Mindestlohn - was wird es bringen?

Kommt auf die Dienstleistung an. Viel Geld wird auch dort oft verpulvert. Zum Beispiel für Infrastruktur. Oder einfach durch Inkompetenz. Kleines Beispiel. Eine ganze Firma konnte mehrere Tage nicht arbeiten. Richten durfte es dann einer der Leiharbeiter vom Support. Weil der gutverdienende Verantwortliche nicht seinen Arsch hochbekommen hat und seine Aufgaben gemacht hat. Ach kleine Info nebenbei der Leiharbeiter hat übrigens seine Kompetenzen überschritten als er über die normale Befehlskette hinweg gehandelt hat. Er hätte sich auch einfach zurücklehnen und seinen Job nur nach Anweisungen machen können.

War zwar jetzt eines der krasseren Beispiele aber solche Beispiele findest gerade in großen Firmen oft. Im Wahn irgendwie Geld zu sparen oder "flexibel" zu sein verbrennt man erst Recht Geld.

Heute würde es im übrigen wohl mehrere Wochen zum Stillstand kommen weil der Support komplett ausgelagert wurde und die Mitarbeiter sich jetzt wirklich nicht mehr anstrengen. Weil man sieht ja wie sie belohnt werden. Wenn sie überhaupt schon fertig damit sind die nötige Infrastruktur aufzubauen. Davon war am Anfang noch nix fertig, keine Serveranbindung, keine Schulung, nix.... Aber man hat ja Geld gespart. Das so ein Support extrem wichtig ist und dort jeder vom einfachen Angestellten bis zum Vorstand bei Problemen landet und jede Minute Wartezeit richtig Geld kostet das hat von den BWLern natürlich wieder keinen bedacht.
 
Mhalekith, um welchen Elektronikfachmarkt handelt es sich?
Die Konkurenz des Filialnetztes in Bezug zum Onlinehandel ist doch enorm, oder? Der Kunde muss ja nicht mehr unbedingt zu dem nächsten Fachmarkt gehen und sie nur dort die Dinge besorgen die er brauch. Im Internet geht es oft bequemer und schneller an günstige Dinge dran zu kommen.
Daher frage ich mich, wie die mit diesem Umstand umgehen wollen.
Umgekehrt...
die Leute müßen nicht mehr im Internet bestellen, sondern können die Ware gleich vor Ort bekommen. Den Onlinehandel gab es vor dem Filialnetz ;)
Nicht jedes Elektronikgerät kauft man gerne online (Haushaltsgeräte z.B. oder mal eben schnell neue Hardware zu exakt dem gleichen Prei wie auf unserer Onlineseite)
Natürlich sitzt man in 1a-lagen in den Innenstädten, natürlich macht man keine Mickerbude von 100m² auf, sondern eher Richtung 1000m², man hat aber schon zum Ziel dem großen roten MMH Konkurrenz zu werden...
Ich wollte das nur schreiben um ein Gefühl zu geben, wie schwer es sein kann in der heutigen Zeit "groß" zu werden ist.
Ich sehe den Mindeslohn auch eher skeptisch gegenüber, da wie hier schon mehrfach erwähnt, nicht das eigentliche Problem angegangen wird. Ich finde es bspw Wahnsinn, dass du mittlerweile bis zu 1 Jahr in Probezeit sein kannst. Wie? Du bist erst über eine Arbeitnehmerüberlassung bei Firma XYZ angestellt, hast ein halbes Jahr Probezeit, nach der Probezeit wirst du von der Firma direkt übernommen und hast wieder ein halbes Jahr Probezeit ("neue" Firma, neuer Vertrag). Obwohl die dich kennen und du den gleichen Job weitermachst. Und wenn es ganz dumm kommt, dann ist dieser Vertrag auch erstmal befristet und das sogar 2x hintereinander. Volkswirtschaflich gesehen völliger Unsinn, da du in diesen ganzen 3 jahren bspw keinerlei Kredit bekommst um die Wirtschaft anzukurbeln. Mal ganz abgeshen davon, dass du natürlich nach der 2. verlängerten Befristung einfach mal so auf der Straße landen kannst, wo das Spielchen dann wieder von vorne los geht. Vom AA bzw auf dem freien Stellenmarkt gibt es kaum noch Firmen die direkt Arbeitnehmer suchen. Bürgergeld wäre mMn eine Entschärfung der Lohnproblematik. Arbeitgeber müßten sich mehr Gedanken um Lohnzahlungen machen, schlieslich ist man nicht mehr unbedingt auf die Arbeit angewiesen, sondern könnte auch zu Hause bleiben ohne auf Vergeltungsmaßnahmen von den Ämtern betroffen zu werden.
 
