Der Antisemitismus in seinem neuen Gewand

@Patmaniac:
Das ist nicht der Punkt. Der Iran wollte Atomwaffen. Die USA wussten das 2001/2002 offenbar. Was aber machen sie um den Iran von Atomwaffen abzubringen? Ihn Anfang 2002 zur Achse des Bösen zählen ("Iran aggressively pursues these weapons [of mass destruction] and exports terror, while an unelected few repress the Iranian people's hope for freedom."), 2003 den Irakkrieg vom Zaun brechen, 2004/2005 Nordkorea aber weitgehend in Ruhe lassen.
Hat jemand ernsthaft erwartet der Iran würde nun sagen "Stimmt, ohne Atomwaffen sind wir besser dran, wir verzichten drauf"? Man hat genau das Gegenteil erreicht.

Die westl. Staaten sollten endlich einsehen, dass sie sich selbst um die Chance eines atomwaffenfreien Iran gebracht haben. Man wird es nun nicht mehr verhindern können. Nicht auf friedlichem Wege. Und mit einem Krieg tut man sich ebenfalls keinen Gefallen, da das die Islamisten weiter radikalisieren wird. Ganz davon abgesehen, dass Krieg schon beim Irak nicht für mehr Sicherheit, sondern für mehr Unsicherheit gesorgt hat (auch wenn Bush das auch heute noch anders sieht *chatt*).
Das beste was die westl. Welt nun machen kann, ist die Ursachen des Hasses bekämpfen. Moslems unter Generalverdacht zu stellen wie es der Fall ist, ist da sicherlich nicht das richtige Mittel. Als Weltpolizei auftreten und islamische Länder tendenziell als Länder zweiter Klasse behandeln, sicherlich auch nicht. Als erstes muss man wieder glaubwürdig werden. Mit Guantanamo und mehr oder weniger tolerierter Folter geht das nicht. Solange man die Werte, für die man eintritt, selbst mit Füßen tritt, braucht man gar nicht anfangen die Welt verbessern zu wollen.
 
@ Campari:

Schade, wenn du schon so schreibst als würdest du viel mehr wissen als viele andere hier, was auf Grund deines Studiums bestimmt auch so ist aber nicht bedeutet, dass du nicht auch irrige Annahmen tätigen kannst, dann hätte ich gedacht du beantwortest meine Frage zumindest rudimentär. "Das ist viel zu komplex..." klingt, gerade ob der Option nicht alles im Detail zu erklären sondern einige Beispiele herauszunehmen, ziemlich platt nach "kein Bock suchs dir selber raus". Will dir nichts unterstellen, nur ist deine Antwort ja nun nicht wirklich befriedigend. Deinem Argument, dass das ja alles viel verzwickter ist als Mensch sich das so zusammendenkt kann ich voll zustimmen. Jedoch stehen grundlegende Interessen an der Basis jeder Entscheidung auf Grund derer man die richtigen Fragen stellen kann. Warum? Wem nützt es? Damit lassen sich schon eine Menge Zusammenhänge zumindest erahnen, was natürlich nicht automatisch heißt, dass es auch so sein muß. Wir werden ohnehin nie wissen was wirklich hinter den Kulissen gespielt wird und das ist in einer Welt die demokratisch zu sein vorgibt doch an sich schon ein Unding.

Zum Punkt "Vernichtung von Israel":

Wurde so nie gesagt. Das ist schlicht eine (bewußt) falsche Übersetzung. Ich weiß das wiki nicht die beste Quelle ist aber dort stehts im Grunde so wie anderswo auch:

Ahmadinedschad äußerte am 14. April 2006 seine ablehnende Haltung gegenüber Israel: „Ob es einem gefällt oder nicht, das zionistische Regime geht der Auslöschung entgegen“ sagte der Präsident in Teheran auf einer Konferenz zur Unterstützung der Palästinenser. Israel sei „ein verfaulter, dürrer Baum“, der von einem einzigen Sturm entwurzelt werde. Die Existenz Israels sei „eine Ungerechtigkeit und per se eine ständige Bedrohung“.

Er spricht nicht von Israel oder den Juden, sondern von dem was eine Menge Menschen für die Interessengruppe hinter der westlichen Politik hält. Ob dem nun so ist oder nicht sei dahingestellt aber daraus die Forderung nach der Vernichtung Israels oder der Juden zu machen ist schlicht eine vollkommene Verdrehung seiner Worte.
Und zumindest mit der ständigen Bedrohung hat er recht. Nicht das es nicht auch in Palästina etc. Agressoren gibt die aus eigenen Interessen gegen Israel aggieren (lassen) aber der geschichtliche Grund des Konfliktes ist schlicht die Ansiedlung von Menschen jüdischen Glaubens in einem vorher nicht dagewesenen Maße und die gewaltsame Vertreibungspolitik des Staates Israel gegenüber den Menschen islamischen Glaubens, die dort vorher mit Juden und Christen friedlich zusammen lebten. Aus der Sicht westlicher, geostrategischer Einflußsicherung ein absolut logischer Schritt sich solch einen Brückenkopf im Nahen Osten zu bauen. Was zum nächsten Zitat führt:

Am 5. Oktober 2007, dem Al-Quds-Tag, forderte Ahmadinedschad im staatlichen Rundfunk: die Umsetzung des gesamten Staates Israel vom Nahen Osten nach Nordamerika. Kanada und Alaska haben derart große Landschaften, warum können die Israelis nicht einfach dorthin umgesetzt werden und sich dort mit den jährlichen Zuwendungen von 30 bis 40 Milliarden Dollar eine neue Existenz aufbauen.

Natürlich ist es Quark das so zu fordern, jedoch muß die Frage gestattet sein, warum man das nicht von Anfang an so gehandhabt hat. Nicht das man die Überlebenden von Holocaust etc. in die Prärie abschieben soll aber sie eben doch in z.B. die USA immigrieren läßt. Das hätte man damals wissen können, dass das nicht gut gehen kann und nach den Anfänglichen Massakern Israelischer Militärs an Muslimen um diese In Panik zu versetzen und zu vertreiben (womit die sich heute noch brüsten) hätte man auf jeden Fall einschreiten müssen. Die Idee von Ahmadinedschad ist zwar zu spät aber per se nicht so abwegig und damit muß man die Frage stellen dürfen, warum das so und nicht anders gemacht wurde.

