[User-Test] Notebookkühler - Xilence XPLP-V12.B

heikosch

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Testbericht - Xilence XPLP-V12.B

Der Netbookkühler Xilence XPLP-V12.B, welcher schon für um die 20,00 Euro über den Ladentisch geht, muss sich heute auf dem Prüfstand beweisen und am Ende zeigen, ob er wirklich das hält, was er verspricht.

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Herstellerbeschreibung / Technische Daten

  • entwickelt für 7“-12“ Netbooks
  • weltweites Patent auf das Design
  • justierbare Abstandshalter für noch bessere Kühlung
  • zwei flüsterleise 60mm-Lüfter für bestmögliche Kühlung
  • Aluminiumstruktur
  • Oberfläche gebürstetes Aluminium
  • mit Aufbewahrungsfach auf der rechten Seite
  • regulierbare Lüftergeschwindigkeit
  • Netzschalter mit blauer LED-Anzeige
  • Stromversorgung über USB
  • integrierter USB-Hub
  • max. Abmessungen: B 260 x H 55 x T 200 mm
  • Gewicht: 595 Gramm

Erster Eindruck

Die Verpackung ist für den Preis besser gefertigt als man erwarten kann. Der Karton ist stabil und gibt einem alle nötigen Informationen zu dem Produkt. Die vordere Seite ist aufklappbar und gewährt einen Blick auf die Oberseite des Kühlers und auf eine kurze Beschreibung mit Bildern und verweist auf den Stauraum für das USB-Kabel, die Abstandshalter und die Verbindung zum Notebook/Netbook.

Testsystem/-e und Testparcours

Für diesen Test kamen gleich zwei unterschiedliche Geräte zum Einsatz:

1.Belinea o.book 4 (12,1“-Notebook)
  • Core2Duo T5800 mit 2x2,0 GHz
  • Intel GM965-Chipsatz mit X3100 OnBoard-Grafik
  • 2048 MB DDR2-667
  • Fujitsu MHZ2250BH G2 (250GB)
2.Lenovo IdeaPad S10-3 Tablet M245FGE (10,1“-Netbook)
  • Intel Atom N450 mit 1,66 Ghz
  • Intel NM10 Express- Chipsatz mit GMA3150
  • 1024 MB DDR2-667
  • Seagate Momentus 5400.6 (250GB)
3.USB-Stick: SanDisk U3 Cruzer Micro (8GB)
4.externe Festplatte (USB): TrekStor DataStation 8 (160GB)

Für den Test kamen weiterhin folgende Programm zum Einsatz:
  1. CPUID Hardware Monitor Ver. 1.16 – 32-Bit
  2. Intel Burn Test Ver. 2.50
  3. HD Tune Ver. 2.50
  4. RightMark CPU Clock Utility Ver. 2.35

Der Test an sich umfasst größtenteils nur die Betrachtung der Temperatur und dessen Unterschied mit und ohne Kühler. Um die Temperaturen etwas hochzubekommen nutzt man HD Tune und dessen Error Scan für die Festplatte und Intel Burn Test für die CPU und den Chipsatz. Hardware Monitor überwacht dabei die Temperaturen und gibt die Maximaltemperatur für den Testverlauf an. Weiterhin war interessant, wie sich der USB-Hub verhält und welche Geschwindigkeiten möglich sind, aber auch die Leistung, die die Lüfter ziehen und damit die Akkulaufzeit der Mobilgeräte verkürzen.
Der Test mit dem Lenovo fiel kürzer aus, weil das Gerät nicht so lange verfügbar war wie nötig gewesen wäre, doch sind alle Temperaturen gemessen worden und diese sind für den Test wohl am entscheidendsten.
Alle Temperaturmessungen wurden mit der höchsten Drehzahl der Lüfter durchgeführt. Die Umgebungstemperatur beträgt bei den Messungen ca. 25°C.
Die abschließende Messung der Akkulaufzeit erfolgte mit dem RightMark-Tool und zeigt die aufgenommene Leistung an und berechnet die Restlaufzeit.

