Produktionsbedingungen der Mainboards

Ein Lithium-Akku zu zersören (was beim auseinandernehmen mit hoher wahrscheinlichkeit passiert) ist alles andere als gesund für den Zerstörenden.
Ausserdem schreibt das EPEAT folgendes vor:
"Gefährliche Teile (dazu zählt nunmal der Akku) müssen vor der Entsorgung entfernt werden können"
Die Sache hat einen ganz anderen Hintergrund. Hier geht es daraum, dass JEDER Entsorgungsbetrieb GEFAHRLOS die Geräte auseinandernehmen kann, damit es einem Wertstoffkreislauf zugeführt werden kann und keine "Verunreinigungen" im Schrott entstehen. Warum das ganze? Damit man leichter und effizienter Recyclen kann. Was Apple hier versucht, ist die Geräte selbst zurück zu bekommen, worauf sie aber keinen Anspruch haben (denn es sind die Wertstoffe der Käufer). Und wo Apple entsorgen tut.. kann jeder nachlesen. Ich sollte mein Müll hinbringen wo ich es für richtig halte. Ein Apple-Geschäft kann da eine möglichkeit sein, aber sie darf nicht die einzige sein.

Der Hintergrund dafür ist die immer schwieriger werdende Lage die Produzenten mit entsprechenden Rohstoffen zu versorgen. Bsp. Indium/Gallium gibt es nur halb so viel wie Gold und es kann aktuell kaum recycled werden, da alles durcheinander im Müll landet.

Wozu das führt sieht man am Bsp. Japan. In deren Mülldeponieen lagern z.b. 25% der weltweiten Silber-Reserven. Ein Ähnliches Bild bei Antimon, Gallium, Indium und den PGEs.



Um soziale Standards kümmert sich das EPEAT in der tat leider (noch) nicht. Dennoch schreibt es den Verzicht von bestimmten gefährlichen Stoffen vor, das kommt dann auch den produzierenden Arbeitnehmern in Fernost zugute.

Und wie jetzt zulesen ist, hat Apple von sich aus sich aus der Zertifizierung zurückgezogen. Am Anfang las sich das etwas anders. Also so ist es eigentlich noch fataler, da man nichtmal gewillt ist auf Umweltstandards zuachten. Und wenn sich ein Gerät NICHT nach aktuellen Standards prozuzieren lässt (wer das glaubt ist def. ein Apple-Fanboy) dann sollte man es vielleicht auch nicht produzieren/kaufen.

Apple hat sich in den letzten 10 Jahren wirklich zur Schweinefirma Nummer Eins entwickelt und die Fanboys finden das auch noch "cool".

Umso besser zu wissen, dass es Konkurrenz gibt die es besser macht.
 
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Ich hab mal ein neues Gehäuse gekriegt, an dem einige Blutspuren zu sehen waren.
Ich frage mich, ob es dir immer noch egal ist, wenn das Mainboard das du kaufst, genau dasjenige ist, nach dessen Herstellung sich der zugewiesene Arbeiter das Leben nahm.
Selbstmorde sind ja keine Seltenheit (siehe Foxconn und die sind wie Mente bereits schrieb noch relativ human im Vergleich).
Für mich käme es nicht in Frage Hardware zu kaufen, an der sich ein Arbeiter zu Tode geschafft hat und unterstelle mal der Mehrheit, dass sie, falls dies auf einem Produkt ausgewiesen wäre, das auch nicht täte.
Und somit kommen wir zurück zur Transparenz.

Sehr merkwürdig ist aber schon das nur die person die sich extra für dieses thema angemeldet hat sowas ungewöhnliches erlebt hat.... *suspect*

Und warum muss sich jeder der sich in der arbeit/privat verletzt hat sich gleich umbringen?!
 
Sehr merkwürdig ist aber schon das nur die person die sich extra für dieses thema angemeldet hat sowas ungewöhnliches erlebt hat.... *suspect*

Und warum muss sich jeder der sich in der arbeit/privat verletzt hat sich gleich umbringen?!

