Russische Invasion der Ukraine

Wurde in den Verträgen (die Russland nun einseitig umändern, Europa aber auf die Einhaltung der Vertragsbedingungen bestehen will) nicht der Handel in $ festgelegt, womit das ziemlich witzlos wäre?
 
Also machen wir lieber nichts. Dann können die anderen Nationen genauso argumentieren und auch nichts tun. Dann bleibt wenigstens alles beim Alten. Richtig?
exakt.

das problem ist auch hier, dass es keine schwarz/weiß-malerei gibt. denn schaut man sich das gesamtbild an, haben irgendwie alle recht.

eine energetische sanierung des landes ist überfälliger denn je und man kann nicht auf die letzten warten.

genauso richtig ist aber auch, dass deutschland allein wenig ausrichten kann. auch richtig, dass man eine vorreiterrolle einnehmen kann, vielleicht sogar muss. auch richtig, dass man mit der art und weise, wie wir die energiewende bislang umgesetzt haben, vermutlich niemanden überzeugen werden. so viel zickzack-kurs und geisterfahrerei wie bei dem thema, hab ich in meinem leben selten erlebt.

von daher ... das ziel ist richtig. auf dem weg dahin haben wir uns aber seltenst dämlich angestellt. aber nun hatten wir einen regierungswechsel, der größte bremser sitzt nun in der opposition und selbst der fpd ist ein lichtlein aufgegangen. hoffen wir mal, dass angesichts der akuten probleme nun endlich bewegung in die sache kommt. ;)

denn wenn man nach fast 20 jahren immer noch die gleichen diskussion rund um trassenbau, speicher etc. hört, könnte ich - sorry - sofort in die kloschüssel brechen.
 
Wurde in den Verträgen (die Russland nun einseitig umändern, Europa aber auf die Einhaltung der Vertragsbedingungen bestehen will) nicht der Handel in $ festgelegt, womit das ziemlich witzlos wäre?
Vor allem, er darf die Verträge ändern aber wir nicht.

Laut Spiegel:
Um an das Gas zu gelangen, müssten ausländische Kunden Rubel-Konten bei russischen Banken eröffnen. »Wenn solche Zahlungen nicht geleistet werden, betrachten wir dies als Verzug der Käufer mit allen daraus resultierenden Konsequenzen«, erklärte der Präsident.
Kunden müssen dazu bei einer vom Kreml autorisierten Bank ein sogenanntes K-Konto eröffnen, das auf Rubel lautet. Als »autorisierte Bank« wird in dem Dekret die Gazprombank genannt, über die auch die Zahlungen für Gaslieferungen nach Deutschland abgewickelt werden.

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht Deutschland für eine weitere Eskalation des Gasstreits mit Russland gerüstet. »Wir sind auf alles das, was Putin entscheidet, gut vorbereitet«, sagte Habeck.

loool gut vorbereitet...
 
Du meinst Konten die es für den bisheigen Zahlungsverkehr bereits gegeben haben muss und Verträge die für eine Änderung die Zustimmung beider Seiten erfürderlich sein dürfte? Es geht schließlich weder um Neukunden, noch darum ob überhaupt für die Lieferung gezahlt wird sondern lediglich um die Währung.
Im schlechtesten Fall kommt er also wegen der Sanktionen nicht ohne Umwege an die Kohle ran allerdings liegt es in seinem Ermessen den Grund für die Sanktionen zu beseitigen um genau das zu ändern. Damit ist es also mal wieder nur ein vorgeschobener Grund um etwas ganz anderes zu errreichen.
 
loool gut vorbereitet...
Just imagine: Russland macht in Moskau bei den Feiern zum Ende des 2. Weltkriegs einen großen Militärfahrzeugkorso mit den 14 brandneuen Panzern die sie lieber nicht im Sumpf stecken sehen wollen. Boom. Luftschlag. Russland binnen 10 Sekunden keine Militärmacht mehr weil alles weg ist.

