Hitachi RMA: Darf's noch etwas älter sein?

endorphin

Admiral Special
Mitglied seit
24.08.2002
Beiträge
1.244
Renomée
7
Standort
Schwabenland
Hi,

vor 3 Wochen beglückte ich den HGST-Service mit einer defekten 1 TB DESKSTAR 7K1000.C (2 Platter, kam 2010 auf den Markt), die restliche Garantiedauer betrug noch über 1 Jahr. Zurück kam jetzt eine 7K1000 (HDS721010KLA330). Das Modell kam 2007 oder 2008 auf den Markt und hat 5 Platter.
Ist das der neue Hitachi-Service unter dem Spardiktat von WD? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß
endorphin
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wirklich Pech. Zum einen, dass eine Hitachi HDD überhaupt kaputt geht und zum anderen hätte es als Ersatz eine 7K1000.B aufwärts sein dürfen.
 
Hatte auch mal eine 7k1000c die nach ca 200 Stunden defekte Sektoren hatte, Hitachi hat die anstandslos umgetauscht und ich habe sogar eine neuere Toshiba bekommen...aber bei so einem Tausch wäre ich auch enttäuscht...
@ghostadmin: bei mir waren allerdings 3 Sektoren defekt und weitere ca. 5 schwebend und es wurde getauscht, aber ich habe es über den Händler gemacht...und auch erst 200 Stunden...
 
Bastimuc, wenn Du über den Händler getauscht hast, dann hast Du dessen Gewährleistung in Anspruch genommen, es geht aber um die Garantie direkt von Hitachi bzw. jetzt HGST, denn Hitachi hat ja seine Festplattensparte an WD verkauft und die heißt jetzt HGST.
 
Erklärt ja auch die niedrige Reklamationsrate von Hitachi, wenn fehlerhafte Sektoren kein Reklamationsgrund sind.
 
Erklärt ja auch die niedrige Reklamationsrate von Hitachi, wenn fehlerhafte Sektoren kein Reklamationsgrund sind.
Ein einzelner defekter Sektor ist doch bei keinem der Hersteller ein anerkannter Reklamationsgrund. Erst beim Überschreiten eines Schwellenwertes oder einer Häufung innerhalb kurzer Zeit liegt ein Garantiefall vor und die Festplatte wird getauscht. Defekte Sektoren sollten nicht auftreten, aber gänzlich vermeiden lassen sie sich nicht im Lauf der Jahre. Deswegen betreibt man schließlich den ganzen Aufwand mit Fehlerkorrektur und Reservesektoren. Man sollte den 05 und C5 S.M.A.R.T. Wert stets im Auge behalten, aber sich nicht dadurch verrückt machen lassen, wenn er hochzählt. Ob dies bedeutsam ist, ist immer in Hinblick auf Laufleistung und Umwelteinflüsse zu beurteilen. Ist die Festplatte mehrere Jahre unter harten Bedingungen eingesetzt worden, ist ein allein auftretender defekter Sektor anders einzuschätzen, als bei einer taufrischen Platte, die die meiste Zeit im Schrank lag. Es kommt durch einen defekten Sektor auch nicht zwangsläufig zu einem Datenverlust.
 
Es kommt durch einen defekten Sektor auch nicht zwangsläufig zu einem Datenverlust.
Richtig, aber wenn der defekte Sektor wichtige Metainformationen der Partitionierung oder des Filesystems enthielt, etwa das Root Directory, dann kann er eine Menge Datenverlust bewirken! Deshalb ist Datensicherung auch so wichtig, zumal nicht nur HW Probleme zu Datenverlust führen können.
 
5 statt 2 Platter? Die dürfte doch dann auch deutlich langsamer sein?
Wäre das nicht ein Ansatzpunkt, mal zu meckern bei Hitachi?
 
Die Garantie verspricht i.d.R. nur einen gleichwertigen Ersatz und eine 1TB HDD ist da aus Sicht der Hersteller eben ein gleichwertiger für eine andere 1TB HDD. Versuchen kann man es zwar, aber ob die Chancen sehr hoch stehen? Auf Garantie gebe ich deshalb auch eher wenig, denn im Zweifel kommt eben genau sowas dabei raus. Für meine defekte Vertex2 hat mir OCZ auch eine Agility3 geschickt, also ein Modell der im Vergleich zur Vertex minderwertigeren Agility Reihe.
 
5 statt 2 Platter? Die dürfte doch dann auch deutlich langsamer sein?
Wäre das nicht ein Ansatzpunkt, mal zu meckern bei Hitachi?

Hatte selber die Festplatte, sie ist laut und wird recht warm, und entsprechend Ihrer geringeren Datendichte ein gutes Stück langsamer. Wäre für mich jedenfalls kein Gleichwertiger Ersatz.
 
