Diverses rund ums Thema Energie

Wurde damals auch behauptet und wir sehen ja was daraus wurde.
Was wurde behauptet und was wurde daraus? ???
Das H2-Auto ist defacto gefloppt...
Selbst bei Trucks (Daimler!) dominieren aktuell BEVs die Schlagzeilen und nicht H2-Trucks...

Oder ein anderes Beispiel: Speicher-Technologien
Ist seit vielen Jahren bekannt, dass wir das brauchen - und bis heute ist quasi auch kaum was passiert (das inkludiert H2)...
Wir sind einfach zu langsam - und das weltweit (D ist dagegen ja fast schon schnell)!
 
So schlimm das du für deine Argumentation zwanghaft auf ein anderes Produkt ausweichen mußt?
Die direkte Verwendung von H2 hat in der Praxis bei der Mobilität recht deutliche Nachteile Nachteile da z.B. die Kryo Temperaturen beim Tankvorgang problematisch sind, weshalb diesen Part wohl eher die E-Fuels übernehmen werden für die man dennoch Wasserstoff benötigt.

Beim zuvor von dir verwendeten Argument des verheizens über ein Wasserstoffnetz hat man dieses Problem nicht weil dort für die Verteilung ein viel geringerer Druck erforderlich ist und das Ende der Erdgasheizung deutet sich ja bereits an. Was also dann mit dem beststehenden Verteilernetz machen das sie gefüttert hat?
Hat man genug Lieferanten die auch den Winter Peak halbwegs bewältigen können dürfte sich wohl auch der Nachteil der schlechtere Speicherbarkeit des Wasserstoffs (Kompression) in Grenzen halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke ein only H² auf schlag wird es nicht geben.
Aber einen Mix aus Erdgas und H² sollte das deutsche Gasnetz verteilen können.
Machbar -> LINK
Bestehende Gasheizungen eventuell auf H² umrüsten das wäre mal ein Meilenstein.
Das das zu erzeugende H² zu teuer wäre sehe ich immer noch nicht.
Wir schalten da immer wieder bestehende Kapazitäten ab um das Netz stabil zu halten warum diese nicht zur H² Produktion nutzen.
Ja wäre ein schwankender Vorgang aber die erzeugte Energie liegt ja sonst durch die Abschaltung brach.
Ist aber nur eine Logik meinerseits was wahrscheinlich durch die Marktwirschaft ausgehebelt wird.


Gruß

D.U.
 
Solange man sich den Luxus erlauben kann die Energie durch Abschaltung zu verschleudern anstatt die Überschüsse zu speichern ist die Elektrizität offensichtlich immernoch zu billig oder die Entschädigungen für die Stillegung zu hoch. Diese Überschüsse werden mit dem voranschreiten des Ausbaus der erneuerbaren Energieen zudem noch weiter zunehmen.

Das Einzige was ich hier sehe was dem vielleicht im Wege stehen würde ist die Handelsart auf dem Strommarkt an sich denn wo der teuerste den Preis bestimmt ist die Motivation die überschüssige Energie zu speichern entsprechend gering. Entweder muss man die Regeln hin zu einem ernsthaften Wettbewerb der Energieträger ändern (da dürften vor allem die fossilen Energieträger relativ alt aussehen) oder einen Sondermarkt zum Einspeichern bzw. Umwandeln überschüssiger Energie zu entsprechend geringen Preisen auf machen die anschließend natürlich zum regulären Marktpreis verkauft werden kann. Die Differenz dürfte der Motivation zum Kapazitätsausbau deutlich einheizen.
 
