Neues Projekt: Radioactive@Home

Das Piepsen meine ich nicht.
Es gibt tatsächlich einen hochfrequenten Dauerton, der nach Spulenfiepen klingt.
Bin ich damit allein?
Meiner auch, habe den hinter die Regibswand verband und lese ihn durch das "Fenster" ab.
 
Betrifft das Fiepen nur die zweite Charge?
 
Ich denke ich bin "erste" Charge
 
also ab und zu zippt es ein wenig - der kleine schwarze Kasten ... aber der Lüfter im Computer ist idR lauter !!!
 
Ich habe das Gerät heute mal in unsere Dosimetriestelle gebracht, ein freundlicher Mitarbeiter hatte mir zugesagt, das Gerät ein paar Kontrollmessungen zu unterziehen.

Zunächst einmal folgende Beobachtung: die LCD-Anzeige am Gerät schwächelt (wird dunkler), sobald die Dosisleistung hochgeht. Dies liegt wohl an der begrenzten Leistungsübertragung über das USB-Kabel. Die Kontrollmessung war so aufgebaut, dass eine Kamera aus dem Bestrahlungsraum ein Bild der Anzeige auf dem Detektor lieferte. Man konnte ab einer Dosisleistung von 1 mSv/h nichts mehr gescheit ablesen. Ein Programm für das direkte Ablesen des USB-Signals wäre da sicher hilfreich gewesen.

Mit einer 37 GBq Cs-137 Quelle wurden deshalb nur mit zwei Abständen 10 und 100 µSv/h "nachgemessen". Das Gerät lieferte ca. 40% tiefere Werte. Mit einer Co-60 Quelle ist die Abweichung nach unten nur noch 15%. Der Untergrund wird im Rahmen der Messfehler korrekt wiedergegeben.

Man kann mit dem Gerät recht zufrieden sein, für die Marke "self-made" liefert es doch recht akzeptable Werte.
 
Hi stephan4520

Danke für die Kontrollmessungen.
Hast Du diese Info auch schon bei radioactive@home geposted?
Das Team dort freut sich sicherlich über diese Nachricht.
 
Ich durfte auch schon feststellen dass je lauter es Knackt es immer dunkler wird im Display - da reicht also offensichtlich nicht der Strom für beides - Knacken oder Anzeigen.

Warum kann man bei diesem Projekt nur beides abstellen, wenn man den Ton abstellt ?

Ton aus - Displaybeleuchtung an würde ja reichen ;)


Zum 2. Problem:

Ich will auch ein kleines Programm für den Desktop.

@all kann nicht jemand den Sourcecode in Delphi übersetzen *lol*
C ist doch nur die Abkürzung für Chaos !


Warum ist eigentlich die Hintergrundstrahlung in Leipzig niedriger als in Köln ?

Leipzig:
draw.php


Köln:
draw.php
 
Ich werde morgen noch ein paar Tests mit radioactiven Standards im Labor durchführen und ein paar Bilder dazu posten. Wenn ich alles zusammen habe, würde ich die Ergebnisse gern im Projektforum veröffentlichen.
Bezüglich Hintergrundstrahlung Leipzig / Köln: die Unterschiede sind wohl statistisch nicht signifikant. Man sollte immer die Standardabweichung dieser Messungen beachten - und die ist, den Ergebnissen nach zu urteilen, mindestens 25% vom Mittelwert der Messungen.
 
denk dran dass du nur gamma erfassen kannst. An unserer Americium241-Quelle die ich hier zur verfügung hab ist der gamma-anteil so klein dass der zähler nix erfasst. Ist auch nur eine 20Mbq-Quelle, den Gamma-Strahler mit Cäsium (15TBq) den wir beschaffen wollten hat die Uni abgelehnt ;)
 
mit viel Glück darf ich übernächste Woche den kleinen schwarzen Kasten in der radiologischen Abteilung der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig testen ...

Bis dahin brauch ich etwas - ein Programm - welches die Daten unter Windows irgendwie anzeigt ...

Ps ein bekannter bastelt gerade ein vergleichbaren Detektor - nur der misst auch Alpha und Beta ! (da kostet das ganze aber 90 Euro mehr)
 
Bis zu meinem Sensor heißt es noch lange warten, da Patch#3 erst in Planung ist :-( . Deshalb kann ich da noch nicht selber rumhacken. Aber da das Projekt unter GPL steht, kann man die Projektdateien von der Homepage holen und modifizieren. Konkret scheint es ja ein Problem mit dem Buzzer zu geben:

1) In der Firmware ist es eine einfache Variable "beep_on = 1;" die mittels USB Kommando zurückgesetzt werden kann. Ändern und neukompilieren. Man braucht dazu WinAVR + Atmel AVR Studio (beides kostenlos). Ich bin mir aber nicht sicher, ob auf dem Mikrocontroller ein USB Bootloader ist, dann könnte man ihn über USB flashen. Ich fürchte eher, der MC hat zuwenig Speicher und deshalb würde auch ein ISP Programmer gebraucht werden.

