Jetzt soll auch ein Server her...

zoom

Cadet
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Hallo liebe Leser und Experten,

seit geraumer Zeit lese ich in diesem hervorragenden Forum mit und habe als Anwender aus den vielen Fred’s auch einiges lernen können. Aber einen eigenen Server für unsere rein privaten Zwecke zu konfigurieren, traue ich mir jedoch nicht zu. Meine Netzwerkkenntnisse sind ebenfalls eher bescheiden. Hier hoffe ich auf Eure Unterstützung!

Ein sogenannter „Homeserver“ steht schon lange auf unserer ToDo-Liste ganz weit oben. Während des Hausbaus wurden auch schon Vorbereitungen dafür getroffen. So wurden im ganzen Haus CAT7 Kabel verlegt. Netzwerkdosen müssen nun noch angeschafft und montiert werden.
Einen 19“ Verteiler(Server)schrank mit 4 regelbaren Lüftern haben wir geschenkt bekommen. Er soll die komplette Haustechnik inkl. Server aufnehmen. Leider ist er aber nur 60cm tief, so dass nicht jedes 19“ Rack passt. Der Schrank steht im Technikraum, daher ist die Geräuschentwicklung nicht sehr wichtig.

Auch der Fred von Tante Emma (Zeigt her Eure privaten Server) hat mich begeistert. Auch das HowTo über den Bau des OpenSolaris Server und der Fred von April.Shower (HomeServer Bau) haben mich bestärkt, jetzt von der ewigen Planung in die Findungs- und Anschaffungsphase zu wechseln. Gerne verwende ich dazu auch die Checkliste von Pr1nCe$$ FiFi:

• Was sind deine Anforderungen an den neuen Computer? Welche Anwendungen möchtest du nutzen?
Der Server soll vorrangig als Datei- und Medienserver für alle PC im LAN dienen. In einer nächsten Ausbaustufe soll zumindest ein Flat-TV im Wohnzimmer (vielleicht auch noch andere Räume) per Streaming Zugriff auf gespeicherte Filme (auch in HD) haben. Die HiFi Anlage soll die gespeicherten MP3 abspielen können.
Als Videorecorder soll er auch dienen, deshalb soll eine HD taugliche TV Karte für DVB-S, vielleicht mit 2 Tunern, verbaut werden.
Die Steuerung der Haustechnik (EIB/KNX) soll eine weitere Aufgabe sein.
Über ein RAID System habe ich auch nachgedacht. Allerdings weiß ich noch nicht so genau, mit wie vielen Platten und mit welcher Kapazität ich starten soll. Wahrscheinlich 2x 1,5TB für den Anfang. Eine größtmögliche Redundanz sollte gegeben sein. Eine separate Festplatte für automatische Backups, allerdings soll nur partiell gesichert werden, ist ebenfalls vorgesehen. Sollte man für das Betriebssystem eine extra Platte (SSD?) nehmen?

• Hast du noch ein vorhandenes System, aus dem gegebenfalls einzelne Komponenten übernommen werden können? Vielleicht möchtest du auch nur ein bestehendes System auf den neuesten Stand bringen?
Alle Komponenten müssen neu angeschafft werden. So ist sicher gewährleistet, dass alles untereinander kompatibel ist. Derzeit gehe ich mit einer Fritz-Box ins Netz (z.Zt. DSL 16.000). In Zukunft sollen alle Netzwerkdosen im Haus per Switch daran angeschlossen werden. Ein WLAN ist derzeit nicht geplant.

• Wieviel möchtest du investieren? Nenn bitte eine Preisspanne, in der sich der neue Computer bewegen darf.
Schwer zu sagen. Es soll kein Rolls-Royce werden, aber auch kein Trabbi.

• In welchem Zeitraum muss das neue System zur Verfügung stehen?
Ich möchte jetzt damit beginnen, nach und nach die erforderlichen Komponenten einzukaufen damit das System zum Ende des Jahres steht.

• Möchtest du das System später übertakten?
Ich denke nicht.

