Die späte Reue von Colin Powell

Patmaniac

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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,373779,00.html

Powell bedauert Irak-Rede

Der frühere US-Außenminister Colin Powell distanziert sich von seiner Rede vor dem Uno-Sicherheitsrat, mit der er im Februar 2003 den geplanten Irak-Krieg gerechtfertigt hatte. Die Rede sei ein "Schandfleck" in seiner politischen Karriere, sagte er in einem Interview.


Washington - Es fühle sich "furchtbar", dass er damals angebliche Beweise für Massenvernichtungswaffen vorlegte habe, die sich als falsch erwiesen haben, sagte Powell dem Sender ABC News in einem Interview, das heute ausgestrahlt werden soll. Powell hatte unter anderem Satelliten-Fotos von angeblichen Lastwagen mit mobilen Biowaffen-Labors vorgeführt.

Den damaligen CIA-Chef George Tenet nahm Powell in Schutz. Tenet habe an die Belege geglaubt. Das Geheimdienstsystem habe jedoch nicht gut funktioniert. "Es gab Leute beim Geheimdienst, die zu der Zeit wussten, dass einige der Quellen nicht verlässlich waren, und sie haben nichts gesagt. Das hat mich vernichtet", sagte der Ex-Minister.

Ihm seien "keine Belege" für einen Zusammenhang zwischen dem Irak unter dem damaligen Präsidenten Saddam Hussein und den Terroranschlägen bekannt geworden, die am 11. September 2001 in den USA verübt wurden, sagte Powell. Ungeachtet dessen sei er "froh", dass Saddam Hussein nicht mehr im Amt sei.

Über die Entwicklungen nach Saddams Sturz äußerte Powell sich skeptisch. Die USA hätten die Verpflichtung, den Irak als Gesamtstaat zu erhalten. Dafür müssten die Sunniten in den politischen Neuaufbau einbezogen werden. Es dürfe nicht passieren, dass sich "ein Mini-Staat im Norden, ein größerer Mini-Staat im Süden und eine Art Nichts in der Mitte" herausbilde.

Zudem kritisierte Powell in dem ABC-Interview die Vorbereitung auf den Hurrikan "Katrina".
Hätte er mal vorher seine grauen Zellen eingeschaltet und nicht so leichtfertig über das Schicksal von Menschen entschieden. *nein* Seine "Beweise" waren doch sowas von lächerlich, dass sie sogar von einem kleinem Schulmädchen aus dem Kindergarten als völlig schwachsinnig entlarvt worden wären. :]

Um sein Gewissen zu erleichtern sollte er sich wohl viel eher bei all den Gefallen Amerikanern und deren Verwandten und vor allem getöteten Irakern entschuldigen! Dann hätte er wohl eine hundertjährige Pilgerzeit vor sich.. :-X
 
Ich denke seine Realsatire vor der Uno war bewusst so, wie sie war.

Eigentlich will Powell nur sagen, dass der Zivilschutz der USA zu Katrina fast vollständig versagt hat. Das klappt aber nur, wenn er öffentlich eingesteht, dass er damals einen ziemlich sehr grossen Fehler begangen hat.

Nur so wird er überhaupt noch politisch ernstgenommen, sonst könnte man ja sagen ... "Ach da kommt der Märchenerzähler, will der etwas über den Weihnachtsmann, Klapperstorch, oder etwas zum Osterhasen erzählen?".

Ich habe nichts gegen Märchen, er war damals lediglich genau der Richtige am falschen Ort, zur falschen Zeit, zur falschen Begründung.

MFG Bobo(2005)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also immerhin muss man ihm zu Gute halten, dass er NICHT wieder angetreten ist in Bushs Kabinett. Ganz im Gegensatz zu Herrn Rumsfeld oder Frau Rice.
 
feelx schrieb:
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Also immerhin muss man ihm zu Gute halten, dass er NICHT wieder angetreten ist in Bushs Kabinett. Ganz im Gegensatz zu Herrn Rumsfeld oder Frau Rice.