Ich weiß gar nicht, wieviele defekte Sektoren die Platte hatte, jedenfalls gab der DFT eine Warnmeldung raus (und Windows brauchte schon ewig, um mal richtig in die Gänge zu kommen) und auf das "Reparieren-Spielchen" lass ich mich nicht mehr ein. Klar könnte ich mich beschweren und die Platte wieder einschicken, doch dann müsste ich erneut Porto zahlen (früher ließ Hitachi die Platten ja noch kostenlos abholen), 2-3 Wochen warten. Das ist es mir dann auch nicht wert.
Gut warm wird die 7K1000 in der Tat, doch das Laufgeräusch ist zum Glück angenehm und sie vibriert nicht. Lediglich die Zugriffe sind relativ laut.
 
Die Garantie verspricht i.d.R. nur einen gleichwertigen Ersatz und eine 1TB HDD ist da aus Sicht der Hersteller eben ein gleichwertiger für eine andere 1TB HDD. Versuchen kann man es zwar, aber ob die Chancen sehr hoch stehen?
Aber wenn die ursprüngliche Platte mal z.B. mit 130MB/s beworben wurde und die neue alte schafft nur 80MB/s würde ich knallhart sagen, dass ich die Platte nur der Geschwindigkeit wegen für High-Resolution-Videoaufnahmen etc. gekauft habe und das nun mit der Ersatzplatte nicht mehr funktioniert wegen zu langsam.
 
Es kommt durch einen defekten Sektor auch nicht zwangsläufig zu einem Datenverlust.

Bei den meisten Platten ist es aber so das wenn erstmal ein Sektor kaputt ist, folgen unmittelbar mehrere. Grade bei Samsung, Seagate, WD. Bei Hitachi scheinen die Platten oft noch ne ganze Weile weiter zu laufen. Aber würde ich da wichtige Daten drauf halten oder in einem RAID, würde ich sowas nicht haben wollen.
 
@ghostadmin: Wenn die Festplatte noch keine 6 Monate vom Kauf auf dem Buckel hat, würde ich zum Händler gehen und die Gewährleistung in Anspruch nehmen. Die Festplatte ist ja defekt, sagt ja schon die Bezeichnung defekter Sektor.
 
Die Festplatte ist ja defekt, sagt ja schon die Bezeichnung defekter Sektor.
Woher kommt den die diese Bezeichnung "defekte Sektoren"? Die gibt es in den S.M.A.R.T. Werten nicht, da gibt es schwebende und wieder zugewiesene Sektoren, aber beides ist noch kein Garantiegrund, solange es sich in Grenzen hält. Das Sektor nicht mehr benutzbar ist, kann man vorkommen und dafür sind ja auch extra Reservesektoren vorgesehen.

Das Problem ist meist nur, dass die Ursache die zu dem ersten ausgefallenen Sektor geführt hat, auch gar nicht selten bald zum Ausfall weiterer Sektoren führt und dann den Totalausfall bewirken kann. Dann erst ist es ein Garantiefall bzw. ein Fall für die Gewährleistung und wenn ein Händler oder Hersteller sie vorher tauscht, dann fällt das unter Kulanz.
 
Reservesektoren sind afaik keine bei Magnetscheibenplatten, die defekten Sektoren werden bei Herstellungsende einfach genullt.
 
Was willst Du damit sagen? Das fast jede Platte ab Werk schon defekte Sektoren hat und diese beim ersten Formatieren im Werk ausgeblendet werden? Das sollte bekannt sein, denn kaum ein Plattern kann 100%ig fehlerfrei produziert werden. Ebenso haben auch praktisch alle SSD NANDs mit defekten Blöcken verbaut, die von Anfang an als solch erkannt und ausgeblendet hat. Crucial hat bei der m4 die Anzahl auch offen im S.M.A.R.T. Attribut BD ausgegeben, im Allgemein erfährt man aber die Anzahl weder bei HDDs noch bei SSDs.
 
