News Deutsche Telekom führt Drosselung von DSL-Flatrates ein

User-News

Von Cleric

Hinweis: Diese "User-News" wurde nicht von der Planet 3DNow! Redaktion veröffentlicht, sondern vom oben genannten Leser, der persönlich für den hier veröffentlichten Inhalt haftet.
Was bisher nur als Gerücht im Internet kursierte, hat die Deutsche Telekom gestern in einer Pressemitteilung ganz offiziell bestätigt. DSL-Neukundenverträge im Bereich der Call & Surf- und Entertain-Pakete werden ab Mai als Vertragsklausel eine Geschwindigkeitsdrosselung bei Überschreiten bestimmter Volumengrenzen enthalten, die die Telekom wie folgt festsetzt

Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s: 75 GB
Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s: 200 GB
Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s: 300 GB
Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Mbit/s: 400 GB

Danach soll eine einheitliche Reduzierung der Internetbandbreite auf 384 Kbit/s erfolgen. Alternativ kann der Kunde weiteres "Hochgeschwindigkeits-Volumen" kostenpflichtig hinzubuchen.

Die Deutsche Telekom weist darauf hin, dass die Volumenbeschränkung zwar zunächst in den Leistungsbeschreibungen der genannten Tarife verankert wird, man sich die tatsächliche technische Umsetzung aber für einen späteren Zeitpunkt (voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2016) unter Berücksichtigung der Entwicklung des gesamten Datenaufkommens vorbehält. Verträge von Bestandkunden sind von den Änderungen vorerst nicht betroffen.

Begründet wird dieser Schritt mit dem extrem schnell zunehmenden Internet-Traffic und den anstehenden Investitionen in den Ausbau der Netz-Infrastruktur. Ein Auszug aus der Pressemitteilung:
"Wir wollen den Kunden auch in Zukunft das beste Netz bieten und dafür investieren wir weiterhin Milliarden. Immer höhere Bandbreiten lassen sich aber nicht mit immer niedrigeren Preisen finanzieren. Den Kunden mit sehr hohem Datenaufkommen werden wir in Zukunft mehr berechnen müssen", betont Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing der Telekom Deutschland.

Das Datenvolumen im Netz nimmt rapide zu: Nach Expertenschätzung wird es sich bis 2016 vervierfachen. Dann sollen 1,3 Zettabyte Daten (eine Zahl mit 20 Nullen) pro Jahr übertragen werden. Deshalb müssen die Netze kontinuierlich ausgebaut werden. Eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur würde bis zu 80 Mrd. Euro kosten.

Neben zahlreicher Kritik an der Drosselung befürchten Beobachter mit diesem Schritt den Anfang vom Ende der Netzneutralität, also der "wertneutralen Datenübertragung im Internet" (Wikipedia), da die Deutsche Telekom bestimmte eigene Dienste wie IP-Fernsehen oder IP-Telefonie nicht auf das eingeschränkte Volumen anrechnet, diese (und mutmaßlich auch Dienste von Vertragspartnern) also bevorzugt behandelt.


Wie der Blog netzpolitik.org berichtet, könnte mit Vodafone in Kürze ein großer Anbieter dem Beispiel der Deutschen Telekom folgen. Demnach soll die Deutsche Telekom mit anderen Anbietern in Verhandlungen stehen, um mit der Maßnahme der Volumendrosselung nicht alleine darzustehen.

1&1 als zweitgrößter DSL-Anbieter in Deutschland hatte bereits beim Aufkommen der Telekom-Gerüchte darauf hingewiesen, dass man keinerlei Änderungen der aktuellen Tarife plane und hat dies in einer aktuellen Twitter-Meldung nochmals bestätigt. 1&1 bietet bereits seit einigen Jahren einen Einsteiger-Tarif mit Drosselung an. Die oberhalb dieses Tarifes angesiedelten Produkte haben allerdings keinerlei Volumenbegrenzung.

https://twitter.com/1und1/status/326613288605597696

Aufgrund der zahlreichen Anfragen: 1&1 plant keine Drosselung bei den DSL-Angeboten. Wir bieten aber schon seit 2010 mit der Surf&Phone Special einen günstigen Tarif an, bei dem die Bandbreite ab 100 GB Verbrauch auf 1024 KBit/s begrenzt wird.
 
