News Eric Demers verlässt AMD

heikosch

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<div class="newsfloatleft"><img src="http://www.planet3dnow.de/photoplog/images/54308/1_AMD-Logo.png" border="0" alt="AMD-Logo"></div>Wie Anandtech erfahren haben möchte, beendet Eric Demers auf eigenen Wunsch zum Ende der Woche sein Arbeitsverhältnis bei AMD. Demers bekleidete die Ämter des Vizepräsidenten und technischen Direktors der Graphics Division. Im Gespräch mit Anandtech äußerte er sich noch Wochen zuvor sehr positiv über den Werdegang der Roadmaps. Am Erfolg dürfte es auch nicht gelegen haben, wechseln sich AMD und NVIDIA im Kampf um die Performance-Krone auf dem Markt der Grafikkarten regelmäßig ab. Mit der aktuellen Generation auf Basis der 28nm-Fertigung (AMD Radeon HD 7900 Serie) ist man der grünen Konkurrenz wieder einmal einen Schritt voraus.<p style="clear:left;"></p>
Laut einer Stellungnahme AMDs übernimmt CTO Mark Papermaster, der selbst noch nicht lange in den Reihen des kleinen x86-Riesen steht, die Aufgaben Demers, bis ein Ersatz gefunden ist. Die Weichen für die Entwicklung von führenden Grafiklösungen seien gestellt, und man werde eine entsprechende Persönlichkeit für die Umsetzung und die Weiterentwicklung finden, so heißt es in dem kurzen Schreiben. Aufgrund der Tatsache, dass Änderungen im Management normalerweise mithilfe von Pressemitteilungen und nicht durch die direkte Information an eine Redaktion bekanntgegeben werden, wirft das natürlich die Frage auf, ob der Ausstieg Demers nicht vielleicht unplanmäßig und ungeordnet geschehen ist. Nachdem aber auch andere führende Mitarbeiter reihenweise das Unternehmen verlassen haben, könnte man über Streitigkeiten mit dem neuen CEO Rory Read und dessen Strategien spekulieren.

Aufgrund seiner Talente dürfte Eric Demers für einige Hersteller von Interesse sein. Nach Aussage von Anandtech sollen Intel und NVIDIA, die beiden großen Konkurrenten, aber ausgeschlossen sein. Dafür bleiben aber immer noch andere Parteien übrig. Vor allem die starken Zuwächse im Mobil-Segment mit immer leistungsfähigeren Grafiklösungen für Smartphones und Tablets wären ein neuer Einsatzort, zumal die ehemalige ATI-Entwicklungsabteilung für Handy-Grafikchips vor Jahren von Qualcomm aufgekauft wurde - kein Neuland also. Wo man Eric Demers demnächst sehen wird, ist wohl genauso spannend wie die Frage nach einem Nachfolger, die im Hause AMD nach der langen Suche nach einem neuen CEO durchaus für langfristigen Gesprächsstoff sorgen kann.

<b>Quelle:</b> <a href="http://www.anandtech.com/show/5538/amds-eric-demers-is-leaving-the-company" target="b">Anandtech - AMD's Eric Demers is leaving the company</a>

<b>Links zum Thema:</b>
<ul><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?id=1324537822">AMD stellt mit Radeon HD 7970 die erste 28nm-Grafikkarte vor </a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?id=1327995015">AMD präsentiert die kleine Schwester Radeon HD 7950</a></li>
<li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1326147186">Weiterer Neuzugang im AMD-Management</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1324053516">Umbau im Top-Management geht bei AMD weiter</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?id=1314283866">AMD hat einen neuen CEO</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?id=1316772747">Rick Bergman verlässt AMD</a></li></ul>
 
. Aufgrund der Tatsache, dass Änderungen im Management normalerweise mithilfe von Pressemitteilungen und nicht durch die direkte Information an eine Redaktion bekanntgegeben werden, wirft das natürlich die Frage auf, ob der Ausstieg Demers nicht vielleicht unplanmäßig und ungeordnet geschehen ist. Nachdem aber auch andere führende Mitarbeiter reihenweise das Unternehmen verlassen haben, könnte man über Streitigkeiten mit dem neuen CEO Rory Read und dessen Strategien spekulieren.

