AMD K12 -Spekulation

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich gegenteiliger Meinung bin und die "größeren" Prozessoren als "wichtiger" ansehe, aber ich führe bei solchen Diskussion immer wieder mal an, dass der Imagefaktor nicht zu unterschätzen ist. Der i5-2500K war damals ein sehr brauchbarer Prozessor und wegen u.A. dessen Ruf, glaubte fast die gesamte Computerbase-Welt (als Beispiel für eine nicht unbedeutende Teilmenge Computerinteressierter), dass ein auf 1,1GHz verkrüppelter Sandy-Bridge Celeron alles in den Boden stampft - ist ja immerhin ein Sandy-Bridge (einseinself). Das soll nur als überzeichnetes Beispiel dienen: Image ist viel wert und das ist ohne die großen Modelle sicherlich schwerer zu erlangen (aber die großen Modelle können sich, wie wir alle wissen, auch negativ auswirken).

Und dann führe ich auch gerne die Verkaufszahlen von Mindfactory an: http://www.mindfactory.de/Hardware/Prozessoren+(CPU)/AMD+Desktop.html
Da stechen die Vier- und Dreimoduler doch ziemlich hervor und die Summe der Zweimoduler etc. (egal ob APU oder FX-Modell) übersteigt diese nicht um Größenordnungen. Natürlich ist das nicht für den gesamten Markt repräsentativ (vll. aber für den deutschen Retailmarkt) - keineswegs - dennoch ist es anmerkenswert und interessant.

PS: Um das nochmal festzuhalten. Ich behaupte nicht, dass ein FM2+ Dreimoduler wirtschaftlich sinnvoll wäre. Das wage ich schlicht nicht zu beurteilen. Aber ich behaupte auch nicht das Gegenteil :)
 
Der Retailmarkt ist winzig im Vergleich zum OEM-Geschäft. Vor allem außerhalb von DE, wo es historisch schon immer viele Selbstschrauber gab.

edit:
Vor 1/2 Jahren war bei AMD Stückmäßig mit weitem Abstand der bestverkaufte Prozessor der Brazos, den man Retail gar nicht bekommen hat.
 
Ich scheibe ja "nicht repräsentativ" und "außer vll. für den deutschen Retailmarkt"?!
 
In den Nebenthreads sieht man Neue Infos zu den Herstellungsprozessen. 14nm Finfet ist ziemlich sicher für die ZEN-CPU und eine GPU reserviert, bleibt die Frage, was für einen K12 sinnvoll wäre.

Nachdem es jetzt offiziell FDSOI von GF gibt, ist die Frage, ob das ein Kandidat wäre. Der K12-Kern soll ja lizensierbar sein, mit FDSOI könnte man damit dann schöne Mobiltelefon-SoCs mit Analogteilen bauen. Allerdings muss dann auch die Frage gestellt werden, welche Firma für sowas in Frage käme. Es gab ja mal AMD-China Gerüchte, vielleicht Mediatek? Oder gäbs sonst irgendwelche Soc-Startups mit Ambitionen? Billig würde so eine K12-Lizenz aber sicher nicht sein, für ne kleine Firma wär das wohl kaum was, ergo müsste es eine bekannte Firma sein - WENN überhaupt.

Aktuell kommt der K12 2017, das würde zur FDSOI-Testproduktion passen, die 2016 startet.

Mit FDSOI könnte man den Stromverbrauch noch weiter als mit Finfets drücken und als das waren die ARM-Server ja geplant. Ggü. Zen könnte man die IPC durch die "einfacherer" ARM-Architektur noch leicht steigern. Zusammen mit potentiellen Mobiltelefon-SoC-Lizenznehmern wärs eigentlich ein nettes Design, für das es einen Markt geben sollte.
 
Ist die Frage ob K12 nicht auch noch gestrichen wird. Nachdem Skybridge tot ist und eigentlich AMD für solche Experimente auch nicht mehr das Geld hat....
 
Ist die Frage ob K12 nicht auch noch gestrichen wird. Nachdem Skybridge tot ist und eigentlich AMD für solche Experimente auch nicht mehr das Geld hat....

Hmm ... kommt in dem Fall darauf an, wie identisch die zwei Designs K12 und Zen am Ende wirklich sind. Je geringer, desto wahrscheinlicher ist es, dass der K12 nicht gestrichen wird.
Mit FDSOI hätte man auch einen deutlichen Unterschied zum Zen-Chip, wodurch man unterschiedliche Marktsegmente bedienen kann.

Man könnte dem K12 z.B. einen höheren Grad am SMT spendieren, quasi in die Sun/Oracle Richtung gehen und die Taktfrequenz relativ gering um die ~1 GHz halten, also dort wo man die Transistoren dank FDSOI noch mit nur ~0,5V befeuern kann. Da sollte unterm Strich dann eine sehr, sehr gute Perf/Watt rauskommen.
 