Du hast mich da falsch verstanden.
Das Blut ist lediglich ein Hinweis auf Mängel beim Arbeitsschutz.
Handschuhe würden ausreichen, um Schnittwunden zu verhindern.

Die Suizide in Fernost haben nichts mit den Verletzungen zu tun, sondern mit den schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen (z.B. permanente physische und psychische Belastung oder Mobbing), wie schon zu genüge angesprochen wurde.

Für mich käme es nicht in Frage Hardware zu kaufen, an der sich ein Arbeiter zu Tode geschafft hat und unterstelle mal der Mehrheit, dass sie, falls dies auf einem Produkt ausgewiesen wäre, das auch nicht täte.

Hiermit meine ich nicht nur evtl. das letzte, das derjenige Arbeiter gefertigt hat, sondern auch alle anderen, die mitunter dazu beigetragen haben.

Ich hatte schon ca. hundert Gehäuse in den Händen, aber das war das einzige mit Blutspuren. Normalerweise fällt sowas bei der Warenprüfung des Herstellers auf und wird gereinigt.
 
Ein wenig scheinheilig ist das Ganze schon.

Was ist wenn hier ein Mitarbeiter Selbstmord begeht? Wird dann auch die Firma boykottiert? Oder werden da andere Gründe als Arbeitsdruck als Grund für den Selbstmord hervorgeholt?

Auch finde ich es jetzt doch ziemlich lächerlich dass die MoBo-Hersteller Ziel des Feldzuges sind, vor anderen Problemen aber die Augen verschlossen wird.

Wie sieht es denn aus mit der Problematik der Blutmetalle? Ist für Elektroniksachen doch viel interessanter. Wenn manch einer etwas dagegen hat dass sich ein Chineses zu Tode arbeitet, dann muss ihm doch erst recht was daran gelegen sein dass keine afrikanischen Kindern wie Sklaven nach Metallen schürfen müssen.

Das wird aber nicht gemacht, aus dem einfachen Grund: das wäre zu kompliziert. Und was wären die Konsequenzen? Boykott?

Nein, das wäre zu unbequem. Hier wird ja nach einer Möglichkeit gesucht bei der man mit dem Finger auf Firma X zeigen kann ("Da, das sind die Bösen!") und dann weiter gemütlich bei Firma Y einkauft, reines Gewissen inklusive.
 
Wieder einer der der Alles in einen Topf wirft und das eigentliche Problem nicht erkennen will.

" vor anderen Problemen aber die Augen verschlossen wird"
Was willste uns denn damit sagen? Dass weil woanders auch Missstände existieren, diese nun als Legitimation für weitere Missstände herhalten müssen? Anders wäre die Aussage kaum zu interpretieren. Und wer sagt, dass wir uns nicht auch andere Missstände in der Welt zum Thema machen ausser Mainboards?! Es ist nunmal ein Mainboard-Unterforum und da geht es in erster Linie um die Produktion der Mainboards. Dies mit anderen Bedingungen zu verknüpfen, ist in etwa auf dem Niveau der Staaten, die sagen Börsenumsatzsteuer ja, aber nur wenn alle mitmachen. Womit man die Hürde zum etablieren der Steuer um einiges höher setzt (nicht ohne Grund), damit es blos keine realität wird.

Du zeigts keine Lösung auf und beschwerst dich dennoch dass man Missstände kritisiert, die zweifellos existieren.

"Problematik der Blutmetalle"

Auch hier wurde schon etwas dazu gesagt, nämlich dass es Isotopensignaturen gibt die die Herkuft eines Minerals eindeutig beschreiben, aber richtig, auch dies kostet mehr Geld. Und wenn ein bestimmeter Lieferant ein weltweites Monopol auf ein bestimmtes Element hat, hab ich in der Tat keine Wahl. Es dann nicht zu kaufen wäre genauso wenig Zielführend, dennoch muss auch auf solche Missstände hingewiesen werden. Nur da haben wir als Verbraucher quasi NULL Macht, ausser Totalverweigerung. Wenn ich aber die WAHL habe dann entscheide ich mich für das Produkt, das unter Bedingungen gefertigt wurde, zu denen ich selber arbeiten würde. Und im FTS-Werk würde ich gern mal meine Semesterferien verbringen.


