EU-Kommission will Netze der Energiekonzerne abspalten

Sofort machen! Strom und Gas versteht sich.

Das Geld wird mittlerweile über die Netzentgelte gedruckt, nicht über die
Erzeugungs- bzw. Einkaufskosten.
 
so schön das wäre, ich kann mir nicht ganz vorstellen, dass sowas vor dem hintergrund der starken energie-lobby tatsächlich durchgeht.
 
http://www.handelsblatt.com/news/Po...x/eu-will-versorgern-die-adern-abklemmen.html

Alles heiße Luft und eine unrealistische Idee, zumal mit Deutschland und Frankreich die beiden EU-Schwerstgewichte schon Ablehnung signalisieren.

Interessant zu wissen wäre allerdings, wer, einmal hypothetisch eine Umsetzung der Idee Barrosos vorausgesetzt, dann die Netze übernehmen und damit ggf. auch warten würde.

Also ich glaube, es ist weder "heisse Luft" noch "unrealistisch" - klar... der Vorstoss geht vermutlich zu weit. Aber das Problem ist erkannt und wird uns sicher noch ein Weilchen beschäftigen...
Dabei geht es ja nicht nur um Schutz des Monopols (oder des Oligopols) und um Durchleitungsgebühren, sondern auch darum, dass die Energiekonzerne nichts in die Infrakstrukur investieren... Kalifornien lässt grüssen.
 
Also ich glaube, es ist weder "heisse Luft" noch "unrealistisch" - klar... der Vorstoss geht vermutlich zu weit. Aber das Problem ist erkannt und wird uns sicher noch ein Weilchen beschäftigen...
Dabei geht es ja nicht nur um Schutz des Monopols (oder des Oligopols) und um Durchleitungsgebühren, sondern auch darum, dass die Energiekonzerne nichts in die Infrakstrukur investieren... Kalifornien lässt grüssen.

Meine Realisierbarkeitsbewertung stützt sich auf die Haltungen Frankreichs und Deutschland, ich bezweifele, dass sich dagegen vorgehen lässt. Im Übrigen, legt man die Netze in die Händer von, nennen wir sie, Netzverwaltungsunternehmen, glaube ich nicht, dass sich daraus ein Vorteil entwickeln wird, da diese Unternehmen auch den ihnen eigenen Zielen nachgehen werden. Wenn heute eon oder Vattenfall Schuld sind, sind es danach die Netzverwaltungsunternehmen *noahnung*.
 
Meine Realisierbarkeitsbewertung stützt sich auf die Haltungen Frankreichs und Deutschland, ich bezweifele, dass sich dagegen vorgehen lässt. Im Übrigen, legt man die Netze in die Händer von, nennen wir sie, Netzverwaltungsunternehmen, glaube ich nicht, dass sich daraus ein Vorteil entwickeln wird, da diese Unternehmen auch den ihnen eigenen Zielen nachgehen werden. Wenn heute eon oder Vattenfall Schuld sind, sind es danach die Netzverwaltungsunternehmen *noahnung*.
Ich gebe dir ja schon recht, dass sich dieser Vorschlag so kaum durchsetzen wird. Aber eine Abspaltung hätte u.U. seine Vorteile, weil Energieproduzenten so einfacher mehrere Netzbetreiber wählen könnten. Und natürlich hätten die Produzenten auch juristische Möglichkeiten gegen Netzbetreiber vorzugehen (z.B. Konventionalstrafe), wenn der Prodzent den Strom nicht an den Abnehmer liefern kann.

Aber generell sind Netze und Produzenten in einer Hand immer problematisch: Beim Kommunikationsnetz (letzte Meile), beim Strassennetz, beim Schienennetz und natürlich auch bei Strom- und Gasnetzen. Ehrlich gesagt fallen mir spontan nur Negativschlagzeilen ein, wenn beides in einer Hand ist. Evtl. könnte sich der Bund auch an solchen Netzbetreibern beteiligen? Jedenfalls glaube ich schon, dass hier der Markt(liberalismus) ganz ohne Regulierung versagt.
 