Unsinn ist so vieles... Aber auch nur in den Augen der Kleinen. In den Augen von Konzernchefs sieht es wieder anders aus.

Wir alle sind keine Menschen mit individuellen Bedürfnissen, sondern Konsumenten. in Zielgruppen aufgeteilt, wird uns diktiert, was wir schön zu finden haben und was nicht, welche Dinge gut schmecken und welche nicht, welche Sachen, die wir anziehen "in" sind und welche out etc. p.p.
Ich habe "das Glück" im Osten groß geworden zu sein, wo materielle Dinge eine ganz andere Wertigkeit besessen haben und ich auch noch heute auf alles ein kritischen Blick habe und hinterfrage. Aber wenn ich im Kapitalismus aufgewachsen wäre, dann wäre "das" was hier so abläuft für mich auch vielleicht Normalität und ich würde viele Dinge als völlig normal und harmlos ansehen.

Das ehemalige Land der Dichter, Denker und Erfinder ist zu einem Land geworden, in dem Springer und Co den Ton angeben. Die Qualität der Ausstrahlungen der privaten Sender und teilweise auch der öffentlich rechtlichen ist zwischen frisch gekot.... und geistigen Dünnsch.... einzuordnen. Volksverdummung auf der ganzen Linie.
Wir sollen nicht mehr denken, wir sollen nur noch funktionieren und brav konsumieren.
Alleine schon die Menschen ohne jegliche Gefühl von Scham oder Anstand als Konsumenten zu bezeichnen, zeigt doch, was von uns gehalten wird.
Die ganzen Facetten der Menschen, ihre Kultur, ihre Religion, ihre Hautfarbe und Sprache usw. spielen gar keine Rolle. Das Wort sagt, ihr seid eine dumme, graue Masse, die nur eine Funktion hat, nämlich unsere Produkte zu kaufen und nicht mehr. Aber wer macht sich denn darüber überhaupt Gedanken, wer stört sich denn heute etwas noch an dem Begriff? Niemand... Die Politiker spielen Randgruppen gegeneinander aus und im Volk darf und muss es immer Twist und Unzufriedenheit und Neid geben. Dafür wird schon vielerorts gesorgt.
Die Radfahrer gegen die Autofahrer, die Nichtraucher gegen die Raucher, Die Vollzeitbeschäftigten gegen Fremd oder Leiharbeiter usw.
Wir brauchen immer ein kleines Feindbild und müssen immer beschäftigt werden. Das Schlimmste, was je passieren könnte, der Supergau, das das ganze Volk sich einig ist und nach den wahren Schuldigen vieler Probleme greift und das rote Rathaus, den Bundestag, den Springerverlag und andere Einrichtungen mit der Mistgabel in der Hand stürmt.
Aber das werde ich leider wohl nie erleben, dafür wird schon gesorgt.
Meint ihr denn wirklich, das dieses Leckerlie, auch Mindestlohn genannt, denn man uns hingeworfen hat irgendetwas verändert. Wird es wirklich jemanden dadurch besser gehen, wird er sich mehr leisten können, muss er nicht mehr aufstocken müssen? Wer das glaubt ist - sorry - recht naiv.
Die Arbeitsverträge werden gekündigt, Es wird Teilzeit kommen, es werden vermehrt Leiharbeiter eingesetzt, die zwar den Mindestlohn für 8h bekommen, aber wahrscheinlich 10-12h arbeiten und das Maul nicht aufmachen, weil froh Geld zu verdienen und damit die eigene Sippe und die Verwandschaft im Heimatland unterstützen zu können.
Ich sage, es wird NULL Wirtschaftswachstum und NULL Beschäftigungswachstum geben, sondern nur diverse Verlagerungen. Aktionäre und Konzernchefs haben nur Moral und Gewissen, wenn der Enkel zum Kaffee zu Besuch ist, ansonsten geht es nur um eines: Steigerung des Gewinns und da passen Mindestlohn nun mal nicht hinein.