Wurde damals auch behauptet und wir sehen ja was daraus wurde.
Photovoltaik sind Halbleiter (in den Panels und in den Wechselrichtern), da wurden einfach die Halbleiter durch Massenfertigung so massiv günstiger, dass die Preise für Photovoltaik massiv gesunken sind (so weit, dass die Industrie irgendwann angefangen hat, die Montage und alles was nicht Halbleiter ist, zu optimieren, weil der Kostenanteil der eigentlichen Halbleiter immer geringer wurde). PV skaliert recht gut (vom Balkonkraftwerk bis zur grossen Freiflächenanlage), wir haben es mit Halbleitern zu tun. Jeder der in den letzten 20 Jahren Computer gekauft hat, kennt den Preisverfall für Halbleiter.

Windkraft hat sich über Jahrzehnte an Entwicklung von kleineren zu immer grösseren und wirtschaftlicheren Anlagen verbessert (Maschinenbau, mit etwas Unterstützung durch die Halbleiterindustrie bei Wechselrichtern). Windkraft ist dadurch nur mit grossen Anlagen wirtschaftlich zu betreiben, aber es wurde ebenfalls massiv günstiger.

Der Preis von Wasserstoff hängt nun am Strom(preis), so lange man ihn mittels Elektrolyse erzeugt. Es gibt alternative Ansätze der Wasserstofferzeugung mittels Sonnenlicht, da sind mir aber keine marktreifen Produkte bekannt. Falls das marktreif wird, dann hat das Potential, falls die Kosten von Wasserstoff aus solch einer Anlage tiefer sind als der Marktpreis klassischer Elektrolyse (Man kann Wasserstoff auch aus Erdgas gewinnen, aber das ist nicht nachhaltig).
Das Wasserstoff oder andere synthetische Treibstoffe oder Grundstoff kommen werden ist klar, aber ich bezweifle dass wir so schnell sehen werden dass das in grosser Menge zu kleinen Preisen kommt. Schlussendlich müssen wir sämtliche Kohle, Erdöl und Erdgas durch Strom (als Energielieferant) oder synthetisch erzeugte Stoffe (als Ausgangsstoff für die chemische Industrie) ersetzen.
Da müssen riesige Mengen an Stromerzeugung und Wasserstoffproduktion aufgebaut werden. Das dauert einfach, egal in welchem Land.

Brennstoffzellen sind eine noch viel grössere Luftnummer, da gibt es seit Jahren schöne Ankündigungen, z.B. Powerpacks mit Brennstoffzelle, um den Akku vom Notebook unterwegs aufzuladen. War etwa so erfolgreich wie Brennstoffzellenautos, und man wird vermutlich auch etwas gleich einfach an Treibstoffkartuschen kommen. Während manche also noch diskutiere ob sich Akkus denn überhaupt für was anderes als Autos eignen, arbeiten die ersten Baggefahrer mit Akkubaggern den ganzen Tag auf der Baustelle.

Solange man sich den Luxus erlauben kann die Energie durch Abschaltung zu verschleudern anstatt die Überschüsse zu speichern ist die Elektrizität offensichtlich immernoch zu billig oder die Entschädigungen für die Stillegung zu hoch. Diese Überschüsse werden mit dem voranschreiten des Ausbaus der erneuerbaren Energieen zudem noch weiter zunehmen.
Man muss aber auch nach dem Grund für die Abschaltung suchen, sind es überlastete Netze oder momentan zu viel vorhandene Erzeugungskapazität? Ich erwarte dass da früher oder später jemand "den Markt abräumt" und immer dann Wasserstoff produziert, wenn "zu viel" Strom angeboten wird. Das hilft aber nicht für lokal überlastete Netze, die ein paar Stunden pro Jahr Einspeiser abregeln müssen, um eine Überlastung eines Transformators oder einer Leitung zu verhindern. Das ist dann auch kein Luxus, sondern wirtschaftlich günstiger als ein Maximalausbau des Netzes. Für die paar Stunden im Jahr ist es auch nicht wirtschaftlich, in dem Segment eine kleine Wasserstoffproduktion zu installieren.