Für das Semicustom Segment dürfte K12 auch seine Vorteile haben. Ein Hersteller eines Systems bekommt mit einem ARM Core eine wesentlich offenere Plattform und damit Investitionssicherheit, weil quasi jeder mit Lizenz ARM Cores herstellen darf.
Wenn AMD hier nun eine mit anderen x86 Cores vergleichbare Performance uns sogar noch bessere Effizienz liefern kann, könnte K12 ein gefragtes Produkt in der Sparte werden.
Ich glaube kaum das Sony oder Nintendo in so einem Fall einen x86 Chip bestellen würden. Und es ist auch denkbar dass z.b. Mediathek seine eigene IP mit der von AMD verbunden für einen Mobilchip in Auftrag geben könnte.

ZEN braucht man vor allem um im Endkundensegment für PC und Server, weil hier nun mal noch x86 die mit Abstand größte Verbreitung hat. Daran wird sich auch mittelfristig nicht viel ändern, selbt wenn die ARM Cores besser sein sollten.

Skybridge dagegen wurde ja mit und auch wegen 20nm gestrichen.
Und ob ein Semicustum Kunde jetzt FDSOI oder Bulk mit oder ohne Finfet haben möchte dürfte AMD auch relativ egal sein. Mit Portierung der eigenen IP auf einen anderen Prozess dürfte AMD mittlerweile recht geübt sein und macht das gerade für Semicustom ja auch ständig.
 
Skybridge dagegen wurde ja mit und auch wegen 20nm gestrichen.
Nein. AMD sagte, es wurde gestrichen, weil bei der Kundschaft kein Bedarf/Wunsch nach Sockelkompatibilität bestände. Bei Skybridge ging es ja auch nur um den gleichen Sockel, aber was für Chips da reinkommen, ist ja relativ unabhängig davon. Kann also mit der Fertigungstechnologie nichts zu tun haben. Ohne gleichen Sockel kann man die beiden Linien natürlich etwas anders bzw. freier entwickeln und muß keine Kompromisse eingehen, die für die Sockelkompatibilität nötig gewesen wären, daher läßt man das fallen, wenn es unnötig ist.
 
Da Ryzen ja bald kommt hier mal etwas zu den ARM basierten Serverchips.
https://arxiv.org/pdf/1701.05996.pdf

Eine sehr ausführliche Studie mit Server-basierenden Benchmarks zwischen sehr interessanten Kandidaten

  • AMD Opteron A1170 processor, 8×ARM64 A57 cores, 2.0 GHz
  • AMD Opteron 3380 processor, 8×x64 cores, 2.6 GHz, PileDriver

Das Fazit - doch es lohnt sich wirklich die Details anzuschauen:
In this paper, we have presented results from evaluating an ARM64 server based on the recent AMD A1100 SoC for Big Data workloads, and compared it with a similarly configured AMD Opteron x64 server. The results indicate that the ARM server shows comparable performance to the x64 server for integer-based workloads, and for smaller-sized floating-point workloads. For larger FP applications, its slower FPU impact the performance. But here too, with tuning Hadoop to expose data parallelism, the ARM64 server can come close to the performance of the x64 server, which is limited by having a faster FPU shared by pairs of cores. An energy analysis shows the ARM64 server to have a 3×smaller base power load than the x64 server, and a similar reduction in load even when running the Big Data applications. We also see that the EDP, which considers both compute performance and energy efficiency, is better for ARM64 by 50?71% compared to the x64 server.
 
Naja, das ist jetzt aber keine große Kunst energieeffizienter als ein Vetreter der Bulldozerfamilie zu sein ...
 
Naja, das ist jetzt aber keine große Kunst energieeffizienter als ein Vetreter der Bulldozerfamilie zu sein ...

Bei 2,6 GHZ sieht der doch nicht schlecht aus, der Verbrauch nimmt doch erst oberhalb stark zu.
Wobei arm64 bench bei 20%+ nennleistung und x86 bei <1/12 der Auslegung von verwendeten Netzteil.
 
Ein Zambezi, lieber Opteron ist ein Bulldozer FX.
Ein Piledriver Opteron, ist eine andere Liga: http://abload.de/img/ecc_aida64_hwinfo64mbor8.jpg

Hmm was willst Du mir sagen? Zambezi interessiert mich nicht, ich kenn nur Orochis ;) Meinst Du, dass der Opteron weniger verbrauchen würde als Dein Bolide? Klar ist der Opteron auf Verbrauch getrimmt, aber ein Ferrari verbraucht bei konstant 90 km/h auch nicht so viel.

In jedem Fall bleibt die BD-Arch eine High-End-Architektur mit vielen Designentscheidungen pro Takt/Leistung und nicht pro Verbrauch. Den Herstellungsprozess gäbs auch noch zu nennen.

Sowas dann gegen kleine ARM Kernchen antreten zu lassen, die es sonst nur in Mobiltelefonen verschlägt, bringt wenig neue Erkenntnis.
 