" Hier wird ja nach einer Möglichkeit gesucht bei der man mit dem Finger auf Firma X zeigen kann ("Da, das sind die Bösen!") und dann weiter gemütlich bei Firma Y einkauft, reines Gewissen inklusive. "
Exakt - so funktioniert der Markt (sollte er funktionieren). Ein strenges Siegel kann mir bei der Auswahl sehr wohl helfen! Wie weit man nun amerikanischen Siegeln wie EPEAT trauen kann weiss ich nicht, würde daher lieber zum TCO greifen. Epeat beinhaltet ja auch keine direkten sozialen Standards - anders als TCO!


Also auf mich wirkt das so als würden Einige sich dem Thema totalverweigern und nicht nur dass, es wird auch versucht Bestrebungen zum Beheben der Missstände herunterzuspielen oder gar zu diskredieren und da merkt man doch recht schnell wie engstirnig ein Teil unserer Gesellschaft mittlerweile geworden ist. Was diese dazu treibt ist mir ein Rätsel. Womlöglich sind blutige Produkte einfach zuuuu cool, um sich den Schuh der Ausbeutung anziehen zu müssen.
 
Womlöglich sind blutige Produkte einfach zuuuu cool, um sich den Schuh der Ausbeutung anziehen zu müssen.
Womöglich hat sich nur jeder andere hier im Forum schon selbst an so einem Billiggehäuse geschnitten und sich daraüber beschwert.
Womöglich arbeiten hier einige in der Elektro- oder Metallbranche und ziehen sich auch ab und zu kleinere Verletzungen zu.
Bei deinem Beispiel hat nur eins versagt, die Qualitätskontrolle. Wenn ich mich an einem Gehäuse für einen Kunden schneide, muß ich schließlich auch die Spuren beseitigen.
 
Ich habe mich mal bedankt für dieses Thema, und ja: Ich finde es sinnvoll, sich damit zu beschäftigen - egal, was dabei real rauskommen kann oder was und wo in der Welt sonst noch für Mißstände herrschen (was wohl an sich unbezweifelbar der Fall ist).

Mehr will ich z.Z. gar nicht sagen, vor allem weigere ich mich, an rhetorischen Schlammschlachten oder ähnlichem teilzunehmen.
 
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Womöglich hat sich nur jeder andere hier im Forum schon selbst an so einem Billiggehäuse geschnitten und sich daraüber beschwert.
Womöglich arbeiten hier einige in der Elektro- oder Metallbranche und ziehen sich auch ab und zu kleinere Verletzungen zu.
Bei deinem Beispiel hat nur eins versagt, die Qualitätskontrolle. Wenn ich mich an einem Gehäuse für einen Kunden schneide, muß ich schließlich auch die Spuren beseitigen.
Ich nehme an, du wolltest anstatt auf el-mujo auf meinen Beitrag zitieren.

Nein, ich habe mich auch schön öfter an "Billiggehäusen" geschnitten, aber hatte dabei nie Handschuhe bzw. Schnittschutz-Handschuhe an. Da diese Schnittwunden jedoch immer im Handbereich auftraten, hätte ich mir all diese Wunden durch ausreichenden Arbeitsschutz ersparen können.
Wo anders sollte man sich denn bei der Verarbeitung eines Gehäuses schneiden als an der Hand?

Ein Lithium-Akku zu zersören (was beim auseinandernehmen mit hoher wahrscheinlichkeit passiert) ist alles andere als gesund für den Zerstörenden.
Ausserdem schreibt das EPEAT folgendes vor:
"Gefährliche Teile (dazu zählt nunmal der Akku) müssen vor der Entsorgung entfernt werden können"
Die Sache hat einen ganz anderen Hintergrund. Hier geht es daraum, dass JEDER Entsorgungsbetrieb GEFAHRLOS die Geräte auseinandernehmen kann, damit es einem Wertstoffkreislauf zugeführt werden kann und keine "Verunreinigungen" im Schrott entstehen. Warum das ganze? Damit man leichter und effizienter Recyclen kann. Was Apple hier versucht, ist die Geräte selbst zurück zu bekommen, worauf sie aber keinen Anspruch haben (denn es sind die Wertstoffe der Käufer). Und wo Apple entsorgen tut.. kann jeder nachlesen. Ich sollte mein Müll hinbringen wo ich es für richtig halte. Ein Apple-Geschäft kann da eine möglichkeit sein, aber sie darf nicht die einzige sein.