Zum Tema "Iran und Atomwaffen":

Ich kann, wie jeder andere hier auch, keine vernünftige Einschätzung abgeben ob der Iran danach strebt oder nicht. Verübeln könnte ich es keinem Land das potentiell in die Schusslinie der westlichen Allianz kommen könnte, denn nur damit ist zumindest ein gewisses Maß an Abschreckung gegeben damit es einem nicht geht wie Korea, Vietnam, Jugoslawien, Afghanistan oder dem Irak (um nur einige der Stationen der westlichen "world tour for freedom" zu nennen). Wenn dem so sein sollte, dann wird es auf das Gleiche hinaus laufen wie im Irak. Auf allem was dort gefunden werden könnte steht zumindest auf Bauplänen etc. "made in USA" oder "anderer Atommacht". Vor einigen Jahren stand eine CIA Mitarbeiterin in den USA vor Gericht, weil sie ausgeplaudert hat, dass die USA über Umwege Informationen zum Bau von A-Waffen in unter anderen Syrien und Iran geliefert haben. Vor kurzem erschien ein Artikel auf Telepolis über Schweizer die solches Wissen weiter gegeben haben und es ist nicht sicher ob sie nur auf eigene Faust mit privaten, finanziellen Interessen gehandelt haben oder ob sie nicht vieleicht auch benutzt worden sein könnten. Ziehen der Iran und die USA also doch am gleichen Strang oder soll das am Ende als Kriegsgrund gegen Iran verwendet werden, nach dem Motto: [ironie] "Wir wissen genau das die die Bombe wollen, denn wir sind es doch von denen sie die Pläne haben.". [/ironie]

Zum Thema "Abrüstung von Atomwaffen":

Ein Interessanter Artikel auf Telepolis gerade die Tage erschienen in dem gesagt wird, dass die Menge zwar geringer geworden ist, dafür aber die Vernichtungskraft pro Einheit um ein vielfaches zugenommen hat. Dort stehen auch noch einige andere interessante Dinge zu dem Thema.

Zum Thema Broder:

Der Mensch ist in höchstem Maße gefärlich. Wenn der Volksverhetzungsparagraf eine Berechtigung hat, dann wegen solchen Menschen. Es muß in einer Demokratie, in einem Rechsstaat erlaubt sein unbequeme Fragen zu stellen und auch über "undenkbare" Antworten auf diese nachzudenken bzw. diese Gedanken laut zu äußern. Behauptungen die historische Tatsachen verdrehen ohne Belege dafür zu haben sind dagegen etwas anderes.
Beispiel: Ich kann behaupten, dass die USA den Überfall von Pearl Harbour bewußt in Kauf genommen haben, damit das Volk pro Krieg eingestellt ist. Ich kann behaupten, dass der Überfall von Tonkin als Auslöser des Vietnamkrieges nie stattgefunden hat. Ich kann das behaupten weil das historisch belegt ist durch Akten und Verfahren der USA/ in den USA. Dagegen kann ich nicht behaupten sondern nur (laut) überlegen, dass der Holocaust vieleicht nie in dem behaupteten Maß stattgefunden hat (nicht in den falschen Hals kriegen, ich führe nur allgemein Beispiele an und will nichts beschönigen/ verdrehen). Ich kann auch nur (laut) überlegen, dass der 11.09.01 vieleicht von Elementen innerhalb der Amerikansichen Regierung mit Hilfe diverser anderer Menschen inszeniert wurde um die Welt in Terrorangst zu stürzen um damit Kriege und Beschneidungen/ Abschaffung von Menschenrechten herbei zu führen.
Was Broder fordert, ist solche absolut legitimen Überlegungen und diejenigen die sie anstellen zu ächten und das kommt einem Maulkorb allein schon für Gedanken gleich. Also ist Broder derjenige der eine Bedrohung darstellt, denn wie schon oben gesagt, müssen solche Überlegungen, solange sie nicht als Tatsachen dargestellt werden bevor etwas bewiesen ist, absolut zulässig sein. Wie sonst sollte man denn bitte Klarheit darüber erlangen was wirklich ist und was nur eine Geschichte ist die aus Interesse abc von Interessengruppe xyz verbreitet wird.
 
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TiKu, ich darf dich daran erinnern, dass jedwedes Säbelrasseln gegenüber den Iran erst getätigt wurde, nachdem dort das Bestreben nach Nukleartechnik aufkam ...
Das erste Säbelrasseln war der erste Irak-Irankrieg gewürzt mit der Geiselnahme der US-Botschaftsangehörigen und der gescheiterten US-Befreiungsaktion ...

... frisch gewählter Herr Ahmadinedschad nahezu zeitgleich von der Vernichtung Israels phantasierte ...
Diese aggressive "Polit-Lyrik" gehört zum iranischen Tagesgeschäft. Das ist kein neuzeitliches Problem, sondern wird ganz besonders seit der "Iranischen Revolution" (und Beseitigung des Shah-Regimes) rhetorisch gepflegt.

Dieser Herr Ahmadinedschad ging äusserst zielstrebig, taktisch versiert und rhetorisch beschlagen vor. Der gerne im Westen diagnostizierte "Wahnsinn" und seine politische Unberechenbarkeit passen nicht zu seinem innenpolitischen planvollen Vorgehen.

Oder anders gesagt: Ein in der Öffentlichkeit wutschnaubender Araber/Perser mit Schaum vor dem Mund, kann zu Hause ruhig und gelassen sich seinen westlichen Schnaps aus der Hausbar holen und verbotene westliche TV-Sendungen betrachten ...