Das Einzige was ich hier sehe was dem vielleicht im Wege stehen würde ist die Handelsart auf dem Strommarkt an sich denn wo der teuerste den Preis bestimmt ist die Motivation die überschüssige Energie zu speichern entsprechend gering.
Die Regeln gibt es seit Jahren, sie haben Pumpspeicherkraftwerke nicht daran gehindert, genau das zu machen. Mit günstigem Strom Wasser in höhere Becken pumpen und dieses später zu höherem Tarif in Strom umwandeln.

Entweder muss man die Regeln hin zu einem ernsthaften Wettbewerb der Energieträger ändern (da dürften vor allem die fossilen Energieträger relativ alt aussehen) oder einen Sondermarkt zum Einspeichern bzw. Umwandeln überschüssiger Energie zu entsprechend geringen Preisen auf machen die anschließend natürlich zum regulären Marktpreis verkauft werden kann. Die Differenz dürfte der Motivation zum Kapazitätsausbau deutlich einheizen.
Die aktuellen Regeln erzeugen ja gerade Wettbewerb. Es ist attraktiv, Strom möglichst günstig zu erzeugen (günstiger als der Marktpreis). Und beim aktuellen Markt wird auch niemand daran gehindert, günstigen Strom zu speichern (in welcher Form auch immer), und diesen später teurer zu verkaufen (Meines Wissens sind gewisse Gebühren und Abgaben aus Sicher der Betreiber von Speicherkraftwerken in Deutschland hinderlich). Was es meins Wissens nicht gibt, ist irgend eine Förderung für Speicherkapazität.
 
Man muss aber auch nach dem Grund für die Abschaltung suchen, sind es überlastete Netze oder momentan zu viel vorhandene Erzeugungskapazität?
Was bei einer Abschaltung der Anlagen auf das Gleiche hinaus kommt.
Kann eine Teilstrecke des Netzes die erzeugte Energie nicht mehr transportieren weil z.B. in der Region nicht genug abgenommen wird ist sie überlastet und damit für den Bedarf zu viel Erzeugerkapazitäten vorhanden. Wie kann man das vor Ort umgehen ohne das Netz übermäßig auszubauen und dennoch auf längere Sicht zu entlasten? Man nutzt die regionale Überkapazität um die Energie anderweitig zu speichern und transportieren zu können.

Die Regeln gibt es seit Jahren, sie haben Pumpspeicherkraftwerke nicht daran gehindert, genau das zu machen.
Das Konzept kommt hierzulande noch aus einer Zeit wo vor allem Kohlekraftwerke Strom erzeugten, der Strombedarf allgemein deutlich geringer war, die Bedarfsschwankungen mangels Stromsparfunktionen geringer ausfielen und sie nur die restlichen Spitzenzur Optimierung des Arbeitspunktes der Kraftwerke ausgleichen mußten damit nicht unnötig Kohle verfeuert werden mußte. Genau diese Effizienzverbesserung der Kraftwerke bezahlen am Ende den Energieverlußt durch die Pumpspeicherwerke.

Die aktuellen Regeln erzeugen ja gerade Wettbewerb. Es ist attraktiv, Strom möglichst günstig zu erzeugen (günstiger als der Marktpreis).
Wo fördert es den Wettbewerb nichts investieren zu müssen wenn auch die teuren Dinger rentabel bleiben die sich bereits abgezahlt haben?

Neubauten kosten jetzt Geld und werfen erst Gewinne ab wenn sich die Investitionen amortisiert haben. Schlecht bei einem Wirtschaftsziel möglichst schnell Gewinne abzugreifen.
Sind bestimmte Kraftwerkstypen hingegen unrentabel weil deren Treibstoff mehr kostet als sie an Energie wieder rein holen können und damit den Gewinn bei der mix Kalkulation runter ziehen, was glaubst du wie schnell Ersatz gebaut wird?
Wie du ja bereits selbst festgestellt hast geht schließlich schon lange nicht mehr um eine Startsubvention neuer Kraftwerkstypen bis die sich im Markt etabliert haben und mit der Weiterentwicklung an Rentabilität zugelegt haben. Zudem stammt es wohl aus einer Zeit wo sich die Erzeugungspreise der Kraftwerkstypen nur geringfügig unterschieden und die dicken Nachteile damit keine Rolle spielten. In der Gaspreis Krise waren sie wiederum ein Garant für Traumgewinne bei den anderen Kraftwerkstypen und entsprechend wichtig war es wohl diese weiter zu nutzen anstatt deren Betrieb auf ein Minimum zu begrenzen.
 