Die große Frage: wie teuer ist dann ein Tag später 1 kg Gas? :D

Grüße, Martin
 
Man muss auch nicht alles der CDU in die Schuhe schieben.
Als ob eine andere Partei es den Bürgern besser hätte schmackhaft machen können massiv die Energiewende voranzutreiben bzw. eine Backupinfrastruktur vorzuhalten für den völlig undenkbaren Fall, dass ein Krieg ausbricht und Energie massiv verteuert.
Jede Regierung (oder jede Oppositionspartei) wäre ob so einer Forderung oder Geldausgabe völlig zerpflückt worden. Das konnten sich große Teile der Bevölkerung einfach nicht vorstellen.
Ist jetzt eben so, müssen wir durch.
Spielt das eine Rolle, wem man es in die Schuhe schiebt? Aus Geschichte lernen?

Die erste Ölkrise ging knapp an mir vorbei. ;) Aber man frage mal seine Eltern oder lese Berichte zur damaligen Ölkrise. Hmm, kommt einem das irgendwie bekannt vor? *suspect*

Im Herbst 1973 drosseln arabische Ölstaaten die Förderung und verhängen ein Embargo. Der Ölpreis steigt um das Vierfache. Deutschland, erbarmungslos abhängig von Rohstofflieferungen, ist in ihrem Lebensnerv getroffen.

Der Zeitpunkt für den Einsatz der Ölwaffe ist gut gewählt, denn in Europa steht der Winter vor der Tür. Erdöl ist für die Industrienationen des Westens die wichtigste Energiequelle und seit Jahren steigt die Nachfrage. Allein die Bundesrepublik Deutschland deckt 55 Prozent ihres Energiebedarfs mit Import-Rohöl, davon stammen 75 Prozent aus den arabischen Ländern.
Und schon damals hat sich gezeigt, dass das mit der freiwilligen Selbstbeschränkung ala FDP nicht so richtig hinhaut.

Wirtschaftsminister Hans Friderichs (FDP) setzt zunächst auf Beschwichtigung und erklärt, dass die Vorräte für ein halbes Jahr reichen. Dennoch wird Heizöl und Benzin schnell teurer. Das Kabinett beschließt Sparmaßnahmen mit Vorbildcharakter: Bundesbehörden heizen weniger und reduzieren die Beleuchtung, für Fahrzeuge des Bundes wird ein Tempolimit eingeführt. Doch wenn's ums Auto geht, zeigen sich die mobilitätsorientierten Deutschen uneinsichtig, der Benzinverbrauch geht nicht wie erwartet zurück.

Nun entscheidet sich die Bundesregierung für eine gezielte Symbolpolitik, die die Bürger wachrütteln und zum Sparen zwingen soll. Anfang November 1973 peitscht Kanzler Willy Brandt im Eilverfahren das Energiesicherungsgesetz durch den Bundestag. Darin heißt es: "Die Benutzung von Motorfahrzeugen kann nach Ort, Zeit, Strecke, Geschwindigkeit und Benutzerkreis sowie Erforderlichkeit der Benutzung eingeschränkt werden".
Es folgten die Sonntagsfahrverbote, Tempolimit, die Leute wurden dringend angehalten, weniger zu heizen, Strom zu sparen, Licht weniger lange brennen zu lassen etc. Die Franzosen führten afaik die Sommerzeit wieder ein, später dann andere europäische Staaten wie auch Deutschland.

Leider ist man in der Konsequenz der Krise falsch abgebogen. Wind und Solar war bereits damals in der Diskussion, war aber technisch noch nicht weit genug. Aber statt massiv auf diesen Pfad zu setzen, hat man auf Atomkraft gesetzt.

Wenn man sich das Ganze mal von Zeitzeugen berichten lässt, klingt das wie ein düstere Vorhersage für heutige Rohstoff-Krisen. Wieder befinden sich viele Länder in einer viel zu einseitigen Abhängigkeit zu wenig vertrauenswürdigen Staaten.

Die ganze Sensibilität zum Thema Resourcenverbrauch und Resourcenschonung, die damals aufkam, war spätestens ein Jahrzehnt später wieder komplett vom Tisch. Feuer frei fürs Wirtschaftswachstum.

Da haben wir aus der Geschichte wenig gelernt.
 
werden die bestell- und lieferlisten eigentlich direkt an die presse gefaxt?

 
werden die bestell- und lieferlisten eigentlich direkt an die presse gefaxt?