Sofort trennen und die ordentliche blechen lassen für die Nutzung! Ebenso wie für dei Luftverpestungsrechte! Und bei Preiserhöhungen einfach mal ein bißchen an der Schraube nach oben drehen.
Oder den ganzen Rotz einfach wieder verstaatlichen, teurer würds dadurch auch nicht mehr und wir müssen uns nicht mehr mit größenwahnsinnigen Konzernen rumschlagen, die meinen, hier was zu sagen zu haben.

Selbstverständlich nur zur Sicherung der Versorgungssicherheit und ohne Wertausgleich, es sei denn, die Netze sind in schlechterem Zustand als bei der Übergabe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens müsste man die Energiekonzerne hierzu enteignen und damit angemessen entschädigen! Die Junktimklausel lässt grüßen.
 
Übrigens müsste man die Energiekonzerne hierzu enteignen und damit angemessen entschädigen! Die Junktimklausel lässt grüßen.

Haben die Energiekonzerne wirklich alles selbst gebaut und bezahlt?
"Früher" hatten viele Stadtwerke erhebliche Anteile an den Energiekonzernen.

Wer hat das Stromnetz der ehem. DDR bezahlt? Wer hat es gekauft und zu welchem
Preis? Das müsste doch in jedem Fall Volkseigentum gewesen sein?

Alternativ könnte man einmal "laut" darüber nachdenken, ein Parallelnetz
zu bauen, so wie einige Gemeinden sich schon zusammenschließen, um
Kraftwerke zu bauen.
 
Haben die Energiekonzerne wirklich alles selbst gebaut und bezahlt?
"Früher" hatten viele Stadtwerke erhebliche Anteile an den Energiekonzernen.

Wer hat das Stromnetz der ehem. DDR bezahlt? Wer hat es gekauft und zu welchem
Preis? Das müsste doch in jedem Fall Volkseigentum gewesen sein?

Alternativ könnte man einmal "laut" darüber nachdenken, ein Parallelnetz
zu bauen, so wie einige Gemeinden sich schon zusammenschließen, um
Kraftwerke zu bauen.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/archiv/11.01.2007/3014913.asp

Die teilprivatisierte Bahn verschrottet auch alte Züge und verkauft den Stahl bzw. den ganzen Zug, die ganze Lok *suspect*.

Bürgerkraftwerke dürften IMO nur in kleinen Gemeinden wirtschaftlich arbeiten, größere Projekte haben, meiner Meinung nach, ein zu großes Investitionsvolumen und zu hohe laufende Fixkosten. Einen ganzen Wartungs- und Verwaltungsapparat nur für ein Kraftwerk zu unterhalten macht wenig Sinn. Sicherlich gäbe es auch hierzu Auswege (PPP), schwierig sollte das dennoch sein.

Es sollte doch schon reichen wenn die Bundesnetzagentur die Durchleitungsentgelte senkt, das wäre der einfachste, schnellste und sinnvollste Weg.
 
Übrigens müsste man die Energiekonzerne hierzu enteignen und damit angemessen entschädigen! Die Junktimklausel lässt grüßen.

Deswegen wahrscheinlich der Drohfinger mit dem Wettbewerbsrecht. Eine "Zerschlagung" der Konzerne wäre möglich. Also jedes Unternehmen muss sein Netz abgeben - mit der "Einlage" wird eine neue Aktiengesellschaft gegründet und jeder Betreiber erhält dafür eine anteilige Anzahl Aktien. Solche Gesellschaften könnten dann natürlich regionalisiert werden - oder mehrere Länder schliessen sich wieder zusammen.

Es sollte doch schon reichen wenn die Bundesnetzagentur die Durchleitungsentgelte senkt, das wäre der einfachste, schnellste und sinnvollste Weg.