Optik

Die Oberfläche macht einen sehr wertigen Eindruck und Xilence hat hierbei auch eine sehr gute Wahl getroffen. Das gebürstete Aluminium präsentiert sich matt und hinterlässt auf den ersten Blick einen besseren Eindruck als der Preis es vermuten lässt. Auf der rechten Seite befindet sich der Anschluss für die Stromversorgung und Verbindung per USB. Daneben ein Netzteilanschluss, welches nicht im Lieferumfang ist, ein Kippschalter zum Ein- und Ausschalten, eine blaue LED, die anzeigt, ob es eingeschaltet ist und ein Drehrad zum Einstellen der Lüfterdrehzahl. Auf der gegenüberliegenden linken Seite hat Xilence die 4 USB-Anschlüsse des integrierten Hubs positioniert. Die Lüfter kann man unter einem großen Lochblech erkennen.
Um das Note-/Netbook auf der Oberseite in Position zu halten, befinden sich neben einer breiten Gummileiste im unteren Bereich der Oberseite auch zwei setzbare Gummistifte, die in 4 Bohrungen eingeschraubt werden können.
Leider präsentiert sich die Unterseite des Kühlers nicht ganz so gut wie der Rest. Hier sieht man ausschließlich Kunststoff und die von allen Geräten bekannten Gummistopfen, die ein Verrutschen auf dem Untergrund verhindern. Durch die recht langweilig gearbeitete Unterseite ist man froh, wenn man diese Seite nicht allzu oft sehen muss, da sie nicht mit der Aluminiumoberfläche mithalten kann.

Ein besonderes Gimmick ist der Stauraum in der Röhre im hinteren Bereich des Kühlers. Ein Drücken auf die rechte silberne Kunststoff-Halbkugel lässt den Mechanismus aufspringen und man kann ein längliches Halbrohr herausziehen, worin das USB-Kabel Platz findet. Leider muss man dafür fast die gesamte Größe des Raums auch ausnutzen, sodass sich bei zu starker Packung sich dieser nur mit Gewalt schließen ließ oder, wie im Test, schlimmsten Fall verklemmt und sich nur mit Mühe wieder öffnen lässt. Hierbei ist eine Beschädigung durchaus möglich. Ein wenig mehr Platz wäre hier wünschenswert.

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Verarbeitung

Bei diesem Punkt gibt es an sich wenig auszusetzen. Die verschiedenen Teile sind sauber gefertigt und beweisen höchste Passmaße. Es ergeben sich keine überstehenden oder nicht entgratete Kanten. Einzig die Rundung im Bereich um das Staufach könnte anders gestaltet sein, da sich hier ein Übergang ergibt, der fragwürdig für die Stabilität ist. Wie schon erwähnt verklemmte sich das Staufach und beim nun nötigen schwereren Öffnen kam hier doch etwas Bewegung ins Gehäuse. Alle Anschlüsse im Gehäuse geben sich auch keine Blöße und es hinterlässt einen sehr soliden Eindruck, vor allem beim Biegetest in der Hand bestätigte sich der Gesamteindruck. Egal in welcher Richtung man es versuchte, bei normalem Krafteinsatz war hier alles in Ordnung.

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Ergonomie

Der gesamte Kühler nimmt von den Maßen her max. B 260 x H 55 x T 200 mm Raum ein und erhöht die Neigung der Tastatur beim Schreiben um ca. 8,5°. Das Schreibgefühl wird sowohl auf dem Notebook als auch dem Netbook ungemein verbessert. Die USB-Anschluss-Anzahl erhöhte sich beim Belinea von 3 auf 5 und beim Lenovo von 2 auf 4 nutzbare Anschlüsse. Der Anschluss des Kühlers erfolgt über eine Kabelpeitsche, die 2 USB-Ports belegt und darüber den nötigen Strom für die Lüfter und den Hub bekommt. Alternativ wäre eine Versorgung per Netzteil möglich, welches sich nicht im Lieferumfang befindet.
Das Kühlkonzept des Xilence ist mit der blasenden Wirkung auf die Unterseite des Netbooks für alle Geräte geeignet.