2) Die Boinc Applikation kommuniziert mit dem Device. Offenbar gibt es Unterschiede in #Patch1 + #Patch2, in v1 ist "sensor_capabilities.switch_buzzer = false;" hardgecodet während v2 den Buzzerstatus ändern kann.

Es wird ein File mit den Messwerten geschrieben
Code:
boinc_fopen("data.bin","r");
...
fprintf(pFile,"%u,%u,%u-%u-%u %u:%u:%u,%i,%s,%f\n",(unsigned int)timer,(unsigned int)counter,t->tm_year+1900,t->tm_mon+1,t->tm_mday, t->tm_hour, t->tm_min, t->tm_sec, j, flag, percentage);
fprintf(stderr,"%u,%u,%u-%u-%u %u:%u:%u,%i,%s,%f\n",(unsigned int)timer,(unsigned int)counter,t->tm_year+1900,t->tm_mon+1,t->tm_mday, t->tm_hour, t->tm_min, t->tm_sec, j, flag, percentage);
. Das könnte auch ein anderes Programm für eine grafische Ausgabe auslesen.

Es gibt einen Debug Modus mit mehr Output, wieder hardgecodet
int debug = 0; und auch einen standalone mode. Dazu die BOINC Doku
BOINC applications can be run in "standalone" mode for testing, or under the control of the BOINC client. You might want your application to behave differently in the two cases.

For example you might want to output debugging information if the application is running standalone.

To determine if the application is running in standalone mode or under the control of the BOINC client, call

int boinc_is_standalone(void);

This returns non-zero (True) if the application is running standalone, and zero (False) if the application is running under the control of the BOINC client.

Im XML Format sind die Eigenschaften zahlreicher Sensoren hinterlegt, der Buzzer sollte bei höheren Messwerten einen Warnton von sich geben
Code:
#define BUZZER_ALERT 0x42 //switch on the buzzer on reading >0.3
, allerdings erst ab HW Version 2.52. In der neuesten Version gibt es noch mehr debug Optionen und neue Preferences. Die können auch über den Boinc Kontomanager Einstellungen eingestellt werden, bei den unterstützten Versionen der Buzzer auf Aus, Alarm, On. Die Workunits sollen mit der Testoption nicht am Server landen, einschalten bei Experimenten.

Zum Selbercompilieren braucht man Mingw (für Windows gcc Compiler)+ Boinc Code (von BOINC svn). Aktuell wird bei mir noch irgendetwas falsch eingebunden, es kommen 1000ende
Code:
c:\mingw\bin\../lib/gcc/mingw32/4.6.2/../../../../include/prsht.h:259:14: Fehler : unbekannter Typname: »CALLBACK«
Fehler.

3) Wahrscheinlich einfachste Möglichkeit: Lötet doch den Buzzer aus! Funktioniert mit allen Versionen.
-----------------------------------------

Was ich im Quelltext eigentlich gesucht und nicht gefunden habe ist die Umrechnung von Counts in Äquivalenzdosen. Das verwirrt mich am meisten. Es werden die Daten als Counts gesammelt, OK. Danach erfolgt die Verschickung an den BOINC Server. Werden die Daten am Server bearbeitet und wieder zurückgeschickt zur Anzeige am Device??? Sprich bekommt man ohne Internet keine Anzeige am Display?

Was passiert, wenn ihr den Sensor an einem USB Ladegerät betreibt? Bekommt man dann nur die Counts, die Dosis oder gar nichts angezeigt? Das ganze Konzept ist mir ein bisschen schleierhaft. Andererseits ist das Projektziel klar, man will ein zentrales Sensornetzwerk aufbauen, keine Geigerzähler verkaufen.

Warum zuwenig Counts bei starker Strahlungsquelle gezählt werden ist relativ einfach zu beantworten. Das Zählrohr braucht nach der Registrierung eines Zerfalls wieder genug Erholungszeit, um die Raumladungen aufzubauen. Erfolgt währenddessen ein Zerfall, wird dieser nicht registriert. Darum muss dieser Anteil statistisch abgeschätzt werden, man spricht von der "Totzeitkorrektur". Das ist bei starken Strahlern sehr wichtig.
Zum anderen ist das Zählrohr nicht für alle Energien gleichempfindlich. Hat jemand das Datenblatt der verbauten Röhre (in English)? Drittens wird Alpha und Neutronenstrahlung nicht detektiert. Das ist aber kein großes Problem. Zur Unterscheidung Gamma/Betastrahlung vergleicht man die Messungen einmal ohne und mit Abschirmung durch Aluminium bekannter Dicke.

lg wp
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi W_Pauli

Danke für die vielen Infos. Sehr interessant.
Ich habe meinen 2. Sensor (2. Charge) mal mit in die Firma genommen, weil die Kollegen daran sehr interessiert sind. Da habe ich den Sensor für die Stromversorgung an das Notebook angeschlossen. Auf dem Notebook ist kein Boinc (mehr) installiert. Trotzdem wurde im Display die Strahlungsdosis angezeigt. Ob auch Pieps zu hören waren, kann ich nicht mehr sagen.
 