... Für den Iran bestand also keineswegs die Notwendigkeit zum atomaren Aufrüsten auf Grund möglicher Invasionsgefahren! ...
Die strategische Bedrohungslage für den Iran hat sich seit 1979/1980 kaum geändert.
Lediglich die Beziehungen zu Russland scheinen recht stabil und vor allem wirtschaftlich zu beiden Seiten von Nutzen zu sein.

... Ganz im Gegenteil, vor der Wahl Ahmadinedschads war der Iran ziemlich westlich orientiert und es gab ein relativ großes Zueinanderkommen.
"Ziemlich westlich orientiert" trifft bei weitem nicht den Kern.
Jedenfalls reichte die politische Lage für sehr viele Iran-Exilanten bei weitem noch nicht aus seit 1979/1980 wieder in den Iran zurückzukehren.

Auch zu dem damaligen Zeitpunkt (bei der anstehenden Wahl Ahmadinedschads) war der Iran im Selbstverständnis ein "Gottesstaat" mit der gleichen Verfassung, wie wir sie heute auch haben ... und vor allem den "Revolutionären Garden", die ein Bestandteil des militärisch/politischen-Komplex des Irans sind.

MFG Bobo(2008 )
 
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Zitat aus der Rede von Boder: Der moderne Antisemit dagegen tritt ganz anders auf. Er hat keine Glatze, dafür Manieren, oft auch einen akademischen Titel, er trauert um die Juden, die im Holocaust ums Leben gekommen sind, stellt aber zugleich die Frage, warum die Überlebenden und ihre Nachkommen aus der Geschichte nichts gelernt haben und heute ein anderes Volk so misshandeln, wie sie selber misshandelt wurden.

Quelle: http://www.welt.de/politik/article2123933/Der_Antisemitismus_in_seinem_neuen_Gewand.html

Ich habe keine Glatze, bedaure die Opfer des Holocaust und bin mit der israelischen palästinenser-Politik nicht einverstanden.
Ergo bin ich ein Antisemit?*suspect*
Sorry, aber auf diese billige Tour lasse ich mir meine Meinung zum israelisch-palästinensischen Problem nicht vorschreiben.8-(
 
Wozu so ein langeres Referat Broders wenn es scheinbar zu genügen scheint, einen einzigen Satz zu zitieren :].
 
Wozu so ein langeres Referat Broders wenn es scheinbar zu genügen scheint, einen einzigen Satz zu zitieren :].

Das frage ich mich allerdings auch dann, wenn z.B. aus meinem Geschreibsel jeweils ein Satz herauszitiert wird, um frei des Kontextes gewertet, bzw. benutzt zu werden.:];D
 
Zitat aus der Rede von Boder: Der moderne Antisemit dagegen tritt ganz anders auf. Er hat keine Glatze, dafür Manieren, oft auch einen akademischen Titel, er trauert um die Juden, die im Holocaust ums Leben gekommen sind, stellt aber zugleich die Frage, warum die Überlebenden und ihre Nachkommen aus der Geschichte nichts gelernt haben und heute ein anderes Volk so misshandeln, wie sie selber misshandelt wurden.

Quelle: http://www.welt.de/politik/article2123933/Der_Antisemitismus_in_seinem_neuen_Gewand.html

Ich habe keine Glatze, bedaure die Opfer des Holocaust und bin mit der israelischen palästinenser-Politik nicht einverstanden.
Ergo bin ich ein Antisemit?*suspect*
Sorry, aber auf diese billige Tour lasse ich mir meine Meinung zum israelisch-palästinensischen Problem nicht vorschreiben.8-(

Genau über dieses Zitat bin ich auch gestolpert. Den Holocaust mit dem Vorgehen Israels gegenüber Palästinensern gleichzusetzen halte ich für sehr gewagt, besser gesagt falsch. Darauf bezieht sich die Kritik "Boders", wenn ich sie richtig verstanden habe...Wenn man die Israel-Frage allerdings mit einer Glaubensfrage verknüpft, dann sehe ich in der Tat ganz schwarz.

@Bobo..sehr interessanter Beitrag
Ziemlich westlich orientiert" trifft bei weitem nicht den Kern.
Jedenfalls reichte die politische Lage für sehr viele Iran-Exilanten bei weitem noch nicht aus seit 1979/1980 wieder in den Iran zurückzukehren

Viele sind auch später noch ausgewandert. Ähnlich wie bei uns vor ~70 Jahren viele Intellektuelle, Politiker, Lehrer, usw.
Mich wundert es auch immer ein bisschen, welche Vergleiche hier gezogen werden. Es ist fast schon 100% klar, dass sich manch ein Teilnehmer der Diskussionsrunde noch nie mit einem Exiliraner der im Bürgerkrieg/Opposition war - unterhalten hat...
Der Iran ist definitiv kein freiheitliches Land. Erst Recht nicht für die Bewohner.
Mir wäre aber neu, dass ich mit Juden die hier leben ähnliche Gespräche über ihr Land geführt habe...


Ausnahmslos alle Perser/Iraner die ich kenne können nicht in ihr Heimatland einreisen, manche haben mit sofortiger Todesstrafe zu rechnen.


Grüße!
 
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...... Den Holocaust mit dem Vorgehen Israels gegenüber Palästinensern gleichzusetzen halte ich hindes auch für sehr gewagt, besser gesagt falsch.....

dito.
Die Israelis haben aber die Fäden größtenteils in der Hand. Wenn sie "Bock" haben sperren sie die Übergänge und die Palästinenser sitzen auf dem trockenen. Das ist Kollektivbestrafung.8-(
Die Israelis haben in ihrer Region das Zepter in der Hand und gehen keinesfalls zimperlich vor. Das sage ich ausdrücklich ohne Wertung!
Es zeigt mir nur, daß es sich nicht um ein armes wehrloses Volk handelt!
Was ja auch ok ist. Nur brauchen sie sich nicht wundern, wenn es Menschen gibt, die dieses Handeln verabscheuen. Einen europäischen Juden für das Treiben in Israel verantwortlich zu machen ist aber auch nicht gerecht. Doch nur, weil ich mit der israelischen Politik ganz und garnicht einverstanden bin, verbitte ich es mir, mich als Antisemit bezeichnen lassen zu müssen.8-(
Würde mir ein Jude im Gespräch gegenübersitzen und das Treiben in Israel für gut und richtig heißen, dann würde ich ihm nicht zustimmen. Vielleicht wäre mir dieser Mensch auch unsympathisch. Das aber nicht wegen seiner Religionszugehörigkeit, sondern wegen seiner Ansichten oder was weiß ich. Und, darf ich (als Deutscher) einen Juden unsympathisch finden? Oder muß man heutzutage alles was jüdisch ist mögen, wenn man nicht als Antisemit gelten will?
 
