Leistungssteigerung OHNE Chiptuning - z.B. neuer Krümmer: Was bringt das wirklich?

TryPod

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Hi,

in einschlägigen Auto-Tuning- oder -Zubehör-Katalogen und -Läden gibt es diverse Möglichkeiten, die Motoleistung zu erhöhen. Da gibt es ganze Auspuffanlagen, Krümmer, Luftfiltersysteme usw.

Was bringt das tatsächlich? Hersteller versprechen bekanntlich gern mal vollmundig, dass dadurch 25 PS Leistungssteigerung drin sind. Ist das so?
 
Eine ordentliche Leistungssteigerung kann man schon mit recht einfachen Mitteln bekommen. Bau dir eine Blende in die Abgasrückführung deines Diesels und ignorier die hoffentlich angehende Warnlampe und du solltest schon einige PS gewonnen haben. Zeitaufwand 10 Minuten, wenn du die passende Blende hast. Allerdings verschlechtern sich deine Abgaswerte dramatisch.

Was ich damit sagen will, ist, dass ein Auto heute extrem komplex ist und es für den Standardtuner imho unmöglich zu überblicken ist, was durch seine Tuningmaßnahme alles beeinflusst wird. Wenn man Glück hat funktioniert danach alles bis an das Autolebensende. Wenn du Pech hast funktioniert z.B. eine Diagnose nicht mehr richtig und du überlastest Teile ohne das die Warnlampe angeht oder pustest x-mal mehr Abgase in die Umwelt.

Um die aktuellen Umweltauflagen zu schaffen, brauch ein aktueller Diesel z.B. ca. 1l Diesel mehr pro 100 km als er ohne Abgasrückführung, Partikelfilter etc. verbrauchen würde. Da ist also ordentlich Optimierungspotential für einen verantwortungslosen Schrauber.

Eine Leistungssteigerung durch ein paar einfache, günstige Teile ohne das Gesamtsystem maßgeblich zu beeinflussen, bekommst du eher nicht. Da wäre sonst beim Hersteller auch schon jemand drauf gekommen.
 
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Wenn es um verschlechterte Abgaswerte geht, dann ist ja eh spätestens bei der nächsten AU Schluss. Man erhält die entsprechende Plakette nicht, und das war's.

Was die übrige Problematik angeht: Ein (vermeintlich leistungssteigernder) neuer Krümmer und eine (ebenfalls nach Angaben der Anbieter leistungssteigernde) Auspuffanlage kommen logischerweise hinter den Motor, sie führen die Abgase nach außen. Kann auch das schon dem Motor schaden?
 
Bei einem Benziner Turbo kann man extrem viel rausholen, +100% bei größerem Turbo kein Problem. Bei einem Sauger lohnt sich der Aufwand nicht und beim Diesel Turbo kann ich nichts zu sagen.
 
Bei einem Benziner Turbo kann man extrem viel rausholen, +100% bei größerem Turbo kein Problem. Bei einem Sauger lohnt sich der Aufwand nicht und beim Diesel Turbo kann ich nichts zu sagen.
Der Aufwand unter finanzieller Betrachtung lohnt für 0815-Hinterhoftuner beim Sauger sicherlich nicht.Wenn es um die Leistung geht,aber schon.
Wenn man aus so einem ollen 1,3L Golf/Polo-Motörchen mit klassischen Tuningmaßnahmen ca 130PS holen kann,dann finde ich das gegenüber 55Serien-PS erstaunlich. Die Preise für diese Maßnahmen sind aber entsprechend so hoch,daß man schon ein sehr großer Liebhaber von hochdrehenden Saugmotoren sein muss.
 
Und das lässt sich TÜV gerecht realisieren?
Der Preis wird dann wahrscheinlich schon so hoch das man ein Auto mit doppelt soviel Leistung kaufen kann.
Bei einem Sauger kann so eine Auspuffanlage sogar weniger Leistung bringen, weil die einfach den Abgasgegendruck benötigen.

