Holz behandeln

ghostadmin

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Ich möchte einen Tisch aus Birke neu streichen nachdem er abgeschliffen worden ist. Ich dachte da an Leinöl mit Ethanol/Spiritus verdünnt. Jetzt schreiben einige das das Zeug dann jahrelang noch riecht. Stimmt das?
Möchte halt nichts giftiges im Wohnraum haben wie Acrylharzlack oder ähnlich, dann eher was wasserbasiertes.
 
Es gibt auch geruchsneutralen Spiritus.

Acryl ist pauschal eigentlich nicht giftig. Es wird teils für Zahnfüllungen genutzt.

Ich hatte mich vor ein paar Jahren für Arbeitsplattenöl entschieden. Das ist ja extra für die Küche gedacht, also wo es auch mal Kontakt mit Lebensmitteln haben kann. Vermutlich sind da auch nur natürliche Öle wie eben Leinöl und pflanzliches Wachs o.ä. drin gewesen.
 
Der Spiritus verfliegt ja schnell aber das Leinöl soll angeblich ewig lang miefen, vor allem wenn kein Sauerstoff dran kommt.
 
Habe mittlerweile schon eignes ausprobiert (Wachs, Bienenwachs...) und verwende für Tische sehr gerne Hardwachsöl. Subjektiv würde ich sagen dass dass Hardwachsöl von Leinos etwas weniger lang stinkt. Vom verarbeiten habe ich auch zur Eigenmarke von Hornbach und OSMO keinen Unterschied bemerkt. Wie gesagt meine Meinung und subjektiv, jeder bewertet das anders.

Damit das Öl ins Holz gelangen kann, wird wie bei deiner Vorstellung ein "Verdünner" verwendet. Die Industrie hat diesen so genannten "Firnis" der auch noch weitere Funktionen hat so designet das er (je nachdem wie vom Hersteller gewünscht) sich nach 12 , 24 oder gar 36 Std. schlagartig abbaut. Hierbei kann es zu Wärme kommen, die dann auch Fasern von Baumwolle entzünden können. In dieser Zeit würde ich, da es auf jeden fall zu Emissionen kommt das zu streichende Objekt nicht in meinem Wohnraum haben wollen. Am besten im Sommer draußen streichen und ausdunsten lassen.
 
Ich möchte einen Tisch aus Birke neu streichen nachdem er abgeschliffen worden ist. Ich dachte da an Leinöl mit Ethanol/Spiritus verdünnt. Jetzt schreiben einige das das Zeug dann jahrelang noch riecht. Stimmt das?
Möchte halt nichts giftiges im Wohnraum haben wie Acrylharzlack oder ähnlich, dann eher was wasserbasiertes.
Je nach Hersteller stinkt das zwischen paar Tagen und paar Wochen. (Bei zB Woodworker mal einlesen was angenehmer riecht, gibt da tatsächlich Unterschiede)
Die erste Schicht ist eh uninteressant- die zieht sofort weg. Schicht 2 und 3 bieten dir dann "Aroma" ;D
Bis das Leinöl ausgehärtet ist, erinnert einen der Geruch an ranzigen Öl.

Es gibt verschiedene Lacksysteme. Eben auch aromatenarme lebensmittelechte Beschichtungen. (= Wasserbasis)
Spontan würde ich auf ein Aqua-PUR ... möglicherweise auf 2K gehen.
Hab aber auch schon (wenn es was robuster sein soll) Wasser Parkettlack zu solchen Zwecken verarbeitet.
Früher hat man alles an Möbeln und Einbauten (Holz und Holzwerkstoffe) entweder billig 1K NC (2 Schicht) oder aufwändiger in PUR auf Verdünnungsbasis benutzt. Sowas war IdR Gaststättenqualität. Der Lack für sich war unter 24 Stunden trocken (stapelbar), roch auch nicht lange.

PS: Aerosol von Wasserlacken sind genau so beschissen giftig wie Lacke mit Verdünnungen. Nur fällt das nicht so auf.
Also Pinseln und nicht mit Hobby-Zeugs aus Baumarkt rumspritzen.
 
Ich hab vorhin mal unverdünnt etwas Leinölfirnis auf die Unterseite eines unbehandelten Buchenstuhles gewischt und ja der Geruch ist schon etwas aufdringlich. Nicht direkt schlecht aber den ganzen Tag möchte ich das auch nicht vor der Nase haben. Hat das als erste Schicht wirklich keine Funktion? Optisch siehts ja schon mal ganz gut aus.