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Die Anhörung im Innenausschuss bestand auch weiteren Sachverständigen und Nachfragen der Ausschussangehörigen.

Wen es interessiert:
http://www.bundestag.de/aktuell/tv/vod/index.html

Ab etwa 1:20 kommt die Diskussion | wo ich gerade bei gut 2h bei ;D, kann ich euch die Beiträge, gerade der Professoren, nur umso nachdrücklicher ans Herz legen.
 
zum Thema Abrüstung - B-52 wurden ausser Dienst gestellt - Technick von vor 50 Jahren wird irgendwann nicht mehr gebraucht und hat hohe Wartungskosten
Bei einer Anzahl von tausenden atomaren Sprengköpfen allein auf RUS & USA verteilt ist es ihre verdammte Pflicht abzurüsten!

Trotz des schön gezeichneten Bildes "explodieren" die Rüstungsausgaben: US-Haushalt sprengt Drei-Billionen-Dollar-Grenze - Rüstungsausgaben auf Rekordhöhe "...Die Ausgaben des Verteidigungsamtes (ausgenommen Irak-Krieg) werden 2009 bei 515,4 Milliarden Dollar liegen."
Und bei all der Abrüstung der westlichen Welt- warum zicken die Russen dann so rum? (Rüstungsverträge)
Aber wie gesagt, wer sich mit dem Krieg einmal wissenschaftlich beschäftigt hat, steht darüber.
Probieren geht über studieren...
 
Zu den B-52: Das stimmt so nicht, das Vorhalten einer gewissen Anzahl gilt als Konsens in der US-Politik (lagerübergreifend!). Durch Kampfwertsteigerungen ist die B-52 von heute sowieso nicht mehr mit ihrem ersten Modell zu vergleichen; die Bundeswehr macht das mit dem CH-53 ganz ähnlich.

Das Zicken rührt vom Ausstieg der USA aus dem ABM-Vertrag, um juristisch den Weg für die geplante Raketenabwehr freizumachen.

Es ging im Übrigen allein um die nukleare Rüstung, dort hat sich seit dem Ende des Ost-West-Konflikts eine Menge getan. Europa hat seine Armeen massiv zurückgebaut, erkennbar am Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP sowie der Gesamttruppenstärke. Bei den USA ist das etwas anders, allerdings auch (geo)politisch, schließlich sind sie auch außerhalb des behüteten Europas aktiv (Sicherheitsgarantie für Japan z.B.). Auch sind, meiner Meinung nach, die Europäer Sicherheitsschmarotzer, immerhin bewies der kleine Kosovo-Krieg, das Europa damit überforder ist, selbst an seiner Flanke für Ruhe zu sorgen.

Lies mal das Buch "Die Hypermacht" von Josef Joffe, dort breitet er eine Zwei-Welten-Theorie aus, anhand der er die unterschiedliche Gefahrenperzeption zwischen den Europäen und den USA erläutert.

http://www.amazon.de/Die-Hypermacht...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1214234803&sr=8-1

Oder hier für 2€
http://www.bpb.de/publikationen/65ISWM,0,0,Die_Hypermacht.html

Das Buch sollte man unbedingt mal gelesen haben, Josef Joffe gilt als ausgezeichneter Kenner auf diesem Gebiet. Der Preis von 2€ duldet sowieso keine Ausreden :).
 
...
Bei einer Anzahl von tausenden atomaren Sprengköpfen allein auf RUS & USA verteilt ist es ihre verdammte Pflicht abzurüsten!

Trotz des schön gezeichneten Bildes "explodieren" die Rüstungsausgaben: US-Haushalt sprengt Drei-Billionen-Dollar-Grenze - Rüstungsausgaben auf Rekordhöhe "...Die Ausgaben des Verteidigungsamtes (ausgenommen Irak-Krieg) werden 2009 bei 515,4 Milliarden Dollar liegen."
Und bei all der Abrüstung der westlichen Welt- warum zicken die Russen dann so rum? (Rüstungsverträge)...

Da lege ich dir die aktuelle (nebenbei auch die vorletzte) Ausgabe des Spiegels ans Herz. ;)
 
zum Thema Abrüstung - B-52 wurden ausser Dienst gestellt - Technik von vor 50 Jahren wird irgendwann nicht mehr gebraucht und hat hohe Wartungskosten
Bei einer Anzahl von tausenden atomaren Sprengköpfen allein auf RUS & USA verteilt ist es ihre verdammte Pflicht abzurüsten! ...
Ich verstehe ja deine pazifistischen Wünsche ...

Jedoch haben sich die B52 (zuletzt) im Irakkrieg immer noch als "bestgeeigneter" Bomben-"Teppichleger" für konventionelle Bomben gezeigt.

Abgesehen davon ist die B52 immer wieder technisch aufgerüstet worden, so dass sie mit Marschflugkörpern (konventionell + atomar) zwar ein Anachronismus zu sein scheint ... aber unter Strategischen und Taktischen Gesichtspunkten immer noch eine (symbolische) machtvolle geopolitische Waffe ist. -> Kein Ort der Welt ist "Sicher" vor der B52 mit ihren (atomaren + konventionellen) Langsteckenmarschflugkörpern.

Im Gegensatz zu Raketen hat die USA bei der B52 noch so etwas wie Rückkehroption mit Zeitpolster. Für politische Drohkulissen ist das wirksamer, als ein nervöser Finger am Raketensilo.