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Rutschfestigkeit
Die Gummifüße und -leisten sorgen für die nötige Stabilität und alle Anschlüsse des Kühlers sind bequem erreichbar, solange man sich an die gedachte Größe hält. Das Belinea ragte ca. 2cm an jeder Seite über die Kante hinaus, blieb aber noch im Rahmen für den Test. Ein stabiler Stand ist immer gegeben.

Lautstärke
Durch ein kleines Rädchen lässt sich die Drehzahl der Lüfter einstellen. Das Rad lässt sich ein bisschen drehen zu Anfang, ohne dass die Lüfter anlaufen. Hier regelt man wohl bis auf 0V runter und muss dann erst die Anlaufspannung erreichen. Laut USB-Spezifikation liegt die Maximalspannung bei 5V. Die Maximaldrehzahl beträgt 3000 U/min.
Auf einer niedrigen Drehzahl nimmt man die Lüfter neben dem Geräusch des Note-/Netbooks nicht groß wahr, jedoch ändert sich dies zunehmend. Auf Höchstdrehzahl nimmt man die Lüfter auf jeden Fall wahr, sie sind aber noch nicht im störenden Bereich. Reproduzierbar fiel auf, dass in einem bestimmten Drehzahlbereich ein unangenehmes Brummen auftritt. Beim Herunterregeln kommt man in den Bereich, wo die Lüfter gerade noch genug Spannung zur Aufrechterhaltung der Drehzahl bekommen. Hierbei treten dann diese Geräusche auf und verschwinden beim Verlassen dieses Bereiches.

Gewicht
Man hat nicht das Gefühl, dass es beim Transport großartig stören würde. Die Waage zeigt 595 Gramm.


Messungen

USB-Geschwindigkeit (Belinea o.book 4)
Zuallererst war interessant, ob der integrierte USB-Hub ohne Probleme funktioniert und ob er auch keine Einbußen bei der Geschwindigkeit bedeutet. Es wurden jeweils zwei Durchläufe jeweils mit und ohne Kühler durchgeführt, um hier Messfehler ausschließen zu können.

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Alle Tests erfolgten mit Vollbestückung des Hubs, also Maus, Tastatur, USB-Stick und externer Festplatte. Die gemessenen Durchschnittsgeschwindigkeiten zeigen, dass sich hier keine großartigen Ausreißer geleistet werden.

Temperaturmessung (Belinea und Lenovo)
Entscheidend sind aber die Temperaturen und so wurden die Komponenten jeweils unter Stress gesetzt und die dabei entstehenden Maximaltemperaturen per Sensoren ausgelesen.

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Der Gewinn durch den Kühler hält sich in Grenzen. Während das Lenovo konstant 4°C bei allen Komponenten gewinnt, hält es sich beim Belinea mit 2°C bei CPU- und Chipsatztemperatur und ebenfalls 4°C bei der Festplatte etwas darunter. Wohlgemerkt ergeben sich diese Ergebnisse bei der höchsten Lüfterdrehzahl, also mit dem entsprechenden Geräuschpegel.

Alternative Temperaturmessungen – auf dem Schoß und auf einem Kissen
Hier stellte sich die Frage, wie es um die Kühlleistung bestellt ist, wenn Kühler und Notebook einmal nicht auf einem Tisch stehen.

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Die Temperaturen mit dem Xilence-Kühler profitieren auf einem Kissen von der erhöhten Position, sodass immer noch Luft durch die Lüfterschlitze angesaugt werden kann und der leichte Luftstrom der Lüfter kühlt auf bekanntem Niveau. Der maximale Temperaturgewinn beträgt hier 5°C für die CPU-Temperatur.