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*Geklaut von Zwergi!
 
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Immer höhere Bandbreiten lassen sich aber nicht mit immer niedrigeren Preisen finanzieren.
*lol*

höhere bandbreiten? niedrigere preise? hmm, also wenn ich mir mal die telekom-rechnungen der letzten jahre anschaue, dann hab ich hier weder niedrigere preise, noch hab ich eine höhere bandbreite.

Deshalb müssen die Netze kontinuierlich ausgebaut werden. Eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur würde bis zu 80 Mrd. Euro kosten.
nett, zumindest in der theorie. wo wird denn heute in deutschland großartig in glasfaser investiert? deutschland gehört europaweit zu den schlusslichtern.

und mit dem geplanten dsl-vectoring droht ja eine teilweise re-monopolierung zu gunsten der telekom.
 

schön wärs, ich denke aber Murksel wird eine gaaaanz tolle Lösung versprechen die "in das Wahlporgramm und in den Koalitionsvertrag geschrieben wird". Am Ende wird wieder nichts passieren außer das ein Minister ihr vollstes Vertrauen bekommt um gehen muss.
Ich glaube in DE nicht mehr an eine entsprechende Änderung. Netzneutralität muss von weiter oben, sprich der EU geregelt werden, genauso wie die Tatsache das diese Volumenverträge im Mobilfunk endlich verboten werden. In jeden anderen Land geht das, nur bei uns nicht...?

Für mich bedeutet die Drosselung des DSL: Kündigung meines DSL-Vertrages bei der Telekom. Ich hatte zwar bisher gern die paar Euro mehr bezahlt dafür, das ich ein ultrastabilen Netzzugang habe. Aber bei dieser Drosselung hört der Spass auf, dann bin ich eben auch weg, und mit mir meine Eltern und Bekannte die es bisher genau so wie ich gehalten haben :P
 
Find dieses Bild besser :D
das ding ist auch gut ;)

http://www.avatter.de/wordpress/wp-content/uploads/2013/04/Telekom-DSL-Optionen-2016.png

schön wärs, ich denke aber Murksel wird eine gaaaanz tolle Lösung versprechen die "in das Wahlporgramm und in den Koalitionsvertrag geschrieben wird". Am Ende wird wieder nichts passieren außer das ein Minister ihr vollstes Vertrauen bekommt um gehen muss.
Ich glaube in DE nicht mehr an eine entsprechende Änderung. Netzneutralität muss von weiter oben, sprich der EU geregelt werden, genauso wie die Tatsache das diese Volumenverträge im Mobilfunk endlich verboten werden. In jeden anderen Land geht das, nur bei uns nicht...?
auf jeden fall wird es nicht der markt regeln. denn das übliche schneeball-system wird wie zu isdn-zeiten dazu führen, dass die power-user zu kleineren telekom-konkurrenten wechseln, deren mischkalkulation versauen und damit dafür sorgen, dass früher oder später große teile des marktes dem vorbild der telekom folgen werden. dazu kommt auch noch das interesse wie im falle der telekom, die inhalte zu kontrollieren und mit kostenpflichtigen zusatzangeboten neue einnahme zu generieren.

wenn kein druck von politischer seite kommt, seh ich schwarz für die netzneutralität.
 
Der Druck kann nicht von politischer Seite kommen, schließlich ist die Bundesrepublik mit ca. 15% Anteilseigener der Telekom.
Der Druck kann ergo nur vom Nutzer kommen, welcher die Regierung nicht mehr wählt, die dieser Volumendrosselung zugestimmt hat.
So sollte jeder der gegen diese Drosselung ist, weder CDU noch FDP wählen.
Alle die dies doch tun, die sollten dann auch sagen "... ich war für diese Drosselung, ich habe sie gewollt."