An meinem alten Starlet gab es zwischen Luftfilterkasten und Drosselklappe eine Verengung die etwas die Leistung rausnahm (so ca. 5PS). Der Grund war, weil der Wagen bei uns absichtlich in der Leistung reduziert worden ist, so hatte der nominell 75PS und eine günstigere Versicherung statt um die 80PS wie in der Schweiz.
Sowas ist dann recht billiges Tuning ;D
 
Eine ordentliche Leistungssteigerung kann man schon mit recht einfachen Mitteln bekommen. Bau dir eine Blende in die Abgasrückführung deines Diesels und ignorier die hoffentlich angehende Warnlampe und du solltest schon einige PS gewonnen haben. Zeitaufwand 10 Minuten, wenn du die passende Blende hast. Allerdings verschlechtern sich deine Abgaswerte dramatisch.

Beim der VAG TDI 1Z Maschine z.B funktioniert das noch ohne Probleme.
Bei moderen Motoren geht das nicht mehr so einfach.
Hier von einer spürbaren Tuningmaßnahme zu reden halte ich allerdings für übertrieben.

Solange das AGR Ventil geöffnet ist, werden Abgase mit Frischluft gemischt in den Brennraum geführt. Das führt zu einer angeblich besseren Verbrennung und mindert eben auch die Motorleistung.
Das AGR Ventil öffnet aber nur unter Teillast und das in einem definierten Drehzahlbereich! Bei Vollast schließt es und der Motor verbrennt reine Frischluft und hat seine volle Leistung
Eine Stillegung des AGR Ventils bewirkt lediglich, daß der Motor auch unter Teillast reine Frischluft verbrennt. Da gibt das Gefühl, daß der Wagen "unten raus" besser am Gas hängt, bzw. bei einem Wechsel von Teillast auf Vollast etwas schneller in die Gänge kommt, da die Zeit, welche das AGR Ventil zum schließen benötigt entfällt.
Das Vollgasverhalten ist in beiden Fällen identisch.;)

Allerdings:
Das AGR Ventil sowie die Ansaugbrücke werden mit steigender Laufleistung durch AGR-Schlamm regelrecht zugesifft! Das hat zur Folge, daß das AGR Ventil nicht mehr schließt weil verklebt,ergo immer verminderte Leistung!
Oder auch (meistens) die Ansaugbrücke mit dem Zeug (AGR-Schlamm) zuwächst und immer weniger Luft durchgeht (verkleinerter Querschnitt), ergo zusätzlicher Leistungsverlust>Teufelskreislauf!! Sehr fummelig und teuer zu beheben...8-(
Eine Alternative zur kostengünstigen Beseitung dieses typischen Turbodieselproblems wäre, den Ladeluftkühler (sofern vorhanden) vorne dicht zu machen. Das hat zur Folge, daß die Ladeluft nicht mehr so stark abgekühlt wird. Der Wagen verliert noch mal an Leistung, weil nun ja noch weniger Luft durchpaßt. Aber die warme Luft baut den AGR Schlamm langsam wieder ab. Das dauert allerdings 10-15 tkm....danch den LLK wieder "aufmachen"....

Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet schadet es also bestimmt nicht das AGR Ventil, am besten wie oben beschrieben, außer Gefecht zu setzen.
Die AU besteht man normalerweise trotzdem, bzw wird sie nicht aus diesem Grund nicht bestehen.;) Die Au Testbedingungen sind realitätsfern.....der Motor wird ohne Last auf Touren gebracht.....
Das Umweltthema steht auf einem anderen Blatt. Muß jeder selber wissen.
Ich meine, daß durch die AGR zwar weniger "Irgendwas" ausgestoßen wird, dafür aber mehr "Dingenskirchen" (ist mir gerade entfallen) rausgehauen wird. Es ist wohl eher eine Schadstoffverlagerung als eine echte Schadstoffverringerung.