Sobald irgendein "Computer" am Sensor hängt, knackt es und die Kiste zeigt einen Wert an!

Sobald die Boinc-App läuft - werden auch die Einstellungen (Buzzer an; Displaybeleuchtung an etc) übernommen....

Mit nen USB-Ladegerät wollte es nicht *noahnung*

Ich hab mal aus Spaß den Sensor an mein Smartphone (Windows Mobile 6.1) gehangen - Windows meldete ein HID-Gerät - mehr nicht ... (aber in der Registry tauchte es auf, mit dem Windows Mobile HID-Treiber)

Fazit:
man könnte also in VB# mit dem Windows Mobile SDK ne App fürs Smartphone programmieren *lol*

Leider gehts nur bis Visual Studio 2008 weil MS den Support fürs Windows Mobile SDK aus 2010 gekickt hat - WTF
 
Der Sensor hat auch eine eigene SoC (CPU, Speicher, i/o)... Ich wäre (wenn ich mit der nächsten Lieferung mal mit einer funktionierenden Version betraut werde) zum Beispiel an einer BOINC App für ARM Systeme interessiert. Eine ARM CPU reicht da mehr als aus, für diverse Sensoren (QCN) Werte zu melden und nimmt nur maximal 3,5Watt
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Laptopchen braucht auch nur 6w (inkl. HDD & Display) wenn nix weiter als Musik & Sensor läuft ....

ach und mein Smartphone hat ne ARM-Cpu (von Intel *noahnung* )
 
Das kann ich dir nicht beantworten, könnte auch von Ti, Samsung, Broadcom oder was weiß ich sein...
 
Hab nocheinmal die Firmware angeschaut. Obwohl im Progrämmchen nicht viel gemacht wird ist es nicht so übersichtlich aufgebaut, warum ich vielleicht im ersten Anlauf die Dosimetrie nicht gesehen habe. Dachte vorher der Zähler zeigt umschaltbar counts und Sievert an. Irrtum!

Es werden eigentlich nur alle Impulse innerhalb von 35s gezählt. Danach erfolgt eine Division durch 100 und das Ergebnis wird als " uSv/h" angezeigt. Beinhart. Nichts mit ausgefeilten Algorithmen. Nichts mit Messbereichsumschaltung. Ab theoretisch 9999.99 uSv/h=9.9mSv/h kommt eine Überlaufmeldung.

Dazwischen erfolt immer wieder mal der Aufruf des Buzzers, was für mich nicht so Sinn macht (er piept immer wieder obwohl sich der Zählerstand nur einmal erhöht hat. Obwohl er ja soundso piept wenn er ein Ereignis zählt.

Und da kommt es in der Zählung der Klickraten zu einer meiner meinung nach fatalem Fehler:
Code:
ISR(INT1_vect)
{
	counter++;
	if (beep_on) beep(5);
}
Jedesmal legt er die Schaltung für 5ms lahm. Die Totzeit des Zählrohrs liegt eigentlich bei 200 us. Aber damit liegt jetzt die Zeit für die Detektion mindestens bei 5 ms. Das heißt bei detektierten 100 cps sind es in Wirklichkeit mind. 200cps und nach der kruden Umformung statt 35 uSv/h eigentlich mehr als 70 ! Buzzer unbedingt ausschalten!

Für die Auswertung/Anzeige mittels externem Programm müsste man die Werte in stderr.txt bzw. bin.dat mit dem Display vergleichen ob es schon Dosiswerte sind (wahrscheinlich) und diese dann nur periodisch auslesen und in einem Graph darstellen. Ein Link noch den ich für mehr Infos sehr interessant gefunden habe
http://sites.google.com/site/diygeigercounter/gm-tubes-supported
Datenblatt
 
Server down ?!?

Nachtrag - 20:40;

geht wieder
 
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ich schon wieder.

habs noch nicht geschafft, die Bilder hochzuladen. Aber ein paar Messungen sind schon gemacht.

Wollte eigentlich was ganz anderes - vor ein paar Monaten habe ich über einen Container im Hafen von Genua gelesen, der ziemlich gepfiffen hat:

http://www.wired.com/magazine/2011/10/ff_radioactivecargo/all/1

Ganz am Ende des Artikels steht, dass die radioaktive Probe aus diesem Altmetallcontainer an eine Spezialfirma im Norden von Leipzig geliefert wurde, um deren Ursprung zu ermitteln und um eingeschmolzen zu werden. Meine Recherchen haben nix zutage gebracht - wisst ihr, um welche Firma es sich da handeln könnte?
 
Ne, die GMR ist es nicht - bin nach erneuter Suche auf diese Firma gestossen:

Gamma Recycling GmbH

Ich wusste nicht, dass die europaweit hochaktive Co60 Quellen annehmen. Bei nem Tag der offenen Tür schau ich sicherlich mal vorbei ;D
 
Eh die sitzen ja fast um die Ecke ... 700m ... da muss ich doch mal mitm Nettop samt Sensor mal vorbeischaun !!!
 
Seit zwei Tagen ist mein Sensor abgestürzt gewesen, nach dem Reset heute morgen ist wieder alles Ok
 
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