Der Hintergrund dafür ist die immer schwieriger werdende Lage die Produzenten mit entsprechenden Rohstoffen zu versorgen. Bsp. Indium/Gallium gibt es nur halb so viel wie Gold und es kann aktuell kaum recycled werden, da alles durcheinander im Müll landet.

Wozu das führt sieht man am Bsp. Japan. In deren Mülldeponieen lagern z.b. 25% der weltweiten Silber-Reserven. Ein Ähnliches Bild bei Antimon, Gallium, Indium und den PGEs.
http://ojumle.ath.cx/bftp/A_Possibility_of_Urban_Mining_in_Japan.pdf


Um soziale Standards kümmert sich das EPEAT in der tat leider (noch) nicht. Dennoch schreibt es den Verzicht von bestimmten gefährlichen Stoffen vor, das kommt dann auch den produzierenden Arbeitnehmern in Fernost zugute.

Und wie jetzt zulesen ist, hat Apple von sich aus sich aus der Zertifizierung zurückgezogen. Am Anfang las sich das etwas anders. Also so ist es eigentlich noch fataler, da man nichtmal gewillt ist auf Umweltstandards zuachten. Und wenn sich ein Gerät NICHT nach aktuellen Standards prozuzieren lässt (wer das glaubt ist def. ein Apple-Fanboy) dann sollte man es vielleicht auch nicht produzieren/kaufen.

Apple hat sich in den letzten 10 Jahren wirklich zur Schweinefirma Nummer Eins entwickelt und die Fanboys finden das auch noch "cool".

Umso besser zu wissen, dass es Konkurrenz gibt die es besser macht.

Apple kehrt zum Umweltsiegel zurück

Offenbar hat Apple erkannt, dass es doch nicht so einfach ist, sich aus dem Siegel "rauszumogeln".
Wieder mal ein Beweis, dass die Nachfrage sehrwohl das Angebot mitbestimmt.
Wären die Regierungsbehörden, die auf EPEAT bestehen, nicht ausgestiegen, hätte sich Apple sicher immer weniger darum geschert.
 
Den Foxconn-Arbeitern gehts ja noch vergleichsweise gut.

Arbeitsschützer werfen Samsung-Zulieferer Kinderarbeit vor

Der Samsung-Zulieferer HEG Electronics soll nach Berichten chinesischer Arbeitsschützer Kinder im Alter von unter 16 Jahren beschäftigen. Soe sollen täglichbis zu 13 Stunden arbeiten müssen. Samsung will bei eigenen Kontrollen bislang keine Probleme festgestellt haben.

Hier ein Bericht des National Labor Committee auf der Seite des Institute For Global And Human Rights:

http://www.globallabourrights.org/reports?id=0034

http://issuu.com/iglhr/docs/201004-iglhr-chinas_youth_meet_microsoft/1?mode=window

  • 97 Stunden pro Woche, 80 davon sind reine Arbeit
  • 3 Tage frei im Monat
  • 40,5 Überstunden die Woche
  • 15 Stunden-Schichten

Ich könnte mir nicht vorstellen 27 Tage im Monat von 7:45 bis 22:55 Uhr in einer Fabrik zu verbringen.
 