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In diesem kurzen Test zeigt sich, dass es auf dem Schoß von Vorteil ist, da mehr Frischluft von unten angesaugt werden kann. Hier ergeben sich sogar leicht bessere Temperaturen als auf dem Tisch. Die Unterseite sorgt hierbei auch nicht für unangenehme Druckstellen auf den Oberschenkeln, die Standsicherheit bleibt erhalten. Diese Position ist dementsprechend auch alltagstauglich.

Akkulaufzeit – Energieverbrauch (Belinea)
Besonders wichtig für ein mobiles Gerät ist die mögliche Akkulaufzeit. Somit wurde getestet, wieviel Leistung die Lüfter unter Maximaldrehzahl aufnehmen und wie sich dies auf die Akkulaufzeit niederschlägt. Im Leerlauf verändert sich die Leistungsaufnahme des Belinea von 10,2 W ohne Kühler auf 11,6 W mit voll laufenden Xilence-Lüftern. Somit verkürzt sich die errechnete Laufzeit um ca. 10min bei fast 5:30h ohne Kühler.

Fazit

Der Xilence-Kühler besticht durch ein interessantes Design mit der Aluminiumoberfläche, die gegen Flecken und Kratzer weitestgehend immun ist, sowie interessanten Details, die einem den Alltag erleichtern. So bietet er mit dem integrierten Hub die Möglichkeit, die Zahl der verfügbaren USB-Anschlüsse zu erweitern und somit flexibler arbeiten zu können. Das Staufach ermöglicht die Unterbringung der Kabelpeitsche und sorgt für Ordnung beim Transport. Hervorragend ist die Verbesserung des Schreibgefühls durch die geneigte Ebene und ermöglicht damit entspanntes Tippen, welches für manche User allein schon den Preis wert sein kann.
Die Drehzahlregelung ermöglicht die Anpassung der Lautstärke an das persönliche Empfinden und die gewünschte Stärke der Kühlleistung, von der Kühlleistung darf man sich keine Wunder erwarten, aber eine Verbesserung ist messbar und am Ende vielleicht in manchen Szenarien entscheidend.
Weniger gefallen hat die Materialanmutung auf der Unterseite, ein Tribut an die Kosten des Kühlers, ist aber sauber verarbeitet und hat keine Auswirkungen auf die Stabilität. Das auffällige Brummen der Lüfter bei einer bestimmten Drehzahl ist ein auffälliger, aber nicht zu ändernder Makel.

Wer viel mit seinem Netbook schreibt und viele USB-Anschlüsse benötigt, für den ist das Xilence XPLP-V12.B ein guter Begleiter, auch abseits eines Tisches. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen, nur der Stauraum könnte größer gestaltet sein, überzeugt aber mit seinem Konzept.
 
Zuletzt bearbeitet:
Feind das sich mal jemand an ein Thema heran traut das nicht ganz so populär ist.*great*
 
Sehr interessanter Test, danke dafür. Ich denke fast, dass so ein Notebookkühler sehr von dem verwendeten Notebook und dessen "Belüftungsdesign" abhängt. Immerhin merkt man auch bei deinen Modellen, dass das Teil die Temperatur senkt und ja scheinbar sogar relativ gut aussieht.

Wie siehts eigentlich mit der Bequemlichkeit aus - fällt das Tippen so leichter, als wie wenn das Notebook beispielsweise auf einem Kissen liegt?
 
Natürlich macht sich der Unterschied am meisten auf dem Tisch bemerkbar. Wie die Temperaturen aber auch zeigen, kommt es auf dem Kissen auch schnell zu höheren als mit einer Unterlage, die ja hier der Kühler bietet. Durch ein weiches Kissen hast du natürlich die Möglichkeit der Einstellung.
Auf dem Tisch hast du natürlich immer das Problem, dass das Notebook/Netbook flach aufliegt und du damit deine Handgelenke verbiegen musst zum Tippen. Auf Dauer kommt es dann zu den bekannten Problemen vieler Bürokräfte. Hier tritt eine merkliche Besserung ein.
 
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