• Gibt es bestimmte Vorlieben für die Hersteller von Komponenten oder willst du bestimmte Hersteller umgehen?
Hier möchte ich mich auf Eure Vorschläge verlassen.

• Für welche Zeitspanne ist das System vorgesehen? Anders formuliert: Rüstest du deinen Computer gelegentlich auf oder möchtest du dir einmalig einen Computer anschaffen, mit dem du dich (bezogen auf die Komponenten) über einen längeren Zeitraum nicht beschäftigen musst?
Erst wenn bahnbrechende Neuheiten serienreif sind oder wenn die Kapazitäten erschöpft sind, möchte ich wieder am bestehenden System etwas ändern.

Der Stromverbrauch sollte natürlich so gering als möglich bleiben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich das Betriebssystem. Da ich schon immer Windows Anwender bin und von Linux keinen Plan habe, kommt wohl auch nur Windows in Frage. WHS oder aber Windows Server 2008? Zum täglichen Backup nutze ich derzeit Acronis True Image. Das kann ich doch bestimmt weiter benutzen, oder?

Ich hoffe, dass ich mit Hilfe Eurer hoffentlich zahlreichen Empfehlungen unseren Server zusammenstellen kann und möchte mich schon mal für Eure Unterstützung bedanken.

Zoom
 
Als Plattform solltest du auf eine aktuelle Atomplattform setzten.
Reicht locker für (Home)serveraufgaben und schluckt recht wenig Strom.
Du schreibt garnichts darüber, was der Server leisten soll.
Ich gehe mal davon aus, das du folgende Dienste nutzten möchtest:

- Dateiserver
- Druckserver
- Mediaserver (Streamingserver)
- zentrales Backupsystem

Wichtig ist weiterhin, das du die vorhandenen bzw. dazukommenden Daten je nach Wichtigkeit redundant vorhälst. Ein Backup via Acronis taugt dazu nicht wirklich.
Ich nutze ein externe 4TB RAID 5 System als reines Backumedium, auf dem mein Server RAID 5 täglich syncronisiert wird.
Das OS selber sichere ich von Zeit zu Zeit via Ghost.
Neben dem reinen Server wirst du noch einen guten GigaSwitsch benötigen und natürlich eine ausreichend dimensionierte USV.

Ich denke für die reine Servertechnik, nebst kleinen TFT, USV, Switch kommst du je nach Platten (HD) Bestückung und brauchbarem Backupsystem mit 2000€-3000€ hin.
 
Danke Dir ganz herzlich, Tante Emma, für diese ersten Infos! Gleich im ersten Punkt der Checkliste hatte ich die künftigen Aufgaben des Servers beschrieben. Du hast es sicherlich nur überlesen.

Wie komme ich jetzt am besten an weiterführende Tipps und Ratschläge und auch an Kaufempfehlungen (welches Gehäuse und damit natürlich auch welches Board mit welchem Prozessor usw.)?

Zoom
 
Die Frage ist, benötigt der Server ein Raid und ein zusätzliches Raid für Sicherungen sowie ein USV
Nur für meine MP3s und Videos wäre mir das zu teuer in Anschaffung und Unterhalt.
Wichtige Sachen müssen sowieso extra gesichert werden.
Nicht das ich massiven Einsatz von Hardware verdammen würde, weil dann wäre ich hier im falschen Forum ;)
Mein Server (privat) besteht aus einer 2TB-Festplatte, deren Inhalte ab und an gesichert werden (auf 2 Extrafestplatten). Das Betriebssystem wird nicht gesichert, das ist schnell installiert.
Mir reicht das aus. Ich kann die Zeit bis neue Hardware ankommt überbrücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ghostadmin: Bitte vielmals um Entschuldigung. Habe geglaubt, mit meiner Anfrage in einem bestehenden Thread falsch zu sein. Daher habe ich einen eigenen angelegt.