Sehr gehrte Aktionäre: Wie schon angekündigt müssen wir Ihnen leider mitteilen, das die unserer diesjährige Gewinn im Vergleich zum Vorjahr seit der Einführung des Mindestlohn um 15% gesunken ist.... Da sie ja sehr soziale Menschen sind, werden sie das sicher verstehen und gerne zu Gunsten unserer Gesellschaft auf die 15% verzichten, die wir Ihnen ohne Mindestlohn ausgeschüttet hätten.

Danach darf er dann seinen Hut nehmen....
 
Das ehemalige Land der Dichter, Denker und Erfinder ist zu einem Land geworden, in dem Springer und Co den Ton angeben. Die Qualität der Ausstrahlungen der privaten Sender und teilweise auch der öffentlich rechtlichen ist zwischen frisch gekot.... und geistigen Dünnsch.... einzuordnen. Volksverdummung auf der ganzen Linie.
Wir sollen nicht mehr denken, wir sollen nur noch funktionieren und brav konsumieren...

Manche Sachen kann man einfach nicht stehen lassen.
Gerade die Privaten zeigen NUR Programm, das von dem "Zuschauer" gewollt ist. Hier zählt Angebot und Nachfrage, wie überall im freien Handel. Wenn ich z.B. an Pro 7 Denke, dieser Sender produziert geradezu Denglisch stammelnde Kürbisse, weil sehr viele gleichen Schlages diesen Sender anschauen. Pro 7 und Sat 1 ging es mal sehr schlecht, weil sie ein höheres Niveau als RTL hatten. Mit dem Abflussendungsniveau von Pro 7 geht's wieder bergauf.
Die Privaten sind leider ein Spiegelbild der Zuschauer, und das Problem ist, dass hier die Mehrheit bestimmt.

Habe ich schon erwähnt, dass ich gerne den Fernsehbeitrag bezahle? Auch wenn die Moderatoren dort oft Konzentrations- und Sprachstörungen haben, ist wenigstens das Informationsniveau brauchbar.

Ich träume ja noch von dem Tag, an dem die Privaten nur noch kostenpflichtig zu sehen sind. Dann sieht der Nachwuchs unbetuchter Familien wenigstens wieder mehr ÖR-Fernsehen ...


Im Übrigen ist ein Mindestlohn eine Voraussetzung für eine ausgewogene Arbeitswirtschaft. Um über dem Lohnniveau eines Hartz 4 Empfängers zu liegen, müsste ein Vollzeitarbeiter ca. netto 1200€ monatlich (mindestens) verdienen. 8,50€ sind also eigentlich noch zu wenig.
 