Sehr schön fand ich auch vor ein paar Wochen die Meldung, in Frankreich würde man darüber nachdenken, Yachten von Oligarchen zu beschlagnahmen.
Da man länger als zehn Minuten nachdachte, waren die Yachten weg, bevor man sie beschlagnahmen konnte.
So ein Wunder aber auch.
MfG
 
Es geht mir aktuell nicht in den Kopf, wie man seitens Russland so rumheulen kann, dass die Ukrainer offensichtlich ein strategisches Ziel (Treibstoffdepot) nahe der Grenze angegriffen haben. Die Kriegserklärung (wie nennt man das eigentlich bei einer Spezialoperation?) ist sicherlich einseitig erfolgt (hat es eigetlich überhaupt eine gegeben?); aber ging man dann im Kreml davon aus, dass die Kampfhandlungen auch nur in eine Richtung laufen. Sehr seltsam und sehr verstörend im Spziellen und natü+rlich der ganze Krieg im Allgemeinen.

Da konnte es fast amüsieren, wie man sich in Dtl. auf die Hinterbeine gestellt hat, als es um die Gaslieferungen ging: Angriffskrieg erklären, wahllos Städte zusammenschießen und -bomben, die Wahrheit in allen Belangen im 180° drehen. Sollte man alles nicht tun; wurde aber von Russland trotzdem gemacht. Aber die Rubelnummer für Gaslieferungen geht nicht, weil das Vertragsbruch wäre*noahnung*
 
Wir können denen das auch in Kieseln bezahlen. Ne Schubkarre Weserkies dürfte aktuell mehr Wert haben als russischer Rubel.
 
Nö, der ist wieder massiv gestiegen.
Womöglich kostet das ganze uns mehr als Bürger in Russland wegen der Energie.
Diese ganzen Sanktionen kosten uns richtig Geld.
 
Nö, der ist wieder massiv gestiegen.
Womöglich kostet das ganze uns mehr als Bürger in Russland wegen der Energie.
Diese ganzen Sanktionen kosten uns richtig Geld.
Ja, isso. Können wir aber nicht ändern, das kann nur Wladimir Iljitsch Putin. Müssen wir durch.
Die Geisteshaltung "Euer Scheißkrieg kostet uns Geld" ist schon etwas verwerflich...
 
Zar Vladi in Polen würde uns noch mehr kosten.
 
Nö, der ist wieder massiv gestiegen.
Womöglich kostet das ganze uns mehr als Bürger in Russland wegen der Energie.
Diese ganzen Sanktionen kosten uns richtig Geld.

Und den Preis zahle ich gerne. Ich hoffe auch, dass die Sanktionen noch einige Monate nach Ende der Kampfhandlungen weiterlaufen um anderen Knalltüten zu zeigen das auch ein Blitzkrieg saftig weg tun würde.
 
Das wäre auch nur die gleiche "dicke Hose" Politik die zu dem Krieg führte.

Ich würde von Anfang an in Aussicht stellen das die Sanktionen zusammen mit der Beendigung des Krieges und dem Abzug der Truppen zurückgefahren werden und nach Bereinigung der Sanktionsgründe auch beendet werden.
Das gibt zumindest einen ernsthaften Anreiz es zu beenden anstatt neue Frustration zu schüren die dann für weiteres Konfliktpotential sorgt.
 
Bereinigung der Sanktionsgründe? Wie will man das massive Unrecht bereinigen? Städte in Schutt und Asche, Kriegsverbrechen an Zivilisten. Ich sehe das nicht kommen, dass es „danach“ zurück auf Los geht. Die Verträge mit Katar, USA etc. sind unterschrieben.

Welche „dicke Hose“ hat zum Krieg geführt? Stützt Du hier den russischen Narrativ zum Casus Belli oder hast Du dich falsch ausgedrückt?
 
Die Sanktionen sollen den Krieg beenden und nicht für neuen Zündstoff sorgen. Gerade wir sollten wissen wie kontraproduktiv das sein kann, sofern man aus der Geschichte gelernt hat.
Im übrigen hat das Krim Thema seine eigenen Sanktionen und wenn man sich eine blutige Nase geholt hat die in der Politik nicht nur für "Bauernopfer" sorgt dann könnte der Konflikt in der Ukraine nachhaltig beendet werden.