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Nannte man früher PA und ESP. und war ohne Lohn... ;)
 
Das sieht für mich eher nach Kantine aus ...


http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bericht-Studenten-muessen-iPhone-5-zusammenbauen-1702705.html

Nunja - es wird immer dreister. Und dass wieder mal Apple unrühmlicher Vorreiter in der Geschichte ist, sollte doch so langsam mal den Käufern der ach so tollen IPhones bewusst werden.
Zu dem Bild der Fertigungsstrecke bei Foxconn (->Kantine) fällt mir nur folgendes ein:
ALLE bisher hier geposteten Bilder von Fertigungsstraßen in Fernost zeigen folgendes immer und imemr wieder auf. Die Aufpasser zwischen den Gängen. Würde man es nicht besser wissen, könnte man meinen die Fabrik befindet sich in der Sonderwirtschaftszone im südlichen NordKorea.
Aber es scheint eine genereller Fakt zusein, dass in Fernost alles durch Aufpasser kontrolliert wird. Und ich kann mir gut vorstellen, dass diese Aufpasser nicht dazu da sind, sie anzusprechen, wenn man mal an seinem Arbeitsteil ein Problem hat und nicht weiterkommt.

Was diese Bilder alle nicht zeigen sind die Arbeitsverhältnisse hinter dem Werksfoto. Wenn hier jetzt sogar schon Leute unter echtem Zwang arebiten müssen, stimmt da was nicht, und auch stimmt bei den Leuten im Kopf etwas nicht, so solche Zustände ignorieren und trotz besseren Wissens solche Produkte kaufen. Es gab mal eine Zeit in der hierzulande Kinder/Zwangs-arbeit als verächtlich angesehen wurde, genauso wie chemische Waffen. Aber der Reiz der neuen digitalen Schicki-Micki-Welt lässt wohl bei vielen sämtliche innerliche Bedenken und Skrupel verschwiden. Und dies sollte zudenken geben.

Eigentlich geht es hier ja um Mainboards. Aber die Vielschichtigkeit der Probleme in der Computer-Arbeitswelt in Fernost die hier herangetragen wurden zeigt doch, dass die Mainboardproduktion nur die Spitze des Eisbergs war. Insofern Danke für den erweiterten Blick in die Branche.

Was tue ich nun persönlich?
Erstmal wie gehabt keine Apple Produkte kaufen.
Mein neues Mainboard wird leider nicht aus Augsburg kommen, da FTS teils proprietäre Stromstecker einsetzt, bei dem Modell was ich haben will. Somit hoffe ich ein in den USA produziertes Supermicro zubekommen.
Meine 3 TFTs kommen aus China, wie früher. Hiezu ist zusagen, dass man von FTS's Produktionen in China noch nichts negatives gehört hat.
Die CPU kommt aus Malaysia (Umstieg auf Opteron beschüre mir ein Produkt made in Dresden).
Arbeitsspeicher bin ich gerade überfragt, kann mir aber gut vorstellen dass hierzulande durchaus noch Standard-RAMs produziert werden.
Mein Gehäuse kommt aus Taiwan. Da ja hier einige Lian-Li's haben und Lian-Li ganz klar im Hochpreissegement angesiedelt ist, mal an der Stelle die Frage wie bei Lian-Li produziert wird? Lian-Li rühmt sich ja damit nach europäischen ISO-Standards zu produzieren was Management und Verbesserung der Produktion angeht. Wenn da jemand genauere infos hat, her damit.

Festplatten ist ja sowieso ein Thema für sich dass ich hier lieber ausklammern will.
Meine neue SSD sollte eigentlich von Samsung sein... :-(

Wo kommen eigentlich Netzteile her? Enermax, BQT, Lepa, Corsair, ...
An die Hersteller und Distributoren: Warum kann man nicht VOR dem Kauf erfahren wo das Produkt porduziert wurde?!

Zuletzt noch meine persönliche Meinung zur Produktion in China. Ich habe grundsätzlich nicht dagegen, wenn mein Produkt in China produziert wird, ich habe genauso wenig was dagegen, wenn die Briefkästen neuerdings von Polen mit polischen fahrzeugen geleert werden, WENN sie denn die gleichen Arbeitnehmerrechte und GLEICHE Bezahlung erhalten. Aber genau das ist ja der Grund warum man überhaupt nach China gegangen ist.

PS: Apple steht noch immer in keiner einzigen TCO-Liste :-)
 
http://www.ftd.de/it-medien/it-tele...dale-naehrt-foxconns-skandalruf/70094749.html

Die Studenten werden offenbar als Zwangsarbeiter eingesetzt, weil das Unternehmen Foxconn über den freien Arbeitsmarkt seinen Bedarf nicht decken konnte. Aus welchen Gründen auch immer.