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das macht mir nix, dass du dich wohl erst mal in aprils thread verlaufen hast,
aber jetzt hast du ja ne eigene geschichte hier aufgezogen; also schön:

ich denke schon, dass es hier im forum einige server- und netzwerk-cracks gibt, die dir kompetenten rat geben können. ich glaube, es ist aber wichtig, dass man sich klar macht, dass man nicht so etwas wie den Planungsteil einer umfassenden rundum-serviceleistung erwarten kann. Das würden etwa die gebäude-systemtechniker eines ingenieurbüros leisten.

Ein neubau, bei dem die netzwerk- und hausautomatisierungstechnik gleich mit eingeplant wurde, das ist ja traumhaft; und es ist tatsächlich mit knx gebaut worden, es liegt also schon ein entsprechendes bussystem zur steuerung der aktoren und zum auslesen der sensoren vor?
der nächste schritt wäre dann die realisierung der steuerungstechnik zum energiemanagement, das steckt aber noch in den kinderschuhen, ansätze gibts es, wie die Kölner Konferenz ConLife und die Frankfurter Messe Light&Building zeigten. Voraussetzung sind hier smart grids (bisher, soweit mir bekannt, nur von yellow strom) und die ausstattung des inhouse-stromleitungsnetzes mit steuerungstechnik (was, soweit
mir bekannt, pro raum mit > 1 kiloeuro zu veranschlagen ist). aber das energiemanagement ist, denke ich, wirklich noch zukunftsmusik.

wenn ich richtig sehe, geht es um datensicherung, home entertainment und hausautomatisierung
in dem zusammenhang würde mich interessieren, welche art 'frontend' das knx-system zur
hausautomatisierung mitbringt. wenn diese steuerung in form einer software vorliegt, dann ist damit womöglich eine vorentscheidung über das OS getroffen.
Die größte flexibilität ergibt sich im allgemeinen aus der verwendung von linux und von windows server 2008. Es dürfte dann kein problem sein, eine solche software als dienst laufen zu lassen. Wenn die software für beide systeme existiert, gilt es, selbst eine entscheidung zu fällen.
Beim windows home server (whs, nachfolgeversion "vail" derzeit als beta, rtm vielleicht egen jahresende) sieht die sache etwas anders aus. Vail ist eine art teilmenge von windows server 2008 r2, die auf die vermuteten bedarfe an server-leistungen im home-bereich abgestimmt sein soll. Whs versteht sich als unkomplizierte ready-to-use-solution für datensicherung, home-entertainmaint, streaming, remote-verwaltung und remote-zugriff vom internen netzwerk oder von extern.
Die erweiterung von whs erfolgt über eine schnittstelle; wenn daher eine software (etwa die steuersoftware für ein knx-haus) als 'dienst' auf whs laufen soll, muss sie entsprechend für diese schnittstelle angepasst sein.
Whs wird remote, also von einem clienten aus verwaltet. die whs-hardware wird daher nur
einmal direkt bedient, nämlich beim aufsetzen von whs. Wenn du also einen server planst, der in einem rack im einem kellerraum stehen soll, dann ist dieser natürlich trotzdem von einem client im arbeitszimmer aus bedienbar (so etwas dürfte aber mit ws2008r2 oder linux auch kein ernsthaftes problem sein).

Zusatztechnik wie tv-karten würde ich in einem clienten unterbringen, den server nur mit der erforderlichen server-hardware ausstatten, eine solche spezialisierung erbringt effizienz- und verbrauchsvorteile.

Und was TV im netzwerk angeht, natürlich lässt sich das tv-signal über lan verteilen; mir sind dazu allein 3 lösungen bekannt (von elgato, pctv systems und silicondust, preise zwischen 130 und 250eur).

