Weise man versucht ihn davon abzuhalten. Anstatt ihm zu zeigen, dass er keine Atombombe braucht, zeigt man ihm das Gegenteil: Das eigene Arsenal wird nicht etwa abgerüstet, nein, es wird eher aufgerüstet. Staaten ohne Atomwaffen werden aus wirtschaftlichen Gründen überfallen, Staaten mit Atomwaffen werden in Ruhe gelassen, auch wenn es dort triftigere Gründe für einen Eingriff gäbe.

Nach der Logik eines Broders bin ich damit ein übler Antisemit.*lol*

Das wirklich Gefährliche für diese Welt ist undifferenziertes Schwarz-Weiß-Denken.
 
Die westlichen Arsenale schrumpfen seit dem Ende des Ost-West-Konflikts kontinuierlich und beträchtlich, deine Aussage ist falsch. Die USA haben ihre Bestände massiv minimiert, GB hat nur noch ein einziges strategisches Atom-U-Boot auf ständiger Patrouille, Frankreich hat seine Silos (plateau d'Albion) völlig aufgegeben und reduziert ebenfalls seine Gesamtbestände.

Hin und wieder zu drohen, ist der wohl elementarste Baustein des Abschreckungseffekts, der besteht aus:

  • technischer Glaubwürdigkeit
  • personelle Glaubwürdigkeit
  • und politischer Glaubwürdigkeit

Für letzteren zitiere ich aus der Definition der FAS:
Political credibility is based on a certain number of gestures, declarations, decisions, which enabled him to be maintained intact with the passing of years.

Allein Kernwaffen zu besitzen, reicht nicht. Verdächtig machen sich allerdings Gestörte, die bereits vor der Inbetriebnahme die völlige Vernichtung androhen, sodass dies als der einzige Zweck erscheint.
 
Die westlichen Arsenale schrumpfen seit dem Ende des Ost-West-Konflikts kontinuierlich und beträchtlich
Zahlenmäßig? Oder auch "leistungsmäßig"?
Verdächtig machen sich allerdings Gestörte, die bereits vor der Inbetriebnahme die völlige Vernichtung androhen, sodass dies als der einzige Zweck erscheint.
Verdächtiger als solche, die nicht quatschen, sondern Kriege aus wirtschaftlichen Gründen führen? Verdächtiger als solche, die nicht quatschen, sondern die Atombombe einfach einsetzen?
 
Sowohl als auch, die USA etwa haben mit der Einstellung der LGM-118A Peacekeeper, ihre modernste ICBM abgeschafft. Bei den Franzosen verblieben allein drei Sets für ihre vier U-Boote der Triomphant-Klasse und einigen wenigen "prä-strategischen" Raketen für ihre Flugzeuge. Die Briten und die Amerikaner verlängern etwa ihr Trident-Programm, indem sie Raketen vorwiegend nur für eine längere Lebensdauer rüsten. Auch die Anzahl an B-52-Bombern wurde drastisch reduziert.

Allerdings, es gibt qualitative Anpassungen, die neue frz. M51 hat eine Reichweitensteigerung gebracht (sie liegt aber immer noch unter der der "alten" Trident) und eine bessere Penetrationsfähigkeit. Gleichzeitig sind für 2015 neue Sprengköpfe geplant (TNO und TNA) über die noch nichts bekannt ist.

Resümierend könnte man festhalten, dass es eine quantitative Reduzierung gab bei qualitativen Anpassungen an neue Settings (besonders tiefe Bunker). Aber komplett neue Waffen fallen mir nicht ein.

Ausreißer ist die russsische Topol-M, eine völlig neue Waffe, die auch nicht abfangbar ist.
 
Ich will ja nichts sagen, aber mittlerweile gibt es deutlich schlimmere Waffen, als Atombomben. Allerdings kommt die Flächenbombadierung des Industriezeitalters langsam aus der Mode, man setzt stattdessen auf präzise und effektivere Schläge, wobei es trotzdem oft auf Kosten der Zivilbevölkerung geht...
 
Wenn du das (in Hinblick auf Afghanistan und Irak) wirklich glaubst, bist du dümmer, als ich es eigentlich bei dir gedacht hätte. *kopfkratz

Ich wollte es nicht kommentieren aber wer sich mal theoretisch dem Phänomen Krieg angenähert hat, kann über solch schwachsinnige Ein-Faktor-Theorien aus dem attac-Newsletter nur noch lachen ;). Die Wirklichkeit dermaßen zu verdrehen und zu reduzieren ist ein wichtiger Baustein von verbissenem Fundamentalantagonismus! Aber wie gesagt, wer sich mit dem Krieg einmal wissenschaftlich beschäftigt hat, steht darüber.
 