MFG Bobo(2008 )
 
Danke für die Erläuterungen und Ideen.

Das mit dem ABM Vertrag war als Provikation zu verstehen . Und ich weis auch wofür die grossen schweren Dinger mit Flügeln gut sind.

Hm Kopf grad leer
Allgemein teile ich die geäusserten Meinungen von Bomby, Bobo und Morpheus.
 
Zum Thema Ahmadinedschad kann ich nur wiederholen, dass er gerne - auch absichtlich - missverstanden (falsch übersetzt) wird:

Die AG Friedensforschung der Uni Kassel kannst du in 95% absolut vergessen, das ist dunkelrote Hetze und schon an deren Publikationsformen erkennbar. Nur die ideologisch-verbohrestesten Kampfblätter drucken deren Beiträge ab. Neues Deutschland, Freitag, Junge Welt, nicht eine seriöse Zeitung.
 
Campari, so einfach machst du es dir... Hmm.

Nebenbei bemerkt sollte man auch jegliche Artikel in so genannte liberalen Tages- und Wochenzeitungen skeptisch betrachten. Nur weil eine Sache tausendmal ohne Beleg wiederholt wird, muss sie noch nicht wahr sein.

Siehe auch denn so genannten Kampf gegen den Terrorismus, die USA macht kaum einen Finger krumm wenn es darum geht wirkliche Menschenrechte zu verteidigen, nur wenn „eigene“ Interessen mit hineinstehen, dann wird mit und/oder ohne Grund gehandelt. Mit diesen nicht willentlich gewinnbaren Kampf hat die USA letztendlich einen immer fortwährenden Angriffs- und KriegsVerprügelungsgrund gefunden, der immer noch Ausbaufähig ist. Die Nachahmer sind ja auch schon zu Haufe da und jagen ihre Terroristen oder für als Solche erklärte. Imho hat sich nach 2001 die Anzahl der Terroristen weltweit nahezu Exponentiell vervielfacht. Komischerweise nur in den Gebieten, die für die jeweiligen Machthaber oder die es gerne sein würden, welche von Interesse sind. Du das verurteile ich zu tiefst.

Ich bin mir ziemlich sicher, hätte Israel oder Australien 55% der Öl-Reserven der Welt, wären die Teppichmesser von 11/9 andersstämigen Passagieren zugesteckt worden.
 
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Die AG Friedensforschung der Uni Kassel kannst du in 95% absolut vergessen, das ist dunkelrote Hetze und schon an deren Publikationsformen erkennbar. Nur die ideologisch-verbohrestesten Kampfblätter drucken deren Beiträge ab. Neues Deutschland, Freitag, Junge Welt, nicht eine seriöse Zeitung.

"Verbohrt" stehen sich auch Juden und Araber gegenüber. Was ist richtig, was ist falsch? Hat der eine recht, der andere nicht? Du meintest doch so zu argumentieren sei dümmlich.

Was meinst du, wie stark Dein Weltbild ideologisch verfärbt ist?
 
@ Campari:

Mir scheint du kanzelst bestimmte Medien auf Grund ihrer Berichterstattung per se ab und forderst gleichzeitig von Anderen Offenheit für andere Gedankengänge.
Du sagst du studierst Politik und das alles viel komplizierter ist als Mensch sich das denkt und gleichzeitig sehe ich deine Argumentation als ziemlich eindimensional.
Du sagst, dass man Information kritisch betrachten muß und im selben Atemzug lese ich von dir wiedergegebene Informationen die du, wie mir scheint, reichlich unreflektiert übernimmst.
Ich frage dich nach einem Auschnitt der Basis auf Grund derer du Entscheidungen pro/ contra Gedankengang xy triffst und du sagst du kannst mir die nicht liefern, was für mich legitim wäre wenn ich deine Begründung dazu verstehen könnte.
Mir scheint du lernst in deinem Studium der Politk eine Menge aber leider nicht, auch die Informationen im Rahmen des Studiums oder von den von dir als seriös bezeichneten Medien kritisch zu betrachten.
Bitte versteh das nicht als persönlichen Angriff, ich kann nur die Logik deiner Argumentation nicht nachvollziehen. Das kann durchaus an mir liegen oder vieleicht auch an den oben genannten Gründen.

Um mal irgendwie weiter zu kommen möchte ich dich bitten dir mal folgenden Fragen zu stellen und sie dir selbst und mir ehrlich zu beantworten.

Als wie seriös können Medien bezeichnet werden, die zum 11.09. nur die offizielle Version von Osama und den 19 Räubern wiedergeben und in all den Jahren nicht mit einem einzigen seriösen Wort erwähnen das es andere Theorien dazu gibt?

Wenn alle von dir als seriös bezeichneten Medien das Gleiche berichten ohne eine andere Sicht der Dinge mit gleicher Ernsthaftigkeit zu Wort kommen zu lassen, ist das dann nicht, per Definition des Wortes, Propaganda?

Wenn du anderen, mit stichhaltigen Beweisen unterfütterten, Meinungen nicht zumindest eine gewisse Wahrscheinlicheit einräumst, stellst du dich dann nicht blind für eine kritische Reflexion eines Themas?

Wenn man unmenschlichen Handlungen eine pragmatische und vieleicht sogar gutmenschliche, weitreichende Idee im Hintergrund zu Gute hält, macht das diese Handlungen menschlich akzeptabel (in der Art "Der Zweck heiligt die Mittel")?
 
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"Verbohrt" stehen sich auch Juden und Araber gegenüber. Was ist richtig, was ist falsch? Hat der eine recht, der andere nicht? Du meintest doch so zu argumentieren sei dümmlich.

Was meinst du, wie stark Dein Weltbild ideologisch verfärbt ist?

Natürlich kann ich mich nicht als frei von Ideologie bezeichnen, schon die fundamentale Ablehnung von Ideologien wäre selber eine andere Ideologie.