Bei den meisten Platten ist es aber so das wenn erstmal ein Sektor kaputt ist, folgen unmittelbar mehrere.
Das kann so sein - zum Beispiel wenn das Aufnahmevermögen der internen Luftfilter erschöpft ist und sich Abrieb der Lager auf den Plattern ablagert - muss aber nicht so eintreten. Ich hatte schon einige Festplatten bei denen nach längerer Zeit ein Reallocated Sector aufgetreten ist und die trotzdem noch einige Jahre unauffällig ihren Dienst verrichtet haben. Man sollte solche Festplatten natürlich unter verschärfte Beobachtung stellen und noch engmaschiger Sicherungskopien erstellen, aber wegwerfen muss man sie deswegen nicht sofort. Das sollte man erst tun, wenn es nicht bei einem einzelnen Fehler bleibt und eine Häufung eintritt oder sich andere Unregelmäßigkeiten zeigen. Oft sind dies Geschwindigkeitseinbrüche oder Schwierigkeiten bei der POST Initialisierung. Wobei letzteres eher auf ein Problem mit der Steuerelektronik hinweist, aber Wechselwirkungen sind leider nie auszuschließen.
Reservesektoren sind afaik keine bei Magnetscheibenplatten...
Nicht nur Massenspeicher basierend auf NAND Flash bringt Reservesektoren mit. Auch bei konventionellen HDDs gibt es davon eine bestimmte Anzahl. Wieviel Prozent oder Promille dafür jeweils reserviert sind, verraten die Datenblätter anders als bei SSDs zwar nicht, aber geben tut es sie (beinah) seit Anbeginn des Magnetic Recording. Wenn eine große Anzahl von Sektoren als Bad Blocks makiert wurde, soll man dies überdeutlich an den Zugriffszeiten merken.
Richtig, aber wenn der defekte Sektor (...) dann kann er eine Menge Datenverlust bewirken!
Wobei es verschiedene Grade bei den Pending Sectors gibt. Ein Sektor enthält schließlich mehr als ein Bit. Wenn der gesamte Inhalt samt ECC Informationen verloren gegangen ist, kann natürlich nichts rekonstruiert werden und es kommt zum Datenverlust. Dieser kann durchaus schwerwiegend sein, wenn er empfindliche Teile des Dateisystems betrifft, wie du zu Recht angemerkt hast. Soweit ich weiß werden Sektoren jedoch auch dann prophylaktisch remappt, wenn die Fehlerkorrektur mehrfach hintereinander eingreifen musste, selbst wenn dies stets erfolgreich war. Anders als SCSI Laufwerke sollen dies Consumer HDDs mit (S)ATA Schnittstelle sogar häufig bei S.M.A.R.T. verheimlichen, um unberichtigte RMA Anfragen zu verhindern. So lauten die Gerüchte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Anders als SCSI Laufwerke sollen dies Consumer HDDs mit (S)ATA Schnittstelle sogar häufig bei S.M.A.R.T. verheimlichen, um unberichtigte RMA Anfragen zu verhindern. So lauten die Gerüchte...
Das kann ich mir durchaus vorstellen, denn ich habe da auch schon oft seltsame Werte gefunden. Wenn man sieht wie hysterische manche schon bei Kleinigkeiten reagieren, wohl vor allem die die keine Backups anlegen, dann kann ich so ein Verhalten der Hersteller auch irgendwie nachvollziehen.
 
OK, die reallocated Sectors scheinen tatsächlich Reservesektoren auch bei Magnetplatten zu sein.
Sobald der Wert >0 ist, wird die Ausfallwahrscheinlichkeit verfünffacht!

Bei Smart ist allgemein das Problem das es keine Standards gibt, deswegen sind die Ergebnisse nicht immer leicht zu deuten. Die normalisierten und raw Werte machen es auch nicht gerade einfacher.
 
Nicht ganz, die Reallocated Sector Count geben die benutzten Reservesektore an, zumindest im Rohwert. Aus dem Aktuellen Wert in Verhältnis zum Ausganmgswert kann man dann ungefähr ablesen, wie viele Reserversktoren zur Verfügung stehen.

Die statistische Ausfallwahrscheinlichkeit steigt dann natürlich, wenn es schon zum Ersetzen eines Sektors gekommen ist. Ob die tatsächliche Ausfallwahrscheinlichkeit auch steigt, hängt von der Ursache dafür ab. Da gibt es eben solche, wie Schmutz in der Platte oder noch auf der Oberfläche liegt, die dann schnell weitere Schäden verursachen können und damit den baldigen Totalausfall. Das muss aber nicht zwangsläufig passieren, weshalb man die S.M.A.R.T. Werte eben gerade dann besonders gut beobachten sollte. Treten gehäuft Probleme mit Sektoren auf, so ist das natürlich dann ein Warnsignal und wird dann ab einer bestimmten Anzahl auch als Garantiegrund akzeptiert, aber eben i.d.R. noch nicht bei einem oder ein paar wenigen Sektoren.

Auch muss man auch immer schauen, was genau gezählt wird. Wenn in S.M.A.R.T. Werten von Sektoren die Rede ist, meint das i.d.R. die Größe eines LBAs als Einheit, also 512Byte. Bei Platten mit Advanced Format, also physikalischen 4k Sektoren würde ein Fehler dann immer 8 betreffen und bei SSDs wo ja immer ganze Blöcke von teils 1MB oder noch mehr ausrangiert werden, hat man dann bei einem Fehler schnell 2048 oder 4096 da stehen. Damit das nicht dramatisch aussieht, werden bei SSD nun verstärkt Blöcke angegben, konkret war das bei der Crucial m500 mit dem Wechsel zu MU03 FW zu sehen. Da HDDs keine Blöcke haben, bezieht man dann hier die Angabe einfach auf physikalische Sektoren statt auf logische. Wenn also zufällig immer gerade der Wert für schwebende oder wieder zugewiesene Sektoren ein Vielfaches von 8 ist, so sollten man dies im Hinterkopf behalten, bevor man gleich in Panik verfällt.
 
Zurück
Oben Unten