Zum Thema:
Moderne Dieselmaschinen kann man stufenweise sehr effektiv tunen.......
Angefangen mit einem guten Chip oder PPC Tuning, welches die Kennfelder verändert bis hin zu einem kompletten Tuning, welches größere Einspritzdüsen, einen größeren Turbolader, LLK, Luftfilter nochmals geänderte Kennfelder und eine andere Abgasanlage erfordert...
Ein Sportluftfilter alleine bringt nicht viel, außer ein lauteres Ansauggeräusch. Manche stehen ja da drauf. Wenn man es mit dem Öl, welches nach dem Reinigen drauf muß, nicht 100% im Griff hat, sollte man besser die Finger davon lassen. Zuwenig ist schlecht, zuviel läßt den LMM (Luftmassenmesser) ziemlich bald in die Knie gehen...

Wenn man nur ein bisschen mehr Abzug möchte, ist ein Chiptuning/PPC Tuning von einer guten Tuningfirma schon das Richtige. Jeh nachdem, bei PPC Tuning z.B kann man das Tuning selber durchführen und bei Bedarf auch wieder auf die Originalsoftware zurückflashen.
Von irgendwelchen Billigboxen welche zwischen ESP und MSG geklemmt werden, würde ich tunlichst die Finger lassen! Diese sind mit einem richtig entwickelten und getesteten Chiptuning nicht vergleichbar!!
 
Finde die ganze Geschichte mit dem Chiptuning wohl recht interessant, aber ob das so gesund für den Motor ist?? Und überhaupt, braucht man einen Quad, oder reicht ein Dual-Core? ;D
 
Und das lässt sich TÜV gerecht realisieren?
Der Preis wird dann wahrscheinlich schon so hoch das man ein Auto mit doppelt soviel Leistung kaufen kann.
Bei einem Sauger kann so eine Auspuffanlage sogar weniger Leistung bringen, weil die einfach den Abgasgegendruck benötigen.

An meinem alten Starlet gab es zwischen Luftfilterkasten und Drosselklappe eine Verengung die etwas die Leistung rausnahm (so ca. 5PS). Der Grund war, weil der Wagen bei uns absichtlich in der Leistung reduziert worden ist, so hatte der nominell 75PS und eine günstigere Versicherung statt um die 80PS wie in der Schweiz.
Sowas ist dann recht billiges Tuning ;D

Klar ist das aus technischer Sicht TÜvig zu bekommen. Abgas,Geräusch,Bremsen usw. müssen dementsprechend angepasst werden.Aber auch hier kommen eben nochmal nicht unerhebliche finanzielle Zusatzkosten oben drauf.
Keine ahnung warum so viele fast mehr Angst vorm TÜV als vorm Zahnarzt haben. Wenn man sein Projekt entsprechend vorbereitet,bespricht und durch den TÜV begleiten lässt,dann geht sowas wenn man sich an die Vorgaben und Absprachen hält sehr gut durch.
 
Weil der TÜV immer irgendwelche Papiere sehen will wo es keine gibt :(
Und genau diese Papiere kosten soviel Geld das das ganze schnell unrentabel wird. Ausserdem darf man Fahrzeuge ab einem bestimmten Baujahr gar nicht mehr lauter machen als sie schon sind.
 
Hi,

in einschlägigen Auto-Tuning- oder -Zubehör-Katalogen und -Läden gibt es diverse Möglichkeiten, die Motoleistung zu erhöhen. Da gibt es ganze Auspuffanlagen, Krümmer, Luftfiltersysteme usw.

Was bringt das tatsächlich? Hersteller versprechen bekanntlich gern mal vollmundig, dass dadurch 25 PS Leistungssteigerung drin sind. Ist das so?

Hallo...

Das bringt bei 2-takt Motoren teilweise 100% Leistungssteigerung - meist zu Lasten eines ausgewogenen Drezahlverlaufs, so dass zusätzlich die Übersetzung angepasst werden muss. Lohnt nur beim Trabant .-)

Grüße!
 
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