Gut da ja Wind und Sonne plötzlich weg sein können oder erheblich weniger Strom liefern , muss laut Harald Lesch die gleiche Leistung der erneuerbaren durch konventionelle Kraftwerke oder halt auch mit zur_hilfe_nahme von Stromspeichern bereitgestellt werden.

(Oder eigentlich auch ein Art Stromspeicher mit Wasserstoff (*1) der ja auch vor Ort zb an der Küste erzeugt werden kann wenn der Wind stark weht und der Strom nicht abgenommen werden kann, und dann wenn Strom fehlt durch zb wasserstoffbetriebene-kraft-waerme-kopplungsanlage zb "durchgejagt" wird)

*1 Sauerstoff wird ja auch noch erzeugt vlt jagt man den auch zum Teil mit durch die "Turbine", der Rest kann ja zb an Krankenhäuser geliefert werden..... (Fast schon ein Raketenantrieb :D )


Würde ja bedeuten das man erstmal aufhören oder stark verlangsamen sollte, das erneuerbare Energieanlagen gebaut werden, die mit Sonne oder Wind betrieben werden, da die konventionelle Kraftwerke erstmal so angepasst oder neu gebaut werden sollten, das Sie auch mit stark schwankenden Strommengen zurechtkommen, und nicht die ganze Zeit die Kessel auf 400Grad halten müssen um so schnell einspringen zu können um fehlenden Strom zu liefern.

Vlt wäre ja zb das neue Flensburger Kraftwerk eine so gutes Konzept das man wenigstens ein Teil der Kraftwerksblöcke von anderen konventionelle Kraftwerke auf dieses Konzept umbaut. LG :)


Flensburg voraus


Auszug Flensburger erdgasbetriebene-kraft-waerme-kopplungsanlagen
So funktioniert's

Ein Erdgas-Luft-Gemisch wird verbrannt und treibt die Gasturbine an. Sie erzeugt über einen Generator Strom. Mit den heißen Abgasen wird Wasserdampf erzeugt, der eine Dampfturbine antreibt, die ebenfalls Strom produziert. Das war aber noch nicht alles. Der Wasserdampf gibt seine Restwärme an das Fernwärmenetz ab. 90 % des Erdgases werden so in Strom und Wärme umgewandelt.

Unsere klimafreundliche Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) in Kraft-Wärme-Kopplung Kessel 12 war 2016 am Netz. Lange bevor die Friday-for-Future-Demos losgingen und bevor die Regierung den Kohleausstieg ernsthaft auf der Agenda hatte. Sie diente als Ersatz für zwei kohlebetriebene Kessel. 40 % CO₂ konnten wir so einsparen. Außerdem entsteht noch weniger Staub und Schwefeldioxid. Wir können also umweltschonend und flexibel und mit großer Versorgungssicherheit Strom und Wärme produzieren.

Kraft-Wärme-Kopplung (wer noch ein wenig mehr darüber lesen möchte)

 
Zuletzt bearbeitet:
Halbleiter (in den Panels
Jeder der in den letzten 20 Jahren Computer gekauft hat, kennt den Preisverfall für Halbleiter.
Solarzellen kann man nicht mit CPUs vergleichen. Der Preisverfall kommt vor Allem daher, dass in kürzester Zeit Nachfolger mit deutlich mehr Funktionen oder Effizienz verfügbar sind. Solarzellen werden nur minimal effizienter.