Wenn du das (in Hinblick auf Afghanistan und Irak) wirklich glaubst, bist du dümmer, als ich es eigentlich bei dir gedacht hätte. *kopfkratz

Tu du lieber mal deine Aussage nochmal ueberdenken. Wenn du glaubst, dass die USA den Irak nur wegen seinen Terroristen angegriffen haben, dann bist du wirklich...
 
Wenn du das (in Hinblick auf Afghanistan und Irak) wirklich glaubst, bist du dümmer, als ich es eigentlich bei dir gedacht hätte. *kopfkratz
Also zumindest beim Irak waren es ja wohl klar wirtschaftliche Gründe. Okay, vll. noch ein bisschen offene-Rechnungen-vom-Vater-begleichen...
 
Also zumindest beim Irak waren es ja wohl klar wirtschaftliche Gründe. Okay, vll. noch ein bisschen offene-Rechnungen-vom-Vater-begleichen...

Auch das ist weiterhin totaler Müll, Kriege sind hochkomplexe gesellschaftliche Phänomene, würden attac-Idioten oder fette Blogger auch nur einen winzigen Beitrag zur Beschreibubg liefern können, könnte man sich die Kriegsursachenforschung ersparen.

Zur Einstimmung wäre die Grammatik des Krieges nach Siegelberg ein erster Erkenntnis fördernder Literaturtipp.
 
Also beim Irak-Krieg habe ich als Laie auch den Eindruck, als ob der Krieg hier alles andere als nüchternen Geistes in Angriff genommen wurde...Liegt in dem Fall aber doch auch bei den Verantwortlichen

Das ursprünglich vorgetragene Hauptargument der Besetzung Iraks hat sich dann doch recht schnell im Sande verlaufen. Übrig blieb ein großer Raum für Spekulationen und ein insgesamt trockener Beigeschmack.

Mit meinem Beitrag wollte ich eigentlich nur drauf hinweisen, dass man sich da ja nicht zwingend auf die eine oder andere Seite stellen muss, sondern eine etwas neutralere Zwischenmeinung - oder Haltung mir sinnvoller erscheint...

Grüße!
 
Lieber Campari,

wenn die hier angesprochenen Gründe deiner Meinung nach Schwachsinn sind und du der Meinung bist es besser zu wissen, dann lege uns doch mal bitte dieses Wissen dar. Muß ja nicht en detail sein aber ein grober Abriss zum Thema Afghanistan/ Irak wäre schön. Dann können die "attac-Nachlaberer" hier was lernen und das Niveau der Diskussion steigt.

Vielen Dank und Herzliche Grüße
 
Lieber Campari,

wenn die hier angesprochenen Gründe deiner Meinung nach Schwachsinn sind und du der Meinung bist es besser zu wissen, dann lege uns doch mal bitte dieses Wissen dar. Muß ja nicht en detail sein aber ein grober Abriss zum Thema Afghanistan/ Irak wäre schön. Dann können die "attac-Nachlaberer" hier was lernen und das Niveau der Diskussion steigt.

Vielen Dank und Herzliche Grüße

Das sehe ich gar nicht ein, sowas lässt sich nicht in einem für ein Forum tauglichen Umfang pressen, ich fordere nur etwas Demut. So schwer ist es nicht, etwa Krieg als gesellschaftliches, hoch-komplexes und multi-kausales Phänomen zumindest zu erahnen!

Dass dazu sachlich falsche Behauptungen in den Thread geworfen werden, lässt sich einfach nachverfolgen (Stichwort: Schrumpfen nuklearer Arsenale).
 