Nachtrag:
Ehrlich gestanden wäre ich wohl der geborene Kalte Krieger, mit einem Anti-Kommunismus wie zuletzt bei Reagan erlebt *buck*.

@Morpheus
Ich wüsste nicht, an welcher Stelle ich Informationen unreflektiert übernommen hätte. Bei diesen linken Kampfblättern ist es vor allem der zum Himmel schreiende Schwachsinn, die Welt in Gänze in das alte marxistische Geschichtsbild mit den typischen Schlagworten wie etwa "Unterdrückung" etc. zu pressen. Das hat wenig mit Querdenken zu tun, sondern manövriert gekonnt in den Sphären des Dogmatismus.

Mit den Texten der AG Friedensforschung an der Uni Kassel hatte ich zur Genüge zu tun, um behaupten zu können, dass es ideologisch durchtränkt und damit mit Vorsicht zu genießen ist.

Und Nachtrag hier:
Mein Auftreten hier hat nichts mit meiner Werken als Student zu tun ;).
 
Ich behaupte ja nicht, dass in dem was du als linke Kampfblätter bezeichnest die reine Wahrheit steht aber es ist eine andere Sichtweise der man sich zumindest in Teilen in einer Diskussion annehmen und ihre Teile auf ihre Wahrscheinlichkeit prüfen sollte. Das per se als "linke hetze" abzulehnen ist nicht gerade förderlich für eine kritische Reflexion des Weltgeschehens.

Zustimmen kann ich dir hinsichtlich der Einteilung in links/ rechts, kommunistisch/ kapitalistisch, denn diese vereinfachte Einteilung richtet sich an das begrenzte Vorstellungsvermögen der Massen. Menschen in mächtiger und wohlhabender Position entscheiden pragmatisch und größtenteils unabhängig von solcher Ideologie. Tun sie es nicht tritt ihnen das wahrscheinlich irgendwann selber ins Kreuz.
Allerdings kannst du dich wohl auch nicht ganz von solch einer Denkweise freisprechen, denn schließlich ist deine verbale Unterteilung ja auch "linke Kampfblätter" vs. "seriöse Medien" ;)
Schlagworte wie "Unterdrückung" haben außerdem durchaus ihre Berechtigung, denn schließlich muß man etwas schon beim Namen nennen dürfen. Dazu sollte man dann aber auch im Auge behalten das des Einen Unterdrückung des Anderen Freiheit ist. Z.B. in Bezug auf Arbeitsbedingungen in z.B. China, die uns als Unterdrückung erscheinen aber für die Menschen dort immer noch besser sind als das Leben als Bauer. Was dann aber auch nicht dazu führen darf das als normal anzusehen, sondern sich dessen bewußt zu sein, dass es so eingentlich nicht gehen kann/ sollte und das es immer noch ein höheres Ziel zu erreichen gibt.

Bezüglich des besagten Artikels der AG Friedensforschung irrst du leider. Bei anderen magst du recht haben, aber dieser dekt sich mit zu vielen anderen Quellen als das man die dort getätigten Aussagen als Quatsch abtun könnte. Was das nun in Bezug auf die Iran-Politik des Westens bedeutet mag sich jeder selber ausmalen.

Was ich noch vermisse sind Antworten auf meine vier im vorangegangenen post gestellte Fragen. Freu mich wirklich über Antworten dazu.
 
... Was ich noch vermisse sind Antworten auf meine vier im vorangegangenen post gestellte Fragen. Freu mich wirklich über Antworten dazu.
@MORPHEUS
Warum sollte Campari auf deine 4 Fragen eingehen, wenn diese meistenteils rhetorischer Natur sind?

...
  • Als wie seriös können Medien bezeichnet werden, die zum 11.09. nur die offizielle Version von Osama und den 19 Räubern wiedergeben und in all den Jahren nicht mit einem einzigen seriösen Wort erwähnen das es andere Theorien dazu gibt?
  • Wenn alle von dir als seriös bezeichneten Medien das Gleiche berichten ohne eine andere Sicht der Dinge mit gleicher Ernsthaftigkeit zu Wort kommen zu lassen, ist das dann nicht, per Definition des Wortes, Propaganda?
  • Wenn du anderen, mit stichhaltigen Beweisen unterfütterten, Meinungen nicht zumindest eine gewisse Wahrscheinlicheit einräumst, stellst du dich dann nicht blind für eine kritische Reflexion eines Themas?
  • Wenn man unmenschlichen Handlungen eine pragmatische und vieleicht sogar gutmenschliche, weitreichende Idee im Hintergrund zu Gute hält, macht das diese Handlungen menschlich akzeptabel (in der Art "Der Zweck heiligt die Mittel")?
Zugegeben, die offiziösen Medien, wie ARD und ZDF offenbaren ein ums andere Mal den Verlautbarungscharakter weil sie tagesaktuell die Politischen Regierungsmeldungen 1:1 ablesen und selten dazu einen reflektierenden (und somit wertenden) Kommentar abgeben. Die Reflektion der offiziösen Nachrichtenmeldungen findet auf anderen TV-Formaten ("Presseklub"), Zeiten (gerne 23:00 und später) und Kanälen statt ("3Sat"/"Arte").

Andererseits zeigt das Deutschlandradio/Deutschlandfunk ein ums andere Mal, dass reflektierender Journalismus möglich ist (Stichwort: "Killerspiel-Berichterstattung auf ARD/ZDF-TV vs. Digitale neue Welten und PISA-Diskussion).

Zu Dumm nur, wenn eine rhetorische Frage keine Medien mit Namen nennt, sondern sie ungenannt in den Raum stellt und sich jeder seinen Teil dazu denkt.

Die Rezeption und Nutzung von Texten ist so eine Sache. In der Regel nutzt man im gleichartigen Gesinnungskreis (das ist keine Wertung, sondern eine Verortung gemeinsamer Interessen) gleiche Texte (Nachrichten, Medien).
Das läuft darauf hinaus, dass die gemeinsamen Medien als "richtig" und von andersartigen Gruppen (genauer spricht auch von "andersartigen" Diskursgruppen) als "falsch" betrachtet.