Das Problem ist nur bei dem kleinen (75x75) Tisch aus Birke das ich den Mittwoch schon brauche. Hätte noch mehr Sachen aber der Tisch wäre wichtig. Da der nur 20€ gekostet hat (ikea gebraucht), wollte ich auch keine Unsummen ausgeben.
 
Wie gesagt, je nach Material und bei welcher Schicht du bist, fängt das ranzig an zu riechen.
Frisches Leinöl geht ja noch (benutze die von Mipa). Ich finde das durchtrocknen (dauert lange) schlimmer vom Geruch.
Es gibt da tatsächlich geruchoptimierte bzw schneller trocknende.

Doch, die erste Schicht nutzt auch schon und sättigt das Holz. Ich behaupte die erste Schicht bringt noch am meisten.
Das bezog sich auf Durchtrocknung und Geruch. Man kann auch mit einer Schicht glücklich werden.
Danach läppt man (wie bei Lack Zwischenschliff, dh mit feinem Schleifpapier glätten) und nochmal dünn drüber und trocken reiben.
Ruhig kräftig reiben. Leinölfirnis feuert schön an. (Optisch)
 
Ich siede meine Opinel-Messerhefte immer in Leinöl, bis sie vollkommen mit dem Öl druchgezogen sind.....stinkt wie Frittenbude, aber die riechen danach nicht allzulange. Nach ein par Tagen kann man die schon in die Hosentasche packen, ohne dass es aus dem Holz schwitzt.

Unseren Wohnzimmertisch habe ich auch mal mit warmen Leinöl behandelt (morgens)....
Abends hatten wir Besuch, da roch ebenfalls nix. Frisch muss es halt sein. Steht das ne Zeit, riecht es.

Ich hab einfaches Leinöl aus dem Supermarktregal genommen.
 
Hobelbänke und Hobelsohlen mussten wurden auch mit heißem Leinöl behandelt und mit Heißluftpistole nachgeholfen werden.
In Werstatt fällt das mit Geruch nicht so auf- Zuhause ist das bei Quadratmetern (und je nach Hersteller) anders.
Wenn es nur ein kleiner Tisch ist....das überlebt man.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Firnis ist ja noch Trocknungsmittel enthalten.
Wird das ganze d.h. Firnis durch Verdünnung noch verbessert? Es soll ja dann besser einziehen aber mehr als 1 Schicht tue ich erstmal nicht drauf.
Die Stuhlunterseite mit ca. 30x30 habe ich gestern hauchdünn eingerieben mit Küchenpapier. Habs auch nicht mal wieder abgerieben was man nach 15min tun soll. Muss da mit der Nase schon 10cm drangehen das man es noch riecht.

Da hatten die Möbel aus Eiche wesentlich schlimmer gerochen die ich gebraucht gekauft hatte, ich weiß nicht wie man das schafft das die so stinken. Mit dutzend mal abreiben und Essig oder Chlor wars dann irgendwann besser. Der Essig hatte leider unschöne Flecken reingemacht die mit Chlor wieder weggingen.
 
Ich habe mein IKEA IVAR (Regale aus Kiefer) mit Leinölfirnis behandelt, das riecht beim von mir verwendeten Produkt schon etwas (Allerdings habe ich auch ziemlich viele Regalbretter aufs Mal behandelt). Beim Nudelholz habe ich dann normales Leinöl (ohne Alkohol oder so) aus der Lebensmittelabteilung genommen (Wegen dem Kontakt mit Lebensmitteln), das hat dann halt etwas länger gedauert bis es getrocknet ist, aber war auch ein anderes Holz.
Zwei Hinweise:
1: Wie schon geschrieben, Lappen mit Leinöl können sich bei ungeeigneter Lagerungspontan selbst entzünden, ich habe meine Sicherheitshalber flach ausgelegt (kein Hitzestau, falls die sich erwärmen) auf der Terrasse austrocknen lassen. Es ist nichts passiert, aber man muss es ja auch nicht riskieren.
2: Das Holz dunkelt durch die Verwendung von Leinöl etwas nach, falls das nicht gewünscht ist, wäre ein Klarlack vermutlich die bessere Wahl.
 
Vorhin habe ich die Birke Tischplatte dünn abgerieben, eine Schicht reicht da eigentlich völlig. Optisch sieht es schon mal top aus.
Es ist wohl wichtig das man es möglichst lange draussen an der frischen Luft trocknen lässt (soviel Sauerstoff wie möglich)
 
Also nach 2 Monaten stinkt das Zeug leider immer noch obwohl ich es wirklich nur 1x hauchdünn abgerieben hatte.
Abschleifen war sehr mühsam da es die Poren vom Schleifpapier verstopft. So 100% bekommt man das wahrscheinlich auch nie mehr runter.
 
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