Damit hast du aber höchstens erreicht, dass die Konzerne noch weniger in die Infrastruktur investieren. In 20 Jahren sind dann Blackouts auch bei uns an der Tagesordnung... Angefangen hat es in Teilen ja schon...
 
http://www.handelsblatt.com/news/Po...x/eu-will-versorgern-die-adern-abklemmen.html

Alles heiße Luft und eine unrealistische Idee, zumal mit Deutschland und Frankreich die beiden EU-Schwerstgewichte schon Ablehnung signalisieren.

Interessant zu wissen wäre allerdings, wer, einmal hypothetisch eine Umsetzung der Idee Barrosos vorausgesetzt, dann die Netze übernehmen und damit ggf. auch warten würde.
Pff so wie ich das gehört habe im TV (nein nicht Bild-TV sondern N24) sollen sie Enteignet werden und was wollen sie dagegen schon tun?*lol*
 
Pff so wie ich das gehört habe im TV (nein nicht Bild-TV sondern N24) sollen sie Enteignet werden und was wollen sie dagegen schon tun?*lol*

Das Grundgesetz schreibt bei Enteignung eine Entschädigung vor, vgl. Art. 14 III GG. Neben Kosten in Milliardenhöhe wäre das ein Akt der sich über viele Jahre ziehen würde, und das in jedem betroffenen Land. Der von feelx skizzierte und wohl dem Tagesspiegel entnommen (;D) Weg ginge den Königsweg für einen solchen Fall.
 
Sofort machen! Strom und Gas versteht sich.

Die Gasnetze sind bereits von den Gasversorgern abgetrennt. Was an den Besitzverhältnissen allerdings nichts geändert hat imho.

Haben die Energiekonzerne wirklich alles selbst gebaut und bezahlt?
"Früher" hatten viele Stadtwerke erhebliche Anteile an den Energiekonzernen.

Ich würde sagen es ist eher umgekehrt. Die großen Versorger halten Anteile an verschiedensten Stadtwerken.


Ich traue unserem Staat eher zu, das Netz aus Geldmangel verrotten zu lassen, als den Energieversorgern. Denn ohne Stromnetz können die nichts absetzen.
 
Ich traue unserem Staat eher zu, das Netz aus Geldmangel verrotten zu lassen, als den Energieversorgern. Denn ohne Stromnetz können die nichts absetzen.
Glaube ich nicht. Man sieht es eindrucksvoll an der Telekom: Als die noch staatlich war, wurde hemmungslos und ohne Rücksicht auf hohe Kosten in moderne Technik investiert (z.B. Glasfasertechnik fast im gesamten deutschen Osten).

Private Betreiber wägen da eher ab - das sieht man z.B. in den USA: Da ist alles schon ewig privat, und das Stromnetz ist das marodeste aller Industrieländer. Der schnelle Profit entscheidet für private Unternehmen viel eher als teure, dafür langfristige Investitionen.

Einen weiteren Vorteil hat die staatliche KOntrolle: Da Gewinne nicht notwendig sind, gibt es weniger Druck auf Löhne und Arbeitsplätze. Wenn staatliche Unternehmen privatisiert werden, stehen als erstes Entlassungen an, und die Löhne sinken (außer bei den Vorständen, versteht sich). Da es ja nun nicht so ist, daß die Leute vorher nur herumgesessen haben, müssen die übriggebliebenen dann härter arbeiten. Für eine höhere Dividende einzelner zahlen wir alle dann die Zeche in Form von Arbeitslosengeld.

Privatisierung hat volkswirtschaftlich nur Nachteile, erst recht, wenn dabei mono- oder oligopolartige Strukturen erhalten bleiben.
 
Privatisierung hat volkswirtschaftlich nur Nachteile, erst recht, wenn dabei mono- oder oligopolartige Strukturen erhalten bleiben.

Eine sehr provokante Aussage.

Bei staatlichen Unternehmen führt die Sonderposition innerhalb der Wirtschaft nicht selten zu mehr Bürokratie.