Ich weiß, es klingt blöd.
Ist aber leider so.

Gruß Lehmann
 
Da könnt ich immer kotzen, wenn ich lese "Option für Junge Leute", dass gab's zu meinen jungen Jahren auch nicht. Das war schon u.a. ein Grund warum ich von Vodafone weg bin, warum werde ich benachteiligt nur weil ich älter als 25 bin. Art 3(3) GG sollte da dringend mal erweitert werden.

...
wenn kein druck von politischer seite kommt, seh ich schwarz für die netzneutralität.

Ich sehe da eher schwarz/gelb. Und hasse es wenn sich Visionen bewahrheiten:


Die Telekom fordertet das ja schon seit 2008...
 
Bei der ganzen Diskussion zeigt sich doch, das kaum noch Druck auf Firmen, Politiker, Parteien etc.pp. mehr ausgeübt werden kann. Der Versuch mit einem Shitstorm/tsunami die Telekom zum Einlenken zu bewegen scheint aussichtslos, da es wohl wirklich im Vorfeld Absprachen zwischen den TelCos gab zum Thema. Zur Zeit versuchen alle die Köpfe einzuziehen den gesamten Shit der Telekom zu überlassen. Aber schon jetzt ist zwischen den Zeilen der Dementis ersichtlich das die anderen TelCos nur darauf warten aktiv zu werden.

Das die SPD zur Zeit ALLES verspricht um nur ein wenig Chancen im Bundestagswahl zu haben um Juniorpartner bei der Muksel zu werden spricht Bände. Wer erinnert sich nicht an das Mehrwertsteuermärchen der SPD? Oder wie die FDP (um mal einen aus dem anderen Lager zu erwähnen) die vollmundig für den Datenschutz, Bürgerrechte etc.pp. eintreten wollten, nebenbei wohlgemerkt, weil man routiniert ist und Kompetenz in diesen Fragen hat wie zum Thema Wirtschaft und Gesundheit. (Westerwelle zu diesen Thema im Wahlkampf 2009 - damit wollte er den Wind aus den Segel der Piraten nehmen, was ihm damals auch gelungen ist) Solange die Alternativen in diesen Land kaputtgeschrieben werden, sehe ich da keine Änderung/Lösung.

Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist, das eine potente Lobby sich dagegen wehrt. Ggf. über die EU.


Cu.
 
Immer wenn ich Ilse Aigner lese oder höre weiß ich genau das da rein gar nichts passiert. Reine Erfahrungssache.
 
Hehe, und immer wenn ich über die lese fällt mir nur ein: "10 Punkte Plan" *lol*
 
Ich bin ja mal gespannt ob die Drosselkom das letztendlich durchziehen wird.

Die Idee ist ja klar. So wenig wie möglich in den Ausbau investieren und Gewinn maximieren. Alles für die Börse, alles für den Kurs. Prost.
 
Vielleicht sollte man hier auch sagen, das die Kabelnetzbetreiber, allen voran Kabel-Deutschland, sich auch ein Monopol aufgebaut haben. Liegt der digitale Kabelanschluss erstmal im Haus, ist man dran gebunden. Alternativen gibt es nicht, und so konnte es sich KD auch leisten das die Privatsender über DVB-C nur gegen eine Monatliche Gebühr gibt. Auch wurden bei denen schon dieverse Drosselungen eingeführt...

Zeigt eigentlich umso mehr: sowas sollte über Gesetze geregelt werden anstatt es dem Markt zu überlassen :P
 
Wenn von der Regierung eine Warnung kommt heißt das nichts anderes als "Wir machen nichts".:]


Privatisierung ist nichts anders als reine abzocke. Meiner einer hat nicht mal 3000er DSL. Vertrag läuft auf 6000er und ein 2000er kommt nur an. Wenn man frägt wann endlich mal mehr kommt. Nee geht nicht müssen die Leitung für Neukunden freihalten........:[

Bringt eigentlich ein Anbieterwechsel etwas? Oder hat die Drosselcom auch weider die Hand drauf?
 