Also zumindest beim Irak waren es ja wohl klar wirtschaftliche Gründe. Okay, vll. noch ein bisschen offene-Rechnungen-vom-Vater-begleichen...
Das ist ziemlich eindimensional gedacht. Eine eindimensionalere Denke, die man eigentlich George W. sonst immer vorwirft. Sicher, ich will es gar nicht abstreiten, dass in Georgies verqueren Denkprozessen auch der Wunsch vorhanden war, den Irak nach gewonnenen Feldzug zum Öl liefernden kooperativen Wirtschaftspartner, wie etwa Saudi-Arabien, zu machen. Dafür ist natürlich eine politische stabile Lage erforderlich und Georgie war, so schätze ich ihn ein, schon der Ansicht den Irak zu einem demokratischen, arabischen Musterstaat aufzubauen. Des Weiteren kauf ihn auch ab, dass er tatsächlich der Meinung war Saddam würde weiterhin böse Waffen bauen und mit El Quaida kooperieren, um der USA eins auszuwischen. Das alles ist die Denke der Neocons. Ein total naives, dummes Weltbild. Zwar irgendwo auch gut gemeint, aber völlig an der Realität vorbei gehend und damit nur Unheil bringend.

Wie man an Hand dieser Beispiele sieht, und ich bin mir sicher man kann auch mehr auffinden, gab es nicht nur wirtschaftliche Gründe im Sinne von "pöse USA wollen nur ans Öl und den Irak ausplündern." Das wiederum ist das viel naivere Denken im Vergleich zu George W. Bush. Plakative Aussagen dieser Art, wie sie gerne von gewissen linksdoktrinistischen Organisationen abgepaust werden, sind, wie Campari schon richtig anmerkte, einfach nur dummes, oberflächliches, polemisches Geschwafel, dessen Sinn und Zweck einzig das Schüren von Anti-Amerikanismus ist. Der weitaus differenziellen Lage wird dies überhaupt nicht gerecht. Wie hier in diesem Thread schon "M" (nein, nicht der Mörder aus dem gleichnamigen alten Fritz Lang-Film ;)) hingeweisen wurde, ist die Welt doch ein "bisschen" komplizierter und einfaches schwarz/weiß Denken (oder wie ich vorhin formulierte "eindimensionale Denken") geht an der Realität vorbei. Damit kann man sich die Sache zwar einfach machen, verfehlt sie aber deutlich.

An dieser Stelle möchte ich dieses Thema eigentlich gerne beendet und das zurückbesinnen auf den eigentlich Threadtitel sehn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fühle mich sehr dadurch geehrt von Pat anerkennend zitiert zu werden 8)
Dann sind wir uns doch dahingehend schonmal einig geworden, dass das alles doch um einiges komplizierter ist, als man zunächst vermuten würde.

Es lässt sich wohl kaum abstreiten, dass in manchen islamischen Reihen ein Antisemitismus vorherrscht. Das geht damit los, dass man auf der Strasse mitbekommt, wie sich Araber zum Spass mit "Jahudi" (abwertend "Jude") beschimpfen (ähnlich früher gebräuchlichen Ausdrücken aus der Nazi-Zeit "sich Juden aus der Nase ziehen" als Synonym für popeln)...und geht mit dem weiter, was man in Sachen Iran oder Nah-Ost Konflikt in den Nachrichten sieht.

Aber sich hier wirklich eine Meinung zu bilden ist äusserst schwierig wie ich finde. Es ist kaum möglich, sich diesbezüglich mit Leuten auseinanderzusetzen, die wirklich objektiv sind..entweder sind es Aussenstehende wie unsereiner die einfach zuwenig Plan haben, oder es sind Insider, z.B. im Nahen Osten Lebende, wo fast jeder schon Verwandte/Bekannte verloren hat und keinesfalls mehr objektiv sein kann.
Dann geht es damit weiter, dass man selbst nicht weiss, welche Nachrichten man schauen/nicht schauen kann. Mir wurde mal gesagt, dass hinter diesem und jenem Deutschen Sender der und der Geldgeber stecke und dementsprechend würde man Tendenzen heraussehen, die dieses und jenes Motiv vermuten lassen. Was da nun alles dran ist oder nicht, vermag ich nun selbst nicht zu sagen. Erstens gucke ich zu unregelmässig Nachrichten, um zwischen allen Sendern vergleichen zu können, zweitens habe ich das Wissen bzgl der dahintersteckenden Geldgeber nicht. Ich beschränke mich einfach darauf, alles mal kurz zu hinterfragen und gut isses dann auch.