Jetzt mal ganz weit ausgeholt: Schau dir bloß mal die meisten Ämter an, die ja eigentlich Dienstleistungsunternehmen für den Bürger sein sollten. Der bezahlt sie schließlich. Service ist oft praktisch nicht vorhanden und die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst (oder die Beamten) schieben ne ruhige Kugel, da die Hürden für eine Entlassung deutlich höher sind.

Nicht auszudenken, was die schaffen würden, wenn sie produktiv arbeiten müssten.*chatt*

Hier in Schweden ärger ich mich gerade über ein besonderes staatliches Monopol. Den Systembolaget - also den Laden wo du Alc. über 3,5% zu unverschämten Preisen bekommst. In meinen Augen staatlicher Protektionismus und eine staatlich kontrollierte Gelddruckmaschine. In Dtl. würde ein solches Monopol eine Kartellrechtsklage nach sich ziehen.

Andersherum ist es natürlich richtig, dass es bei bestimmten öffentlichen Versorgungsfunktionen eine Alternative wäre, wenn diese in staatlicher Hand wären. Ich denke da an Energieversorgung, Bahn usw.
Aber da besteht dann auch wieder das Problem der Kontrolle. Im Prinzip müsste man an dieser Stelle eine unabhängige, privatrechtliche Kontrollinstanz einsetzen. Ich hab nämlich irgendwie ein ungutes Gefühl, wenn eine staatliche Kontrollinstanz ein staatliches Unternehmen kontrollieren soll.
 
Glaube ich nicht. Man sieht es eindrucksvoll an der Telekom: Als die noch staatlich war, wurde hemmungslos und ohne Rücksicht auf hohe Kosten in moderne Technik investiert (z.B. Glasfasertechnik fast im gesamten deutschen Osten).

Dabei sollte man aber 2 Dinge berücksichtigen: Erstens hat die Telekom ordentlich Gewinn eingefahren und da hat man mit viel Optimismus die neuen Bundesländer als Absatzzone gesehen. Zweitens wird der Staat nicht mehr lange mit Geld um sich werfen können, wie in den 90ern und -teilweise- noch heute.
Sicherlich spielten aber auch wieder Prestige und die deutsche "Vorreiterrolle" bei IT-Technik dabei rein.

Natürlich ist die Frage ob der Staat dann Gebühren für die Durchleitung des Stroms nehmen sollte. Aber dann würde staatliche Miswirtschaft zu höheren Durchleitungsentgelten und zu höheren Strompreisen führen. Und die sind dann staatlich reguliert, da kann sich dann keiner beschweren, so wie jetzt. (Oder hat mal jemand versucht sich über Rundfunkgebühren zu beschweren?)
Genau das Gegenteil, was man im Allgemeinen von Privatisierung erwartet.
 
EU-Kommission will Aufspaltung der Energiekonzerne

....Ganz um eine Regulierung herumkommen werden die Strom- und Gasriesen, die den europäischen Markt beherrschen, aber wohl nicht. Deutschland und mehrere EU-Länder wollen den Alternativ-Vorschlag der Kommission für einen unabhängigen Netzbetreibers umsetzen. Damit würde die Verwaltung der Leitungsnetze für Strom und Gas den Unternehmen entzogen. Die Politik hofft, dass dann die Netzentgelte und somit die Verbraucherpreise sinken....

Von was träumen die Nachts? Das können die doch vergessen das dadurch die Preise sinken. :]

Aber was die "Politik" sagt kann man eh nicht mehr ernst nehmen, da oben trifft sich doch keine ahnung mit null ahnung um mit überhaupt keine ahnung zu quatschen *chatt*
 
Brüssel wagt den Eklat

Der große Knall ist programmiert: Der EU-Plan, die Energiekonzerne zu zerschlagen, beschwört massive Konflikte herauf - mit den Unternehmenschefs, Russland, der deutschen Regierung. Viele glauben, Kommissionschef Barroso könne nur verlieren. Tatsächlich stehen seine Chancen gar nicht schlecht.

So gesehen halte ich das durchaus für realistisch.
 
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