"Gutmensch" ist ein politisch geladener Begriff, die die damit beschriebenen Personengruppen selten bis gar nicht für sich selbst nutzen, sondern ihre politischen Gegner.

MFG Bobo(2008 )
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Presseclub kommt 12 Uhr mittags ;D.

Mit geht es nicht um einzelne Texte der AG Friedensforschung der Uni Kassel, sondern um die Gesamttendenz. Natürlich sind auch dort interessante Beiträge dabei, die man ggf. entweder ideologisch entrümpeln kann oder tatsächlich als Inspiration verwenden, mehrheitlich aber habe ich nur den Kopf geschüttelt, gleichwohl wissend, dass ein Artikel für "Freitag" eben so ausschauen.

Bokill hat mit seiner Feststellung Recht, dass deine Fragen schon sehr rhetorischen Charakters sind ;).
 
Zugegeben, die offiziösen Medien, wie ARD und ZDF offenbaren ein ums andere Mal den Verlautbarungscharakter weil sie tagesaktuell die Politischen Regierungsmeldungen 1:1 ablesen und selten dazu einen reflektierenden (und somit wertenden) Kommentar abgeben.

Es sind nicht nur die von dir erwähnten offiziösen Medien, sondern die gesammte Massenmedienlandschaft in TV, Radio, print und Netz.

Bei der tagesaktuellen Berichterstattung kann ich ja noch Gründe dafür erkennen das mehr oder weniger eine 1:1 Berichterstattung stattfindet (Personal was für Recherche nötig ist fehlt, Auswahl aus Unmengen an Nachrichten oder solchen die es sein möchten, etc.) jedoch nicht wenn es sich um Aufarbeitung von Ereignissen handelt die eine Weile zurück liegen.

Auch das Genre des Kommentars hilft einem an Information interessierten Bürger nicht weiter. Dort sind wertende Aussagen ausdrücklich erlaubt und doch werden diese nur durch die Blume an ein gebildetes und weiter denkendes Publikum adressiert anstatt einmal deutlich zu sagen das z.B. bzgl. des 11.09. etwas ganz gewalltig stinkt, so das auch Otto Normalverbraucher angeregt wird sich Gedanken zu machen.

Die Reflektion der offiziösen Nachrichtenmeldungen geschieht auf anderen TV-Formaten ("Presseklub"), Zeiten (gerne 23:00 und später) und Kanälen statt ("3Sat"/"Arte").

Eine wirkliche Reflexion findet auch dort nicht statt. Es werden zwar verschiedene Standpunkte durchgekaut und diskutiert, jedoch ohne das dabei mal auf die wirklich wichtigen Punkte eines Themas eingegangen wird. Es finden "Scheingefechte" statt die dem Bürger die Illusion von kritischer Auseinandersetzung vorgaukeln sollen, genauso wie auch auf der politischen Bühne Theater gespielt wird während sich hinter den Kulissen die wirklich wichtigen Dinge abspielen.

Andererseits zeigt das Deutschlandradio/Deutschlandfunk ein ums andere Mal, dass reflektierender Journalismus möglich ist (Stichwort: "Killerspiel-Berichterstattung auf ARD/ZDF-TV vs. Digitale neue Welten und PISA-Diskussion).

Das kann man zwar als reflektierenden Journalismus bezeichnen aber welchen Stellenwert haben die von dir als Beispiel genannten Themen denn im Vergleich z.B. zu dem Verdacht das wir von den Regierungen der westlichen Länder von vorne bis hinten belogen werden wenn es z.B. um Themen wie den 11.09., den Lissabon Vertrag oder auch nur die Arbeitslosigkeit in D geht.

Die Rezeption und Nutzung von Texten...

Da hast du durchaus recht, nur kann ich das nicht auf mich beziehen. Ich Betrachte sowohl die Berichterstattung der so genannten Massenmedien und auch die so genannte unabhängige Berichterstattung in Foren, Blogs, etc..
Diese Facetten der Berichterstattung betrachte ich dann nicht durch eine ideologische Brille, sondern überlege mir wieviel Sinn es macht etwas zu einer Nachricht zu machen und für welche Interessengruppen und aus welchen Gründen und wieviel Sinn der Inhalt einer Nachricht an sich macht wenn man diese Überlegungen anstellt.


Mit dem Wort "Gutmensch" wollte ich in dem Fall eine Haltung in der Art "zum Wohle einer bestimmten Gruppe von Menschen (z.B. Bürger eines Staates oder sogar der Weltbevölkerung)" beschreiben.

Meine Fragen habe ich bewußt so allgemein gestellt, um eine allgemeine, vereinfachte Denkweise herauszuarbeiten, die als Basis für weitere, kompliziertere Überlegungen genutzt werden kann. Da dir meine Fragen zu rethorisch sind will ich mal zum Thema Medien einen Abriss darlegen welche Gedanken dazu bei mir im Hintergrund stehen.

Die Gewalt über die so genannten Massenmedien liegt zum größten Teil in den Händen von einigen Wenigen, nämlich dem Staat (ÖR), Bertelsmann (RTL, Gruhner& Jahr (Stern, Spiegel, GEO, Radio HH, etc.), PRO7/Sat1(Kabel1,N24),Springer, Burda. Diese wiederum beziehen einen großen Teil ihrer Informationen von Agenturen (AP, AFP, DDP, Reuters, etc.) und direkt von den Pressestellen in Politik, Wirtschaft, Gewerkschaft, etc..