Die Regeln gibt es seit Jahren, sie haben Pumpspeicherkraftwerke nicht daran gehindert, genau das zu machen. Mit günstigem Strom Wasser in höhere Becken pumpen und dieses später zu höherem Tarif in Strom umwandeln.
Die meisten Speicher dieser Art wurden vor langer Zeit gebaut. Primär nicht zum Zwischenspeichern, sondern als Starthilfe für fossile Kraftwerke oder um kurze Spitzen abzufedern. Als reine Speicher wurden sie erst später eingesetzt und auch nur so lange, wie keine umfangreiche Modernisierung nötig ist.
 
Der Solarzelle.-CPU Vergleich hinkt so oder so.
Nur mal eine Beispielrechnung, ein Ryzen 1700 hatte eine Die size von ca. 213 mm², ein leistungsstarkes Solarmodul locker 2,1 m².
Würde der Ryzen nur noch 1€ kosten dann müßte rein von der Silizium Fläche her das Solarmodul gute 10.000 € kosten. Tut es aber nicht.
 
Die neueren Ryzen werden zusammengerechnet eine ähnliche die-Fläche haben und kosten ja auch ähnlich viel. Also wenn man nur die Fläche betrachtet, tut sich nicht viel. Aber während sich beim Ryzen die Kernzahl mal eben verdoppelt hat und auch der Cache ordentlich zugelegt hat, sind die Solarzellen von vielleicht 22 auf 23% Effizienz geklettert.
 
sind die Solarzellen von vielleicht 22 auf 23% Effizienz geklettert.
Nun ja, Anker hat Module im Programm die sie mit bis zu 25% Wirkungsgrad sowie einer längeren Leistungsgarantie und bei gleichzeitig geringeren Leistungsverlußt bewerben.
Die Kriterien sind einfach andere und sie lassen sie sich gut bezahklen. ^^
 
Man muss aber auch nach dem Grund für die Abschaltung suchen, sind es überlastete Netze oder momentan zu viel vorhandene Erzeugungskapazität?
Was bei einer Abschaltung der Anlagen auf das Gleiche hinaus kommt.
Kann eine Teilstrecke des Netzes die erzeugte Energie nicht mehr transportieren weil z.B. in der Region nicht genug abgenommen wird ist sie überlastet und damit für den Bedarf zu viel Erzeugerkapazitäten vorhanden. Wie kann man das vor Ort umgehen ohne das Netz übermäßig auszubauen und dennoch auf längere Sicht zu entlasten? Man nutzt die regionale Überkapazität um die Energie anderweitig zu speichern und transportieren zu können.
Das lohnt sich aber nicht für ein paar wenige Hochlaststunden im Jahr.

Die Regeln gibt es seit Jahren, sie haben Pumpspeicherkraftwerke nicht daran gehindert, genau das zu machen.
Das Konzept kommt hierzulande noch aus einer Zeit wo vor allem Kohlekraftwerke Strom erzeugten, der Strombedarf allgemein deutlich geringer war, die Bedarfsschwankungen mangels Stromsparfunktionen geringer ausfielen und sie nur die restlichen Spitzenzur Optimierung des Arbeitspunktes der Kraftwerke ausgleichen mußten damit nicht unnötig Kohle verfeuert werden mußte. Genau diese Effizienzverbesserung der Kraftwerke bezahlen am Ende den Energieverlußt durch die Pumpspeicherwerke.
Es hindert niemand die Betreibern von Pumpspeicherkraftwerken daran, heute anders zu optimieren, und den Strom z.B. im Winter in den Abendstunden zu verkaufen statt über Mittag wie vor 20 Jahren.