Zur serverplattform selber:
natürlich sollte man auch versuchen, sich eine ahnung darüber zu verschaffen, welcher Leistungsrahmen hier, relativ zu den in frage stehenden zwecken, diskutabel ist (in meinem fall führte das zum ausschluss von singlecore cpus allgemein, von atoms im speziellen, und von dual-cpu lösungen andererseits). Mit dem diskutablen leistungsrahmen ist dann selbstredend auch ein machbarer finanzieller rahmen abgesteckt.
ich spreche ausdrücklich lieber davon, was "diskutabel" ist, und nicht so gerne davon, was "lediglich notwendig" ist, sonst begibt man sich leicht in einen ziemlich spassfreien unterbietungswettbewerb, in dem dann fragen von der art wie "muss es denn ein 1,6GHz-Dual-Athlon sein, reicht nicht auch ein Single-Atom?" auftauchen.
Mir hat es geholfen, auf dieser grundlage dann ein paar leitkriterien zu formulieren, ohne die nichts geht; mir waren folgende dinge wichtig:
1. reliabilität, zuverlässigkeit, 24/7-freigabe (das hat zu einer entry server platform und bestimmten festplatten geführt)
2. energiesparende componenten (das hat auf der grundlage von (1.) zum xeon l3426, zu einem sparsamen 1156-board mit 2-chip-design, zu einer 2,5"-systemplatte für 24/7-betrieb und zu seagate constellation es datenplatten (deren energiesparpotential per power choice option validiere ich aber noch)) geführt
3. einige spezielle leistungsanforderungen sind
* mehrkern-cpu, am besten quadcore (kommt einfach besser mit simultanen anforderungen zurecht)
* das antwortverhalten der datenplatten sollte nicht so sein wie das der wd green power
* möglichst viel bandbreite im netzwerk, also gigabit, denn die dateien werden in zukunft bestimmt nicht kleiner und ebenso nicht die menge an information, die irgendwo eingetroffen sein muss
4. ausbaufähigkeit der plattform
es ist eben unheimlich ärgerlich, sehr bald feststellen zu müssen, dass z.b. das board nicht mehr hergibt und auf notbehelfe wie usb zurückgreifen zu müssen; eine ausbaufähige plattform sichert daher die getätigte investition und deren wert;
aber an dieser stelle ist einfach auch die frage berührt, welche art investition man tätigen
möchte, etwas (relativ zum eigenen budget) langfristigeres oder eine schnelle kleine geschichte (die andererseits aber auch schnell wieder ersetzbar wäre)

ich würde dir noch den rat geben, dir etwas zeit beim einkauf zu lassen und bei der planung (in einem gewissen rahmen) flexibel zu bleiben, das hat den vorteil, dass einfach mehr information zusammenfliesst, und damit die entscheidungsgrundlage besser wird, und dass du auch neueste entwicklungen berücksichtigen kannst

Und jetzt wünsche ich viel spass beim diskutieren der anforderungen und geeigneten teile
 
@april.shower

Vielen Dank für die ausführlichen Infos. Die gesamte Elektroanlage in unserem Neubau ist tatsächlich mit einem Bussystem auf Basis von KNX Bauteilen der Fa. Jung aufgebaut.

Richtig, mir geht es um die Datensicherung, Home Entertainment und Hausautomatisierung. Die Anforderungen der FacilityPilot Software: Windows XP, InternetExplorer6, DirectX(9b).

Die TV Karte ist derzeit noch in einem Client untergebracht. Kann auch dort verbleiben. Muss ich dann in der TV Software lediglich als Speicherort den Server nehmen. Kein Problem. Das Satsignal soll nicht über LAN verteilt werden. Es sind genügend SAT Buchsen vorhanden.

Deinen Leitkriterien schliesse ich mich an. Es ist mir schon wichtig, das eine gewisse Ausbaufähigkeit und Flexibilität gegeben ist. Allerdings auch nicht um jeden Preis.
 
Anzumerken wäre, falls man ein Raid-5 für die Daten verwenden möchte unter WHS im Gegensatz zu Windows Server 2008/r2 keine HW-Raid-Controller unterstützt werden, da sollte man sich also vorher überlegen, da eine Softwarelösung auch gewisse Nachteile hat.
 
Habe nur gelesen das WHS kein echtes Software RAID unterstützt. Hardware RAID scheint zwar möglich aber nicht offiziell supported von MS.
 
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