Schätze mal, Rory macht Kehraus um sich als unantastbarer Alpharüde zu festigen.

Aufgrund seiner Talente dürfte Eric Demers für einige Hersteller von Interesse sein. Nach Aussage von Anandtech sollen Intel und NVIDIA, die beiden großen Konkurrenten, aber ausgeschlossen sein.

Tippe mal, da gibts auch noch vertragliche Hindernisse ;)

Mmoe
 
Auffällig ist das es so kurz vor der Vorstellung der neuen Karten geschehen ist. Vielleicht eine verlorene Machtprobe um die Platzierung der neuen Modelle, aufgrund dessen er mit der aktuellen Firmenpolitik nicht mehr einverstanden war und die Firma verließ? Wieviele von der alten Führungsriege sind überhaupt noch vertreten?
 
Korrigiert es wenn ich falsch liege aber könnte es nicht an HSA liegen? Mir ist es aus bisherigen Beschreibungen so vorgekommen als wollte man bei AMD die Grafikkarte fast schon komplett abschaffen. HSA ist soweit ich verstehe Teil einer CPU-Architektur, die eben auch Grafik wiedergeben kann...oder? Könnte sein, dass ein technischer Direktor der Graphics division schon was dagegen hat.
 
HSA ist der Ansatz GPGPU-Computing zu vereinfachen und gleichzeitig die Verteilung von Rechenaufgaben auf alle Rechenkerne (CPU-Kerne, Shader, spezialisierte Kerne wie VCE usw.) zu ermöglichen. Damit sollen einige der größten Probleme bei der Programmierung von heterogenen Systemen gelöst werden. Zum Beispiel können dank HSA CPU und GPU den gleichen Adressraum nutzen, was das hin und her kopieren der Daten einspart.

Im Rahmen der APU-Strategie von AMD soll gerade der GPU-Teil auf dem Chip künftig für die hohe Rechenleistung sorgen. Allerdings ist eben nicht jedes Problem gut parallelisierbar. Solche Teilproblem können die potentielle Beschleunigung von Anwendungen durch GPU vernichten, weil dieser skalare Code zu langsam auf der GPU läuft und alles ausbremst oder erst in den Hauptspeicher der für diese Aufgabe schnellen CPU-Kerne kopiert werden muss, was ebenfalls bei einigen Anwendungen die Beschleunigung zu nichte machen kann.
 
heise schrieb:
Demers will sich einer neuen Herausforderung stellen und in der Grafikbranche tätig bleiben – allerdings nicht im Bereich diskreter GPUs, sagte er gegenüber heise online. Mit AMD habe er aber weiterhin ein sehr gutes Verhältnis. Möglicherweise steigt Demers in die SoC-GPU-Entwicklung ein. Diese Vermutung wird durch eine Meldung des Anandtech-Redakteurs Anand Lal Shimpi gestützt, der behauptet, dass Demers nicht zu Intel oder Nvidia wechseln werde.

HSA scheint ihm nich so zu gefallen.
 
Auffällig ist das es so kurz vor der Vorstellung der neuen Karten geschehen ist. Vielleicht eine verlorene Machtprobe um die Platzierung der neuen Modelle, aufgrund dessen er mit der aktuellen Firmenpolitik nicht mehr einverstanden war und die Firma verließ? Wieviele von der alten Führungsriege sind überhaupt noch vertreten?
Ich sehe das eher so, dass er sich mit den erfolgreichen Projekten 79xx und 77xx Radeon für den Halbleitermarkt als ganz besonders erfolgreich präsentieren kann.

Also wenn nicht jetzt, wann dann? Die GCN-Familie ist nun bald komplett auf den Ladentheken der Welt zu haben. Wann der Refresh kommen wird ist derzeit noch nicht betonfest geschrieben.

Korrigiert es wenn ich falsch liege aber könnte es nicht an HSA liegen? Mir ist es aus bisherigen Beschreibungen so vorgekommen als wollte man bei AMD die Grafikkarte fast schon komplett abschaffen. HSA ist soweit ich verstehe Teil einer CPU-Architektur, die eben auch Grafik wiedergeben kann...oder? Könnte sein, dass ein technischer Direktor der Graphics division schon was dagegen hat.
Ja, das ist ein nahe liegender Gedanke - der ist mir auch gekommen.