@Opteron
Ok, mit Orochis kann ich mich eher anfreunden.
Ich glaube schon, dass der kleine Opteron weniger verbraucht, aber ein 1620W Netzteil ist auf jeden fall Oversized! :)

Was könnten den extended SSE Instructions sein? Die laufen wohl nur unter Windows 10 zur höchst form auf: http://wccftech.com/amd-ryzen-7-1800x-8-core-benchmarks/

perfomancetest9_essefdohq.jpg
 
@Opteron
Ok, mit Orochis kann ich mich eher anfreunden.
Ich glaube schon, dass der kleine Opteron weniger verbraucht, aber ein 1620W Netzteil ist auf jeden fall Oversized! :)
Lach, was sowas hatten die auch noch .. na siehste mal, was das für ein Witz war.
Was könnten den extended SSE Instructions sein? Die laufen wohl nur unter Windows 10 zur höchst form auf: http://wccftech.com/amd-ryzen-7-1800x-8-core-benchmarks/

Vorsicht, nicht extended SSE, sondern einfach extended Instructions, also normalo SSE, das steht ja für "Streaming SIMD Extensions".
Aus meiner Sicht ist das zuviel. Für mich liegt es nahe, dass die 700++ das resultat multithreaded auf 8 Kernen ist und das darunter single-thread Resultate. Die Intels sind alle grob um den Faktor 8 langsamer, würde gut passen.

Ansonsten könnte es vielleicht noch sein, dass irgendwelche exotischen Instruktionen getestet werden, die bei Intel microcoded und bei AMD fastpath sind, aber eigentlich sind alle wichtigen SSE-Befehle bei jedem fastpath. Das ergäbe also auch keinen Sinn.

Edit: Falscher Thead ^^
 
Lach, was sowas hatten die auch noch .. na siehste mal, was das für ein Witz war.
Sicherlich nicht.
Also, the power supply units (PSU) to the two servers are not similar. The Overdrive 3000 ARM64 server is a 1U blade with an independent PSU rated at 200 Watts (W). The Opteron 3380 x64 server is a thin blade in a single 12 node 3U Enterprise chassis, with a pair of redundant Platinum efficiency PSUs rated at 1620 W that is shared by all the blades. To ensure fair comparison with the ARM server, we power off 11 of the 12 blades, and also power off the redundant PSU. We measure the base power consumed by the servers when they are freshly booted and idle, over a 2 hour period. This average idle power (base load) is 45.30 W for the ARM64 server and 134. 14 W for the x64 server.
Nur ein blade von 12 mit einem Platinum Netzteil >90% Effizienz

Es lohnt sich das ganze detailliert anzuschauen. Ein solcher Testaufbau ist selten zu finden bei Benchmarks.
 
Sicherlich nicht.
Nur ein blade von 12 mit einem Platinum Netzteil >90% Effizienz
Platinum hört sich in der Tat gut an, aber bei 1,6 kW Nennleistung ist das mit nur einem Verbraucher immer noch sehr schlecht.

So oder so würde es nichts am Architekturunterschied ändern. Vom P4 gabs auch stromsparende Laptopversionen, aber das Gelbe vom Ei war er nie. Ist im Fall von BD nicht anders.
 
Sicherlich nicht.
Nur ein blade von 12 mit einem Platinum Netzteil >90% Effizienz

Es lohnt sich das ganze detailliert anzuschauen. Ein solcher Testaufbau ist selten zu finden bei Benchmarks.

Kann jeder behaupten das Platinum Markenzeichen gipt es nicht her unter 20% last und so hoch kommt es nicht.
 
Gerade erst gelesen:

Q25: Several years ago, there was the expectation that AMD would be producing a number of ARM based processors, and then we got the singular A1100 product. Then it fell by the wayside: are there any plans along those lines anymore? Or is it evaluated?

LS: We continue to do ARM-based development in a couple of areas. We have custom products around ARM, and we actually use ARM in our PSP as you know. We always look at ARM, and if it makes sense down the road to introduce another ARM standard product, we’ll consider that.

But the focus for us has really been around x86 and our GPU roadmap. Part of what we have done is really focus the R&D efforts. I still believe that there are lots of good places for ARM in the industry so we’ll continue to take a look at that.
 
Angeblich hat AMD den Seattle ursprünglich für Amazon entwickelt.
Als er nicht die geforderten Spezifikationen eingehalten hat, hat Amazon Annapurna Labs gekauft, die auch ARM-Designs entwickeln.
Seitdem entwickelt Amazon seine ARM-Chips selbst.
So ungefähr geht jedenfalls die Story bei "The Register".

Möglicherweise war der Seattle mal ein Semicustum Designwin, und nachdem Amazon keine Lust mehr hatte, hat AMD den Seattle veröffentlicht.
Hätten sie sich meiner Meinung nach sparen können. So ein Einzelgänger ohne plausible Roadmap bringt doch, wenn überhaupt, nur enttäuschte Kunden.
MfG
 
Eine Roadmap war da, aber Seattle war eben deren Endpunkt.
Insofern kann man damit auch nicht weiter in die Zukunft planen.
Oder gab es Ankündigungen von weiteren Ausbaustufen/Neuentwicklungen, die mir entgangen sind?
MfG

--- Update ---

PS: Danke Nero für die News!
MfG
 
Zurück
Oben Unten