Irgendwie überrascht mich die Börse doch immer wieder und wenn man schon meint bei AMD alles erlebt zu haben, wird man erst Recht eines besseren belehrt.
So gut die Ergebnisse sein mögen, der Weg ist der richtige, aber es bleiben einige Unwägbarkeiten.
https://seekingalpha.com/article/4190245-advanced-micro-devices-amd-q2-2018-results-earnings-call-transcript
Mich wundert, dass keiner der Analysten im Telefon-Call die Schulden- bzw. Cash-Lage bei AMD angesprochen hat. Da war die Entwicklung in den vorherigen Quartalen nämlich teilweise positiver. Zwar ist das R&D Budget um 25 % erhöht worden, aber mal ehrlich, wenn wir hier Umsatzsteigerungen YonY von über 50% sehen, dann muss man das auch erwarten können.
Letztendlich befindet sich AMD momentan immer noch in der Falle in zwei Märkten gegen extrem übermächtige Konkurrenten an zu treten, die überein vielfaches höheres R&D- und vor allem Marketing-Budget verfügen. AMD kann momentan immer noch nur über den Preis verkaufen und deshalb sich kein finanzielles Polster zulegen oder vor allem die Personalresourcen weiter aus zu bauen. Es sollen ja gerade sehr viele Leute von der Grafikabteilung abgezogen worden sein, wohin das führt kann man ja an der Polaris/Vega Situation sehen.
AMD muss jetzt einfach gerade im Hinblick auf die 10nm-Problematik bei Intel schauen, dass man Zen bzw. Epyc brutal in den Markt bekommt und damit Umsatz, Umsatz und noch mal Umsatz generiert. Es wäre zu hoffen, dass man im nächsten Jahr wenigstens irgendwann mal bei 2,5 Milliarden Quartalsumsatz angelangt.
Was Jim Keller bei den Möglichkeiten von Intel für 2020 und darüber hinaus dort entwickelt, will ich eigentlich gar nicht wissen. Man kann nur hoffen, dass er ein Projekt umsetzt und wie es seine Art ist, dann wieder weiterzieht.
P.S.: Bei den Börsenkursen von AMD ist die Wahrscheinlichkeit auch relativ groß, dass unsere Freunde die Shorties sich einfach in einer Short-Queeze befinden und sich weiterhin mit Aktien eindecken müssen. Bei dem Ausblick den AMD jedenfalls für das Q3 gegeben hat (innerhalb der Guidance) wäre die Aktie üblicherweise übelst nach unten geprügelt worden.