Hoffentlich geht Demers tatsächlich aus eigenem Antrieb - dann wäre er ein wichtiger Propagandist UND Entwickler, um diesem Heterogenous-Computing mit AMD-Geschmack Vorschub zu leisten. Torrenza mit HyperTransport ist wohl (schon seit geraumer Zeit) auf dem Müllhaufen der Geschichte gewandert. Womöglich war Torrenza zu sehr High-Performance, als dass es im Embedded- und Mobilen Bereich Fuß gefasst hatte. Seien wir mal ehrlich - der Servermarkt an sich ist ein recht träger kaum wachsender Markt - Mobiles Computing hingegen ist ein stark wachsendes Segment.

Wäre in der Tat witzig, wenn er bei Qualcomm unterkommen sollte - ich traue ihm aber auch zu ein hübsches kleines Start-Up aus dem Boden zu stampfen. Mit seinen letzten Projekt der GCN-Radeons hat er ja genügend "magnetische Kraft" für Kapitalgeber.

MFG Bobo(2012)
 
Zuletzt bearbeitet:
http://climateapps2.oerc.ox.ac.uk/cpdnboinc/forum_thread.php?id=6918&nowrap=true#39555
"the CPDN code is 1 million lines of Fortran"

Somit dürfte klar sein, dass GPU-Computing auf absehbare Zeit für Klimatologen und Meteorologen ein Nogo ist.
Das sind alles Modelle deren Entwicklung schon in den 80ern begann und deren Portierung auf GPU-Computing einen Aufwand darstellen würde, der quasi nicht bezahlbar ist.
Ich warte vielmehr auf 20Core Opterons mit hoher FPU Leistung meinetwegen auch mit vielen einzelnen Cores, hauptsache x86 sse3 kompatibel.


Edit:
Noch ein anschuliches BSP wie CUDA u.Ä. rechnen:
A+B=C
D*E=F
H/I=J (we can get J immediately without needing C or F)


Wärend CPDN so rechnet:
A+B=C, C*E=F, F/I=J (we can\'t get J without first calculating C.)

Und das funktioniert wohl nicht so recht. Es hakt wohl auch an der Interkommunikation CPU-GPU.
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Million. Naja, das dürfte innerhalb eines Jahres portiert sein, wenn sich jemand (also eine Gruppe) mal ransetzen würde. Ist ja auch nicht so, dass es nicht möglich wäre von Fortran aus OpenCL zu programmieren.
 
1 Million. Naja, das dürfte innerhalb eines Jahres portiert sein, wenn sich jemand (also eine Gruppe) mal ransetzen würde. Ist ja auch nicht so, dass es nicht möglich wäre von Fortran aus OpenCL zu programmieren.

Bei der Aussage muss ich doch ganz blöd fragen, wie viel Erfahrung du mit Software-Entwicklung/Pflege/Portierung hast.
 
Von Pflege und Portierung nicht allzu viel. Habe mir CPDN aber auch noch nicht angeschaut.
 
Von Pflege und Portierung nicht allzu viel. Habe mir CPDN aber auch noch nicht angeschaut.
Ganz ehrlich, das merkt man bei deinen Äußerungen. Projekte in der Größenordnung werden schnell der Horror. Meist sind sie nicht mehr von nur einer Person geschrieben, sondern gleich von einer größeren Gruppe. Wenn man Pech hat, und die Projektleitung nicht gut genug war, hat man fix auch noch verschiedene Coding-Styles dabei. Erschwert zusätzlich ungemein. Und wenn man jetzt noch überlegt, dass es hier eine Sprache ist, welche viele nur noch vom Hörensagen her kennen, kommt noch eine riesige Hürde hinzu.
 
Alleine das hier:
A+B=C, C*E=F, F/I=J (we can\'t get J without first calculating C.)
Zeigt schon dass parallelisierung schwierig ist, weil das eine typische lineare Abhängigkeit ist.
Bevor nicht A+B Berechnet sind, und somit C bekannt, kann ich F nicht ausrechnen und damit auch nicht J.
Das ist so also nicht Parallelisierbar.
Verkürzt ist das J = ((A+B) * E) / I
Wenn ich das nun zig mal ausrechnen muss ist das nun wieder eine andere Frage nach Parallelisierbarkeit
 
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