Sofern eine Ausbildung vorhanden ist stimme ich dem fast schon zu. Wenn es um ungelernte Kräfte geht passt die Sache nicht mehr. Gelernte Kräfte bekommen, sofern sie nicht in irgendeiner Industrie beschäftigt sind, nicht wesentlich mehr. Das müsste man auch bedenken. Eine Ausbildung muss sich immer noch lohnen sonst gibt es demnächst einen noch größeren Fachkräftemangel bis hin auf die untersten Ebenen.
 
wenn alle mehr bekommen, verteuern sich letztlich auch die produkte und schon ist das *mehr* wieder dahin. was nützt mehr geld wenn die kaufkraft im gleichen maße schwindet.

das ganze würde nur funktionieren wenn andere gleichzeitig weniger bekommen und damit meine ich nicht die die eh nur ein stück weiter darüber rumkratzen.


ich bin aber trotzdem für den mindestlohn und für harte strafen für all jene die ihn mit welchen mitteln auch immer umgehen. letztlich ist das aber eh nicht kontrollierbar und es wird auch gar nicht darauf angelegt. ich seh das so wie tante emma im vorletzten absatz. denn das ist realistisch alles andere nur wunschdenken.
 
Sofern eine Ausbildung vorhanden ist stimme ich dem fast schon zu. Wenn es um ungelernte Kräfte geht passt die Sache nicht mehr. Gelernte Kräfte bekommen, sofern sie nicht in irgendeiner Industrie beschäftigt sind, nicht wesentlich mehr. Das müsste man auch bedenken. Eine Ausbildung muss sich immer noch lohnen sonst gibt es demnächst einen noch größeren Fachkräftemangel bis hin auf die untersten Ebenen.
Das hat doch immer schon der Markt entschieden. Bei gleichem Lohn hat man den genommen, der besser qualifiziert ist.

wenn die kaufkraft im gleichen maße schwindet.
tut sie aber nicht, die Teurerungsrate durch den Mindestlohn wird hoffnungslos überbewertet, wenn man mal von den Geschäftsmodellen absieht, die wirklich nur wegen dem Mindestlohn am Markt eine Überlebenschance gehabt haben.

---------- Beitrag hinzugefügt um 15:25 ---------- Vorheriger Beitrag um 15:14 ----------

Bürgergeld wäre mMn eine Entschärfung der Lohnproblematik. Arbeitgeber müßten sich mehr Gedanken um Lohnzahlungen machen, schlieslich ist man nicht mehr unbedingt auf die Arbeit angewiesen, sondern könnte auch zu Hause bleiben ohne auf Vergeltungsmaßnahmen von den Ämtern betroffen zu werden.
Diesen Weg würde ich auch vorziehen.
Aber du siehst ja hier schon das Unverständnis.
Beim BGE steht bei manchen die Zentraleinheit auf Dauerreset.
 
Wie immer gibt es in Deutschland keine Regel ohne Ausnahmen, genauer einen ganzen Ausnahmekatalog. Mindestlohn ja, aber nur für alle, die mehr als den gesetzlich festgelegten Mindestlohn verdienen. Hätte deutsch-gutmenschliche Bürokratie einen Schwanz, würde sie sich so fest daran verbeissen, dass sie sich verschluckt.
 
ein bedingungsloses grundeinkommen funktioniert nicht ohne eine mauer. wozu sollte noch jemand die arbeiten machen die sein müssen aber die eben nicht so *fein* sind ? sollen wohl irgendwelche ausländer machen die in brigaden jeden tag nach deutschland kommen oder wie ?

sicher würde das eine weile gehen solange die jetzigen strukturen noch gegeben sind aber irgendwann fällt dadurch das system zusammen. oder wie wollt ihr anreize setzen für arbeiten die kaum mehr wert (subjektiv gesehn) sind als wie dieses grundeinkommen ?

@ ghostadmin

bist du dir sicher das es bei diesem mindestlohn wirklich eine jährliche angleichung geben wird ? einen "inflationsausgleich" gibt es ja auch nicht in jeder branche. und wenn man sieht wie sich gegen den jetzigen betrag schon gesträubt wird...
 
Das hat doch immer schon der Markt entschieden. Bei gleichem Lohn hat man den genommen, der besser qualifiziert ist.