Eine Undercoverbericht über 10 Tage Arbeitsalltag bei foxconn:
http://micgadget.com/29723/the-unde...-new-iphone-5-is-made-inside-foxconn-factory/

Im übrigen möchte ich Dir el mujo für diesen Thread meine Sympathie ausdrücken.
.
EDIT :
.

http://www.youtube.com/watch?v=ylk6VMBLrvM&feature=plcp
Sogar in HD
Mainboardproduktion Made in Germany @ Augsburg!

So ein Video hätte ich gerne mal von Asus und co gesehen.
Mehr dazu heute Abend...

Hi! Offizielle Firmenselbstdarstellungen sind Public Relation Erzeugnisse und sind fast ausschliesslich von der Botschaft getragen die die Unternehmensführung mitteilen will. Mit einem unabhängigen objektiven Bild haben derlei Dartellungen nichts zu tun. Und damit sind diese Videodokus absolut unbrauchbar, wollte man anhand ihrer die Arbeitsbedingungen um die es dir geht ablesen.

Ein ähnliches Video würde man übrigens sehr warscheinlich in jedem anderen Fertigungsbetrieb aus der IT-Branche erwarten dürfen, da hier international ja die gleichen technischen Standards alleine aufgrund der Wettbewerbsfähigkeit und der Qualitätssicherung angestrebt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.xbitlabs.com/news/other/...ts_PC_Manufacturing_in_the_United_States.html

So - LENOVO - ja Lenovo! - wird ein Teil seiner Produktion für PCs und Notebooks "zurück" in die USA holen. Gründe sind die schnelleren Reaktions- und Lieferzeiten. Genauso hatte auch FTS argumentiert als es um die Sicherung der Produktion hierzulande ging - da produzieren wo es gebraucht wird.
Es werden genau die Gründe aufgeführt, die Apple angeblich davon abhalten in den USA zu produzieren.

Man kann die Bedeutung der Nachricht gar nicht genug unterstreichen um klarzumachen, dass China eben nicht DAS Produktionswunderland ist, für die es viel halten (wollen) zum einen weil LENOVO ein chinesisches Unternehmen ist, zum anderen, weil damit ein Trend gebrochen zu sein scheint.
 
Die Übersiedlung dieses Laptopherstellers LENOVO in die USA hat gewinnorientierte Motive und ist schön für die Handelsbilanz der USA, die ihr Handelsdefizit trotzdem immer noch auf Pump verlängern.

Ein grundlegender Aspekt für die industrielle Produktion von Informationselektronik fehlt bisher: Ohne Bodenschätze und ihre Gewinnung wie Verarbeitung gibt es keine Mainboardproduktion. Dies gehört ebenso dazu.

Man hat gesehen, dass der Konsument so gut wie keine Möglichkeit und Macht hat durch seine Kaufentscheidung grundlegend Einfluss auf Produktionsbedingungen zu nehmen. Es müssen politische Vereinbarungen über verbindliche Standards vorliegen, die auch durchgesetzt werden können müssen.

Daher ist gerade die Politik gefragt, wenn beispielsweise Naturvölker ohne Machtvolle Lobby betroffen sind. Und was tut sie?

So hat die Bundesrepublik Deutschland eine seit nun 33 Jahren bestehende internationale Übereinkunft für den Schutz indigener Völker nicht ratifiziert.


Im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lehnten CDU/CSU und FDP einen entsprechenden Antrag ab, der die Ratifizierung der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO 169) vorsah.

http://www.fr-online.de/wirtschaft/...eifel-gegen-ureinwohner,1472780,20678238.html

Im Übereinkommen 169 der ILO findet man auszugsweise:

Teil II. Grund und Boden

Artikel 13

1. Bei der Durchführung der Bestimmungen dieses Teils des Übereinkommens haben die Regierungen die besondere Bedeutung, die die Beziehung der betreffenden Völker zu dem von ihnen besiedelten oder anderweitig genutzten Land oder den von ihnen besiedelten oder anderweitig genutzten Gebieten, oder gegebenenfalls zu beiden, für ihre Kultur und ihre geistigen Werte hat, und insbesondere die kollektiven Aspekte dieser Beziehung, zu achten.