All diesen Medien ist gemein, das sie sich in Abhängigkeiten befinden. Die ÖR hängen mit ihrer Finanzierung und einem großen Teil ihres entscheidenden Personals von den Parteien und ihren zumeist höherangigen Mitgliedern in der Politik ab bzw. entscheidende Stellen in den ÖR sind mit Menschen mit höherrangigem Parteihintergrund besetzt. Damit ergibt sich wiederum eine Abhängigkeit von den Wählern, denn auch wenn wir nur zwischen Regen und Traufe wählen können bedeutet das für diese Menschen doch Macht und Geld. Dazu kommt, dass Politik nur mit der Legitimation des Volkes gemacht werden kann und wenn das Volk zu dem Schluß kommt ohne Politiker die es belügen, betrügen und ausnutzen besser dran zu sein, dann haben alle Politiker ein Problem (früher bedeutete das nämlich Revolution). Also wird in den ÖR Medien zum größten Teil nur das berichtet, was das Volk auch wissen darf bzw. soll, bzw. eine andere Sicht der Dinge wird marginalisiert oder diskreditiert.

Bei den privaten Medien sieht es ähnlich aus. Diese befinden sich in Abhängigkeit von Anzeigenkunden und sind abhängig vom Zugang zu möglichst exklusiven Informationen. Wenn eines dieser Medien also beschließt im Kontext abc (z.B. Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte, etc.) negativ über Unternehmen xy zu berichten dann storniert dieses Unternehmen seine Anzeigen und das Medium verliert Geld. Wenn eines dieser Medien beschließt zu negativ über z.B. politische Entscheidungen zu berichten, dann kappen die betroffenen Politiker ihre Verbindungen zu diesem Medium und dessen Reporter sind z.B. bei Veranstaltungen wie der Bundespressekonferenz nicht mehr frageberechtigt. Damit verliert das Medium Zugang zu exklusiven, also wertvollen, Informationen.

Ergo befinden sich all diese Medien und ihre Entscheider in derartigen Abhängigkeiten, dass eine unabhängige Berichterstattung nicht möglich ist. Dazu kommen dann noch Dinge wie z.B. Eigeninteressen der Entscheider in diesen Medien (z.B. Bertelsmann Konzern und Bertelsmann Stiftung), Wahrung des Anscheins von Seriösität (also nicht selber Gefahr zu laufen diskreditiert und marginalisiert zu werden) um nicht Käufer zu verlieren oder auch Finanzspritzen wie z.B. die 50 Mil. mit welchen die US Regierung (über einige verschleiernde Umwege) allein die deutsche Medienlandschaft letztes Jahr "unterstützte".

Jetzt kann man natürlich anführen, dass Redakteure doch eine gewisse Freiheit haben was sie publizieren und damit eine ausgewogene Berichterstattung gewährleistet sei. Das stimmt aber nur so lange, wie diese Redakteure nicht in irgend einer Art von Abhängigkeit zu dem Medium stehen in dem sie publizieren wollen. In dem Moment, wo ein Medium Kunde bzw. Arbeitgeber eines Redakteuers ist, befindet er sich aber schon in einer finanziellen Abhängigkeit.

Auf Agenturen trifft das genauso zu, wobei es sich statt um Anzeigenkunden um Medienkunden handelt die nur das kaufen, was sie auch publizieren wollen/ können.

Im Gegensatz dazu befinden sich Blogger u.Ä. nicht in derartigen Abhängigkeiten und können somit freier Berichten, was bedeuten kann, aber nicht muß, dass die Wahrscheinlichkeit näher an der Wahrheit zu sein dort größer ist.

Betrachte man sich doch z.B. einmal die Berichterstattung der so genannten seriösen Medien zum Thema 11.09. von damals bis heute.
Eigentlich müßte ein Aufschrei des Entsetztens durch alle Medien der Welt gehen wenn auch nur der Verdacht besteht, eine Regierung würde so etwas aus bestimmten Interessen heraus dulden oder sogar inszenieren ganz zu schweigen von der Reaktion die auf derartig stichhaltige Beweise und Aussagen von Politikern, Wissenschaflern und Zeugen folgen müßte. Alles was passiert ist jedoch das die Kritik zu diesem Thema totgeschwiegen oder diskreditiert wird. Wer Zweifel an der offiziellen Version anmeldet wird ungeachtet seines gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Status als Verschwörungstheoretiker diskreditiert. Dabei ist die offizielle Version auch nichts weiter als eine Verschwörungstheorie und angesichts der Beweislage eine weit weniger glaubwürdige als alle anderen Theorien zu dem Thema. Dies wird so lange weiter verfolgt, wie es oportun ist. Genauso wie z.B. die Verhältnisse US-Saddam oder US-Taliban nur so lange gut waren wie es den US zu pass kam.
Wie also kann ich noch guten Gewissens diese Medien als seriös erachten? Wie also soll ich den Menschen (gerade in Politik und Wirtschaft) die weiterhin die offizielle Version als einzig wahre verteidigen und jede Kritik daran im Keim ersticken auch nur noch das geringste Vertrauen entgegen bringen. Mir ist schon klar, dass sich auch diese Menschen in Abhängigkeiten befinden und das sich auch Deutschland politisch wie wirtschaftlich in Abhängigkeiten befindet aber muß das deswegen bedeuten solch ein mieses Spiel mit zu spielen? Oder bedeutet es vieleicht sogar, dass die Menschen, denen ich bei der Leitung von Deutschland (bzw. auch den meißten anderen Ländern oder auch Unternehmen) notgedrungen vertrauen muß eine ähnliche Haltung zur legitimität solcher Handlungen haben? Was oder wer schützt mich davor nicht selber Opfer zu werden? Heiligt der Zweck für diese Menschen wirklich alle Mittel? Muß ich sogar dankbar dafür sein das etwas derartiges noch nicht in Deutschland inszeniert wurde? Wenn die Menschen in Deutschland nicht mehr so einfach zu beeinflussen sind, dass man auf solche Aktionen zur Meinungsmache verzichten kann, bin ich dann in einer perversen Art mitverantwortlich wenns wirklich mal knallt, weil ich jemand bin der Menschen zum kritischen Denken anregen will?
Zugegeben, das ist jetzt ein wenig ab vom Thema Medien aber ich denke es illustriert die Tragweite der Gedanken die z.B. aus solchen (medienbezogenen) Gedanken folgen können, wenn man bereit ist wirklich nichts als unmöglich abzulehnen sondern allem eine gewisse (Un)wahrscheinlichkeit zuordnet.
 
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