Richtig, wenn es um die gleiche Stelle geht. Wenn man jetzt aber einen Elektroinstallateur in einer kleinen Klitsche mit einer ungelernten Reinigungskraft vergleicht kann der Markt da nichts regeln. Warum 3,5Jahre lernen wenn die "Putzstelle" bei Putzblitz & Co. das gleiche bringt ? Das meine ich.
 
Das hat doch immer schon der Markt entschieden. Bei gleichem Lohn hat man den genommen, der besser qualifiziert ist.

Und was auch gern gemacht wird, immer erst fragen wieviel die wollen aber nie zuerst verraten was man selbst zahlen will. Natürlich auch noch die Frage was die kleinste Summe wäre, zu der man bereit wäre. Als ob man auf einem türkischen Basar ist.
 
Richtig, wenn es um die gleiche Stelle geht. Wenn man jetzt aber einen Elektroinstallateur in einer kleinen Klitsche mit einer ungelernten Reinigungskraft vergleicht kann der Markt da nichts regeln. Warum 3,5Jahre lernen wenn die "Putzstelle" bei Putzblitz & Co. das gleiche bringt ? Das meine ich.
Ok, das ist auf jeden Fall mal den Gedanken wert.
Vor dem Minilohndesaster war es ja lange Zeit so, dass Qualifikation auch auf dem Markt honoriert wurde. Das ist auch heute mehr oder weniger noch so.
Ich gehe davon aus, dass wenn dem Arbeitsmarkt die qualifizierte Fachkräfte langsam ausgehen (egal warum), wird er mit lukrativen Lohnangeboten locken.
Die unqualifizierten Kräfte werden auf ihrem Mindestlohn hocken bleiben.

---------- Beitrag hinzugefügt um 19:07 ---------- Vorheriger Beitrag um 19:02 ----------

@Morki
das betrifft übrigens auch die Drecksarbeit, die keiner machen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
ok du glaubst an das gute im menschen ;) aber gewinnmaximierung läuft nunmal meistens nur über lohnkosteneinsparung. und es gibt genügend branchen bei denen ein arbeitgeber aufgrund von harter konkurrenz gar nicht anders kann, selbst wenn er wöllte. und hier kommt wieder das zum tragen was ich oben sagte... harte strafen für all jene die lohndumping betreiben und mit irgendwelchen mitteln diese mindestlöhne umgehen um dadurch ihren service/produkte günstiger anbieten zu können. leider nur schwer kontrollierbar und z.b. auch von seiten der arbeitsämter vollkommen uninteressant, hauptsache raus aus der statistik.

hier geht es ja speziell um den den absoluten mindestlohn, nicht um den, den es vielleicht schon die ganze zeit für die jeweilige berufsgruppe gibt. viele dürften ansich schon höher liegen. es geht also sicher nicht unbedingt um akademische fachkräfte und dergleichen sondern um die welche eh schon zu kämpfen haben. und für die ist ein mindestlohn durchaus nützlich, WENN er wirklich ohne ausnahme durchgesetzt wird und ein umgehen bestraft wird.

um z.b. das mit dem reinigungskräften aufzunehmen... wenn also so eine firma den leuten den mindestlohn zahlt und aufgrund dessen ihre preise macht, darf es nicht eine andere geben die einfach billige arbeiter aus dem ausland einstellt oder vielleicht ihren sitz da hat um dann das ganze umgehen zu können. bei fertigen produkten wird sich das nicht ändern lassen, im ausland billiger produzieren um hier teuer zu verkaufen, aber bei branchen wie dem handwerk oä. die einen service anbieten der nunmal nur vor ort möglich ist, macht diese art von konkurrenz alles zunichte.

der mensch braucht (in seiner gier) einen zwang und der muss die sicherung des einkommens auf ein normales niveau regeln, alles andere darüber gehört zu marktwirtschaft und zum normalen konkurrenzkampf. ob das ganze nun durch ein grundeinkommen oder einen mindestlohn geregelt ist sei mal dahingestellt. letzteres bekommt natürlich nur der mit arbeit das ist klar. es darf halt nur von niemandem untergraben werden und das gilt für beide möglichkeiten.
 