Tja, aber vielleicht ist er nicht mehr angetreten worden. ;)
 
Ich denken mal das Colin Powell schon damals von den falschen CIA berichten gewusst hat und nur auf druck des Weißenhaus seine aussage getätigt hat. (auf kosten von 1895 tote Amerikanische Soldaten)
Wenigstens ist er einer der wenigen die das auch zugeben und nicht mehr dem Kabinett der Bush Regierung Beigetreten sind.
 
zeraph schrieb:
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Wenigstens ist er einer der wenigen die das auch zugeben und nicht mehr dem Kabinett der Bush Regierung Beigetreten sind.
Jo, das ist das einzige gute daran bzw. von ihm. Dennoch frage ich mich, warum er nicht damals Konsequenzen gezogen hat und sich entgegen den Waffenlobbyisten und ihren Bush-Krieger gestellt hat. DA hätte er Moral beweisen können. Aber so ist er letztendlich auch nur zu einer Marionette verkommen - und da spielt die späte Reue eigentlich auch keine Rolle mehr.

IMHO hat er als Politiker auf ganzer Linie versagt. Als Poliker soll man die interessen des eignen Volkes vertreten und auf die Menschen der anderen Nationen Rücksicht nehmen. Beide Ansprüche hat er klar verfehlt. Nennt mich in der Hinsicht zu idealistisch, bzw. ich weiß natürlich schon, dass das Berufsleben eines Polikers nicht so einfach ist und man als solcher nicht so leicht Entscheidungen trifft, aber hier in diesem Fall hat er sich meiner Meinung nach wirklich nur zu einer Spielpuppe ohne Rückrad degradieren lassen. )((
 
zeraph schrieb:
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Ich denken mal das Colin Powell schon damals von den falschen CIA berichten gewusst hat und nur auf druck des Weißenhaus seine aussage getätigt hat. (auf kosten von 1895 tote Amerikanische Soldaten)
Und unzähligen Irakern.

@Topic: Schade, dass er erst jetzt zu der Einsicht kommt, aber besser spät als nie.
 
Das erwarte ich von Bush und sine Truppe aber das werden die es nie tun.
 
Reue ist Reue. Und das ist ein Anfang. :)
 
feelx schrieb:
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Also immerhin muss man ihm zu Gute halten, dass er NICHT wieder angetreten ist in Bushs Kabinett. Ganz im Gegensatz zu Herrn Rumsfeld oder Frau Rice.

hey, er ist nicht wieder angetreten? anders herum, er wäre von bush gar nicht mehr genommen worden!

und diese reue-story? da bereitet vielleicht jemand nur sein politisches comeback vor...
 
zeraph schrieb:
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Ich denken mal das Colin Powell schon damals von den falschen CIA berichten gewusst hat und nur auf druck des Weißenhaus seine aussage getätigt hat. (auf kosten von 1895 tote Amerikanische Soldaten)
Wenigstens ist er einer der wenigen die das auch zugeben und nicht mehr dem Kabinett der Bush Regierung Beigetreten sind.

:o :o

immer wieder behaupte ich, daß ein irakisches leben in unserer westlichen wahrnehmung nur ein zehntel wert sei wie ein amerikanisches, italienisches, deutsches usw...dein post bestätigt es, finde ich... :-[
 
@TiKu
@Treverer


Das stimmt, auch das irakische volk hat unter der Fehlentscheidung Colin Powell zu leiden so wie diverse andere Nationen die ihre Soldaten in den Irak geschickt haben auf grund von Fehlinformationen.. Es war nicht meine Absicht dies zu verharmlosen in meinem Post. Ich weis (aus eigener Erfahrungen) wie schlimm ein krieg sein kann und wie viel Opfer auch in der Zivilen Bevölkerung zu beklagen sind.



zeraph
 
He Leute,
Ihr glaubt doch nicht etwa, dass wenn C.P. das nicht vor der Uno gesagt hätte, dass es dann anders gekommen wäre. Der war eingebunden in die Bush-Administration und musste so handeln. Ich glaube auch, wenn man da oben sitzt, wird man betriebsblind. Denkt doch nur an unsere Politiker!!
Von Bush können wir so etwas nie erwarten, denn

1.) ist er dazu viel zu feige

und

2.) viel zu dumm!

Der entschiedet doch nichts selbst! Alle, die ihn im Wahlkampf unterstützt haben, bekommen die erforderlichen Posten zugeschoben, siehe der amerikanische Botschafter in Berlin. Der spendete 200.000 $ und nun ist er Botschafter!!

Wenn ich den W.Bush schon zum Pult laufen sehe, wie ein Mexikanischer Cowboy, dann wird mir schlecht.
 
ich glaub nich direkt dass er zu feige ist ^^
 
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