2. Die Verwendung des Ausdrucks „Land" in den Artikeln 15 und 16 schließt den Begriff der Gebiete ein, der die gesamte Umwelt der von den betreffenden Völkern besiedelten oder anderweitig genutzten Flächen umfaßt.

Artikel 16

1. Vorbehaltlich der nachstehenden Absätze dieses Artikels dürfen die betreffenden Völker aus dem von ihnen besiedelten Land nicht ausgesiedelt werden.

2. Falls die Umsiedlung dieser Völker ausnahmsweise als notwendig angesehen wird, darf sie nur mit deren freiwilliger und in voller Kenntnis der Sachlage erteilter Zustimmung stattfinden. Falls ihre Zustimmung nicht erlangt werden kann, darf eine solche Umsiedlung nur nach Anwendung geeigneter, durch die innerstaatliche Gesetzgebung festgelegter Verfahren, gegebenenfalls einschließlich öffentlicher Untersuchungen, stattfinden, die den betreffenden Völkern Gelegenheit für eine wirksame Vertretung bieten.

3. Wann immer möglich, müssen diese Völker das Recht haben, in ihr angestammtes Land zurückzukehren, sobald die Umsiedlungsgründe nicht mehr bestehen.

4. Ist eine solche Rückkehr nicht möglich, wie einvernehmlich oder mangels Einvernehmens durch geeignete Verfahren festgestellt, ist diesen Völkern in allen in Frage kommenden Fällen als Ersatz für ihren früheren Landbesitz Grund und Boden von mindestens gleich guter Beschaffenheit und mit mindestens gleich gutem Rechtsstatus zuzuweisen, dessen Ertrag ihre gegenwärtigen Bedürfnisse deckt und ihre künftige Entwicklung sicherstellt. Ziehen die betreffenden Völker eine Entschädigung in Form von Geld- oder Sachleistungen vor, so ist ihnen eine solche Entschädigung unter Gewährung angemessener Garantien zuzusprechen.

5. Den auf diese Weise umgesiedelten Personen ist für jeden durch die Umsiedlung entstandenen Verlust oder Schaden voller Ersatz zu leisten.

Artikel 17

1. Die von den betreffenden Völkern festgelegten Verfahren für die Übertragung von Rechten an Grund und Boden unter Angehörigen dieser Völker sind zu achten.

2. Die betreffenden Völker sind zu konsultieren, wenn ihre Befugnis geprüft wird, ihr Land zu veräußern oder auf andere Weise ihre Rechte daran an Personen außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft zu übertragen.

3. Personen, die diesen Völkern nicht angehören, sind daran zu hindern, deren Bräuche oder deren Gesetzesunkenntnis auszunützen, um Eigentums-, Besitz- oder Nutzungsrechte an deren Grund und Boden zu erwerben.

Artikel 19

In staatlichen Agrarprogrammen ist den betreffenden Völkern eine gleich günstige Behandlung wie den übrigen Teilen der Bevölkerung zu sichern in bezug auf

a) die Zuweisung weiteren Landes, wenn die diesen Völkern zur Verfügung stehenden Bodenflächen zur Gewährleistung einer normalen Lebensführung oder im Hinblick auf ihren künftigen Bevölkerungszuwachs nicht ausreichen;

b) die Gewährung der erforderlichen Mittel zur Hebung der Ertragsfähigkeit des bereits im Besitz dieser Völker befindlichen Bodens.
 
Was will man auch von einer Regierung erwarten, die noch nichteinmal das international anerkannte Anti-Korruptions-Gesetz unterzeichnet.

Es sollte mal über einen Straftatbestand des Nicht-Handelns für Politiker(Regierende) nachgedacht werden. Aber solange die Leute einer Wahl nach der anderen diesen Parteien wieder und wieder Ihre stimme geben sehe ich da leider wenig chansen.
Das Argument von der Wahrung udn Anhäufung von Besitzstand einer kleinen Kaste scheint wohl immer noch zu ziehen.
 
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