Richtig, wenn es um die gleiche Stelle geht. Wenn man jetzt aber einen Elektroinstallateur in einer kleinen Klitsche mit einer ungelernten Reinigungskraft vergleicht kann der Markt da nichts regeln. Warum 3,5Jahre lernen wenn die "Putzstelle" bei Putzblitz & Co. das gleiche bringt ? Das meine ich.

Der Eine macht einen Haarschnitt in 10 Minuten Top, der Andere braucht 3,5 Jahre Lehre, um das selbe zu erreichen. Zumindest in dem Punkt ist die Marktwirtschaft offener. Ein gelernter Elektroinstallateur, der für "8,50€" arbeitet , hat wohl noch andere Probleme.
Interessant wird der Aspekt, wenn man sieht, wie wichtig "Reinheit" in manchen Betrieben ist. Da ist "Putzfrau" ein extrem hoch angesetzter Produktionsfaktor.
Wenn nicht alles so "relativ" wäre, wäre es einfacher ;)
 
8,50 ist ein mindestlohn, kein leistungslohn und kein lohn in dem es um ausserordentlich hohe qualifizierung geht. man darf eine arbeit allerdings nicht abwerten nur weil man sie selbst für nutzlos oder gar primitiv ansieht. es stehen immer menschen dahinter und zumindest für die die arbeiten wollen finde ich es gerecht wenn sie auch einen lohn erhalten der mehr einbringt als nur ein reines überleben. deswegen bin ich ehrlichgesagt auch gegen ein grundeinkommen weil es nur die leute fördert die gar nicht arbeiten wollen bzw die zahl derer massiv erhöht die sich die hände nicht schmutzig machen wollen (im übertragenen und im realen sinne).
 
Interessant wird der Aspekt, wenn man sieht, wie wichtig "Reinheit" in manchen Betrieben ist. Da ist "Putzfrau" ein extrem hoch angesetzter Produktionsfaktor.
Wenn nicht alles so "relativ" wäre, wäre es einfacher ;)
Wenn ich da an GlobalFoundries denke, was ein Extrembeispiel für Putzwahn ist: Dort sind die Putz-Leute meines Wissens alle in einer externen Firma angestellt für ziemlich wenig Geld.
 
Ich vermute, es wird erstmal zu vielen betriebsbedingten Kündigungen kommen weil der kleine Friseur um die ecke eben sich diesen "Mindestlohn" nicht leisten kann. Ware jetzt nur mal ein Beispiel...
 
Ich vermute, es wird erstmal zu vielen betriebsbedingten Kündigungen kommen weil der kleine Friseur um die ecke eben sich diesen "Mindestlohn" nicht leisten kann. Ware jetzt nur mal ein Beispiel...
Warum? Lassen sich die Kunden nun etwa die Haare deutlich seltener schneiden?
 
Vor dem Minilohndesaster war es ja lange Zeit so, dass Qualifikation auch auf dem Markt honoriert wurde. Das ist auch heute mehr oder weniger noch so.
Nach Jahren der Lohnbuchhaltung kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass dem mitnichten überall so war bzw. ist und hochgradig davon abhängt, in welcher Region man nachschaut, wenn man diese These untermauern oder widerlegen will...
 
Ich vermute, es wird erstmal zu vielen betriebsbedingten Kündigungen kommen weil der kleine Friseur um die ecke eben sich diesen "Mindestlohn" nicht leisten kann. Ware jetzt nur mal ein Beispiel...