Die aktuellen Regeln erzeugen ja gerade Wettbewerb. Es ist attraktiv, Strom möglichst günstig zu erzeugen (günstiger als der Marktpreis).
Wo fördert es den Wettbewerb nichts investieren zu müssen wenn auch die teuren Dinger rentabel bleiben die sich bereits abgezahlt haben?
Die teuren Kraftwerke bleiben ja nicht zwingend rentabel. Gemäss Merit-Order kommen immer zuerst die Anbieter mit den tiefsten Erzeugungspreisen zum Zug, es bekommt aber jeder den Preis des teuersten Kraftwerks, das für die Deckung des Bedarfs noch notwendig ist. Das schafft Anreize für Marktteilnehmer, neue Kraftwerke zu bauen, die günstiger arbeiten als der durchschnittliche Energiepreis. Das sorgt dann auch dafür, dass abbezahlte Kraftwerke irgendwann nicht mehr rentabel sind, falls für die Stromproduktion Gas, Kohle oder Öl verbrannt werden muss.

Investitionen in Modernisierung von Wasserkraft bringt bestenfalls ein paar wenige Prozent (und ist möglicherweise mit schärferen Umweltauflagen verbunden), das macht kaum einer, so lange die Turbine und der Generator noch in Ordnung sind. Windkraftanlagen werden in der Regel nach 20-25 Jahren ersetzt, weil die Lebensdauer daraus ausgelegt ist. Typischerweise werden als Ersatz dann weniger, aber leistungsfähigere Anlagen aufgestellt.
Bei Photovoltaik hängt der Zeitraum der Modernisierung teilweise auch an stattlichen Förderanreizen, die Hersteller garantieren die Leistung der Panels typischerweise für 20 Jahre, die können aber wesentlich länger laufen. Die Effizienzgewinne sind nicht besonders ausgeprägt, und kommen teilweise auch davon, dass die Panels grösser wurden (weniger Fläche geht für Rahmen verloren).
Bei fossilen Kraftwerken sieht es besser aus, eine GuD-Turbine bringt erhebliche Effizienzverbesserungen.

Neubauten kosten jetzt Geld und werfen erst Gewinne ab wenn sich die Investitionen amortisiert haben. Schlecht bei einem Wirtschaftsziel möglichst schnell Gewinne abzugreifen.
Wieso spriessen den Windparks und Solarkraftwerke wie Pilze aus dem Boden? Ich sehe es hier ja im Dorf, seit die Preise für Strom so angezogen haben, will plötzlich jeder zweite Hausbesitzer eine Solaranlage auf seinem Dach haben.

Sind bestimmte Kraftwerkstypen hingegen unrentabel weil deren Treibstoff mehr kostet als sie an Energie wieder rein holen können und damit den Gewinn bei der mix Kalkulation runter ziehen, was glaubst du wie schnell Ersatz gebaut wird?
Der Betreiber wird das Kraftwerk nicht weiter betreiben, das heisst aber nicht dass er zwingend auch Ersatz baut (Den baut vielleicht jemand anderes). Der Kraftwerksbetreiber ist nicht immer deckungsgleich mit den Stromverkäufern. Und genau dieser Mechanismus, den du hier vermutest, der wird ja bereits durch Merit-Order verursacht.

Wie du ja bereits selbst festgestellt hast geht schließlich schon lange nicht mehr um eine Startsubvention neuer Kraftwerkstypen bis die sich im Markt etabliert haben und mit der Weiterentwicklung an Rentabilität zugelegt haben. Zudem stammt es wohl aus einer Zeit wo sich die Erzeugungspreise der Kraftwerkstypen nur geringfügig unterschieden und die dicken Nachteile damit keine Rolle spielten. In der Gaspreis Krise waren sie wiederum ein Garant für Traumgewinne bei den anderen Kraftwerkstypen und entsprechend wichtig war es wohl diese weiter zu nutzen anstatt deren Betrieb auf ein Minimum zu begrenzen.
Die Gaskraftwerke waren notwendig für die Stromversorgung, der stark gestiegene Gaspreis hat aber dafür gesorgt, dass der damit erzeugte Strom sehr teuer wurde, und in der Folge haben die Betreiber günstigerer Kraftwerke sehr gut Geld verdienst. Das ist ein Stück weit unschön, und es gab Diskussionen wie dem begegnet werden sollte (z.B. Übergewinnsteuern), ich bin aber unsicher ob eine Deckelung der Preise oder ähnliche Eingriffe geholfen hätte, bzw. ob das nicht langfristig dafür sorgen würde, dass weniger in günstigere Kraftwerke Investiert wird, wenn keine Investitionssicherheit mehr gegeben ist.