Weiterhin scheitert es schon allein am Threadtitel...afaik ist der Antisemit doch gegen Semiten. Aber wie kann z.B. ein Palästinenser Antisemit sein, wo er doch selbst Semit ist? ;)


Ich wollte übrigens schon weitaus früher was dazu sagen und meinen bescheidenen Senf beitragen, hatte aber immer das Gefühl, absolut unzureichend informiert zu sein...was nicht wenig durch Campari´s Literaturhinweise gesteigert wurde ;)
Nicht falsch verstehen @Camp, aber sowas führt dann doch nur dazu, dass Leute garnix mehr schreiben und die Diskussion im Sack ist. (übrigens lese ich sehr aufmerksam, was du hier über Waffen schreibst...komme aber kaum mit der Recherche hinterher *buck* )
 
Okay, angenommen ich liege falsch und die westlichen Staaten rüsten tatsächlich atomar ab und haben den Irak nicht vor allem aus niederen Beweggründen überfallen. Ändert das großartig etwas?
Ich denke nicht. Der Iran sieht noch immer: Irak hatte keine Atomwaffen, wurde überfallen. Nordkorea hat Atomwaffen, wird in Ruhe gelassen. Meine Feinde haben schonmal Atombomben abgeworfen und rasseln wieder mit dem atomaren Säbel (ja, sie bluffen, aber weiß das auch ein Ahmadinedschad?). Sie werden ihre eigenen Atomwaffen auch nicht komplett wegschmeißen (von (Zahlen frei erfunden) 5000 Stück auf 3000 abrüsten macht vom Drohpotenzial her keinen nennenswerten Unterschied). Ergo brauche ich schleunigst Atomwaffen.
 
Nein, denn immer noch sind es Monokausalitäten, mit denen man das Zusammenleben von Staaten nicht erklären kann. Der Atombombenabwurf auf Japan taugt auch nicht als ewiges Symbol für Bereitschaft, die Situation war eine ganz andere, die Waffe war neu und exklusiv. In der Folge wurden Kernwaffen zu solchen, die man eben nicht einsetzt. Der Verweis auch Nordkorea ist ebenfalls Mist, eingebettet in Russland und China, zudem mit Japan und Taiwan in Nachbarschaft bietet sich schon geopolitisch ein besonderes Umfeld. Dazu kommt die Rhetorik des Irans, der Atomwaffen (wie damals Frankreich) als Eintrittskarte in den Club der Großmächte begreift sowie als Ausdruck nationaler Leistungsfähigkeit. Nicht zuletzt verfügt der Iran über keine bedeutenden Fürsprecher, es droht sich leichter - auch Chirac machte zum Ende seiner Amtszeit noch einmal unmissverständlich klar, dass Frankreich in der Lage ist, sich zu wehren (Stichwort: politische Glaubwürdigkeit), immerhin kämen iranische Raketen bis nach Europa (also auch nach Deutschland). Etc. Das waren jetzt alles ad hoc Gedanken, bei tiefer gehender Recherche käme man auf ganze Bibliotheken.

Politik ist kein Computerprogramm mit festlegbaren Auslösern und Variablen, überhaupt schon abgesehen von irrationalen Elementen. Deterministische Aussagen funktionieren nicht, sozialen Phänomenen kann man sich nur probalistisch nähern, klare, isolierbare und messbare Abhängigkeiten gibt es in den Sozialwissenschaften nicht.

Mir liegt es auch fern wüst pöbelnd weniger fundierte Aussagen platt zu walzen, allerdings, da ich Politik/Verwaltung studiere, reagiere ich auf gnadenlose (und damit gnadenlos falsche) Vereinfachungen sehr dünnhäutig, ja allergisch, immerhin implizieren diese eine völlige Überflüssigkeit meiner Wissenschaft.
 
Aber versetz dich doch mal in die Lage des Iran. Würdest du, so wie sich die westlichen Länder verhalten, freiwillig auf Atomwaffen verzichten?
 
TiKu, ich darf dich daran erinnern, dass jedwedes Säbelrasseln gegenüber den Iran erst getätigt wurde, nachdem dort das Bestreben nach Nukleartechnik aufkam (und vor allem ein frisch gewählter Herr Ahmadinedschad nahezu zeitgleich von der Vernichtung Israels phantasierte)! Vorher waren die Beziehungen, soweit sie es sein konnten, recht ausgeglichen. Für den Iran bestand also keineswegs die Notwendigkeit zum atomaren Aufrüsten auf Grund möglicher Invasionsgefahren! Ganz im Gegenteil, vor der Wahl Ahmadinedschads war der Iran ziemlich westlich orientiert und es gab ein relativ großes Zueinanderkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage von mir.
Warum sollte der Iran keine Atomwaffen oder Anlagen haben dürfen ?
 
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