Für diesen Fall gibt es ja die 1€ Jobs. Leute, die wenig Geschick haben, könnten auf diese Weise eine Ausbildung erfahren.
Die Guten verdienen an der "Menge" der Haarschnitte.
Aber auch hier gilt wiederum, Ort und Ansehen entscheiden. Darum bekommt manch ein Friseur 300€ pro Haarschnitt...
 
Weil immer mal wieder hier in der Debatte auf Inflation im Zusammenhang mit Mindestlohn hingewiesen wurde:
Stand: 17.07.2014 11:42 Uhr

Die Inflation in der Eurozone bleibt weiter niedrig. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni zum zweiten Mal in Folge nur um 0,5 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte.

Damit liegt die Teuerungsrate weiter klar unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese spricht nur bei Werten von knapp zwei Prozent von stabilen Preisen. Sie hatte deshalb im Juni ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,15 Prozent gedrückt und erstmals einen Strafzins für Banken eingeführt, die Geld lieber bei ihr parken als es per Kredit an Firmen weiterzugeben.

Einen halben Prozentpunkt hatte die Rate auch im Mai und davor im März betragen. Das ist der niedrigste Stand seit der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009.
Quelle :http://www.tagesschau.de/wirtschaft/inflation-eurozone-100.html

Vor einigen Jahren gab es noch Überlegungen ob eine Inflation von 3-5 % nicht hilfreich sei u.a. wegen der Staatsverschuldung. Afaik ist es ja so, dass bei einer entsprechenden Lohn-/Preisspirale Schulden als auch Guthaben/Ersparnisse weniger werden. Aktuell scheint dagegen eher die Gefahr einer Deflation gegeben.
Bundesbank für kräftiges Tarifplus Mit höheren Löhnen gegen die Deflation

Stand: 21.07.2014 12:07 Uhr

Manch einer mag sich verwundert die Augen reiben: Die Bundesbank, jahrelang strenger Mahner für moderate Lohnabschlüsse, ermutigt die Gewerkschaften, bei den Tarifverhandlungen in die Vollen zu gehen. Jahrelang hätten die Tarifparteien "sehr verantwortungsbewusst Lohnzurückhaltung" geübt, sagte Bundesbank-Chefvolkswirt Jens Ulbrich dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die Lohnentwicklung in Deutschland sei "vor dem Hintergrund der guten konjunkturellen Lage, der niedrigen Arbeitslosigkeit und der günstigen Perspektiven durchaus moderat".

Trotz aller bisher gegenteiligen Aussagen nennt er die Linie der Bundesbank aber "symmetrisch und konsistent" - und ausschließlich orientiert an der Aufgabe der Bundesbank, für Geldwertstabilität zu sorgen.
Deflations- statt Inflationsängste

Die vorsichtigen Aussagen Ulbrichs bedeuten übersetzt: Bei den Tarifabschlüssen ist noch Luft nach oben, und die sollte genutzt werden. Hintergrund des Sinneswandels ist offenbar die geänderte Situation: Bisher warnte die Bundesbank, zu hohe Abschlüsse würden die Inflationsrate nach oben treiben. Doch die Geldwertstabilität ist momentan genau aus der Gegenrichtung bedroht. Seit Monaten sind die Inflationsraten in Europa extrem niedrig, so dass Ökonomen die Gefahr einer Deflation sehen: Also einer Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen, sinkendem Konsum, sinkenden Löhnen und sinkendem Sozialprodukt.
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bundesbank-fuer-hoehere-loehne-100.html

Mit freundlichen Grüßen
 
Wie immer gibt es in Deutschland keine Regel ohne Ausnahmen, genauer einen ganzen Ausnahmekatalog. Mindestlohn ja, aber nur für alle, die mehr als den gesetzlich festgelegten Mindestlohn verdienen. Hätte deutsch-gutmenschliche Bürokratie einen Schwanz, würde sie sich so fest daran verbeissen, dass sie sich verschluckt.

Was haben die deutsche Demokratie und Gutmenschen miteinander zu tun?
 
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