Die Regeln gibt es seit Jahren, sie haben Pumpspeicherkraftwerke nicht daran gehindert, genau das zu machen. Mit günstigem Strom Wasser in höhere Becken pumpen und dieses später zu höherem Tarif in Strom umwandeln.
Die meisten Speicher dieser Art wurden vor langer Zeit gebaut. Primär nicht zum Zwischenspeichern, sondern als Starthilfe für fossile Kraftwerke oder um kurze Spitzen abzufedern. Als reine Speicher wurden sie erst später eingesetzt und auch nur so lange, wie keine umfangreiche Modernisierung nötig ist.
Das mag für Deutschland gelten, in der Schweiz hat man so viel Wasserkraft, dass man dafür nicht extra Pumpspeicherkraftwerke bauen müsste. Wir haben auch keine fossilen Kraftwerke, die einzigen Kraftwerke die ohne Netz ein Problem haben sind ein paar AKW. Die Pumpspeicherkraftwerke hier werden weiter betrieben, die werden modernisiert, und teilweise sogar ausgebaut.
 
Das lohnt sich aber nicht für ein paar wenige Hochlaststunden im Jahr.
Das lohnt für jede Stunde potentieller Übererzeugung im Jahr, vor allem für jede die nicht mehr entschädigt werden muss.

Es hindert niemand die Betreibern von Pumpspeicherkraftwerken daran, heute anders zu optimieren, und den Strom z.B. im Winter in den Abendstunden zu verkaufen statt über Mittag wie vor 20 Jahren.
Doch, die Realität denn die Wasserkraft ist auf ein entsprechendes Wasservolumen und Gefälle angewiesen.
Bei nicht einmal 5% Wasserkraft Anteil in DE (wovon nur ein TeilPumpspeicherwerke sind) und zusammen ca. 44% der Windkraft und PV Anteil am Strommix (was von den installierten Erzeugungskapazitäten auch genutzt wurde) läßt ganz einfach nicht genug Raum für deine Vorstellungen, es sei denn deren Energieerzeugung wäre erheblich stabiler als angegeben wird aber dafür müßte auch Nachts die Sonne scheinen.

Die teuren Kraftwerke bleiben ja nicht zwingend rentabel. Gemäss Merit-Order kommen immer zuerst die Anbieter mit den tiefsten Erzeugungspreisen zum Zug, es bekommt aber jeder den Preis des teuersten Kraftwerks, das für die Deckung des Bedarfs noch notwendig ist.
Letztendlich doch denn es geht am Ende nur um die abgenommenen Kilo/Megawattstunden, was Gewinnmaximierung Tür und Tor öffnet. Nochmal, das Konzept war nie auf allso große Abweichungen bei den Erzeugerpreisen ausgelegt. Die Erneuerbaren oder nur ein Teil davon (bin mir nicht mehr sicher ob das nur für PV und Windkraft galt) haben darin bereits einen Sonderstatus damit diese auch abgenommen werden. Die werden wohl mit 0 Cent angegeben.

Im übrigen Demonstrieren vor allem die Gaskraftwerke den bestehenden Speicherbedarf bei der Stromerzeigung, eben weil sie als Versorgungslückenausgleich konzipiert wurden die auch den Kohleausstieg mit auffangen sollten. Trotz Preisexplosion beim Erdgas änderte sich übrigens kaum etwas an deren Stromerzeugungskapazität.