Welche "dicke Hose" Politik dazu führte? War die Frage ernst gemeint?
Es war der gleiche realitätsfremde "make great again" Blödsinn der auch schon in anderen Ländern für mehr als genug Zoff und Brüche sorgte. Überall dort wo Populismus oder gar der Personenkult einer Autokratie die Oberhand gewinnt ist dies das Grundprogramm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Nicht-Verhängung von Sanktionen war ein Anreiz, den Krieg nicht zu beginnen. Die verhängten Sanktionen sollen den Atem kürzer machen, brauchen aber länger als 100 Panzerfäuste, um einzuwirken. Ein Russland mit Putin ist kein Verhandlungspartner mehr, der hat gewisse zivilisatorische Grundregeln abgelegt. Es liegt jetzt an der russischen Bevölkerung, die Weichen anderweitig zu stellen. Große Hoffnungen habe ich diesbezüglich aber nicht. "Wandel durch Handel" haben wir vor dem Krieg gemacht. Man könnte es als gescheitert bezeichnen.

Nochmal zur "dicke Hose-Politik"? = Antwort a) der russische Neoimperalismus? oder Antwort b) das amerikanische Großmachtsgebaren. Deine beiden vorangegangen Posts lassen beides möglich erscheinen. Wenn Antwort a) richtig ist, dann habe ich dich im vorletzten Post missverstanden :)
 
Streiche das Polit Geblubber, das ist eine Verhaltensart die an den Tag gelegt wird und am Ende praktisch immer destruktiv ist. Eben weil man so auftritt als wäre man was Besseres und damit zwangsläufig seine verkündeten Ziele auf Kosten anderer erreichen will.

Sanktionen sind für den Konflikt, in wieweit man Handelsbeziehungen fortsetzen will ist eine Frage für die Zeit danach.

Nach dem ersten Weltkrieg hatte man praktisch genau das versucht was hier gefordert wurde, sanktioniert obwohl der tiefere Grund bereits Geschichte ist und was hatte es am Ende gebracht?
Aufgrund der Aussichtslosigkeit Frust auf die neue Regierung was am Ende in eine Diktatur führte und letztendlich den Grund und die Basis für den nächsten Weltkrieg lieferte.
Nach dem zweiten Weltkrieg passierte dann was?
Der Großteil der Allierten zog in Westdeutschland ein Aufbauprogramm durch und Russland schleppte erst alles mögliche als Reparationszahlungen weg, schadete so der Wirtschaft nachhaltig, sperrte aufgrund der Abwanderung in den Westen die eigene Bevölkerung ein was für zusätzliche Spannungen sorgte und wir am Ende das unendlich große Glück hatten dass das Ende der DDR unblutig über die Bühne ging weil die UdSSR mit sich selbst genug beschäftigt war und nicht wie sonst üblich den Aufstand mit Gewalt niedergeschlagen hat.
Welche Vorgehensweise war die Bessere?

Den Gegner mehr zu schaden als nötig, und dazu zählt auch Demütigung, ist nichts anderes als Rachsucht die schon immer die Basis für den Gegenschlag legte.
Wie hieß es in einem Ärzte Song noch so schön? "Gewalt erzeugt Gegengewalt..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird einen voraussichtlich einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Post-Ukraine-Krieg und der Post-2.WK-Zeit geben: das verursachende Regime war nach dem 2. WK beseitigt. Das wäre für mich hier auch eine Voraussetzung.

Welches Polit-Geblubber soll ich streichen und warum? Gibts einen Grund warum Du so (gefühlt) selbstherrlich anderen Leuten sowas entgegenschleuderst? Faktisch sind unsere beiden Ansätze in der Praxis gescheitert. Mit und ohne Saktionen hat es jeweils nicht geklappt.

Putin brauch einen Erfolg für zuhause. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das Aufheben der Sanktionen, die die "Spezialoperation" gebracht haben, als Erfolg verkaufen kann.
 
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