*lol*

höhere bandbreiten? niedrigere preise? hmm, also wenn ich mir mal die telekom-rechnungen der letzten jahre anschaue, dann hab ich hier weder niedrigere preise, noch hab ich eine höhere bandbreite.

Seit es DSL gibt, kommen die nicht mehr zurecht mit ihrer aufgeblasenen und ineffizienten Verwaltung. Kannst dich noch vor 2000 erinnern als es noch kein DSL gab und auch keine ISDN Flats. Da waren Rechnungen um 200€ nichts ungewöhnliches.
 

Der Artikel scheint mir ganz gut zu sein, er bestätigt das, was mir zu dem Thema aus verschiedenen anderen Quellen im Kopf hängen geblieben ist.:)

Wenn es an den Zugang geht, scheint es einigen weniger egal als die Vorratsdatenspeicherung zu sein.

Wenn eine Unterschriftenaktion das Einzige ist, wozu die Leute ihren Hintern hoch kriegen, dann ist es ihnen so gut wie egal.
Die Vorratsdatenspeicherung wurde ja von einer Klage gekippt und nicht von einer Unterschriftenaktion.
 
Auch wenn es nicht drinsteht, werden vermutlich auch Bestandskunden umgestellt, wenn die reguläre Vertragsverlängerung abgelaufen ist, würde mich wundern wenn dem nicht so ist.

Sprich nach 24 Monaten oder mit dem jetzigen Passus , nach 12 Monaten wenn sich der Vertrag wieder automatisch verlängert, wen man vorher nicht kündigt, war ja damals bei den ISDN/Analog Flat kurz vor der Einstellungen auch so, konnte es bis zum regulären Vertragsende nutzen, habe da nochmal nachgeforscht, und dann war Schicht womit ich dann den Provider gewechselt habe und dort die Flat mit KB für selben Preis nutzen konnte, und dann später DSL 1K hatte.
 
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http://drossl.de/

Prima Sache...
Mein DSL 16000 würde von 100% auf unter 3% reduziert werden. *argh*
 
Und das die Regierung was unternimmt ist sehr unwahrscheinlich, da entsprechende Lobby dahintersteht ähnlich wie mit den Strompreisen, und man ein Vorschlag zur Strompreisbremse abgeschmettert hat, da RWE und Co Geier sind, und entsprechende Politiker bei diesen Unternehmen in den Vorständen sitzen, Lobby halt, und da kann man leider nichts machen.

Wer wirklich was machen möchte sollte Anbieter, Provider wechseln wo es keine Einschränkungen gibt, dann wird sich die Telekom überlegen was zu unternehmen, wenn denen die Kunden weglaufen, alles andere bringt nichts.
 
Auch wenn es nicht drinsteht, werden vermutlich auch Bestandskunden umgestellt, wenn die reguläre Vertragsverlängerung abgelaufen ist, würde mich wundern wenn dem nicht so ist.

Sprich nach 24 Monaten oder mit dem jetzigen Passus , nach 12 Monaten wenn sich der Vertrag wieder automatisch verlängert, wen man vorher nicht kündigt, war ja damals bei den ISDN/Analog Flat kurz vor der Einstellungen auch so, konnte es bis zum regulären Vertragsende nutzen, habe da nochmal nachgeforscht, und dann war Schicht womit ich dann den Provider gewechselt habe und dort die Flat mit KB für selben Preis nutzen konnte, und dann später DSL 1K hatte.
http://www.heise.de/newsticker/meld...cher-Telefonanschluesse-auf-VoIP-1807580.html

die telekom hatte doch eh schon eine schrittweise umstellung auf reine voip-anschlüsse angekündigt. das passt doch dann perfekt ins programm. alt-verträge werden zwangweise umgestellt oder bei nicht-einwilligung des kunden einfach zum ende der vertragslaufzeit gekündigt. das wäre doch unabhändig von der drosselung wohl so gekommen.
 
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