Das die Windräder runtergedrosselt werden kann man übrigens vor allem im Sommer wunderbar sehen wenn man an einem Windpark vorbei kommt denn das kann man wuderbar anhand des Anstellwinkels der Rotorblätter erkennen.
Stehen die, man blickt seitlich drauf und sieht die volle Breite der Rotorblätter dann wurden die aus dem Wind gedreht, sieht man die typische Krümmung der Rotorblätter (die sich wegen der Windlast mit der Zeit verziehen) und sie erscheinen deutlich schmaler, stehen aber dennoch oder drehen sich nur sehr langsam dann besteht einfach ne Flaute.
Drosselung aufgrund von Wartungsarbeiten würde man nur bei einzelnen stehenden Anlagen erwarten aber nicht wenn sehr viele davon aus dem Wind gedreht wurden. Das dürfte vielmehr Drosselung aufgrund von Überproduktion sein die ich z.B. om letzten Jahr im Sommer regelmäßig beobachten konnte weil ich am Tag an mehreren Windparks auf der Hin- und Abends auf der Rückfahrt vorbei kam. Tagsüber standen da gern mal fast alle wenn die Sonne schien (ja die wurden gut erkennbar aus dem Wind gedreht) und drehten sich am Abend.
Den Effekt kann man übrigens auch recht gut beim Jahresverlauf des Energiemixes sehen. Mir kann jedenfalls keiner Sagen das im Winter bis zu 3x öfter Wind weht.
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Es hindert niemand die Betreibern von Pumpspeicherkraftwerken daran, heute anders zu optimieren, und den Strom z.B. im Winter in den Abendstunden zu verkaufen statt über Mittag wie vor 20 Jahren.
Naja, die Preisdifferenz + 2x Steuern sind offenbar schon sehr hinderlich. So lange das Speicherkraftwerk läuft, ist es OK, aber Rücklagen für Reparaturen oder gar Modernisierungen sind damit nicht drin.

Wieso spriessen den Windparks und Solarkraftwerke wie Pilze aus dem Boden?
Offshore gibt es sicherlich ein paar neue Windparks. Aber an Land hängen wir beim Ausbau meilenweit hinterher. Die Bürokratie und radikale Umweltschützer bremsen da massiv aus. Selbst bei Solarparks auf Industriebrachen bilden sich inzwischen Bürgerinitiativen dagegen. Ich habe den Eindruck, einfach nur, weil man gegen alles sein will.
 
Soweit ich mich erinnere haben wir an Land bereits ein vielfaches der offshore Erzeugungskapazitäten. 2023 waren es wohl ca. 5 % vs. ca. 26 % vom Strommix.
Was man dort auch sehen kann ist das eher die offshore Erzeugung stagniert

Die Gründe dürften relativ einfach sein. Mehr Platz, der Bedarf an Spezialgerät für den Aufbau dürfte sich in Grenzen halten, für Wartungsarbeiten dürften sie auch leichter erreichbar sein und der Strom kann im direkten Umland verteilt werden.
 
@sompe
Gerade auf Heise entdeckt:
Eine sehr interessante Möglichkeit, um Solar oder v.a. Wind bei Überproduktion erst später (oder im Optimalfall gar nicht) abstellen zu müssen - und das von einem "variablen-Stromtarif-Anbieter"!
Die Idee finde ich echt spannend - auch wenn das sicherlich noch in den Kinderschuhen steckt und der finanzielle Vorteil für die potentiellen Nutzer überschaubar bleiben dürfte. Bin gespannt, was daraus wird...
 
Für alle Skeptiker, die immer noch glauben, dass ein Netzausbau ewig dauern wird.
In Oranienburg hat man es in 3 Wochen geschafft, den Engpass zu beseitigen.
 
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